Herbord von Rußbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Juni 2021, 22:54 Uhr
Herbord von Rußbach (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, vermutlich am 14. April 1157 oder 1158[1]), auch Herbort von Rußbach, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich.
Herkunft und Familie
Herbord von Rußbach dürfte der Sohn des um eine Generation älteren Herbord von Gumpendorf (auch Herbord von Wien) († 1156) gewesen sein, der wiederum mit einem weiteren Herbord, dem gleichnamigen Sohn von Nizo von Krems-Gars aus der Familie der Herren von Kuenring, ident ist und am 15. August 1156 im Zisterzienserstift Zwettl beigesetzt wurde.[2]
Herbord von Rußbach war mit Hildegard († um 1177 / 1185) verheiratet, die eine Verwandte von Kunigunde von Rußbach gewesen sein dürfte. Sie heiratete nach seinem Tod Ortolf von Merkersdorf (auch Ortolf von Rußbach). Die Ehe mit Ortolf brachte diesem in den Besitz die Herrschaft Rußbach.[3] Aus Herbords Ehe mit Hildegard ist eine Tochter belegt: Gisela von Merkersdorf (auch Gisela de Mergersdorf) († um 1157).[1] Gisela heiratete Wernhard von Merkersdorf, einen Neffen ihres Stiefvaters Ortolf.[4]
Leben
Herbord von Rußbach ist in den 1150er-Jahren belegt. Er war ein Ministeriale[A 1] von Herzog Heinrich (II.) "Heinrich Jasomirgott" aus der Familie der Babenberger. Seine Güter befanden sich westlich der Stadt Wien in den später abgekommenen Orten Katternberg[A 2] und Meinhardsdorf[A 3].[5] Kurz vor seinem Tod vermachte Herbord das Dorf Katternberg dem Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg, ohne dafür die Zustimmung seiner Erben einzuholen, die Übertragung dieser Schenkung überließ er Herzog Heinrich (II.). Das Stift ließ sich diese Schenkung von seiner Witwe Hildegard als Seelgerät für ihn bestätigen. Später wurde auch die Zustimmung der Tochter Gisela und ihres Ehemannes dazu eingeholt.[1]
Literatur
- Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 4]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 237
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 234 und S. 237
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 233f., Fußnote 1523
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 238
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 233
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
- ↑ Katternberg befand sich auf dem Gelände des früheren Vorortes Schönbrunn (heute Teil des 13. Wiener Gemeindebezirks).
- ↑ Bei Meinhardsdorf dürfte es sich um den Ort Meinhardsdorf oder Meinhardisdorf östlich von Meidling (heute Teil von Wien 12) handeln, der sich auf dem Areal des späteren 15. Wiener Gemeindebezirks befand.
- ↑ Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital