Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt''' ist eine im Raum von [[Neunkirchen]] gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]]. Sie zählt zu den Ruinen in der "Buckligen Welt".
Die '''Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt''' ist eine im Raum von [[Neunkirchen]] gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]]. Sie zählt zu den Ruinen in der "Buckligen Welt", welche im Mittelalter die Grenze zwischen den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] sicherten. Sie zählt zu jenen Burgen im heutigen Niederösterreich, die nie von den [[w:Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert wurden.


== Lage ==
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== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
[[File:BurgKirchschlagVischer.png|thumb|Burg Kirchschlag um 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer (* 1628, † 1696)]]
[[File:BurgKirchschlagVischer.png|thumb|Burg Kirchschlag um 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer (* 1628, † 1696)]]
Nach seiner Topographie (um 1770) geht [[Friedrich Wilhelm Weiskern]] davon aus, dass die Burg Kirchschlag einst das Stammhaus einer Adelsfamilie war, die sich nach ihr benannt hatte.<ref group="A">Dafür scheint es allerdings keine urkundlichen Belege zu geben.</ref>. Nach einer Nennung soll die Burg, mit deren Bau um 1160 begonnen wurde, angeblich im Besitz der [[Azzo von Kuenring#Nachfahren|Kuenringer]] gewesen sein. 1246 wurde sie vom Ungarnkönig Béla IV., 1483 vom Ungarnkönig [[Matthias Corvinus]] besetzt. Im 16. Jahrhundert befand sie sich im Besitz der Adelsfamilie der Puchheimer, welche sie umbauen ließ. 1683 soll sie bereits eine Ruine gewesen sein. Später gehörte sie der Grafenfamilie Palfy.<ref name ="schöndorfer217"/>
Nach seiner Topographie (um 1770) geht [[Friedrich Wilhelm Weiskern]] davon aus, dass die Burg Kirchschlag einst das Stammhaus einer Adelsfamilie war, die sich nach ihr benannt hatte.<ref group="A">Dafür scheint es allerdings keine urkundlichen Belege zu geben.</ref>. Nach einer Nennung soll die Burg, mit deren Bau um 1160 begonnen wurde, angeblich im Besitz der [[Azzo von Kuenring#Nachfahren|Kuenringer]] gewesen sein. 1246 wurde sie vom Ungarnkönig Béla IV., 1483 vom Ungarnkönig [[Matthias Corvinus]] besetzt. Im 16. Jahrhundert befand sie sich im Besitz der Adelsfamilie der Puchheimer, welche sie umbauen ließ<ref name ="schöndorfer217"/>. Einer von ihnen, [[w:Hans Christoph III. von Puchheim|Hans Christoph (III.) von Puchheim]] gab um 1650 die Burg als Wohnsitz auf und ließ sich im Ort Kirchschlag nieder, wo er sich das "Hofhaus" erbaut hatte.<ref name ="Kirchschlag">vgl. [https://www.kirchschlag-bw.gv.at/Burgruine_Kirchschlag Burgruine Kirchschlag], Kirchschlag-BW.GV.AT, abgerufen am 9. August 2020</ref> 1683 soll Burg Kirchschlag daher bereits eine Ruine gewesen sein. Später gehörte sie der Grafenfamilie [[w:Pálffy|Pálffy]].<ref name ="schöndorfer217"/> Nach 1848 wurde die Burg mehrmals an Privatpersonen verkauft, ehe sie schließlich von der Marktgemeinde Kirchschlag erworben wurde.<ref name ="Kirchschlag"/>


== Die Burgruine Kirchschlag in Sage und Legende ==
== Die Burgruine Kirchschlag in Sage und Legende ==
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* [https://www.kirchschlag-bw.gv.at/Burgruine_Kirchschlag Burgruine Kirchschlag], Kirchschlag-BW.GV.AT
* [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=913 Burgruine Kirchschlag], Wehrbauten.AT
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* [http://vskirchschlag.ac.at/deutsch/001Burgruine.htm Burgruine Kirchschlag], VSKirchschlag.AC.AT
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Version vom 9. August 2020, 15:20 Uhr

Die Burgruine, heute

Die Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt ist eine im Raum von Neunkirchen gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt zu den Ruinen in der "Buckligen Welt", welche im Mittelalter die Grenze zwischen den Herzogtümern Österreich und Steier gegen das ungarische Königreich sicherten. Sie zählt zu jenen Burgen im heutigen Niederösterreich, die nie von den Osmanen erobert wurden.

Lage

Die Burgruine Kirchschlag ist heute Teil der Marktgemeinde Kirchschlag in der Buckligen Welt. Sie befindet sich oberhalb von dieser auf dem Hutkegel.[1]

Das Bauwerk

Ein idyllischer Blick auf die Burgruine Kirchschlag

Die Anlage der Burg, deren Mittelpunkt der Burghof war, hatte eine unregelmäßige viereckige Form. Sie dürfte zwei Stockwerke gehabt haben. Umgeben war sie von Vorwerken, von denen sich Reste der zehn Türme erhalten haben und Teile der Wehrmauer, welche sie und auch den Markt umschloss.[1] Dieser mit seinen vielen Türmen ungewöhnliche Zwinger dürfte aus dem Spätmittelalter stammen. Erhalten hat sich der Torbau im Renaissancestil, der allerdings einen älteren Baukern aufweist. Der bergfriedartige Turm befindet sich südlich der Burg und ist von dieser durch einen Graben getrennt.[2]

Historische Eckdaten

Burg Kirchschlag um 1672, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer (* 1628, † 1696)

Nach seiner Topographie (um 1770) geht Friedrich Wilhelm Weiskern davon aus, dass die Burg Kirchschlag einst das Stammhaus einer Adelsfamilie war, die sich nach ihr benannt hatte.[A 1]. Nach einer Nennung soll die Burg, mit deren Bau um 1160 begonnen wurde, angeblich im Besitz der Kuenringer gewesen sein. 1246 wurde sie vom Ungarnkönig Béla IV., 1483 vom Ungarnkönig Matthias Corvinus besetzt. Im 16. Jahrhundert befand sie sich im Besitz der Adelsfamilie der Puchheimer, welche sie umbauen ließ[1]. Einer von ihnen, Hans Christoph (III.) von Puchheim gab um 1650 die Burg als Wohnsitz auf und ließ sich im Ort Kirchschlag nieder, wo er sich das "Hofhaus" erbaut hatte.[3] 1683 soll Burg Kirchschlag daher bereits eine Ruine gewesen sein. Später gehörte sie der Grafenfamilie Pálffy.[1] Nach 1848 wurde die Burg mehrmals an Privatpersonen verkauft, ehe sie schließlich von der Marktgemeinde Kirchschlag erworben wurde.[3]

Die Burgruine Kirchschlag in Sage und Legende

Der Puchheimer von Kirchschlag

In der Sage geht es um die Untaten eines wohl fiktiven Besitzers der Burg Kirschlag aus der urkundlich belegten Familie der Puchheimer. Dieser Christoph von Puchheim misshandelt seine Untertanen, die selbst nachts für ihn arbeiten müssen und ermordet eigenhändig seinen Bruder Erasmus. Von einer mehrjährigen Reisen zurückgekehrt, lässt er seine Frau Berta in einen eisernen Käfig sperren, den er an einem Balken aus einem der Burgfenster hängt, nachdem sie ihm freundschaftlichen Umgang mit einem jungen steirischen Ritter gestanden hat, der sie einige Male besuchen durfte. Diesen lässt er von seinem Knappen mit Fangschnüren vom Pferd reißen und töten. Angeblich verdankt ihm eine lästige Fliegenart, die Menschen und Tiere quält, den Spitznamen "Puchheimer".[4] Auch wenn der Ritter in der Sage Christoph heißt, könnte sich hier eine Erinnerung an Wilhelm von Puchheim und die Puchheimer Fehde erhalten haben.

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 217
  2. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 218
  3. 3,0 3,1 vgl. Burgruine Kirchschlag, Kirchschlag-BW.GV.AT, abgerufen am 9. August 2020
  4. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 218f.

Anmerkungen

  1. Dafür scheint es allerdings keine urkundlichen Belege zu geben.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).