Agnes von Ungarn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „mini|Agnes von Ungarn mini|[[Rudolf von Warts Gattin Gertrud von Balm fleht vor Agnes von Ungarn…“)
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Agnes Regina.JPG|mini|Agnes von Ungarn]]
'''Königin Agnes von Ungarn''' (* [[1280]]<ref name ="nieder113">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001. ISBN 9783800035267. S. 113</ref>; † 1364); † [[11. Juni]] [[1364]], vermutlich in [[w:Königsfelden|Königsfelden]], heute in der [[w:Schweiz|Schweiz]]), auch '''Herzogin Agnes von Österreich''', verfügte als Witwe über Besitz im heutigen Niederösterreich, wo sie einige Spuren hinterlassen hat.
[[Datei:Weckesser Blutgericht.jpg|mini|[[Rudolf von Wart]]s Gattin Gertrud von Balm fleht vor Agnes von Ungarn um das Leben ihres Mannes. Gemälde von [[August Weckesser]]]]
 
[[Datei:GrabHabsburgerStPaul.JPG|hochkant|mini|[[Stift St. Paul im Lavanttal]], Zugang zur Gruft der frühen Habsburger]]
== Herkunft und Familie ==
'''Agnes von Ungarn''' (* um [[1281]]; † [[11. Juni]] [[1364]] in [[Königsfelden]] bei [[Windisch AG|Windisch]], (heutige [[Schweiz]])) aus dem Geschlecht der [[Habsburg]]er war Tochter des deutschen Königs [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I.]] und dessen Gattin [[Elisabeth von Görz und Tirol|Elisabeth von Görz-Tirol]]. Sie war die Gattin des ungarischen Königs [[Andreas III. (Ungarn)|Andreas III.]]
Agnes war eine Tochter von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht I. aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol]]. Sie war somit über ihren Vater eine Enkelin von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] und über ihre Mutter eine Enkelin von [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]]. 1296 heiratete Agnes den "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]"  (1296) mit [[w:Andreas III. (Ungarn)|König Andreas III.]] († 1301), einen früheren politischen Gegner ihres Vaters.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995. ISBN 3-205-98372-6. S. 57 und S. 60</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Ihre Heirat mit dem ungarischen König fand am 13. Februar 1296 in [[Wien]] statt; König Andreas starb jedoch bereits fünf Jahre später und Agnes übernahm von da an die Erziehung ihrer Stieftochter [[Elisabeth von Ungarn (Dominikanerin)|Elisabeth]]. 1308 wurde Agnes’ Vater bei [[Windisch AG|Windisch]], unweit der [[Habsburg (Burg)|Stammburg der Habsburger]], ermordet. Zum Gedenken an diese Familientragödie stiftete die Witwe Elisabeth von Görz-Tirol das Kloster [[Königsfelden]], ein Doppelkonvent der [[Klarissen]] und Franziskaner-[[Minoriten]]. Agnes lebte dort ab 1317, ohne je ein Gelübde abzulegen. Zur gleichen Zeit trat ihre Stieftochter [[Elisabeth von Ungarn (Dominikanerin)|Elisabeth]] ins nahe gelegene [[Kloster Töss|Dominikanerinnenkloster Töss]] ein. Das Kloster Königsfelden führte Agnes mittels umfangreicher Landkäufe und wirtschaftlichen Geschicks zur Blüte. Unter anderem gab sie den Auftrag zum Bau der Klosterkirche Königsfelden, die zu den Hauptwerken der [[Bettelordenskirche|Bettelordensarchitektur]] in der Schweiz zählt.
Nach der Ermordung ihres Vaters stiftete Agnes zusammen mit ihrer Mutter das in der heutigen Schweiz gelegene [[w:Kloster Königsfelden|Klarissenkloster Königsfelden]], das nach der Errichtung ihr Hauptsitz war. Agnes vertrat von dort das Haus Österreich (Habsburg) in den sogenannten "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Landen]]".
 
