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== Leben == | == Leben == | ||
Nach dem Tod ihres Ehemannes versuchte Königin Elisabeth vor allem die Nachfolge ihres Sohnes als König von Ungarn zu sichern, wobei sie wesentliche Unterstützung von ihren Verwandten [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich von Cilli]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|(Erz-)Herzog Albrecht (VI.) von Österreich]] erhielt. Um die Einsetzung des [w:Władysław III. (Polen und Ungarn)|polnischen Königs Władysław III.]]<ref group="A">Władysław III. war der ältere Bruder des polnischen Königs Kasimir IV. von Polen, der 1454 Ladislaus' Schwester Elisabeth heiratete.</ref> als ungarischen König zu verhindern, kam es zu jenem Geschehnis, das als "Raub der Stephanskrone"<ref group="A">Dieses Geschehnis wird gewöhnlich als "Raub der Stephanskrone" bezeichnet, obwohl der Begriff Raub mit Blick auf die tatsächliche Vorgehensweise irreführend ist.</ref> in die Geschichte eingegangen ist und über dessen Durchführung ihre Kammerfrau [[Helene Kottanner]] einen [[Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin|Bericht]] hinterlassen hat, der in der Forschung als relativ zuverlässig eingestuft wird.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Die Quellen und ihre Verfasserin''. In: diess.: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?'' Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. (ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 1994, S. 11-28</ref> Königin Elisabeth war insofern erfolgreich, als ihr Sohn Ladislaus am 15. Mai 1440 in [[w:Szekesfehervar|Stuhlweißenburg]] durch den [[W:Bistum Gran|Erzbischof von Gran]] zum ungarischen König gekrönt wurde, wobei die Einhaltung der drei ungarischen Krönungsartikel zumindest durch die Verwendung der legendären [[w:Stephanskrone|Stephanskrone]] gewährleistet war.<ref name ="theuer"/> Nachdem sich Władysław und seine Anhänger in den meisten Teilen des ungarischen Königreiches durchgesetzt hatten, war Elisabeth gezwungen, um den Kampf um die ungarische Krone für ihren Sohn weiterführen zu können, [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] als dessen Vormund anzuerkennen und Ladislaus in seine Obhut zu geben.<ref name ="theuer"/> Nach dem Tod von Władysław in der [[w:Schlacht bei Warna|Schlacht von Varna (10. November 1444)]], wurde dieser als ungarischer König anerkannt, was Elisabeth nicht mehr erlebt hat. Langfristig war ihr Kampf erfolgreich, auch wenn mit seinem frühen Tod die Familienzweige ihres Vaters und ihres Ehemannes in "männlicher Linie" aussterben sollten.<ref name =" | Nach dem Tod ihres Ehemannes versuchte Königin Elisabeth vor allem die Nachfolge ihres Sohnes als König von Ungarn zu sichern, wobei sie wesentliche Unterstützung von ihren Verwandten [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich von Cilli]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|(Erz-)Herzog Albrecht (VI.) von Österreich]] erhielt. Um die Einsetzung des [w:Władysław III. (Polen und Ungarn)|polnischen Königs Władysław III.]]<ref group="A">Władysław III. war der ältere Bruder des polnischen Königs Kasimir IV. von Polen, der 1454 Ladislaus' Schwester Elisabeth heiratete.</ref> als ungarischen König zu verhindern, kam es zu jenem Geschehnis, das als "Raub der Stephanskrone"<ref group="A">Dieses Geschehnis wird gewöhnlich als "Raub der Stephanskrone" bezeichnet, obwohl der Begriff Raub mit Blick auf die tatsächliche Vorgehensweise irreführend ist.</ref> in die Geschichte eingegangen ist und über dessen Durchführung ihre Kammerfrau [[Helene Kottanner]] einen [[Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin|Bericht]] hinterlassen hat, der in der Forschung als relativ zuverlässig eingestuft wird.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Die Quellen und ihre Verfasserin''. In: diess.: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?'' Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. (ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 1994, S. 11-28</ref> Königin Elisabeth war insofern erfolgreich, als ihr Sohn Ladislaus am 15. Mai 1440 in [[w:Szekesfehervar|Stuhlweißenburg]] durch den [[W:Bistum Gran|Erzbischof von Gran]] zum ungarischen König gekrönt wurde, wobei die Einhaltung der drei ungarischen Krönungsartikel zumindest durch die Verwendung der legendären [[w:Stephanskrone|Stephanskrone]] gewährleistet war.<ref name ="theuer">vgl. Franz Theuer: Der Raub der Stephanskrone, 1994, S. 543</ref> Nachdem sich Władysław und seine Anhänger in den meisten Teilen des ungarischen Königreiches durchgesetzt hatten, war Elisabeth gezwungen, um den Kampf um die ungarische Krone für ihren Sohn weiterführen zu können, [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] als dessen Vormund anzuerkennen und Ladislaus in seine Obhut zu geben.<ref name ="theuer"/> Nach dem Tod von Władysław in der [[w:Schlacht bei Warna|Schlacht von Varna (10. November 1444)]], wurde dieser als ungarischer König anerkannt, was Elisabeth nicht mehr erlebt hat. Langfristig war ihr Kampf erfolgreich, auch wenn mit seinem frühen Tod die Familienzweige ihres Vaters und ihres Ehemannes in "männlicher Linie" aussterben sollten.<ref name ="Czeike658">vgl. {{Czeike|1|658||Ladislaus Postumus}}</ref> | ||
== Orte mit Bezug zu Königin Elisabeth beziehungsweise Gedenkstätten in der heutigen Republik Österreich == | == Orte mit Bezug zu Königin Elisabeth beziehungsweise Gedenkstätten in der heutigen Republik Österreich == | ||
[[File:Ö - Elisabeth von Luxemburg, Innsbruck, Hofkirche, Maximilian-Kenotaph, 050615.jpg|thumb|Statue der Königin Elisabeth von Ungarn, Teil des Maximilian-Kenotaphs in der Hofkirche in Innsbruck]] | [[File:Ö - Elisabeth von Luxemburg, Innsbruck, Hofkirche, Maximilian-Kenotaph, 050615.jpg|thumb|Statue der Königin Elisabeth von Ungarn, Teil des Maximilian-Kenotaphs in der Hofkirche in Innsbruck]] | ||
=== Tirol === | === Tirol === | ||
* [[Innsbruck]]: Eine Statue von Königin Elisabeth (gegossen zu Beginn des 16. Jahrhundert) befindet sich als Teil des [[Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Kenotaphs]] in der [[Hofkirche (Innsbruck)|Innsbrucker Hofkirche]]. | * [[Innsbruck]]: Eine Statue von Königin Elisabeth (gegossen zu Beginn des 16. Jahrhundert) befindet sich als Teil des [[Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Kenotaphs]] in der [[Hofkirche (Innsbruck)|Innsbrucker Hofkirche]]. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 85f.<ref group="A">In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.</ref> | * [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 85f.<ref group="A">In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.</ref> | ||
* [[w:Franz Theuer|Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone''. Edition Roetzer, Eisenstadt, 1994 | * Hans Wagner: ''Elisabeth''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1959, Band 4, S. 441f. ISBN 3-428-00185-0 [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016320/images/index.html?seite=455 digital] | ||
* [[w:|Constantin von Wurzbach]]: ''Habsburg, Elisabeth von Ungarn''. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1860, Teil 6, S. 166 [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=11804&page=174&scale=3.33&viewmode=fullscreen digital] | |||
* [[w:Franz Theuer|Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone''. Edition Roetzer, Eisenstadt, 1994. ISBN 3-85374-242-4<ref group="A">Materialreiche, innovative Arbeit mit vielen Informationen und Anregungen, stellenweise kritische Hinterfragung bei der Auslegung von Quellen), in Details leider ungenau.</ref> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
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