Jacob ben Jechiel Loans: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Jacob ben Jechiel Loans''' (* in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, möglicherweise in [[w:Endingen am Kaiserstuhl|Endingen]]; † um 1506, vermutlich in [[Linz]])<ref name ="stifterhaus">vgl. [https://stifterhaus.at/index.php?id=167&no_cache=1&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2254&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0bce84435ecf7ca748f11fd152d3568a Kurzbiographie], StifterHaus.AT, abgerufen am 1. Dezember 2019</ref>, '''Jakob ben Jechiel Loans''', war ein jüdischer Gelehrter und Mediziner | '''Jacob ben Jechiel Loans''' (* in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, möglicherweise in [[w:Endingen am Kaiserstuhl|Endingen]]; † um 1506, vermutlich in [[Linz]])<ref name ="stifterhaus">vgl. [https://stifterhaus.at/index.php?id=167&no_cache=1&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2254&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0bce84435ecf7ca748f11fd152d3568a Armin Eidherr / Kurzbiographie], StifterHaus.AT, abgerufen am 1. Dezember 2019</ref>, '''Jakob ben Jechiel Loans''', war ein jüdischer Gelehrter und Mediziner sowie einer Leibärzte von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]. Seine Bekanntheit verdankt er fast ausschließlich dem Gelehrten [[w:Johannes Reuchlin|Johannes Reuchlin]]. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Jakob ben Jechiel Loans Herkunft ist ungeklärt. Sein Beiname Loans, unter dem er bekannt ist, verweist auf | Jakob ben Jechiel Loans Herkunft ist ungeklärt. Sein Beiname Loans, unter dem er bekannt ist, verweist auf Louhans, damals eine Stadt der [[w:Franche-Comté|Freigrafschaft Burgund]].<ref name ="keil125">vgl. Martha Keil: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"'', 1998, S. 125</ref> Gewöhnlich wird angenommen, dass entweder er oder zumindest seine Vorfahren aus Louhans stammten.<ref name ="stifterhaus"/> Eine andere Interpretation geht davon aus, dass sein Beiname vom hebräischen Wort "loas" abgeleitet sein könnte und sieht darin einen Hinweis auf eine italienische Herkunft.<ref name ="keil125"/> Jakob ben Jechiel Loans gilt als Verwandter von [[w:Josel von Rosheim|Josel von Rosheim]]. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Jakob ben Jechiel Loans könnte an der Universität in [[w:Padua|Padua]] studiert haben, die als einzige mittelalterliche Universität gilt, wo im 15. Jahrhundert einige jüdische Studenten für das Medizinstudium zugelassen wurden.<ref name ="keil126">vgl. Martha Keil: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"'', 1998, S. 126</ref> Er war aufgrund seiner Gelehrsamkeit und seines medizinischen Wissens bekannt. Als einer der Leibärzte von Kaiser Friedrich III. betreute er diesen bis zu seinem Tod und gehörte dem kaiserlichen Hof in [[Wiener Neustadt]] und später in Linz an.<ref name ="keil125"/> Danach | Jakob ben Jechiel Loans könnte an der Universität in [[w:Padua|Padua]] studiert haben, die als einzige mittelalterliche Universität gilt, wo im 15. Jahrhundert einige jüdische Studenten für das Medizinstudium zugelassen wurden.<ref name ="keil126">vgl. Martha Keil: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"'', 1998, S. 126</ref> Er war aufgrund seiner Gelehrsamkeit und seines medizinischen Wissens bekannt. Als einer der Leibärzte von Kaiser Friedrich III. betreute er diesen bis zu seinem Tod und gehörte dem kaiserlichen Hof in [[Wiener Neustadt]] und später in Linz an.<ref name ="keil125"/> Danach soll er noch der Leibarzt von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] gewesen sein. | ||
Am kaiserlichen Hof in Linz machte Jakob ben Jechiel Loans die Bekanntschaft | Am kaiserlichen Hof in Linz machte Jakob ben Jechiel Loans die Bekanntschaft von Johannes Reuchlin, dem er auf seine Bitte hin in Hebräisch unterrichtete. Ein Briefwechsel, den beide später führte, verrät, dass sie eine gegenseitigem Respekt getragene Wertschätzung und Freundschaft verbunden haben dürfte.<ref name ="keil125"/> | ||
== Jakob ben Jechiel Loans in Sage und Legende == | == Jakob ben Jechiel Loans in Sage und Legende == | ||
Zeile 20: | Zeile 19: | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [https://stifterhaus.at/index.php?id=167&no_cache=1&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2254&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0bce84435ecf7ca748f11fd152d3568a Kurzbiographie], StifterHaus.AT | * [https://stifterhaus.at/index.php?id=167&no_cache=1&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2254&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0bce84435ecf7ca748f11fd152d3568a Armin Eidherr / Kurzbiographie], StifterHaus.AT | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 1. Dezember 2019, 22:03 Uhr
Jacob ben Jechiel Loans (* in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, möglicherweise in Endingen; † um 1506, vermutlich in Linz)[1], Jakob ben Jechiel Loans, war ein jüdischer Gelehrter und Mediziner sowie einer Leibärzte von Kaiser Friedrich III.. Seine Bekanntheit verdankt er fast ausschließlich dem Gelehrten Johannes Reuchlin.
