Gebhard von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
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* Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee''. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1
* Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee''. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 1. April 2022, 21:26 Uhr

Gebhard von Wallsee oder Walsee (* im 12. Jahrhundert; † 3. August 1315, in Avignon) war Bischof-Elekt von Passau.

Herkunft und Familie

Gebhard von Wallsee stammte aus einer in der Reichslandschaft Schwaben ansässigen Ministerialenfamilie[A 1] Er war einer der jüngeren Söhne von Eberhard (I.) von Wallsee aus dessen Ehe mit Alheid (Adelheid) von Waldburg.

Leben

Wie sein Bruder Konrad († um 1311) schlug Gebhard von Wallsee die geistliche Laufbahn ein.Seine Belehnung mit der Pfarre in Weitra scheiterte 1291 an Herzog Albrecht (I.) von Österreich, besser bekannt als König Albrecht I., der diese Pfarre mit Magister Gottfried, einem seiner Protonotare besetzen wollte und diesbezüglich erheblichen Druck auf Bischof Bernhard von Passau ausübte.[1] Wenig später findet sich Gebhard von Wallsee in den Matrikeln der Universität in Bologna, doch dürfte er an dieser keinen akademischen Grad erworben haben. Um 1300 dürfte er aus Bologna zurückgekehrt sein. Seit 1304 ist er als Domherr des Domkapitels in Passau belegt. 1311 führte er als dessen Beauftragter Verhandlungen um die Kirche in Hollabrunn. 1312 war er Vizedom des Hochstifts Passau. Im Juli 1313 machte ihn Bischof Bernhard zu seinem Testamentsvollstrecker.[2] Nach dessen Tod wurde er zum Nachfolger gewählt, seine Einsetzung in dieses Amt verhinderten die Söhne von König Albrecht durch eine Doppelwahl. Gebhard von Wallsee reiste daraufhin nach Avignon, um den päpstlichen Stuhl für sich zu gewinnen, starb aber dort, noch bevor eine Entscheidung getroffen worden war.[3]

Dass die Besetzung des Passauer Bischofstuhls für die Habsburger als Herrscher über die Herzogtümer Österreich und Steier, wie bereits für ihre Vorgänger, ein entscheidendes Politikum war und sie diese in ihrem Sinn zu beeinflussten, versuchten, ist nachvollziehbar. Für die Geschichtsforschung nicht eindeutig klar, ist dagegen, warum sie Gebhard von Wallsee in dieser Position unbedingt zu verhindern versuchten. Die Entscheidung, welche der päpstliche Stuhl schließlich traf, dürfte für sie kaum besser gewesen sein als der Wallseer. Dafür, dass er ihnen wegen seiner Ablehnung, als Pfarrer von Weitra feindlich gesinnt war, gibt es keine Belege, zudem er offensichtlich gute Beziehungen zu seiner eigenen Familie pflegte, die wiederum gute Beziehungen zu den Habsburgern unterhielt.[4] Interessant ist jedenfalls, dass die Familie der Wallseer zwar für ca. 200 Jahre in den von den Habsburgern beherrschten Ländern die höchsten weltlichen Ämter erlangte, diese ihn aber nach diesem "wallseeisch-habsburgischen" Kräftemessen um den Bischofsstuhl von Passau im geistlichen Bereich verwehrt blieben.[5]

Erinnerungen an Gebhard von Wallsee im heutigen EU-Land Österreich

Der Nekrolog des Stiftes Engelszell (heute Teil der Gemeinde Engelhartszell gedenkt an seinem Sterbetag, den 3. August, an ihn als gewählten Bischof von Passau.[6]

Literatur

  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 324f.
  2. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 325
  3. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 325f.
  4. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 326f.
  5. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 327
  6. vgl. Karel Hruza: Die Herren von Wallsee, 1995, S. 326

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.