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Anfang September legte die ''Sportstätte Lech Zürs GmbH''<ref>Sportstätte Lech Zürs GmbH, Fn 534614y, eingetragen am 20. Juni 2020, Dorf 329 in 6764 Lech. Einziger Gesellschafter: der private Verein ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' (ZVR 154585610). Der ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' (SCA-Lech) wurde 1998 gegründet, Obmann ist Stefan Jochum, der auch gleichzeitig Geschäftsführer der ''Sportstätte Lech Zürs GmbH'' ist und seit September 2020 auch Bürgermeister von Lech. Stellvertretender Obmann des ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' ist [[w:Patrick Ortlieb|Patrick Ortlieb]], der auch gleichzeitig Präsident des Organisationskomitees der Weltcupveranstaltung am 13. und 14. November in Zürs ist.</ref> der Vorarlberger Landesregierung einen entsprechenden Antrag auf Förderung der Baukosten vor. Bereits eine Woche später wurde eine Förderzusage von der Vorarlberger Landesregierung erteilt, mit welcher das Land Vorarlberg von den Gesamtkosten (2,7 Millionen Euro) rund 50% (1,3 Millionen Euro) übernimmt. Den Koalitionspartner der [[w:Österreichische Volkspartei|ÖVP]] in der Vorarlberger | Anfang September legte die ''Sportstätte Lech Zürs GmbH''<ref>Sportstätte Lech Zürs GmbH, Fn 534614y, eingetragen am 20. Juni 2020, Dorf 329 in 6764 Lech. Einziger Gesellschafter: der private Verein ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' (ZVR 154585610). Der ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' (SCA-Lech) wurde 1998 gegründet, Obmann ist Stefan Jochum, der auch gleichzeitig Geschäftsführer der ''Sportstätte Lech Zürs GmbH'' ist und seit September 2020 auch Bürgermeister von Lech. Stellvertretender Obmann des ''Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg'' ist [[w:Patrick Ortlieb|Patrick Ortlieb]], der auch gleichzeitig Präsident des Organisationskomitees der Weltcupveranstaltung am 13. und 14. November in Zürs ist.</ref> der Vorarlberger Landesregierung einen entsprechenden Antrag auf Förderung der Baukosten vor. Bereits eine Woche später wurde eine Förderzusage von der Vorarlberger Landesregierung erteilt, mit welcher das Land Vorarlberg von den Gesamtkosten (2,7 Millionen Euro) rund 50% (1,3 Millionen Euro) übernimmt. Den Koalitionspartner der [[w:Österreichische Volkspartei|ÖVP]] in der Vorarlberger Landesregierung, die [[w:Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]], störte vor allem, dass die Förderung an die private Sportstätte Lech Zürs GmbH gezahlt wird und nicht an die Gemeinde Lech. Zudem die gravierenden Landschaftsumgestaltungen im alpinen Raum für solch ein Projekt.<ref name=orf1 /><ref>[https://www.vn.at/vorarlberg/2020/09/25/skiverband-verteidigt-foerderung-fuer-streckenbau-am-arlberg.vn Skiverband verteidigt Förderung für Streckenbau am Arlberg], Webseite: VN.at vom 25. September 2020.</ref> | ||
