Gremium der Hausgenossen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Wien|Wiener]] '''Hausgenossen''', auch als '''Gremium der Hausgenossen''' oder als '''Konsortium der Hausgenossen''' bezeichnet, waren im Mittelalter für die Münzprägung, die Geldwechsel und den Edelmetallhandel im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich entstand aus der [[w:Ostarrichi|Markgrafschaft Österreich]], die 1156 zum Herzogtum erhoben wurde. Das Areal des ursprünglichen Herzogtums Österreich umfasste das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich. Später kam weitere Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich hinzu sowie 1417 die Stadt [[Steyr]] mit der gleichnamigen Herrschaft. Die Stadt Wiener Neustadt und die Grafschaft [[Pitten]] gehörten jedoch damals zum Herzogtum Steier. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich)</ref> zuständig. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche ''crème de la crème'' des Wiener Bürgertums.
Die [[Wien|Wiener]] '''Hausgenossen''', auch als '''Gremium der Hausgenossen''' oder als '''Konsortium der Hausgenossen''' bezeichnet, waren im Mittelalter für die Münzprägung, die Geldwechsel und den Edelmetallhandel im [[Herzogtum Österreich]] zuständig. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche ''crème de la crème'' des Wiener Bürgertums.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==

Version vom 4. Februar 2022, 19:36 Uhr

Die Wiener Hausgenossen, auch als Gremium der Hausgenossen oder als Konsortium der Hausgenossen bezeichnet, waren im Mittelalter für die Münzprägung, die Geldwechsel und den Edelmetallhandel im Herzogtum Österreich zuständig. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche crème de la crème des Wiener Bürgertums.

Beschreibung

Die Gremium der "Hausgenossen" bestand aus 48 Wiener Bürgern, denen Münzprägung, Geldwechsel und Edelmetallhandel im Herzogtum Österreich vorbehalten war. Ihre 48 Anteile („Hausgenossenschaften") konnten vererbt und veräußert werden. Vorsteher der Hausgenossen war der Münzmeister, der vom Landesfürsten bestellt wurde und auch die Gerichtsbarkeit in Fachbelangen ausübte. Ihm zur Seite standen der Münzanwalt als Vertreter der landesfürstlichen Interessen und ein Münzschreiber (Kanzleileiter).[1]

Für die Durchführung der einzelnen Aufgaben gab es eigene Handwerkszweige. Für die technische Durchführung der Prägungen waren die Münzer zuständig, für den Geldwechsel auf den Wechselbänken die Wechsler, die von den Hausgenossen angestellt wurden. Das Rohmaterial wurde von der Kammer des Landesfürsten zur Verfügung gestellt, die Prägungen erfolgten jeweils im Einvernehmen zwischen dem Landesfürsten und den Hausgenossen, wobei der Gewinn zwischen beiden geteilt wurde.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Geschichte

Die Bezeichnung "Hausgenossen" wird mit der Zugehörigkeit des Gremiums zur Residenz ("Haus") des Landesfürsten erklärt. In der Forschung wird davon ausgegangen, dass die Gründung des Gremiums der "Hausgenossen" gemeinsam mit der Gründung der Wiener Münzstätte zu Ende des Jahres 1193 erfolgte, als das Lösegeld für den englischen König Richard (I.) Löwenherz (50.000 Mark Silber) in der Stadt Wien eintraf. Da es in Barren geliefert wurde, deren Münzprägung nur von einer größeren Gruppe bewältigt werden konnte, soll Herzog Leopold (V.) von Österreich ("'Leopold der Tugendreiche") das Gremium der "Hausgenossen" gegründet haben. Ein Bezug auf diese Gründung findet sich im Privileg von König Rudolf I. aus dem Jahr 1277. Als eine Folge des Wiener Neustädter Blutgerichtes löste Erzherzog Ferdinand (I.) von Österreich, der spätere Kaiser Ferdinand I., am 7. Juni 1522 das Gremium der Hausgenossen auf.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Einzelnachweise

  1. vgl. Hausgenossen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 2. Dezember 2018

Anmerkungen