Elisabeth Cremserin: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 27: | Zeile 27: | ||
1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , ''alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend'', und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem [[w:k.k. Trabantenleibgarde#Geschichte|kayserlichen Hätschier]] Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, ''Register für Steinbruch'', 1675.</ref><ref>''Kirchenrechnung von 1683–1685, Kirchenvater Jonas Fückhler'', Archiv Stift Heiligenkreuz 51/II/12. In: [[Helmuth Furch]]: ''Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990'', S. 19, Kaisersteinbruch</ref> | 1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , ''alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend'', und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem [[w:k.k. Trabantenleibgarde#Geschichte|kayserlichen Hätschier]] Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.<ref>Archiv Stift Heiligenkreuz, ''Register für Steinbruch'', 1675.</ref><ref>''Kirchenrechnung von 1683–1685, Kirchenvater Jonas Fückhler'', Archiv Stift Heiligenkreuz 51/II/12. In: [[Helmuth Furch]]: ''Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990'', S. 19, Kaisersteinbruch</ref> | ||
==== Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha ==== | ==== Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha ==== | ||
* [[w:Kaisersteinbruch#Türkeneinfall vom 10. Juli bis 20. September 1683 | * [[w:Kaisersteinbruch#Türkeneinfall 1683|Türkeneinfall im Steinbruch und Königshof vom 10. Juli bis 20. September 1683]] | ||
Rasch verbreitete sich die Nachricht, dass Elisabeth Cremserin in ihrem Testament der Kirchen St. Rochus u. Sebastian für einen neuen Altar 400 Gulden vermacht hatte. Das war 1692. | Rasch verbreitete sich die Nachricht, dass Elisabeth Cremserin in ihrem Testament der Kirchen St. Rochus u. Sebastian für einen neuen Altar 400 Gulden vermacht hatte. Das war 1692. |
Version vom 17. Februar 2021, 21:01 Uhr
Elisabeth Cremserin (auch Krembserin, + vor dem 9. Mai 1692 in Bruck an der Leitha) war mit ihrem Mann Mathias 26 Jahre Fleischhauerin im kayerlichen Steinbruch, stiftete testamentarisch einen neuen Hochaltar für die Kaisersteinbrucher Kirche
Die Herrschaft Königshoffen bestimmte in Kaisersteinbruch „seit Beginn“ den Pfarrer, den Schulmeister, den Fleischhauer und auch den Wirt, Thema Wein ausschenken. Das führte zur Rebellion, auch für einen selbstgewählten Fleischhauer.
Gerichtsbarkeit der Herrschaft im Dorf
Herr Abt des Stiftes Heiligenkreuz, protokolliert 1646 Mißstände im Steinbruch: Es belangt von alters her, dass alle Gehorsam haben müssen dem Verwalter zu Königshofen und Herrn Abt zu Heiligenkreuz. [1]Einer der Klagpunkte war:
- Sie haben den Fleischhacker, den Leutgeb, ohne Beymessung der Obrigkeit aufgenommen.
Ohne Einwilligung der Obrigkeit wurde Andreas Leinwather zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt
Andreas Leinwather, Fleischhauer von Breitenbrunn wurde 1647 durch eine „Rebellion“ also ohne Einwilligung der Obrigkeit, (Verwalter v. Königshof), zum Fleischhauer in Steinbruch angelobt.
- Schreiben vom 2. April 1647 .. In Anwesenheit der gesamten Nachbarschaft, Meister Pietro Maino Maderno, Meister Mathias Lorentisch, Meister Ambrosius Regondi, Meister Domenico Petruzzy, Meister Martin Penn, Andre de Luca, Thomas Ruffini, Hans Rancks, Wolf Uhrmann, Hans Eder, Paul Cleritz, Georg Seebacher, Melchior Zainer, Adam Faschko, Caspar Gschwandner (nicht Herr Richter Andre Ruffini !) ist Meister Leinwather zu einem Fleischhacker aufgenommen worden. Aus gutem Willen verspricht er der Kirche 10 fl.
In einem Vertrag vom 3. Juli 1647 zwischen Abt Michael und den Meistern wurde ihnen .. weil Sie viel Vieh halten und keine eigene Weide haben (!) eine Viehweide im Traxlgraben zugestanden.[2]Als Anerkennung sollen Sie jährlich deswegen am St. Bernhardts-Fest ein gutes Kalb nach Heiligen Kreuz liefern, und weil für die Fleischbank die Kirche zuständig ist, soll künftig jeder Fleischhauer der Kirche 10 fl Zins jährlich zugeben schuldig sein.
1648 Mathias und Elisabeth Cremser, Fleischhauer im kaiserlichen Steinbruch
Der Viehhandel muss sehr einträglich gewesen sein, und die Steinbrüche lagen direkt an der ungarisch-österreichischen Grenze waren ein Zentrum des Schmuggels, eine umkämpfte Marktgemeinde. Bis 1648 waren Mathias Cremser und Ehefrau Fleischhauer in Parndorf. In diesem Jahr starb Adam Faschko, Fleischhauer in Steinbruch, das Gut wurde an Cremser verkauft.[3][4]Vereinfachte Darstellung: Faschko verkauft Hans Salzer, dieser verkauft dem Cremser, der seinem Mitmeister als Fleischhacker Andreas Kobel.[5]1655 kaufte der Fleischhauer von Purbach Hans Wurmb von den Erben des Steinmetzmeisters Thomas Ruffini Haus und Garten in Steinbruch und verkaufte es 1660 weiter an Meister Mathias Cremser und Frau Elisabeth. Sie besaßen damit das „Fleischhauer-Haus“, eine Behausung am Friedhof der Kirchen St. Rochi anstoßend, samt einem eingezäunten Viehhof hinter dem Haus gegen den Brunnen gelegen.[6][7]
Meister Mathias wird Kirchenvater
1672 ist er als Kirchenvater dokumentiert. →w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Kirchvater
Sein Testament
Am 16. Juni 1674 verfasste er sein Testament (nur eine Auswahl):
- verschaffe ich dem hiesigem Gotteshaus ein schönes Messgewand, in welches inwendig mein Name soll genäht oder gestickt werden, benenntlichen ... 150 Gulden.
- Den Herrn P.P. Capucinern auf Prukh für Heylige Messen ... 50 Gulden.
Verkauf an den nächsten Fleischhauer
1675 wurde der Besitz an den „nächsten“ Fleischhacker im Steinbruch Jonas Fückhler verkauft. Zwei wohlhabende Witwen führten diese Transaktion durch. Die Witwe Eliasabeth Cremserin verkaufte das Haus , alda am Friedhof der Kirche St. Rochi anstoßend, und einen Garten der Cunigunde Nofärckin, Witwe nach dem kayserlichen Hätschier Sebastian Nofärck. Diese hatte den Fleischhacker von Kaisersteinbruch Jonas Fückhler geheiratet.[8][9]
Witwe Cremserin verlegte ihren Wohnsitz nach Bruck an der Leitha
Rasch verbreitete sich die Nachricht, dass Elisabeth Cremserin in ihrem Testament der Kirchen St. Rochus u. Sebastian für einen neuen Altar 400 Gulden vermacht hatte. Das war 1692.
Stiftung eines neuen Hochaltares für die St. Rochus und Sebastian Kirche
Den 9. May Anno 1692 sind die verschafften 400 Gulden zu einem Altar in Steinbruch, von der Frau Cremserin sel. bei dem Herrn Bürgermeister Johann Wilhelm Brenner zu Prugg in Beisein Pater Rainardi, Verwalter zu Königshofen[10], Meister Ambrosius Ferrethi, Richter in Steinbruch und Meister Reichardt Fux empfangen worden.
Der Altar wurde nicht gänzlich neu erstellt, sondern v. der Trumauer Kirche geliefert. Trumau, auch eine Besitzung des Stiftes H. Er bestand aus Holz u. wurde für die KStb. Kirche künstlerisch ausgestaltet. Daran beteiligte Künstler: > Aichner Joh. Georg, > Bloem Adrianus u. > Wildernt Heinrich.
→w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Neuer Hochaltar
Weblinks
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index: Cremser Mathias, Cremserin Elisabeth, Faschko Adam, Fückhler Jonas, Kobel Andreas, Wurmb Hans, Fleischhacker.
- Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995 S. 13–16.
Einzelnachweise
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Abtprotocoll von 1646, Rubr. 51 Steinbruch
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51/II/2
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1648.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Kaufvertrag vom 8. März 1648 in: Protocolle der Herrschaft Königshof, 1630-1651
- ↑ Im „Register von Steinbruch“ (Grundbuch) ist von Kauf, Weiter-Verkauf dieser Immobilie zu lesen.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch ab 1655.
- ↑ Hans Kietaibl, Hans Wurmb Fleischhacker und heiligenkreuzerischer Unterthan am Leithaberg im Steinbruch und Gertraud seine Ehewirtin. In Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 35, Dezember 1994, S. 16f.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Register für Steinbruch, 1675.
- ↑ Kirchenrechnung von 1683–1685, Kirchenvater Jonas Fückhler, Archiv Stift Heiligenkreuz 51/II/12. In: Helmuth Furch: Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990, S. 19, Kaisersteinbruch
- ↑ Pater Rainard Ruetz, Verwalter in Königshof 1689–1695 und 1709–1713