Michael Winkler: Unterschied zwischen den Versionen

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Winkler, in Mistek geboren, war der Sohn der jüdischen Eltern Israel Winkler und Theresia (''Rösel''), geborene Lewyn. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Im Dezember 1848 heiratete er in [[w:Pest (Stadt)|Pest]] in Ungarn Karoline (''Lina'') Knap.  
Winkler, in Mistek geboren, war der Sohn der jüdischen Eltern Israel Winkler und Theresia (''Rösel''), geborene Lewyn. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Im Dezember 1848 heiratete er in [[w:Pest (Stadt)|Pest]] in Ungarn Karoline (''Lina'') Knap.  


Zu dieser Zeit arbeitete er schon als [[w:Schildmacher (Beruf)|Schildermaler]] in seinem 1845 gegründetem Unternehmen. In diesem entwickelte er das ''Schilder-Oeldruck''-Verfahren, um Schilder fabriksmäßig mit Maschinen herstellen zu können. Er stellte auch mittels Metallguss Orts-und Straßenschilder., Meilenzeiger für die Eisenbahngesellschaften und offentlichen Einrichtungen her. Spätestens 1854 eröffnete er in Wien eine Filiale. Seine Produkte wurden auf verschiedenen Weltausstellungen wie in [[w:Weltausstellung Paris 1855|Paris]], 1862 in [[w:Weltausstellung London 1862|London]] und natürlich 1873 in [[w:Weltausstellung 1873|Wien]] gezeigt.  
Zu dieser Zeit arbeitete er schon als [[w:Schildmacher (Beruf)|Schildermaler]] in seinem 1845 gegründetem Unternehmen. In diesem entwickelte er das ''Schilder-Oeldruck''-Verfahren, um Schilder fabriksmäßig mit Maschinen herstellen zu können. Er stellte auch mittels Metallguss Orts-und Straßenschilder, Meilenzeiger für die Eisenbahngesellschaften und offentlichen Einrichtungen her. Spätestens 1854 eröffnete er in Wien eine Filiale. Seine Produkte wurden auf verschiedenen Weltausstellungen wie in [[w:Weltausstellung Paris 1855|Paris]], 1862 in [[w:Weltausstellung London 1862|London]] und natürlich 1873 in [[w:Weltausstellung 1873|Wien]] gezeigt.  


Im Jahr 1856 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien. 1858 erfolgte die Eintragung ins Firmenbuch unter der Adresse Millergasse 583/584 (heute 42-44). Aus dem Jahr 1859 ist bekannt, dass er 58.000 Hausnummerntafeln und 2.000 Ortstafeln in den [[w:Prag|Prager]] Kreis lieferte. Seine Produkte wurden sowohl in die gesamten Monarchie als auch nach Westeuropa verkauft. Zur Zeit der Wiener Weltausstellung beschäftigte er etwa 50 Arbeiter. Die Fabrik befand sich damals in der [[w:Mariahilfer Straße|Mariahilfer Straße 117]] und stellte etwa 100.000 Schilder im Jahr her.
Im Jahr 1856 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien. 1858 erfolgte die Eintragung ins Firmenbuch unter der Adresse Millergasse 583/584 (heute 42-44). Aus dem Jahr 1859 ist bekannt, dass er 58.000 Hausnummerntafeln und 2.000 Ortstafeln in den [[w:Prag|Prager]] Kreis lieferte. Seine Produkte wurden sowohl in die gesamten Monarchie als auch nach Westeuropa verkauft. Zur Zeit der Wiener Weltausstellung beschäftigte er etwa 50 Arbeiter. Die Fabrik befand sich damals in der [[w:Mariahilfer Straße|Mariahilfer Straße 117]] und stellte etwa 100.000 Schilder im Jahr her.

Version vom 27. Juni 2020, 22:06 Uhr

Michael Winkler (* 17. Juli 1822 Mistek in Mähren, † 20. April 1893 in Wien) war Fabrikant und Organisator der Wiener Häusernummerierung.

Leben

Winkler, in Mistek geboren, war der Sohn der jüdischen Eltern Israel Winkler und Theresia (Rösel), geborene Lewyn. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Im Dezember 1848 heiratete er in Pest in Ungarn Karoline (Lina) Knap.

Zu dieser Zeit arbeitete er schon als Schildermaler in seinem 1845 gegründetem Unternehmen. In diesem entwickelte er das Schilder-Oeldruck-Verfahren, um Schilder fabriksmäßig mit Maschinen herstellen zu können. Er stellte auch mittels Metallguss Orts-und Straßenschilder, Meilenzeiger für die Eisenbahngesellschaften und offentlichen Einrichtungen her. Spätestens 1854 eröffnete er in Wien eine Filiale. Seine Produkte wurden auf verschiedenen Weltausstellungen wie in Paris, 1862 in London und natürlich 1873 in Wien gezeigt.

Im Jahr 1856 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien. 1858 erfolgte die Eintragung ins Firmenbuch unter der Adresse Millergasse 583/584 (heute 42-44). Aus dem Jahr 1859 ist bekannt, dass er 58.000 Hausnummerntafeln und 2.000 Ortstafeln in den Prager Kreis lieferte. Seine Produkte wurden sowohl in die gesamten Monarchie als auch nach Westeuropa verkauft. Zur Zeit der Wiener Weltausstellung beschäftigte er etwa 50 Arbeiter. Die Fabrik befand sich damals in der Mariahilfer Straße 117 und stellte etwa 100.000 Schilder im Jahr her.

Als 1862 in Wien das Hausnummernsystem von den Konskriptionsnummern in Orientierungsnummern umgestellt wurde, war er für die Organisation und Lieferung von 12.000 Hausnummernschildern und 3000 Straßenschilder verantwortlich. Die Straßentafeln waren bis 1923 in Verwendung. Allerdings wurden sie später nicht mehr als Zinkguss sondern nur mehr aus Belch hersgetsellt, da sie zu oft entwendet wurden. Zum Abschluss dieser Umstellung veröffentlichte er auch einen Orientierungsplan, der als Prachtausführung von ihm auch Kaiser Franz Joseph überreicht wurde.

Neben seiner Unternehmertätigkeit war er in verschiedenen jüdischen Einrichtungen aktiv. So war ab den 1860er Jahren im israelitischen Tempelverein für Mariahilf und Neubau Vorstandsmitglied und war er sehr initiativ im Bau des 1883/1984 Schmalzhoftempels. Zuerst Vorstandsmitglied, dann Präsident war er auch des 1868 gegründeten israelitischen Humanitätsverein für die westlichen Bezirke Wiens "Nachlat Jeschurun". Ebenso beteiligt war er an der Gründung des Israelitischen Frauenwohltätigkeitsverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau.

Würdigung

In Hernals wurde die Winklergasse schon 1884 nach ihm benannt.

Weblinks