Landgasthof zur Cholerakapelle (Helenental): Unterschied zwischen den Versionen
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1954 erbte Maria Pilz von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger<ref>vgl. [https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=9949 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche]</ref> deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin der Liegenschaft, inklusive Gasthof und Pension. | 1954 erbte Maria Pilz von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger<ref>vgl. [https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=9949 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche]</ref> deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin der Liegenschaft, inklusive Gasthof und Pension. | ||
=== Das Gasthaus | === Das Gasthaus von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute === | ||
Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1964 findet sich der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle. 1985 wurde dieser von der Familie Frank betrieben. 1988 wurde als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH genannt, im Jahr 1992 gehörte er Irene Sighart. 1995 gelangte die Liegenschaft in den Besitz der in [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt]] ansässigen Familie Satran, welche seit damals den Gasthof als "Landgasthof zur Cholerakapelle" betreibt. | Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1964 findet sich der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle. 1985 wurde dieser von der Familie Frank betrieben. 1988 wurde als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH genannt, im Jahr 1992 gehörte er Irene Sighart. 1995 gelangte die Liegenschaft in den Besitz der in [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt]] ansässigen Familie Satran, welche seit damals den Gasthof als "Landgasthof zur Cholerakapelle" betreibt. | ||
Version vom 28. Juni 2020, 17:09 Uhr
Der Landgasthof zur Cholerakapelle gilt seit dem 19. Jahrhundert als eine bekannte Lokalität des Helenentals.
Lage
Der Landgasthof zur Cholerakapelle befindet sich im wildromantischen Helenental unterhalb der 1832 erbauten Cholerakapelle. Er liegt direkt an der Straße zwischen Heiligenkreuz und Baden.
Geschichte des Gasthofes
Anfänge
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, hatte der Gasthof im Laufe der Zeit verschiedene Eigentümer und Pächter. 1882 wird im "Badener Bezirks-Blatt" ein Herr Carl Löschl als Restaurateur des Gasthofes zur Cholerakapelle genannt.[1]. Dieser Carl Löschl übernahm als Pächter 1882 auch die "Weilburg-Rrestauration" in Baden als Pächter. Im Jahr 1885 finden sich im Grundbuch Johann Gehriner und seine Ehefrau Klara Gehringer, geborene Lichtenwörther (* 12. Juli 1837, in Alberndorf bei Hollabrunn; † 13. Oktober 1906, in Heiligenkreuz, Haus Nr. 21)[2], als Eigentümer des Gasthofes zur Cholerakapelle.
Nach dem Tod von Johann Gehringer verkaufte die Witwe Klara Gehringer den Gasthof 1890 an die Eheleute Max († 14. Februar 1910, in Baden, Alleegasse 13 [3][4] und Magdalena Wickerhauser. Diese führten den Gasthof bis 1905. In ihrer Zeit wurde ein großes Bauvorhaben für das Helenental beschlossen. Adolf Ritter Latterer von Lintenburg plante 1900 eine Drahtseilbahn, die von einem bestimmten Punkt zwischen der Cholerakapelle und der Krainerhütte aus, die Ausflüglerinnen und Ausflügler auf den Hohen Lindkogel bringen sollte.[5]. Dieser Planung wurde jedoch nicht realisiert.
Im Jahr 1905 erwarb Max Wickerhauser das Hotel "Stadt Baden" in der Alleegasse in Baden (heute: Rainer-Ring).[6]. Daraufhin verkaufte er den Gasthof zur Cholerakapelle an Markus und Rosa Senftner[7].
Das Gasthaus im Besitz der Familie Lindner
Nachdem Markus Senftner zwei Jahre später Konkurs anmelden musste[8], gelangte der Gasthof durch eine Versteigerung im Juni 1907 in den Besitz Gustav Lindner († 4. November 1921, im Gasthof zur Cholerakapelle[9]), der gemeinsam mit seiner Ehefrau Franziska auch die dazugehörige Liegenschaft kaufte. Gustav Lindner war zuvor Markör[A 1] des Badener "Kaffee’s Fischer" gewesen.[10] Die Badener Zeitung brachte dazu folgende Meldung:
„Die Wiedereröffnung deß Cafe-Restaurants zur „Cholerakapelle" durch den langjährigen Markör im Cafe Fischer, Herrn Lindner, hat Donnerstag stattgefunden.“
Die Familie Lindner beziehungsweise deren Nachkommen besaßen den Gasthof bis in die 1950er Jahre. Unter ihnen wurde er um- und ausgebaut. Der rührige Gustav Lindner eröffnete 1908 in unmittelbarer Nähe des Gasthofes eine Eisbahn zum Eisschießen, die auf Grund der schönen Lage im Winter eifrig frequentiert wurde.[11].
Einige Jahre später, im Jahr 1913, wurde eine elektrische Eisenbahnstrecke durch das Helenental geplant. Zu dieser gehörte ein Rangierbahnhof beim Gasthof zur Cholerakapelle, wo die Fahrgäste in eine dampflokbetriebene Eisenbahn nach Alland umsteigen sollten.[12]. Auch dieses Projekt wurde letztlich nicht verwirklicht.
Nachdem Gustav Lindner im November 1921 verstarb, ging der Gasthof in den Besitz von Gustav Lindners Töchter über: Elise Heger und deren Schwester Maria Pilz. Wegen ihrer Eheschließungen kam es zwischen 1923 und 1928 zu mehreren grundbücherlichen Eigentumsänderungen. geheiratet hatten.
Im Jahre 1931 kauften die Linder-Töchter das Nachbargrundstück des Gasthofes zur Cholerakapelle, auf dem sich ein Stallgebäude befand. Dieses wurde geschleift und an seiner Stelle "Lindner’s Hotel-Pension zur Cholerakapelle" erbaut. Ganz im Zeichen der Zeit wurde im Juli 1935 unweit der Cholerakapelle ein Dollfuß-Marterl zu Ehren des im Juli 1934 von den Nationalsozialisten ermordeten österreichischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß errichtet[13].
1954 erbte Maria Pilz von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger[14] deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin der Liegenschaft, inklusive Gasthof und Pension.
Das Gasthaus von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute
Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1964 findet sich der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle. 1985 wurde dieser von der Familie Frank betrieben. 1988 wurde als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH genannt, im Jahr 1992 gehörte er Irene Sighart. 1995 gelangte die Liegenschaft in den Besitz der in Altenmarkt ansässigen Familie Satran, welche seit damals den Gasthof als "Landgasthof zur Cholerakapelle" betreibt.
Eigentümerinnen und Eigentümer laut Grundbuch
Jahr | Eigentümer | Anteil | durch |
---|---|---|---|
1885 | Mathias und Maria Schöpfleitner | je zur 1/2 | Kauf |
1885 | Johann und Klara Gehringer | je zur 1/2 | Kauf |
1888 | Klara Gehringer | 1/1 | Erbe |
1890 | Max und Magdalena Wickerhauser | je zur 1/2 | Kauf |
1905 | Markus und Rosa Senftner | je zu 1/2 | Kauf |
1907 | Gustav und Franziska Lindner | je zur 1/2 | Kauf |
1923 | Franziska Lindner | 1/2 | Besitz |
Elise Heger geb. Lindner | 1/4 | Erbe | |
Maria Pilz geb. Lindner | 1/4 | Erbe | |
1926 | Franziska Lindner | 1/4 | Besitz |
Maria Pilz geb. Lindnert | 1/4 | Besitz | |
Elise Heger geb. Lindner | 3/4 | Kauf | |
1928 | Elise Heger geb. Lindner | 1/2 | Besitz |
Maria Pilz geb. Lindner | 1/2 | Kauf | |
1954 | Maria Pilz geb. Lindner | 1/1 | Erbe |
um 1964 | A. E. Welbing | ||
um 1985 | FamilieFrank | ||
um 1988 | RIKI Gastgewerbs GmbH | ||
um 1992 | Familie Krebs-Sighardt (Irene Sighardt) | ||
1995 | Familie Satran |
Weblinks
Fotos zum Schlagwort Cholerakapelle in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Uebernahme der Weilburgrestauration. In: Badener Bezirks-Blatt, 7. Jänner 1882, S. 4 (Online auf ANNO)
- ↑ vgl. Pfarre Heiligenkreuz, Sterbebuch 1899-1938 (fol.66), DATA-Matricula-Online.EU, abgerufen am 28. Juni 2020
- ↑ vgl. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1908-1911 (fol.191), Data.Matricula-Online.EU, abgerufen am 28. Juni 2020
- ↑ vgl. Todesfälle. In: Badener Zeitung, 16. Februar 1910, S. 2 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Erbauung einer Drahtseilbahn auf das Eiserne Tor. In: Badener Zeitung, 13. Oktober 1900, S. 3 (Online auf ANNO)
- ↑ vgl. Hotel-Übernahme. In: Badener Zeitung, 3. Juni 1905, S. 4 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Verkauf der Cholerakapellen-Restauration. In: Badener Zeitung, 5. April 1905, S. 4 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Die Restauration „zur Cholerakapelle". In: Badener Zeitung, 8. Juni 1907, S. 5 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1921-1923 (fol.78), Data.Matricula-Online.EU
- ↑ vgl. Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan – Gräbersuche, Stadtpfarrfriedhof-Baden.AT, abgerufen am 28. Juni 2020
- ↑ vgl. Eisbahn und Eisschießen bei der Cholerakapelle. In: Badener Zeitung, 8. Jänner 1908, S. 4 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Die projektierte Bahn Baden - Alland und Klausen Leopoldsdorf. In: Badener Zeitung, 8. März 1913, S. 4 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Weihe des Dollfuß-Marterls. In: Badener Zeitung, 10. Juli 1935, S. 2 (Online bei ANNO)
- ↑ vgl. Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche
Anmerkungen
- ↑ Markör, oft auch Marqueur, ist eine Bezeichnung für Zahlkellner.