Neben dieser Förderung für den Bau der Anlage soll die Vorarlberger Landesregierung auch noch weiters eine "Veranstaltungsförderung" aus Steuermitteln zugesagt haben<ref name=VN2>Fünf Anzeigen wegen baurechtlicher Verstöße, Vorarlberger Nachrichten vom 7./8. November 2020, S. C1.</ref><ref name=puls24>[https://www.puls24.at/news/sport/baurechtliche-verstoesse-bei-lechzuers-ski-projekt/218747 Baurechtliche Verstöße bei Lech/Zürs-Ski-Projekt], Webseite: puls24.at vom 6. November 2020.</ref><ref name=TT1 /><ref>[https://www.volkspartei.at/index.php/component/content/article/18-posts/504-foerderung-der-skiweltcup-strecke-in-zuers-ist-ein-wichtiges-signal-fuer-den-sport-und-die-wintersaison-2020-21 Förderung der Skiweltcup-Strecke in Zürs ist ein wichtiges Signal für den Sport und die Wintersaison 2020/21], Webseite: volkspartei.at</ref> | Neben dieser Förderung für den Bau der Anlage soll die Vorarlberger Landesregierung auch noch weiters eine "Veranstaltungsförderung" aus Steuermitteln zugesagt haben<ref name=VN2>Fünf Anzeigen wegen baurechtlicher Verstöße, Vorarlberger Nachrichten vom 7./8. November 2020, S. C1.</ref><ref name=puls24>[https://www.puls24.at/news/sport/baurechtliche-verstoesse-bei-lechzuers-ski-projekt/218747 Baurechtliche Verstöße bei Lech/Zürs-Ski-Projekt], Webseite: puls24.at vom 6. November 2020.</ref><ref name=TT1 /><ref>[https://www.volkspartei.at/index.php/component/content/article/18-posts/504-foerderung-der-skiweltcup-strecke-in-zuers-ist-ein-wichtiges-signal-fuer-den-sport-und-die-wintersaison-2020-21 Förderung der Skiweltcup-Strecke in Zürs ist ein wichtiges Signal für den Sport und die Wintersaison 2020/21], Webseite: volkspartei.at</ref> |
Version vom 11. November 2020, 06:07 Uhr
Die Flexenarena (auch: Weltcupabfahrt Zürs) bei der Trittkopfbahn am südlichen Ortsanfang von Zürs in der Gemeinde Lech in Vorarlberg ist eine Weltcupabfahrt für den alpinen Skirennsport. Sie wurde im Sommer 2020 neu errichtet.
Geschichte
In Lech wurden zwischen 1988 und 1994 acht Weltcuprennen ausgetragen.[1] Das letzte Weltcup-Rennen in Vorarlberg fand am 21. Dezember 1994 statt. Damals gewannen im Slalom von Lech der Italiener Alberto Tomba vor den beiden Österreichern Thomas Sykora und Michael Tritscher. Ursprünglich war geplant, den Weltcup 2020 in Lech auszutragen, Uneinigkeit mit den Grundbesitzern verunmöglichten dies jedoch, und es wurde Zürs als Alternative zur Errichtung der Weltcupabfahrt ausgewählt.[2]
Das Council des Internationalen Skiverbands (FIS) verlautbarte am 23. November 2020 in Konstanz, dass in Zürs 2020 zwei Parallel-Rennen (Damen sowie Herren) und ein Teambewerb stattfinden soll. Zürs setzte sich dabei gegen die Mitbewerber wie z. B. Livigno (Italien), Oslo (Norwegen) und Levi (Finnland) durch.[3] Die Zusage für die Austragung eines Weltcuprennens gilt jedoch nur für 2020.[2]
Bereits vor dem Vorliegen der notwendigen Genehmigungen wurden an der Flexenarena Bauarbeiten begonnen, die auch am 26. August 2020 zu einem zweitägigen behördlich angeordneten Baustopp führten. Auch in weiterer Folge wurde beim Bau gegen das Gesetz verstoßen, so dass insgesamt fünf Anzeigen gegen Verantwortliche bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Bludenz einlangten.[4][5]
Pistenbau
Das Projekt Flexenarena wurde mit Bescheid vom 28. August naturschutz-, wasser- und forstrechtlich bewilligt. Für die Errichtung der Pisten wurden fast 17.000 Quadratmeter Gelände im alpinen Raum verändert und auf der Strecke 20 Flutlichtmasten mit einer Höhe von 22 Meter aufgestellt, davon zwölf fest installierte.
