Ortolf von Rußbach: Unterschied zwischen den Versionen
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== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == |
Version vom 30. Mai 2021, 15:07 Uhr
Ortolf von Rußbach (* im 12. Jahrhundert; † vor dem oder am 22. Oktober 1195[1]), auch Ortolf von Merkersdorf, Ortolf von Merkersdorf-Rußbach oder Ortolf de Ruspach, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich.
Herkunft und Familie
Ortolf von Merkersdorf war ein Bruder von Arbos von Merkersdorf.[1] Er heiratete nach dem Tod Herbords von Rußbach dessen Witwe Hildegard († um 1177 / 1185) und benannte sich in der Folge nach dessen Herrschaftssitz Rußbach.[2] Aus dieser Ehe sind zwei Söhne belegt:[3]
- Gerung von Rußbach († vor 1194/95, zwischen 1177 und 1185 genannt)[1]
- Ortolf (II.) von Rußbach († um 1194/95), beigesetzt in Stift Klosterneuburg[1]
Seine Stieftochter Gisela (aus Hildegards erster Ehe) war mit seinem Neffen Wernhard von Merkersdorf verheiratet. Beide beerbten ihn.[1]
Leben
Ortolf von Rußbach stammte aus Merkersdorf.[4] Da er bereits unter den Zeugen der Seelgerätstiftung für Herbord von Rußbach aufscheint, dürfte er Hildegard bald nach Herbords Tod geheiratet haben.[5] Er folgte diesem auf dessen Besitzungen nach.[4]
Belegt ist er besonders durch mehrere eigene Seelgerätstiftungen, für die er dem Stift Klosterneuburg Besitz aus Meinhardsdorf[A 1] übertrug, der ursprünglich Herbord gehört hatte. So richtete er eine für seine Frau Hildegard nach ihrem Tod ein.[4] Für den Begräbnistag seines gleichnamigen Sohnes übertrug er dem Stift mehrere Güter. Mit der Ausführung dieser Stiftung beauftragte er seinen Neffen Wernhard und dessen Ehefrau Gisela. Vor seinem eigenen Tod kümmerte er sich noch selbst um eine Stiftung für sein eigenes Seelenheil.[1]
Nach Ortolfs Tod gelangte das in seinem Besitz befindliche Dorf Eggendorf am Wagram (heute Teil der Gemeinde Stetteldorf am Wagram) in den Besitz von Herzog Leopold (VI.) von Österreich ("Leopold dem Glorreichen"), dessen Sohn Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich der Streitbare") es 1241 dem Zisterzienserkloster in Wilhering schenkte.[4]
Literatur
- Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 238
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 233f., Fußnote 1523
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 237, Fußnote 1536
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 235
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 237f.
Anmerkungen
- ↑ Bei Meinhardsdorf dürfte es sich um den Ort Meinhardsdorf oder Meinhardisdorf östlich von Meidling (heute Teil von Wien 12) handeln, der sich auf dem Areal des späteren 15. Wiener Gemeindebezirks befand.
- ↑ Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital