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Die Talformen des Mühltobels unnd des Frödischtals stammen aus einer Zeit vor der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]]. Sie sind vermutlich im frühen [[w:Pleistozän|Pleistozän]] oder im jungen [[w:Tertiär|Tertiär]] entstanden.<ref>Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35.</ref> | Die Talformen des Mühltobels unnd des Frödischtals stammen aus einer Zeit vor der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]]. Sie sind vermutlich im frühen [[w:Pleistozän|Pleistozän]] oder im jungen [[w:Tertiär|Tertiär]] entstanden.<ref>Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35. Siehe auch untenstehende Grafik über den Gefällverlauf des Bachs im Mühltobel nach diesem Werk, S. 26-27.</ref> | ||
== Biotop == | == Biotop == |
Version vom 28. Juni 2020, 09:39 Uhr
Das Mühltobel ist ein rund sechs Kilometer langes Tal, welches ein geschütztes Biotop mit einer Fläche von 30,98 ha im vorderen Bereich beinhaltet und befindet sich in der Gemeinde Zwischenwasser in Vorarlberg. Das Mühltobel liegt zur Gänze im Gemeindegebiet von Zwischenwasser, zwischen den Ortsteilen Dafins und Furx. Am westlichen Ende grenzt das Tobel es an die Gemeinde Laterns.
Auf der ganzen Länge weißt das Mühltobel mehrere Wasserfälle auf. Ganz besonders imposant ist der Wasserfall bei der Brücke beim Morschkear (rund 40 Meter) und bei der Osangbrücke (rund 15 Meter). Unterhalb der Brücke beim Morschkear fällt das Mühltobel bzw. der Bach im Mühltobel über mehrere Stufen gut 200 Meter auf eine Länge von rund 600 Meter ab.
Name
De Name des Mühltobels leitet sich von einer oder mehreren hier früher befindlichen Mühle ab, die mit der Wasserkraft des Baches des Mühltobels angetrieben wurden. Tobel ist in den oberdeutschen Dialekten ein anderes Wort für ein enges Tal bzw. eine Schlucht.
Lagebeschreibung
Der Bach des Mühltobels beginnt bei Gewässerkilometer 5,98 auf etwa 1387 m ü. A. 47.2800899.731484 (hier auch als Sifligertobel bezeichnet) in der Parzelle „Hohlgass“, etwa 200 Meter von der Gemeindegrenze von Laterns entfernt (Alpe Tschugga). In diesem Bereich beginnen auch der Knappeneggtobelbach und der Bach des Turigerbodentobels, die beide nach etwa einem Kilometer Länge in den Bach des Mühltobels münden.
Das Mühltobel endet mit der Einmündung in die Frödisch bei Gewässerkilometer 1,525 auf etwa 507 m ü. A. 47.2903419.666418
Das Mühltobel ist rund 6 Kilometer (5 Kilometer Luftlinie) lang und fällt im gesamten Verlauf um rund 880 Höhenmeter ab (durchschnittliches Gefälle: 8,34° bzw. 14,67%). Das Tal verläuft in einer lang gezogenen Wellenlinie von Südost nach Nordwest (flussabwärts gesehen). Nördlich befindet sich das etwa 13 Kilometer lange Frödischtal als nächste relevante Eintiefung. Zwischen diesen beiden Tälern befindet sich die Ortschaft Dafins auf einem ausgeprägten Höhenrücken. Im Süden folgt dann ein weiterer Höhenrücken, auf welchem der Ortsteil Furx liegt und dahinter als nächste Eintiefung das Laternsertal.
Geologie
Die Talformen des Mühltobels unnd des Frödischtals stammen aus einer Zeit vor der letzten Eiszeit. Sie sind vermutlich im frühen Pleistozän oder im jungen Tertiär entstanden.[1]
Biotop
Das geschützte Biotop im Mühltobel beginnt im Osten beim großen Wasserfall bei der Brücke bei der Parzelle Morschkear (Gewässerkilometer 2,75, etwa 861 m ü. A.) 47.2859149.696825 und endet im Westen bei der Wannenbrücke (Gewässerkilometer 0,15, etwa 512 m ü. A.), kurz vor dem Siedlungsgebiet von Röthis 47.2903369.66842 Es umfasst eine Fläche von 30,98 ha (in etwa die Hälfte der Länge des Mühltobels).
Es finden sich im Mühltobel relevante Bestände an Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica) und der hier eher seltenen Pimpernuß (Staphylea pinnata).
Zuflüsse
Der Bach des Mühltobels, der keine eigene Bezeichnung hat, hat mehrere Zuflüsse. Die wichtigsten sind (vom Ursprung gesehen):
- Hornissentöbelebach von rechts bei GwKm 5,00;
- ein unbenannter Bach von rechts bei GwKm 4,88;
- der Knappeneggtobelbach (auch Knabeneggtobelbach) von links bei GwKm 4,68;
- der Marktobelbach von rechts bei GwKm 4,65;
- der Bach des Turigerbodentobels von links bei GwKm 4,29;
- ein unbenannter Bach von links bei GwKm 4,12;
- der Bach des Madleanstöbele von rechts bei GwKm 3,63;
- der Wurzentobelbach von links bei GwKm 3,41 (hier befindet sich auch der Buabagumpa);
- der Valasusatobelbach von links bei GwKm 2,8;
- ein unbenannter Bach von links bei GwKm 2,74;
- der Bach des Lachentobels von rechts bei GwKm 2,22;
- der Mühlbach von links bei GwKm 2,15;
- der Bach (auch Fischbach genannt) des Sägetobel (auch Tugsteintöbele genannt) von links bei GwKm 0,35;
Begehung und touristische Erschließung
Das Tobel selbst kann nicht auf der ganzen Länge auf Wanderwegen begangen werden. Nur wenige Bereiche sind touristisch erschlossen. Besonders in der Region bekannt ist die private Sportausübung auf Higlines in der Nähe des großen Wasserfalls beim Morschkear (etwa bei GwKm 2,6) 47.2867119.695916
Bei Einheimischen und Touristen beliebt ist der Besuch der Osangbrücke (bei GwKm 3,28 auf etwa 945 m ü. A. 47.2844619.702191) und des Buabagumpa (hdt.: Bubengumpe) auf etwa 954 m ü. A. bei GwKm 3,43, rund 90 Meter von der Osangbrücke in Richtung Südosten entfernt 47.2839819.70321
Im Winter wird beim großen Wasserfall beim Morschkear bei entsprechender Witterung das Eisklettern ausgeübt.
Weblinks
Mühltobel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35. Siehe auch untenstehende Grafik über den Gefällverlauf des Bachs im Mühltobel nach diesem Werk, S. 26-27.
47.2859149.696825Koordinaten: 47° 17′ 9″ N, 9° 41′ 49″ O