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* [[Gutenstein]]: Hier ließ sich Joseph von Fürnberg ein kleines Schloss im klassizistischen Stil erbauen, das heute noch erhalten ist.<ref name ="gedächtnis"/> Im Truckerhaus, wo heute das Museum und die Kulturwerkstätte Gutenbrunn untergebracht sind, untergebracht ist, können noch die ramponierten Reste von zwei steinernen Engelsfiguren besichtigt werden, welche den Ausgang jenes Wassertunnels markierten, mit dem es Fürnberg gelang, das Quellgebiet der Weiten für den Betrieb seiner Schwemme zu nutzen. Das Museum enthält auch eine Gedenkstätte für den Glaskünstler [[w:Johann Josef Mildner|Josef Mildner]] († 1808, in Gutenbrunn), den Joseph von Fürnberg wesentlich gefördert hat.<ref name ="gutenbrunn">vgl. [https://www.kulturundwein.com/truckerhaus.htm Truckerhaus], KulturUndWein.COM, abgerufen am 19. April 2020</ref> | * [[Gutenstein]]: Hier ließ sich Joseph von Fürnberg ein kleines Schloss im klassizistischen Stil erbauen, das heute noch erhalten ist.<ref name ="gedächtnis"/> Im Truckerhaus, wo heute das Museum und die Kulturwerkstätte Gutenbrunn untergebracht sind, untergebracht ist, können noch die ramponierten Reste von zwei steinernen Engelsfiguren besichtigt werden, welche den Ausgang jenes Wassertunnels markierten, mit dem es Fürnberg gelang, das Quellgebiet der Weiten für den Betrieb seiner Schwemme zu nutzen. Das Museum enthält auch eine Gedenkstätte für den Glaskünstler [[w:Johann Josef Mildner|Josef Mildner]] († 1808, in Gutenbrunn), den Joseph von Fürnberg wesentlich gefördert hat.<ref name ="gutenbrunn">vgl. [https://www.kulturundwein.com/truckerhaus.htm Truckerhaus], KulturUndWein.COM, abgerufen am 19. April 2020</ref> | ||
* [[Melk]]: 1792 ließ Joseph von Fürnberg nach Plänen des Wiener Baumeisters [[w:Franz Wipplinger (Architekt)|Franz Wipplinger]] († 1812) die Poststation in Melk (heute Linzer Straße 3-5) erbauen. Ihre Hausfassade wurde mit Stuckreliefs geschmückt, die den Götterboten Merkur, Symbole der Landwirtschaft und des Kriegs- und Postwesens sowie die Porträts von Postmeistern zeigen, unter denen sich auch eines des Joseph von Fürnberg befindet.<ref name ="melk">vgl. [http://www.melk.gv.at/de/Post Post], Melk.GV.AT, abgerufen am 19. April 2020</ref> | * [[Melk]]: 1792 ließ Joseph von Fürnberg nach Plänen des Wiener Baumeisters [[w:Franz Wipplinger (Architekt)|Franz Wipplinger]] († 1812) die Poststation in Melk (heute Linzer Straße 3-5) erbauen. Ihre Hausfassade wurde mit Stuckreliefs geschmückt, die den Götterboten Merkur, Symbole der Landwirtschaft und des Kriegs- und Postwesens sowie die Porträts von Postmeistern zeigen, unter denen sich auch eines des Joseph von Fürnberg befindet.<ref name ="melk">vgl. [http://www.melk.gv.at/de/Post Post], Melk.GV.AT, abgerufen am 19. April 2020</ref> | ||
* [[Wieselburg]]: Nach seinem Tod wurde er in Wieselburg beigesetzt, wo sich sein Grabmal erhalten hat.<ref name ="Neidhart221">vgl. Herbert Neidhart: ''Joseph Edler von Fürnberg (1742-1799)'', 2017, S. 221</ref> | |||
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Version vom 23. April 2020, 21:45 Uhr
Joseph von Fürnberg (* 24. Februar 1742, in Wien; † 13. September 1799, in Melk), auch Joseph Weber von Fürnberg, ursprünglich Friedrich Joseph von Fürnberg, gründete ein Holzunternehmen, eine Papierfabrik und ein Postimperium im südlichen Waldviertel. Er gilt als einer der ersten Industriellen in dieser Gegend.
Herkunft und Familie
Joseph von Fürnberg stammte aus einer Familie, die ursprünglich in der Reichslandschaft Schwaben ansässig war. Er war der Enkel des Arztes Johann Karl Weber († um 1750) und der Sohn des Mäzens Karl Joseph von Fürnberg.[1] Verheiratet war er mit Theresia, der Tochter von Franz Schellerer zu Hadersdorf. Aus dieser Ehe hatte er keine Kinder.[2]
Leben
Joseph von Fürnberg machte zunächst Karriere bei der Armee, welche er als k.k. Oberstleutnant verließ.[3] Von seinem Großvater hatte die Fideikommiss-Herrschaften Leiben und Weitenegg (heute Teil von Leiben) geerbt.[4] Um 1768 erwarb er einige Gebiete um Gutenbrunn und Martinsberg sowie um den Weinsberger Forst. Am 16. Juli 1774 erhielt er das Privileg zur Errichtung einer Holzschwemme im Weinsberger Forst und außerdem die Erlaubnis, das Holz für diese auf dem Großen und dem Kleinen Kamp, der Weiten und der Krems triften zu dürfen. Für die Holzschwemme organisierte Joseph von Fürnberg Arbeiter, außerdem errichtete er daraufhin in Luberegg einen Stapelplatz und ein Schloss als Sitz der Verwaltung der Holzschwemme. Wenig später gründete er in Leiben eine Papierfabrik.[5]
1773 kaufte er die Herrschaft Aggsbach und die Landgüter Loizendorf und Erlanghof, wenig später außerdem die Herrschaften Oberranna und Unterranna sowie das Landgut "Ebersdorf am Berg, vulgo Kaunberg".[3] Am 28. Jänner 1777 kaufte er von Eleonora von Seltern, der Witwe von Anton von Seldern († 1769), das Schloss und die Herrschaft Pöggstall, welche seine bisherigen Besitzungen ideal arrondierten.[4]
Für den Ort Gutenbrunn, wo er sich ein kleines Schloss erbaute, erwirkte er das Marktrecht zur Abhaltung eines Getreide- und eines Viehmarktes. Dort erbaute er einen Gasthof und einen Meierhof, womit er auch die Wallfahrten nach Maria Taferl unterstützte.[5] GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 19. April 2020</ref>
Nachdem die Wälder streckenweise wieder aufgeforstet werden mussten, ließ Kaiser Joseph II. 1786 das Heizen mit Holz für die Glaserzeugung verbieten. Diese Maßnahme, welche der Schonung und Erholung der Wälder diente, bedeutete für das Holzunternehmen von Joseph von Fürnberg enorme finanzielle Einbußen.[5]
Joseph von Fürnberg, der inzwischen die Poststationen in Luberegg, Pöggstall und Gutenbrunn hatte erbauen lassen, erhielt diese 1791 durch den Kaiser als Erbbesitz und dazu das Postprivileg für die Strecke zwischen Leiben und Gutenbrunn. Als kaiserlicher Erbpostmeister betrieb er nun sein eigenes Postunternehmen, die "Fürnberg'sche Post". Sein Holzunternehmung, das inzwischen schwere Schulden belasteten, konnte er trotzdem nicht mehr sanieren. 1795/96 verkaufte er daher seine gesamten Besitzungen im südlichen Waldviertel an den kaiserlichen Familienfonds, wodurch diese kaiserliche Familienherrschaften wurden. Um den Erlös erwarb er die Poststationen in Melk und Purkersdorf, die er neu erbauen ließ, später auch die Poststation in Perschling. Er plante noch seine "Fürnberg'sche Post" durch den Kauf der Poststation in St. Pölten weiter auszubauen, als er überraschend verstarb.[5]
Erinnerungen an Joseph von Fürnberg im heutigen Niederösterreich
- Gutenstein: Hier ließ sich Joseph von Fürnberg ein kleines Schloss im klassizistischen Stil erbauen, das heute noch erhalten ist.[5] Im Truckerhaus, wo heute das Museum und die Kulturwerkstätte Gutenbrunn untergebracht sind, untergebracht ist, können noch die ramponierten Reste von zwei steinernen Engelsfiguren besichtigt werden, welche den Ausgang jenes Wassertunnels markierten, mit dem es Fürnberg gelang, das Quellgebiet der Weiten für den Betrieb seiner Schwemme zu nutzen. Das Museum enthält auch eine Gedenkstätte für den Glaskünstler Josef Mildner († 1808, in Gutenbrunn), den Joseph von Fürnberg wesentlich gefördert hat.[6]
- Melk: 1792 ließ Joseph von Fürnberg nach Plänen des Wiener Baumeisters Franz Wipplinger († 1812) die Poststation in Melk (heute Linzer Straße 3-5) erbauen. Ihre Hausfassade wurde mit Stuckreliefs geschmückt, die den Götterboten Merkur, Symbole der Landwirtschaft und des Kriegs- und Postwesens sowie die Porträts von Postmeistern zeigen, unter denen sich auch eines des Joseph von Fürnberg befindet.[7]
- Wieselburg: Nach seinem Tod wurde er in Wieselburg beigesetzt, wo sich sein Grabmal erhalten hat.[8]
Literatur
- Herbert Neidhart: Joseph Edler von Fürnberg (1742-1799) - ein barocker Industrieller im Weitental. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 219-227
- Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51
Weblinks
- Joseph Weber von Fürnberg, Aichau.AT
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 39f.
- ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 40
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Herbert Neidhart: Joseph Edler von Fürnberg (1742-1799), 2017, S. 219
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 39
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 vgl.Joseph Weber von Fürnberg, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 19. April 2020
- ↑ vgl. Truckerhaus, KulturUndWein.COM, abgerufen am 19. April 2020
- ↑ vgl. Post, Melk.GV.AT, abgerufen am 19. April 2020
- ↑ vgl. Herbert Neidhart: Joseph Edler von Fürnberg (1742-1799), 2017, S. 221
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