Burgruine Dobra: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Juli 2020, 10:45 Uhr
Die Burgruine Dobra ist eine im Waldviertel gelegene frühere Höhenburg.
Lage
Die Ruine Dobra ist heute Teil der Gemeinde Pölla. Sie befindet sich auf einer steil zum gleichnamigen Stausee abfallenden Landzunge.[1]
Das Bauwerk
Die Burg Dobra dürfte im 12. und 13. Jahrhundert erbaut worden sein.[1] Im 16. Jahrhundert wurde sie umgebaut.
Historische Eckdaten
1186 wird erstmals urkundlich ein Hertnit von Dobra genannt.[1] Dies gilt als erste Nennung der Burg Dobra. Im 13. Jahrhundert sind außerdem ein Albero de Dobra und ein Ditrico de Tobra einige Male genannt. Im 14. Jahrhundert befand sich die Burg Dobra im Besitz der Kuenringer von Weitra-Seefeld. In den späteren Jahrhunderten wechselte die Burg häufig ihre Besitzerfamilien. Ihr Verfall begann im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, als der damalige Besitzer, Freiherr Ignaz Philip von Ehrmanns, seinen Wohnsitz von Dobra auf das Schloss Wetzlas (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Pölla) verlegte. 1906 stürzten die an der Straßenseite gelegenen Teile des Bauwerkes ein.[1]
Die Schenken von Dobra
Die Familie von Dobra, deren erstes urkundlich genanntes Mitglied Hertnit von Dobra ist, gelten als eine bedeutende Ritterfamilie des Herzogstums Österreich, die für das Mittelalter belegt ist. Da sie sich lange Zeit im Besitz des Unterschenkenamtes von diesem Herzogtum befanden, bezeichneten sie sich häufig als Schenken von Dobra.[2] Ob sich diese Adelsfamilie nach der Burg Dobra im heutigen Pölla[2] oder einer anderen Burg Dobra, die abgegangen ist[3], benannt hat, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Als Letzter der Familie gilt Schenk Wolfhard von Dobra (letztmals genannt 1397).[4]
Mitglieder der Familie von Dobra:
- Kunegunde(!) von Dobra, Ehefrau von Heinrich (IV.) von Kuenring († um 1293), Begründer der Linie Kuenring-Weitra-Seefeld[5]
- Anna Schenkin von Dobra († um 1332), Ehefrau von Weikhard Schenk von Dobra
Die Burgruine Dobra in Sage und Legende
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Dobra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 77
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten. Wien, 1795. Bd. 2. S. 268
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9. S. 392
- ↑ vgl. von Verein für vaterländische Geschichte Statistik und Topographie (Hrsg.): Beiträge zur Landeskunde Oesterreichs unter der Enns. Wien, 1834. Bd. 4. S. 280
- ↑ vgl. * Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X. S. 17 und Stammbaum
Anmerkungen
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Dobra behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |