Einsiedler in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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Conrad Link wurde 1715 geboren und 1742 legte er die Einsiedlerprofess ab. Im Jahre 1743 lebte er in der Clause zu Raab (Györ). Zur selben Zeit, ab 1742 arbeitete Herr Richter von Kaisersteinbruch [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)|Joseph Winkler]] an Steinmetzaufträgen in [[w:Győr|Győr]] beim Palast der [[w:Erzabt|Erzäbte]] der [[w:Territorialabtei Pannonhalma|Benediktinerabtei Pannonhalma]], dem so genannten Abt-Haus. Er hat Bruder Link vielleicht in den Steinbruch gebracht. Bis zum Jahre 1752 blieb nun Bruder Link in Steinbruch. In diesen Jahren betreute Pfarrer [[Anton Oberpauer]], Zisterzienser vom [[w:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]] die Pfarre. | Conrad Link wurde 1715 geboren und 1742 legte er die Einsiedlerprofess ab. Im Jahre 1743 lebte er in der Clause zu Raab (Györ). Zur selben Zeit, ab 1742 arbeitete Herr Richter von Kaisersteinbruch [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)|Joseph Winkler]] an Steinmetzaufträgen in [[w:Győr|Győr]] beim Palast der [[w:Erzabt|Erzäbte]] der [[w:Territorialabtei Pannonhalma|Benediktinerabtei Pannonhalma]], dem so genannten Abt-Haus. Er hat Bruder Link vielleicht in den Steinbruch gebracht. Bis zum Jahre 1752 blieb nun Bruder Link in Steinbruch. In diesen Jahren betreute Pfarrer [[Anton Oberpauer]], Zisterzienser vom [[w:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]] die Pfarre. | ||
=== Eremitisches Leben === | |||
Die Kleidung der Einsiedler bestand in einem braunen Habit, samt Skapulier, und reichte bis zu den Fersen. Am Gürtel hing ein Rosenkranz. Nach | |||
Beendigung des Noviziats wurde bei der Profess auch die Kapuze verliehen. Der Bart, den man stehen ließ, sollte dem einzelnen auch ein würdiges Aussehen verleihen. Mit dem Eintritt erhielt man einen Ordensnamen und wurde ab nun als „Frater" (Fr. = Bruder) angesprochen.<ref>Norbert Allmer, ''Eremiten und Waldbrüder im Burgenland'', Burgenländische Heimatblätter, 3/2004</ref> | |||
P. Winkler Adalbert schreibt in seinem Buch, dass ein gewisser Regondi (Regondi Joh. Baptist) diese Einsiedelei habe errichten lassen. | P. Winkler Adalbert schreibt in seinem Buch, dass ein gewisser Regondi (Regondi Joh. Baptist) diese Einsiedelei habe errichten lassen. | ||
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: [[w:Josef Rittsteuer|Josef Rittsteuer]], ''Einsiedler im Burgenland'', in: [[w:Burgenländische Forschungen|Burgenländische Forschungen]], Sonderheft, Festgabe 60. Geburtstag von Landesarchivrat [[w:Josef Karl Homma|Josef Karl Homma]], Eisenstadt 1951. | : [[w:Josef Rittsteuer|Josef Rittsteuer]], ''Einsiedler im Burgenland'', in: [[w:Burgenländische Forschungen|Burgenländische Forschungen]], Sonderheft, Festgabe 60. Geburtstag von Landesarchivrat [[w:Josef Karl Homma|Josef Karl Homma]], Eisenstadt 1951. | ||
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Version vom 23. November 2020, 17:24 Uhr
Einsiedler in Kaisersteinbruch bekräftigten hier ihren röm. kath. Glauben in Andachtskapellen, wie Maria Schnee, Johannes der Täufer. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hausten in der Diözese Raab, in den westlichen Grenzgebieten, dem heutigen Burgenland, ungefähr 40 Eremiten.[1]
Maria Kießlin
Die Einsiedlerin betreute von 1732 – 1745 die Andachtsstätte „Maria Schnee“
Maria Magdalene Diebergerin
Die verwitwete Perückenmacherin in Wien stiftete für eine Einsiedelei in Steinbruch, einer Kapelle mit dem Bild „Maria Schnee“ die ansehnliche Summe von 600 Gulden. Den Banco-Vertrag schloss Frau Diebergerin mit dem Amtsverwalter P. Otto im Heiligenkreuzer Hof in Wien ab. Der Einsiedlerin Maria Kießlin fielen die vereinbarten Zinsen zu.
