Meierei Füllenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Meierei Füllenberg''' ist eine Jausenstation in der Ortsrotte Füllenberg der Gemeinde  Heiligenkreuz und verabreicht hauptsächlich Kaffee, Mehlspeisen und Jausengerichte. Die Meierei ist bei den Gästen schon seit der Wende 19./20. Jahrhundert sehr beliebt - um nicht zu sagen ein Geheimtipp - und ist hauptsächlich an Wochenenden und zu Feiertagen in der Frühjahr- bis Herbstsaison geöffnet. Die Prominenz gab sich hier ebenso ein Stelldichein sowie unzähliger Ausflügler aus Wien und der näheren und ferneren Umgebung. So zählte der beliebte österreichische Volksschauspieler Hans Moser neben anderen Berühmtheiten schon in den 1930er Jahren zu den Gästen der Meierei.
Die '''Meierei Füllenberg''' ist eine Jausenstation in der Ortsrotte [[Füllenberg]] der [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Gemeinde  Heiligenkreuz]] und verabreicht hauptsächlich Kaffee, Mehlspeisen und Jausengerichte. Die [[Meierei]] ist bei den Gästen schon seit der Jahrhundertwende 19./20. Jhdt. sehr beliebt - um nicht zu sagen ein Geheimtipp - und ist hauptsächlich an Wochenenden und zu Feiertagen in der Frühjahr- bis Herbstsaison geöffnet. Die [[w:Prominenz|Prominenz]] gab sich hier ebenso ein Stelldichein sowie unzähliger Ausflügler aus Wien und der näheren und ferneren Umgebung. So zählte der beliebte österreichische Volksschauspieler [[w:Hans_Moser|Hans Moser]] neben anderen Berühmtheiten schon in den 1930er Jahren zu den Gästen der Meierei.


Laut Überlieferung wurden früher die Gäste auch in der Wiese bis vor dem Waldrand bewirtet, was heute nicht mehr möglich ist. Die verschiedenen Meiereibesitzer haben eines gemeinsam: sie veränderten, außer den Toiletteanlagen, kaum etwas an dem Gebäude, weder innen noch außen. Sogar der alte mit Holz betriebene Küchenherd ist noch erhalten und in Betrieb. So ist die Meierei im guten alten Glanz erhalten geblieben und eine wahre Wohltat fürs Auge und für die Seele.
Laut Überlieferung wurden früher die Gäste auch in den Wiesen um die Gastwirtschaft bis vor dem Waldrand bewirtet, was heute nicht mehr möglich ist. Die verschiedenen Meiereibesitzer haben eines gemeinsam: sie veränderten kaum etwas am Haupttrakt des Gebäudes, weder innen noch außen. Sogar der alte mit Holz betriebene Küchenherd ist noch erhalten und in Betrieb. So ist die Meierei im guten alten Glanz erhalten geblieben und eine wahre Wohltat fürs Auge und für die Seele.


Geschichte
== Geschichte ==
Eduard Fronner, gebürtig von [[w:Heiligenstadt_(Wien)|Unterheiligenstadt]], [[w:Pfarrkirche_Nussdorf_(Wien)|Pfarre Nußdorf]] (heute zum Wiener Gemeindebezirk [[Döbling]] gehörig)  kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Bauernhauses Füllenberg Nr. 5. Anno 1879 heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-07/?pg=120 Stiftspfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1862-1897 (fol.118)]</ref> er die Schullehrerstochter aus dem [[w:Mähren|mährischen]] Hermersdorf ([[w:Potštát|Pfarre Bodenstadt]]) stammende Anna Kunerth in der [[Stift Heiligenkreuz|Stiftskirche Heiligenkreuz]]. Nach dem 1892 Erich Frommer an Lungentuberkulose starb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-07/?pg=189 Stiftspfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1862-1898 (fol.187)]</ref> richtete nach 1900 dessen Gattin Anna auf dem Bauernhof den „Gasthof und Meierei Füllenberg“ ein. Angeboten wurden unter anderem die Erzeugnisse aus der eigenen [[w:Landwirtschaft|Landwirtschaft]] (Milch, Butterbrote etc.). Die Tochter Anna Maria, die 1906<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-08/?pg=85 Stiftspfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1898-1929 (fol.82)]</ref> den stiftlichen [[w:Revierförster|Revierförster]] vom [[w:Burg_Wildegg|Schloß Wildegg]] Gottfried Knäpp geehelicht hatte, dürfte fleißig mitgearbeitet haben und nachdem die Mutter in Rente ging, die Meierei bis in die 1930er Jahre geführt haben. Nachdem Anna Fronner 1932<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=226 Stiftspfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1899-1938 (fol.220)]</ref> verstarb, kam die Landwirtschaft samt Meierei in den Besitz von Anton Berger, was eine Ansichtskarte mit dem Text „Anton Berger’s Restauration am Füllenberg“ belegt. 


Eduard Fronner, gebürtig von Unterheiligenstadt, Pfarre Nußdorf (heute zum Wiener Gemeindebezirk Döbling gehörig) kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Bauernhauses Füllenberg Nr. 5. Anno 1879 heiratete 1 er die Schullehrerstochter aus dem mährischen Hermersdorf (Pfarre Bodenstat) stammende Anna Kunerth in der Stiftskirche Heiligenkreuz. Nach dem 1892 Erich Frommer an Lungentuberkulose starb 2
Nach 1945 kam dann der aus [[Gaaden]] stammende [[Johann Gaumannmüller]] in den Besitz der Landwirtschaft und der Meierei in Füllenberg, den, nachdem er 1956 gestorben war, seine Witwe Theresia geb. Sonnleitner<ref>Theresia Gaumannmüller geb. Sonnleitner (†17. September 1977)</ref> mit ihrem Bruder Johann Sonnleitner<ref>Johann Sonnleithner  († 23. September 1958)</ref> und dessen Gattin Rosina<ref>Rosina Sonnleithner  († 18. März 1982)</ref> bis 1982 weiterführte.
richtete nach 1900 dessen Gattin Anna auf dem Bauernhof den „Gasthof und Meierei Füllenberg“ ein. Angeboten wurden unter anderem die Erzeugnisse aus der eigenen Landwirtschaft (Milch, Butterbrote etc.). Die Tochter Anna Maria, die 1906 3 den stiftl. Revierförster vom Schloß Wildegg Gottfried Knäpp geehelicht hatte, dürfte fleißig mitgearbeitet haben und nachdem die Mutter in Rente ging, die Meierei bis in die 1930er Jahre geführt haben. Nachdem Anna Fronner 1932 4 verstarb, kam die Landwirtschaft samt Meierei in den Besitz von Anton Berger, was eine Ansichtskarte mit dem Text „Anton Berger’s Restauration am Füllenberg“ belegt. 


Nach  1945 kam dann der aus Gaaden stammende Johann Gaumannmüller in den Besitz der Landwirtschaft und der Meierei in Füllenberg, den, nachdem er 1956 gestorben war, seine Witwe Theresia geb. Sonnleitner 5 mit ihrem Bruder Johann Sonnleitner 6 und dessen Gattin Rosina 7 bis 1982 weiterführte.
Erich Wollein<ref>Erich Wollein (* 5. Mai 1930 in Gerstenfeld (Südmähren); † 21. Juni 2010)</ref>, gebürtig von [[w:Ječmeniště|Gerstenfeld]] in [[w:Jihomoravský_kraj|Südmähren]] arbeitete am Wochenende seit den 1960er Jahren als Kellner in der Meierei. Vier Jahre nach dem Tod von Rosina Sonnleithner übernahm Erich Wollein mit seiner Gattin Genoveva 1986 die Meierei Füllenberg die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1995 weiterführte. Danach übernahm seine Tochter Renate Kefurt geb. Wollein den Betrieb und führt ihn bis heute.


Erich Wollein 8, gebürtig von Gerstenfeld in Südmähren arbeitete am Wochenende seit den 1960er Jahren als Kellner in der Meierei. Vier Jahre nach dem Tod von Rosina Sonnleithner übernahm Erich Wollein mit seiner Gattin Genoveva die Meierei Füllenberg den er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1995 weiterführte. Danach übernahm seine Tochter Renate Kefurt geb. Wollein den Betrieb und führt ihn bis heute.
== Literatur ==
[[Werner Richter]]: in [http://www.bebeverlag.at/autoren/werner-richter/ Historia Sanctae Crucis] (2011) Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6; Seite 367
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Weblinks ==
 
 
[[Kategorie:Meierei]]
[[Kategorie:Gasthaus]]
[[Kategorie:Gastronomiebetrieb]]
[[Kategorie:Heiligenkreuz (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Wienerwald]]