Ab etwa 1330 stand Agnes ihrem jüngeren Bruder, Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II.]], als Beraterin zur Seite, war habsburgische Repräsentantin in den [[Vorderösterreich|österreichischen Vorlanden]] und wirkte in zahlreichen Konflikten als Vermittlerin. So erreichte sie 1333 und 1340 einen [[Landfrieden]] zwischen den Städten [[Bern]] und [[Freiburg im Üechtland]]. Die Vermittlung zwischen [[Zürich]], [[Rapperswil SG|Rapperswil]] und den [[Waldstätte]]n im Jahr 1351 scheiterte jedoch.
 
Agnes von Ungarn besaß die landesherrschaftlichen Rechte über die habsburgischen Ämter [[Bözberg]] und [[Eigenamt]] sowie über die Stadt [[Brugg]]. Sie stiftete das Spital in [[Baden AG|Baden]].


[[Meister Eckhart]] schrieb in ihrem Auftrag die Trostschrift „Buch der göttlichen Tröstung“.
== Orte mit Bezug zu Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
=== Niederösterreich ===
=== Wien ===
Nach der Überlieferung soll die Hochzeit von Agnes in Wien stattgefunden haben.<ref name ="Opll60">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995. ISBN 3-205-98372-6. S. 60</ref>


== Bestattung ==
== Erinnerungsstätten an Agnes von Ungarn im heutigen Österreich ==
Sie war in der Kirche des [[Kloster Königsfelden|Klosters Königsfelden]] bestattet. Durch die [[Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen]] kam sie mit den anderen zunächst in den [[Dom St. Blasien]] und nach der Aufhebung des [[Kloster St. Blasien (Schwarzwald)|Klosters St. Blasien]] in die Stiftskirchengruft des Klosters [[Stift St. Paul im Lavanttal|Sankt Paul im Lavanttal]] in Kärnten.
=== Kärnten ===
Agnes, die zunächst in der Grablege der Habsburger in der Kirche des Klosters [[w:Kloster Königsfelden|Königsfelden]] in der heutigen Schweiz beigesetzt war, fand Anfang des 10. Jahrhunderts ihre letzte Ruhestätte in der Gruft der Stiftskirche des Klosters in [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]].


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 22. Oktober 2020, 19:47 Uhr

Königin Agnes von Ungarn (* 1280[1]; † 1364); † 11. Juni 1364, vermutlich in Königsfelden, heute in der Schweiz), auch Herzogin Agnes von Österreich, verfügte als Witwe über Besitz im heutigen Niederösterreich, wo sie einige Spuren hinterlassen hat.

Herkunft und Familie

Agnes war eine Tochter von Herzog Albrecht (I.) von Österreich, besser bekannt als König Albrecht I. aus dessen Ehe mit Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol. Sie war somit über ihren Vater eine Enkelin von König Rudolf I. und über ihre Mutter eine Enkelin von Herzog Meinhard von Kärnten. 1296 heiratete Agnes den "Ungarnkönig" (1296) mit König Andreas III. († 1301), einen früheren politischen Gegner ihres Vaters.[2]

Leben

Nach der Ermordung ihres Vaters stiftete Agnes zusammen mit ihrer Mutter das in der heutigen Schweiz gelegene Klarissenkloster Königsfelden, das nach der Errichtung ihr Hauptsitz war. Agnes vertrat von dort das Haus Österreich (Habsburg) in den sogenannten "Vorderen Landen".

Orte mit Bezug zu Agnes von Ungarn im heutigen Österreich

Niederösterreich

Wien

Nach der Überlieferung soll die Hochzeit von Agnes in Wien stattgefunden haben.[3]

Erinnerungsstätten an Agnes von Ungarn im heutigen Österreich

Kärnten

Agnes, die zunächst in der Grablege der Habsburger in der Kirche des Klosters Königsfelden in der heutigen Schweiz beigesetzt war, fand Anfang des 10. Jahrhunderts ihre letzte Ruhestätte in der Gruft der Stiftskirche des Klosters in St. Paul im Lavanttal.

Literatur

Weblinks

 Agnes von Ungarn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

  1. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001. ISBN 9783800035267. S. 113
  2. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995. ISBN 3-205-98372-6. S. 57 und S. 60
  3. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995. ISBN 3-205-98372-6. S. 60