Abt Robert Leeb vom Stift Heiligenkreuz
Schreiben 2. Apr. 1746: Einsiedelei in Steinbruch
„Excellenz Gräfin Füchsin schickt einen Agenten zu mir, und lässt mir andeuten, es befinde sich in ihrer Herrschaft die Einsiedlerin (siehe Kießlin Maria), so ich von Steinbruch hinweggeschafft, sie seye ein frommes andächtiges Weibsbildt, hätte auch das Lob von allen, dass sie sich wohl auf früher wäre auch Ihro Majestät der Kayßerin Ma. Theresia schon bekannt und in Estime (Schätzung, Würdigung), wollte also ihr eine Kapelle und ein Ort in ihrem District erbauen, auch die Kayßerin was darzu contribuiren (einen Beitrag leisten), weilen sie aber ein Frau Bild („Maria Schnee“) mit anderen in ihrer alten Capellen habe, auch dabei Meßgewänder, und ein Capital darzu gestiftet worden, so repetiert (wiederholt) sie auch solches, weil es ihr zu ihrem Bildt gestiftet worden.“
Nach einer harten Auseinandersetzung zwischen der Einsiedlerin und Abt Robert Leeb musste die Frau das Feld räumen, vorerst nach Mannersdorf.
Einsiedlerkapelle „Maria Schnee“
„Habe also kein Bedenkhen, gleich wie sie, also auch die Capellsachen mit dem Capital gar gern zu überlassen und werde froh sein, wann ich mich völlig von ihr werde können losmachen.“
Inventar der Kapelle
Am 14. Apr. 1746 wurde eine Genaue Beschreibung aller derjenigen Kirchen, und anderen geistlichen Sachen, Effecten und Mobilien, welche von der Frau Diebergerin, verwittibten Perückenmacherin in Wien, zu der Capelle in Kayser Steinbruch gegeben, auch von dero alda gewesten Einsiedlerin Maria Kießlin aldahin ersammelt worden. (nur auszugsweise)[2]
In einer Truhe ein guter Kelch worauf die Kreuzigung, Geißelung und Krönung Christi, die Mutter Gottes und der Hl. Petrus abgebildet sind, ein mit falschen Steinen und Perlen besetztes Frauen Bild, ein detto fürs Jesu Kindl, auf gleiche Weise geziert,
In der Kapelle, 2 große hohe gewundene vergoldete Säulen, 2 alte vergoldete große Engel Statuen. Ein geschnitzte St. Petri Statue, so gefasst, ein Rosalia Statue und ein Johann Baptista, beide gefasst. Ein geschnitztes Frauen Bild mit einem Jesu Kind mit einem gestreiften Kleidl. Eine geschnitzte Magdalena, so gefasst, 2 eiserne Wandtlichter.
Ein Bild auf dem Altar die H: Dreifaltigkeit vorstellend, in schwarz gebeizten Rahmen mit verschieden gut vergoldetenn Leisten. Von Holz geschnitzte große Statuen auf dem Altar, die Hll. Maria und Joseph, Joachim und Anna vorstellend, Gesichter und Hände gefasst, wovon Maria mit einem feinen weißen Hemd mit Spitzen um die Armen und einem rotgeblumten Unterrock bekleidet, mit einem gelbtaftenen Kopfschleier und weißen Spitzen, dann ein blautaftenen Mantel. Ein liegendes Christ Kindl von Wachs possiret, in einem gläsernen Kastel, inwendig mit grün Vorhangerl und gefüttert.
Mehrere Reliquien, Herzen, Bilder, ein holzgeschnitztes Jesu Kindl an welchem Gesicht und Hände gefasst, insges. 89 verschiedene geistliche Sachen.
All das wurde vom Verwalter zu Mannersdorf Leopold Holzmeister am 14. April 1746 entgegengenommen.
„So lassen Sie gleich alles zusammenlegen, was hergeben worden, und machen eine Specification, welche sie gleich nach Mannersdorf bringen lassen. Mit dem Capital werde es hier schon ausmachen, wäre gut ein Attestion (Bestätigung), vielleicht von Richter (Steimmetzmeister Joseph Winkler) und Geschworene.“
Möglicherweise wurde sie dann im Wald nördlich von Eisenstadt (wo heute die Gloriette steht) angesiedelt. Denn dort gab es ab dem Jahre 1748 ebenfalls eine Klause, die noch 1773 bestand. Diese Einsiedlerin ersuchte die Stadtverwaltung um eine Unterstützung für die Erweiterung ihrer Klause, sie wurde auf die Opferbereitschaft der Gläubigen verwiesen.[3]
Bruder Conrad Link
1747 gab es wieder ein Eremitorium in Kaisersteinbruch, eine Kapelle zu Ehren des „Hl. Johannes des Täufers“ beim sogenannten Öden Kloster. [4] Steinmetzmeister Johann Baptist Regondi hatte es erbauen lassen.[5] Der erste Bewohner war Frater Conrad Link.
