Burgruine Schrattenstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. August 2020, 21:19 Uhr
Die Burgruine Schrattenstein ist eine im Rax-Schneeberg-Gebiet gelegene frühere Höhenburg.
Lage
Die Burgruine Schrattenstein ist heute Teil der Gemeinde Schrattenbach. Sie befindet sich auf einer schroffen Felsklippe in der Nähe von Grünbach am Schneeberg.[1] Die frühere Burg hatte eine gute Sichtverbindung zu der heute abgegangenen Burg Wulfingstein.[2]
Das Bauwerk
Der Weg zur Burg führt vorbei am nördlichen Steilabsturz des Burgfelsen durch eine ca. 100 Schritte lange Schlucht, die einst eine Sperre besaß. Es wird vermutet, dass dieser Weg ursprünglich auch befahrbar war. Die Burg war von einem Graben umgeben, welcher über eine Holzbrücke passierbar war.[1] Als die ältesten Bauteile der Ruine gelten der nordöstliche Wohntrakt und der turmartige Vorbau. Beide dürften von einer Ringmauer umgeben gewesen sein. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Burg innerhalb des Berings um- und neugestaltet.[2]
Historische Eckdaten
Die Burg, deren Name erstmals 1182 urkundlich genannt ist, wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Sie dürfte zunächst der Familie der Schrattensteiner gehört haben, im 14. Jahrhundert war sie als Lehen der Burggrafen von Nürnberg im Besitz der Familie der Haunfelder. Später gehörte die Burg der Familie der Walseer (Wallseer). Barbara, die Erbtochter von Reinprecht (V.) von Walsee, war mit Sigmund von Schaunberg verheiratet, der über diese Ehe in den Besitz der einen Burghälfte gelangte. Später erwarb die Familie der Schärfenberger die ganze Burg. Von ihnen kam die Burg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an die Familie von Hoyos. Etwa zu dieser Zeit begann die Anlage zu verfallen.[1]
Die "Familie" der Schrattensteiner
Eine "Familie" der Schrattensteiner wird erstmals 1182 urkundlich genannt und dürfte um 1300 in "männlicher Linie" ausgestorben sein.[1]
- 1182 wird ein Kadolt von Schrattenstein ("Chalhoch de Scratensteine") unter den Zeugen in jener Urkunde genannt, in welcher Markgraf Otakar (IV.) von Steier die Freiheiten des Stiftes Seckau bestätigt, welche diesem von seinem Vater gewidmet worden waren. Es handelt sich um die erste Nennung dieses Namens.[1]
- 1196 findet sich ein Ortolf von Schrattenstein ("Ortolfus de Shratenstain") n einer weiteren Urkunde.[1]
- Um 1247 stiftet ein weiterer Kadolt von Schrattenstein ("Chalhoch de Schratenstayn") eine Pfründe mit Renten aus in Neunkirchen gelegenen Gütern für seinen Sohn im Kloster Admont. Die Urkunde ist mit einem dreieckigen Siegel versehen, das im Schild eine Lilie zeigt. In der Umschrift des Siegels ist sein Namen genannt.[1]
Die Burgruine Schrattenstein in Sage und Legende
Die Entstehung des Namens Stückler
Nach dieser Sage geht der Name Stückler, der in Gemeinde Miesenbach häufig vorkommen soll, auf die harte Bestrafung zurück, mit welcher ein grausamer Ritter von der Burg Schrattenstein seine Untertanen eine Plünderung seiner Burg und die Zerstörung seines Wappens büssen ließ. Dazu war es während seiner Abwesenheit gekommen, als er sich auf einem Kreuzzug befand und für tot erklärt worden war. Wieder heimgekehrt, hielt er ein strenges Gericht und ließ die Rädelsführer köpfen. Die übrigen wurden am Leben gelassen, aber hart bestraft. Alle, welche an der Zerstückelung seines Wappens beteiligt gewesen waren, mussten ein Stück von diesem an ihren Haustüren anbringen. Außerdem bekamen sie von ihm zur Erinnerung an diese Tat den Namen Stückler.[3]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
- Schrattenstein, Wehrbauten.AT
- Schrattenstein, Burgen-Austria.COM
Burgruine Schrattenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Schrattenstein behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |
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