Die schweren Eingriffe in die alpine Landschaft wurden von der Naturschutzanwältin Katharina Lins erfolglos kritisiert. Sie warf auch den Betreibern vor, sich über das Gesetz zu stellen.[6] Die Naturschutzanwältin kritisierte u.a., dass für ein Ganzjahresschneedepot ein Schneehaufen mit 35.000 Kubikmetern angelegt wurden und für die Planierung der Piste 4.500 Quadratmeter Vegetation zerstört worden seien. Insbesondere sei:
- das Schnee-Depot im Frühjahr ohne Bewilligung angelegt worden.[7] Entgegen dem geltenden Bescheid wurde auch vor dem 1. November 2020 mit einer Beschneiung der Strecke begonnen,
- bereits Ende August mit den Bauarbeiten für die Geländeveränderungen ohne jede Bewilligung begonnen worden,
- eine Zufahrt zur Liftstation ohne Bewilligung gebaut und nachträglich als Viehtriebweg beantragt worden.[6][8]
Weiters kam bei einer Anfrage im Vorarlberger Landtag hervor, dass Teile der Flutlichtanlage ohne Bewilligung der Gemeinde ausgeführt worden sind.[9][10]
Streckenführung
Der Hang für die Flexenarena befindet sich am südlichen Ortseingang von Zürs an einem Osthang, der durch Seilförderanlagen gut erschlossen ist. Der Start der Weltcupstrecke befindet sich bei der Bergstation der Sechser-Sesselbahn Übungshang (Seilhöhe 1829 m ü. A.) etwa auf 1818 m ü. A. 47.16916410.169339 Das Ziel befindet sich in der Nähe der Trittkopfbahn I-Talstation (Seilhöhe 1724 m ü. A.) auf etwa 1718 m ü. A. 47.16717710.165603 Höhendifferenz je nach Festlegung von Start- und Zielpunkt etwa 100 Meter, Länge der Piste etwa 400 Meter.
Die Flexenarena ist für Parallelrennen ausgelegt. Diese Rennen können mittel der Flutlichtanlage auch Abends durchgeführt werden. Bis zu 10.000 Besucher haben pro Renntag bei der Flexenarena Platz.
Erstes Rennen
Die ersten Rennen auf der Flexenarena waren ursprünglich auf den 13. / 14. November 2020 geplant und mussten aufgrund der warmen Witterung Ende Oktober und im November 2020 verschoben werden.[11] Die zwei Parallel-Riesentorläufe sollen nun am 26. November 2020 (Parallelslalom Damen) und am 27. November 2020 (Parallelslalom Herren) stattfinden.[12][13]
Förderung
Anfang September legte die Sportstätte Lech Zürs GmbH[14] der Vorarlberger Landesregierung einen entsprechenden Antrag auf Förderung der Baukosten vor. Bereits eine Woche später wurde eine Förderzusage von der Vorarlberger Landesregierung erteilt, mit welcher das Land Vorarlberg von den Gesamtkosten (2,7 Millionen Euro) rund 50% (1,3 Millionen Euro) übernimmt. Den Koalitionspartner der ÖVP in der Vorarlberger Landesregierung, die Grünen, störte vor allem, dass die Förderung an die private Sportstätte Lech Zürs GmbH gezahlt wird und nicht an die Gemeinde Lech. Zudem die gravierenden Landschaftsumgestaltungen im alpinen Raum für solch ein Projekt.[15][16]
Neben dieser Förderung für den Bau der Anlage soll die Vorarlberger Landesregierung auch noch weiters eine "Veranstaltungsförderung" aus Steuermitteln zugesagt haben[4][9][10][17]
Zusätzlich wurden von der Gemeinde Lech 500.000 Euro, der Ski-Zürs-AG weitere 500.000 Euro und von Sponsoren 400.000 Euro zugesagt.[18]
Zukunft
Von den Betreibern ist zumindest bis 2024 geplant, weitere Damen- und Herren-Weltcuprennen durchzuführen.[15] Welche Kosten hierbei auf den Steuerzahler zukommen, ist bislang nicht bekannt. Offizielle Zusagen von der FIS sind bislang hierzu keine vorhanden.