Conrad Link wurde 1715 geboren und 1742 legte er die Einsiedlerprofess ab. Im Jahre 1743 lebte er in der Clause zu Raab (Györ). Zur selben Zeit, ab 1742 arbeitete Herr Richter von Kaisersteinbruch Joseph Winkler an Steinmetzaufträgen in Győr beim Palast der Erzäbte der Benediktinerabtei Pannonhalma, dem so genannten Abt-Haus. Er hat Bruder Link vielleicht in den Steinbruch gebracht. Bis zum Jahre 1752 blieb nun Bruder Link in Steinbruch. In diesen Jahren betreute Pfarrer Anton Oberpauer, Zisterzienser vom Stift Heiligenkreuz die Pfarre.
Eremitisches Leben
Die Kleidung der Einsiedler bestand in einem braunen Habit, samt Skapulier, und reichte bis zu den Fersen. Am Gürtel hing ein Rosenkranz. Nach Beendigung des Noviziats wurde bei der Profess auch die Kapuze verliehen. Der Bart, den man stehen ließ, sollte dem einzelnen auch ein würdiges Aussehen verleihen. Mit dem Eintritt erhielt man einen Ordensnamen und wurde ab nun als „Frater" (Fr. = Bruder) angesprochen.[6]
P. Winkler Adalbert schreibt in seinem Buch, dass ein gewisser Regondi (Regondi Joh. Baptist) diese Einsiedelei habe errichten lassen.
24. Juni Fest Johannes der Täufer
„Am Fest „Johannes der Täufer“ ist bishero auf Ansuchen und Bezahlung Herrn Regondi das Amt und die Predigt in der Einsiedler-Capellen gehalten worden und also in der Pfarre kein Gottesdienst gewesen.[7]“
Frater Crispinus Millberger
1719 geboren, kam er nach seinem Noviziat erst im Alter von 31 Jahren zur Einsiedlerprofess. Für ihn war Kaisersteinbruch der erste Posten als Eremit. Bruder Crispinus versah seinen Dienst bis zum Tode am 11. Oktober 1780, im 61. Lebensjahr. Er wurde beim Eingang der Sakristei begraben, an der linken Seite der Kapelle.
1770 wurden ihm lt. Waldrechnung der Gutsverwaltung Königshof „200 Bürtl Holz“ ausgefolgt.
Einsiedlerbruch
Laut Überlieferung flüchteten die Bewohner in den Jahrhunderten vor drohenden Gefahren in diesen Bruch. Vielleicht weist sein Name auf hier hausende Einsiedler.[8] w:Kaisersteinbruch#Türkeneinfall vom 10. Juli bis 20. September 1683
Quellen und Literatur
- P. Adalbert Winkler, Die Zisterzienser am Neusiedlersee und die Geschichte des Sees, 1926. Neuauflage Winden/See 1993.
- Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, Bd. 2, Der Verwaltungsbezirk Eisenstadt und die Freistädte Eisenstadt und Rust: Die Einsiedeleien im Burgenland. Herausgegeben von der Burgenländischen Landesregierung, Burgenländisches Landesarchiv
- Josef Rittsteuer, Einsiedler im Burgenland, in: Burgenländische Forschungen, Sonderheft, Festgabe 60. Geburtstag von Landesarchivrat Josef Karl Homma, Eisenstadt 1951.
Weblinks
- Rk. Pfarre Kaisersteinbruch Kaisersteinbrucher Matriken.
- Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995 Gottesdienstordnung in Kaisersteinbruch 1749 S. 57.
- Burgenländische Heimatblätter (Volltexte)
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index: Abt Robert Leeb, Diebergerin Ma. Magdalena, Kießlin Maria, Bruder Link Conrad, Millberger Crispinus Frater, Regondi Joh. Baptist.
Einzelnachweise
- ↑ André Csatkai, Aufgehobene Einsiedeleien, Zur Geschichte des Bildersturmes im Burgenland unter Kaiser Joseph II., Sopron/Ödenburg.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Inventar Maria Schnee.
- ↑ Eisenstädter Rathausprotokolle 1748
- ↑ Stift Heiligenkreuz, Archivar Hermann Watzl
- ↑ Rittsteuer, Einsiedler
- ↑ Norbert Allmer, Eremiten und Waldbrüder im Burgenland, Burgenländische Heimatblätter, 3/2004
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Gottesdienstordnung in Kaisersteinbruch (1749-1765).
- ↑ w:Geologische Bundesanstalt: ?Einsiedlerbruch.