Siegmund II. von Spaur: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Siegmund (II.) von Spaur''' (* im  15. Jahrhundert; † [[1465]]) war im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).</ref> ansässig und machte Karriere im Dienst von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]
'''Siegmund (II.) von Spaur''' (* im  15. Jahrhundert; † [[1465]]) war im [[Herzogtum Österreich]] ansässig und machte Karriere im Dienst von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Siegmund (II.) von Spaur entstammte einer in der [[w:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Im 15. Jahrhundert umfasste die Grafschaft Tirol im Wesentlichen das heutige Nordtirol (heute Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol) und Südtirol (heute Teil von Italien). Osttirol, heute ebenfalls Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol, befand sich zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz und kam erst um 1500 unter die Herrschaft der [[w:Habsburg|Habsburger]], wo es Teil der Grafschaft Tirol wurde. Das Erzstift Salzburg besaß im 15. Jahrhundert noch mehrere in der Grafschaft Tirol gelegene Burgen und Herrschaften, die erst im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Teil der Grafschaft beziehungsweise des Kronlandes Tirol wurden. Die in der Grafschaft Tirol gelegenen landesfürstlichen Gerichte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein kamen erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Folge des Landhuter Erbefolgekrieges unter die Herrschaft der Habsburger.</ref> ansässigen Ritterfamilie, deren Ursprung auf Volkmar von Burgstall († 1343) zurückgeführt wird. Er war ein Cousin von [[Johann von Spaur|Johann (I.) von Spaur]], der nach dem Tod seines Verwandten Sigmund (I.) von Spaur († um 1444) für ihn und seine drei Brüder [[Matthäus von Spaur|Matthäus (III.)]], [[Christoph von Spaur|Christoph (I.)]] und Jakob die Vormundschaft übernommen hatte.<ref name ="heinig277">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 277</ref>
Siegmund (II.) von Spaur entstammte einer in der [[Grafschaft Tirol]] ansässigen Ritterfamilie, deren Ursprung auf Volkmar von Burgstall († 1343) zurückgeführt wird. Er war ein Cousin von [[Johann von Spaur|Johann (I.) von Spaur]], der nach dem Tod seines Verwandten Sigmund (I.) von Spaur († um 1444) für ihn und seine drei Brüder [[Matthäus von Spaur|Matthäus (III.)]], [[Christoph von Spaur|Christoph (I.)]] und Jakob die Vormundschaft übernommen hatte.<ref name ="heinig277">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 277</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Siegmund (II.) von Spaur gehörte seit dem ersten Romzug (1451/52) zum Hofstaat von Kaiser Friedrich III., wo er als [[w:Kämmerer|Kämmerer]], Pfleger der Burg Starhemberg und Rat tätig war. Nach seinem Tod wurde er in [[Wiener Neustadt]] im [[w:Stift Neukloster|Neukloster]] beigesetzt. 1470 stiftete sein Bruder  Matthäus (III.) dort aufgrund der Fürsprache des Kaisers eine Seelenmesse für ihn.<ref name ="heinig277"/>  
Siegmund (II.) von Spaur gehörte seit dem ersten Romzug (1451/52) zum Hofstaat von Kaiser Friedrich III., wo er als [[w:Kämmerer|Kämmerer]], Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> der [[Burgruine Starhemberg|Burg Starhemberg]] und Rat tätig war. Nach seinem Tod wurde er in [[Wiener Neustadt]] im [[w:Stift Neukloster|Neukloster]] beigesetzt. 1470 stiftete sein Bruder  Matthäus (III.) dort aufgrund der Fürsprache des Kaisers eine Seelenmesse für ihn.<ref name ="heinig277"/>  


Seine Brüder Matthäus (III.) und Christoph (I.) standen zunächst im Dienst von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]], ehe sie beim Kaiser seine Nachfolge antraten. Jakob, sein jüngster Bruder, machte Karriere in der Grafschaft Tirol, wo er Hauptmann von [[w:Trient|Trient]] wurde und diese Funktion an seinen Sohn Siegmund (III.) weitergab.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 277f.</ref>
Seine Brüder Matthäus (III.) und Christoph (I.) standen zunächst im Dienst von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]], ehe sie beim Kaiser seine Nachfolge antraten. Jakob, sein jüngster Bruder, machte Karriere in der Grafschaft Tirol, wo er Hauptmann von [[w:Trient|Trient]] wurde und diese Funktion an seinen Sohn Siegmund (III.) weitergab.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 277f.</ref>

Version vom 8. August 2020, 19:03 Uhr

Siegmund (II.) von Spaur (* im 15. Jahrhundert; † 1465) war im Herzogtum Österreich ansässig und machte Karriere im Dienst von Kaiser Friedrich III.

Herkunft und Familie

Siegmund (II.) von Spaur entstammte einer in der Grafschaft Tirol ansässigen Ritterfamilie, deren Ursprung auf Volkmar von Burgstall († 1343) zurückgeführt wird. Er war ein Cousin von Johann (I.) von Spaur, der nach dem Tod seines Verwandten Sigmund (I.) von Spaur († um 1444) für ihn und seine drei Brüder Matthäus (III.), Christoph (I.) und Jakob die Vormundschaft übernommen hatte.[1]

Leben

Siegmund (II.) von Spaur gehörte seit dem ersten Romzug (1451/52) zum Hofstaat von Kaiser Friedrich III., wo er als Kämmerer, Pfleger[A 1] der Burg Starhemberg und Rat tätig war. Nach seinem Tod wurde er in Wiener Neustadt im Neukloster beigesetzt. 1470 stiftete sein Bruder Matthäus (III.) dort aufgrund der Fürsprache des Kaisers eine Seelenmesse für ihn.[1]

Seine Brüder Matthäus (III.) und Christoph (I.) standen zunächst im Dienst von König Ladislaus und Erzherzog Albrecht VI. von Österreich, ehe sie beim Kaiser seine Nachfolge antraten. Jakob, sein jüngster Bruder, machte Karriere in der Grafschaft Tirol, wo er Hauptmann von Trient wurde und diese Funktion an seinen Sohn Siegmund (III.) weitergab.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277f.

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.