Weblinks
Flexenarena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Alpiner Weltcup kehrt nach 26 Jahren wieder nach Lech Zürs zurück., Webseite: lechzuers.com.
- ↑ 2,0 2,1 Zürs bekommt Zuschlag für Weltcup-Rennen, Webseite: ofr.at vom 23. November 2019.
- ↑ Zürs bekam Zuschlag für Weltcup-Rennen, Webseite: DerStandard.at vom 23. November 2019.
- ↑ 4,0 4,1 Fünf Anzeigen wegen baurechtlicher Verstöße, Vorarlberger Nachrichten vom 7./8. November 2020, S. C1.
- ↑ In der gemeinsamen Stellungnahme des Ski-Club Arlberg, der Ski-Zürs-AG und der Sportstätte Lech Zürs GmbH, erwähnt in: Flexenarena-Betreiber räumen Fehler ein, von Christan Adam, Vorarlberger Nachrichten vom 10. November 2020, S. C1, darauf, verweisen diese darauf, dass nur drei Anzeigen erstattet wurden.
- ↑ 6,0 6,1 Skiweltcup in Zürs: „Ohne Bewilligung gebaut“, Webseite: orf.at vom 14. Oktober 2020.
- ↑ Die Betreiber beantragten im April 2020 ein Schneedepot, bei einem Lokalaugenschein Mitte August fand die Behörde dieses Schneedepot jedoch bereits vor.
- ↑ Am 16. September zeigte sich die Agrargemeinschaft Alpe Zürs für den bisher nicht genehmigten Bau eines "Viehtriebwegs" selbst an.
- ↑ 9,0 9,1 Baurechtliche Verstöße bei Lech/Zürs-Ski-Projekt, Webseite: puls24.at vom 6. November 2020.
- ↑ 10,0 10,1 Baurechtliche Verstöße bei Lech-Zürs-Ski-Projekt, Webseite Tiroler Tageszeitung vom 6. November 2020.
- ↑ Verschiebung für perfekte Rennen, Vorarlberger Nachrichten vom 5. November 2020, S. C1.
- ↑ Schneemangel: Ski-Rennen in Lech um 2 Wochen verschoben, Webseite: srf.ch vom 4. November 2020.
- ↑ Weltcup in Lech/Zürs verschoben, Webseite: orf.at vom 6. November 2020.
- ↑ Sportstätte Lech Zürs GmbH, Fn 534614y, eingetragen am 20. Juni 2020, Dorf 329 in 6764 Lech. Einziger Gesellschafter: der private Verein Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg (ZVR 154585610). Der Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg (SCA-Lech) wurde 1998 gegründet, Obmann ist Stefan Jochum, der auch gleichzeitig Geschäftsführer der Sportstätte Lech Zürs GmbH ist und seit September 2020 auch Bürgermeister von Lech. Stellvertretender Obmann des Ski-Club Arlberg - Lech am Arlberg ist Patrick Ortlieb, der auch gleichzeitig Präsident des Organisationskomitees der Weltcupveranstaltung am 13. und 14. November in Zürs ist.
- ↑ 15,0 15,1 Grüne gegen Förderung der Skiweltcupstrecke in Zürs, Webseite: orf.at vom 22. September 2020.
- ↑ Skiverband verteidigt Förderung für Streckenbau am Arlberg, Webseite: VN.at vom 25. September 2020.
- ↑ Förderung der Skiweltcup-Strecke in Zürs ist ein wichtiges Signal für den Sport und die Wintersaison 2020/21, Webseite: volkspartei.at
- ↑ Christian Adam: Felxenarena-Betreiber räumen Fehler ein, Vorarlberger Nachrichten vom 10. November 2020, S. C1.
47.16765610.166744Koordinaten: 47° 10′ 4″ N, 10° 10′ 0″ O