Sigmund Kreuzer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. April 2020, 11:21 Uhr

Sigmund Kreuzer (* im 15. Jahrhundert; † um 1472), auch Sigmund Kreuzer der Jüngere oder Sigmund Kreutzer, war ein Adliger des Herzogtums Kärnten[A 1].

Herkunft und Familie

Sigmund Kreuzer stammte aus dem Villacher Stadtadel. Seine Familie gehörte ursprünglich zu den Lehensleuten der Grafen von Ortenburg.[1]

  • Sein gleichnamiger Vater, Sigmund Kreuzer (der Ältere), diente den Grafen von Görz als Pfleger von Finkenstein (heute Gemeinde Finkenstein am Faaker See) und brachte es bis zum Hauptmann der Grafschaft Görz.[1]
  • Er war der Bruder von Ruprecht Kreuzer († nach 1479), der gemeinsam mit Hans Kreuzer seit 1425 im Besitz der strategisch wichtigen Burg Wernberg (bei Villach) war.[2] Ruprecht Kreuzer stand 1466 und auch danach im Kriegsdienst des Kaisers und ließ sich später in Brunn (bei Mödling) nieder. An ihn war die Burg Rauhenstein verpfändet, die 1479 Bajazed Ottoman, ein osmanischer Exulant, auslöste. 1479 kaufte Ruprecht das Haus der Wehinger in Wiener Neustadt, das er später an Marx Treitzsaurwein weiterverkaufte. Seine Tochter Ursula war mit Gandolf von Kienberg verheiratet.[1] Die Sage kennt Ruprecht Kreuzer als einen jener "Raubritter", die im heutigen Niederösterreich um Mödling ihr Unwesen trieben. In dieser Rolle fand er Ende des 18. Jahrhunderts "Eingang" in die Literatur, als eine wichtige Schlüsselfigur in einem historischen Roman von Benedikte Naubert.[3]

Sigmund Kreuzer heiratete eine Tochter von Jakob von Raunach, dem Verweser im Herzogtum Krain, der 1451/52 den Kaiser auf seinem ersten Romzug begleitete.[2] Er entstammte einer Krainer Ritterfamilie, die als "kaisernahe" einzustufen ist.[4]

Sein gleichnamiger Sohn, der 1484 Landesverweser des Herzogtums Kärnten war[1], war mit Magdalena, einer Tochter des kaiserlichen Rates Balthasar von Weißpriach verheiratet, die um 1477 als Hofmeisterin der Erzherzogin Kunigunde von Österreich belegt ist.[2]

Leben

Sigmund Kreuzer, der noch in den 1440er-Jahren "Pfleger" der Burg Landskron (bei Villach) wurde, stand im Dienst des späteren Kaisers Friedrich III., den er 1442 auf seiner Krönungsreise ins Reich begleitete. 1455-1470 war er als Nachfolger von Lienhard von Harrach Verweser der Hauptmannschaft des Herzogtums Kärnten. Im Cillier Erbstreit beauftragte ihn der Kaiser zusammen mit Georg Ungnad, alle Burgen und Herrschaften der Grafen von Cilli für ihn einzunehmen. Wie sein Vater war Sigmund Kreuzer "Pfleger" von Finkenstein. 1462 wurde ihm die neugebildete Hochgerichtsbarkeit der Burg Wernberg, die inzwischen in seinem Besitz war, verliehen.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 216
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 215
  3. vgl. Benedikte Naubert: Ulrich[!] Holzer, Bürgermeister in Wien, Roman (publ. 1793; neu publiziert: Christiane Benedikte Naubert: Ulrich Holzer, Bürgermeister in Wien. Erster und zweyter[sic!] Theil[sic!] . Transkribiert, neu herausgegeben, mit Fußnoten und einem Nachwort versehen von Sylvia Kolbe. Engelsdorfer Verlag, Leipzig, 2019. ISBN 978-3-96145-889-9)
  4. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 234

Anmerkungen

  1. Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals große Teile des heutigen Bundeslandes Kärnten. Teile des heutigen Bundeslandes gehörten zwar damals bereits zum Herzogtum, standen aber zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg und dessen Suffraganbistum Gurk