Version vom 8. Juni 2020, 14:08 Uhr

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Die Meierei Füllenberg ist eine Jausenstation in der Ortsrotte Füllenberg der Gemeinde Heiligenkreuz und verabreicht hauptsächlich Kaffee, Mehlspeisen und Jausengerichte. Die Meierei ist bei den Gästen schon seit der Jahrhundertwende 19./20. Jhdt. sehr beliebt - um nicht zu sagen ein Geheimtipp - und ist hauptsächlich an Wochenenden und zu Feiertagen in der Frühjahr- bis Herbstsaison geöffnet. Die Prominenz gab sich hier ebenso ein Stelldichein sowie unzähliger Ausflügler aus Wien und der näheren und ferneren Umgebung. So zählte der beliebte österreichische Volksschauspieler Hans Moser neben anderen Berühmtheiten schon in den 1930er Jahren zu den Gästen der Meierei.

Laut Überlieferung wurden früher die Gäste auch in den Wiesen um die Gastwirtschaft bis vor dem Waldrand bewirtet, was heute nicht mehr möglich ist. Die verschiedenen Meiereibesitzer haben eines gemeinsam: sie veränderten kaum etwas am Haupttrakt des Gebäudes, weder innen noch außen. Sogar der alte mit Holz betriebene Küchenherd ist noch erhalten und in Betrieb. So ist die Meierei im guten alten Glanz erhalten geblieben und eine wahre Wohltat fürs Auge und für die Seele.

Geschichte

Eduard Fronner, gebürtig von Unterheiligenstadt, Pfarre Nußdorf (heute zum Wiener Gemeindebezirk Döbling gehörig) kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Bauernhauses Füllenberg Nr. 5. Anno 1879 heiratete[1] er die Schullehrerstochter aus dem mährischen Hermersdorf (Pfarre Bodenstadt) stammende Anna Kunerth in der Stiftskirche Heiligenkreuz. Nach dem 1892 Erich Frommer an Lungentuberkulose starb[2] richtete nach 1900 dessen Gattin Anna auf dem Bauernhof den „Gasthof und Meierei Füllenberg“ ein. Angeboten wurden unter anderem die Erzeugnisse aus der eigenen Landwirtschaft (Milch, Butterbrote etc.). Die Tochter Anna Maria, die 1906[3] den stiftlichen Revierförster vom Schloß Wildegg Gottfried Knäpp geehelicht hatte, dürfte fleißig mitgearbeitet haben und nachdem die Mutter in Rente ging, die Meierei bis in die 1930er Jahre geführt haben. Nachdem Anna Fronner 1932[4] verstarb, kam die Landwirtschaft samt Meierei in den Besitz von Anton Berger, was eine Ansichtskarte mit dem Text „Anton Berger’s Restauration am Füllenberg“ belegt.

Nach 1945 kam dann der aus Gaaden stammende Johann Gaumannmüller in den Besitz der Landwirtschaft und der Meierei in Füllenberg, den, nachdem er 1956 gestorben war, seine Witwe Theresia geb. Sonnleitner[5] mit ihrem Bruder Johann Sonnleitner[6] und dessen Gattin Rosina[7] bis 1982 weiterführte.

Erich Wollein[8], gebürtig von Gerstenfeld in Südmähren arbeitete am Wochenende seit den 1960er Jahren als Kellner in der Meierei. Vier Jahre nach dem Tod von Rosina Sonnleithner übernahm Erich Wollein mit seiner Gattin Genoveva 1986 die Meierei Füllenberg die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1995 weiterführte. Danach übernahm seine Tochter Renate Kefurt geb. Wollein den Betrieb und führt ihn bis heute.

Literatur

Werner Richter: in Historia Sanctae Crucis (2011) Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6; Seite 367

Einzelnachweise

  1. Stiftspfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1862-1897 (fol.118)
  2. Stiftspfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1862-1898 (fol.187)
  3. Stiftspfarre Heiligenkreuz – Trauungsbuch 1898-1929 (fol.82)
  4. Stiftspfarre Heiligenkreuz – Sterbebuch 1899-1938 (fol.220)
  5. Theresia Gaumannmüller geb. Sonnleitner (†17. September 1977)
  6. Johann Sonnleithner  († 23. September 1958)
  7. Rosina Sonnleithner  († 18. März 1982)
  8. Erich Wollein (* 5. Mai 1930 in Gerstenfeld (Südmähren); † 21. Juni 2010)

Weblinks