Herkunft und Familie
Jakob ben Jechiel Loans Herkunft ist ungeklärt. Sein Beiname Loans, unter dem er bekannt ist, verweist auf Louhans, damals eine Stadt der Freigrafschaft Burgund.[2] Gewöhnlich wird angenommen, dass entweder er oder zumindest seine Vorfahren aus Louhans stammten.[1] Eine andere Interpretation geht davon aus, dass sein Beiname vom hebräischen Wort "loas" abgeleitet sein könnte und sieht darin einen Hinweis auf eine italienische Herkunft.[2] Jakob ben Jechiel Loans gilt als Verwandter von Josel von Rosheim.
Leben
Jakob ben Jechiel Loans könnte an der Universität in Padua studiert haben, die als einzige mittelalterliche Universität gilt, wo im 15. Jahrhundert einige jüdische Studenten für das Medizinstudium zugelassen wurden.[3] Er war aufgrund seiner Gelehrsamkeit und seines medizinischen Wissens bekannt. Als einer der Leibärzte von Kaiser Friedrich III. betreute er diesen bis zu seinem Tod und gehörte dem kaiserlichen Hof in Wiener Neustadt und später in Linz an.[2] Danach soll er noch der Leibarzt von Kaiser Maximilian I. gewesen sein.
Am kaiserlichen Hof in Linz machte Jakob ben Jechiel Loans die Bekanntschaft von Johannes Reuchlin, dem er auf seine Bitte hin in Hebräisch unterrichtete. Ein Briefwechsel, den beide später führte, verrät, dass sie eine gegenseitigem Respekt getragene Wertschätzung und Freundschaft verbunden haben dürfte.[2]
Jakob ben Jechiel Loans in Sage und Legende
Angeblich wurde Jakob ben Jechiel Loans von Kaiser Friedrich III. zum Ritter geschlagen beziehungsweise in den Adelsstand erhoben.[4]
Jakob ben Jechiel Loans in zeitgenössischen Schriften
- Johannes Reuchlin: De Arte Cabalistica (1517)[A 1]
Literatur
- Martha Keil: "… vormals bey der Juden Zeitt …" Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. (ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1998
Weblinks
- Armin Eidherr / Kurzbiographie, StifterHaus.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Armin Eidherr / Kurzbiographie, StifterHaus.AT, abgerufen am 1. Dezember 2019
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Martha Keil: "… vormals bey der Juden Zeitt …", 1998, S. 125
- ↑ vgl. Martha Keil: "… vormals bey der Juden Zeitt …", 1998, S. 126
- ↑ vgl. Jacob ben Jechiel Loans, JewishEncyclopedia.COM, abgerufen am 1. Dezember 2019
Anmerkungen
- ↑ Loans gilt als das Vorbild für die Figur des Kabbalisten Simon, der als gebildeter, weltoffener und für die Entstehungszeit sozusagen idealer "Jude" dargestellt ist.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Jacob ben Jechiel Loans behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |