Klostergasthof Heiligenkreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter [[w:Heinrich Grünbeck|Abt Heinrich Grünbeck]], der durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik (Stiftsbaumeister)|Alexander Santulik]], der 1880/1890 einen bis zum "''Neuen Wiener Tor''" reichenden zweigeschossigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt. Ein paar Jahre später erfolgte unter [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der [[w:Tabaktrafik|Trafik]] und links neben dem "''Alten Wiener Tor''"). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, und als ''Mayerling Stüberl'' bezeichnet (heute ''Hochzeitsstüberl'').
Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter [[w:Heinrich Grünbeck|Abt Heinrich Grünbeck]], der durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik (Stiftsbaumeister)|Alexander Santulik]], der 1880/1890 einen bis zum "''Neuen Wiener Tor''" reichenden zweigeschossigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt. Ein paar Jahre später erfolgte unter [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der [[w:Tabaktrafik|Trafik]] und links neben dem "''Alten Wiener Tor''"). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, und als ''Mayerling Stüberl'' bezeichnet (heute ''Hochzeitsstüberl'').


Des Weiteren ist der Klosterwirt [[Hans Roschmann]] zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren ließ. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl eingerichtet. Unter seiner Zeit bespielte der Heiligenkreuzer Theaterverein, der in den 1930er-Jahren gegründet und seine Hochblüte hatte, den Theatersaal.  Nachdem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann aufgelöst wurde, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.
Des Weiteren ist der Klosterwirt [[Hans Roschmann]] zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren ließ. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl eingerichtet. Die Holzvertäfelung und Einrichtung im ''Wildegg-Stüberl'' sind heute noch im Original erhalten. Unter seiner Zeit bespielte der ''Heiligenkreuzer Theaterverein'', der in den 1930er-Jahren gegründet und seine Hochblüte hatte, den Theatersaal.  Nachdem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann endete, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.


Unter [[w:Karl Braunstorfer|Abt Karl Braunstorfer]] und den damaligen Baudirektor [[w:Franz Gaumannmüller|P. Franz Gaumannmüller]] erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der ''Jagdsaal'' in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde ein neuer Festsaal im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem "''Neuen Wiener Tor''" und den ''Badener Tor'', der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst. [[w:Gerhard Hradil|Abt Gerhard Hradil]] ließ in den Jahren 1991 bis 1996  einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link vornehmen. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.
Unter [[w:Karl Braunstorfer|Abt Karl Braunstorfer]] und den damaligen Baudirektor [[w:Franz Gaumannmüller|P. Franz Gaumannmüller]] erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der ''Jagdsaal'' in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde der ''Leopoldisaal'', ein großer Festsaal, im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem "''Neuen Wiener Tor''" und dem ''Badener Tor'', der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst. Auch [[w:Gerhard Hradil|Abt Gerhard Hradil]] ließ in den Jahren 1991 bis 1996  einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link vornehmen. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.


Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch [[w:Gregor Henckel-Donnersmarck|Abt Gregor Henckel-Donnersmarck]], ebenfalls durch den Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alte enge Stiegenaufgang zum Festsaal wurde abgetragen und durch einen Personenaufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoss eingerichtet, die Küche wurde auf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag am 13. Juni 2000 erfolgte nach mehrmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.
Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch [[w:Gregor Henckel-Donnersmarck|Abt Gregor Henckel-Donnersmarck]], ebenfalls durch den Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alte enge Stiegenaufgang zum Festsaal wurde abgetragen und durch einen Personenaufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoss eingerichtet, die Küche wurde auf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag am 13. Juni 2000 erfolgte nach mehrmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.


==Kellerstüberl==
== Klosterwirte ==
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==Klosterwirte==
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Version vom 14. Juni 2021, 06:50 Uhr

Klostergasthof Heiligenkreuz 2004

Der Klostergasthof Heiligenkreuz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz in Niederösterreich. Der Klostergasthof, der ursprünglich ein Hospital beherbergte, wurde um das Jahr 1648 neu erbaut, seine Vorgängerbauten reichen aber bis in 12. Jahrhundert zurück. Somit zählt der Klostergasthof zu einer der ältesten Gasthöfe Österreichs.

Klostergasthof anno 1899

Chronik

Ursprünglich befand sich auf dem Areal des heutigen Klostergasthofes Heiligenkreuz ein Hospital, welches Wichard von Zebing 1190 erbauen ließ und dessen Kapelle dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Es war nur für Laien außerhalb des Stiftes errichtet worden, bot Platz für ungefähr 30 Patienten und stand bis ins 15. Jahrhundert in Verwendung. In den Annalen des Stiftes wird 1554 von einer Dachreparatur dieses Gebäudes durch Abt Konrad Faber berichtet, welches als Taverne bezeichnet wurde. Der Krankentrakt des Hospitals wurde offensichtlich Jahre zuvor zu einem Gasthof umgebaut.

Anlässlich der Fertigstellung einer neuen Wasserleitung von Preinsfeld nach Heiligenkreuz erhält der Platz vor der Taverne unter Abt Udalrich II. anno 1584 einen Brunnen mit einer Steinsäule, an dessen Spitze in das Wappen des Abtes und des Stiftes eingemeißelt wurde. Unter Abt Michael Schnabel wurde in den Jahren 1648/49 Taverne und Nikolauskapelle aufgelassen, teilweise geschleift und durch den Baumeister Joan Angelo Canavale und dessen Baupolier Joan Domenico Canavale, unter Einbeziehung der schon bestehenden Fundamente und des aufgehenden Mauerwerkes nach Süden und Norden erweitert. Es entstand, ein den damaligen Verhältnis entsprechender neuer Gasthof, dessen Hauptgebäude sich bis heute erhalten hat. In der zweiten Wiener Türkenbelagerung anno1683 wurde das Kloster durch türkische Berserker schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Türken setzten zuerst den Meierhof in Brand, dessen Feuer danach auf dem Gasthof sowie dem stiftlichen Kaisertrakt übersprang.

Im Tagebuch des Heiligenkreuzer Priesters Balthasar Kleinschroth findet sich der Eintrag zu diesem Ereignis: „Der Mayrhoff mit dem Würthshaus ist völlig abgebrannt, was aber gewölbt gewesen, ist stehen bliben“[1].

Nach dem Abt Klemens Schäfer das Kloster wieder instand setzen ließ, wurde 1690 auch der Klostergasthof wieder hergestellt, indem auch der zum „Alten Wiener Tor“ vorspringende Nordwesttrakt mit der Fleischbank zweigeschossig ausgebaut wurde. Der Klostergasthof sowie die Fleischbank wurden durch Pächter betrieben. Einer dieser Klosterwirte und Fleischhauer war Ferdinand Weikmann, der mit seiner Gattin Maria Anna geb. Ladein aus Alland den Gasthof in der Zeit der Napoleonischen Kriege führte. Die beiden hatten 15 Kinder, von denen die Tochter Magdalena 1808 den Gaadener Bestandswirt Georg Knozer ehelichte. Die Nachkommen aus dieser Verbindung waren die Wiener und Badener Fotografen Knozer, sowie Mitglieder der berühmten Familie Dommayer (Dommayer’s Casino) in Wien-Hietzing. Eine weitere Tochter namens Clara ehelichte 1819 Johann Hofer, den einzigen Sohn des Tiroler Oberkommandanten und Volkshelden Andreas Hofer, der 1812 zur Ausbildung ins Stift Heiligenkreuz gekommen war. Um das Jahr 1860 pachtete Franz Gratzer den Klostergasthof und nach dessen Tod sein Sohn Franz Gratzer II..

Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter Abt Heinrich Grünbeck, der durch den Stiftsbaumeister Alexander Santulik, der 1880/1890 einen bis zum "Neuen Wiener Tor" reichenden zweigeschossigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt. Ein paar Jahre später erfolgte unter Abt Gregor Pöck in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der Trafik und links neben dem "Alten Wiener Tor"). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, und als Mayerling Stüberl bezeichnet (heute Hochzeitsstüberl).

Des Weiteren ist der Klosterwirt Hans Roschmann zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren ließ. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl eingerichtet. Die Holzvertäfelung und Einrichtung im Wildegg-Stüberl sind heute noch im Original erhalten. Unter seiner Zeit bespielte der Heiligenkreuzer Theaterverein, der in den 1930er-Jahren gegründet und seine Hochblüte hatte, den Theatersaal. Nachdem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann endete, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.

Unter Abt Karl Braunstorfer und den damaligen Baudirektor P. Franz Gaumannmüller erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der Jagdsaal in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde der Leopoldisaal, ein großer Festsaal, im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem "Neuen Wiener Tor" und dem Badener Tor, der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst. Auch Abt Gerhard Hradil ließ in den Jahren 1991 bis 1996 einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link vornehmen. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.

Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch Abt Gregor Henckel-Donnersmarck, ebenfalls durch den Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alte enge Stiegenaufgang zum Festsaal wurde abgetragen und durch einen Personenaufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoss eingerichtet, die Küche wurde auf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag am 13. Juni 2000 erfolgte nach mehrmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.

Klosterwirte

Pächter
1679 bis 1683 N. Asam (Asam (♰1683 durch Türken)
1695 Leonhard Castner
um 1785 bis um 1819 Ferdinand Weikmann (1750-1834)
um 1819 um 1847 Nikolaus Weikmann (1796-1847)
um 1860 bis 1892 Franz Gratzer I. (1822-1892)
1892 bis 1902 Franz Gratzer II. (1852-1912)
1903 bis 1919 Anton Stelzer
1919 bis 1947 Hans Roschmann (1891-1970)
Geschäftsführer
1947 bis 1950 N. Bretschner
1950 bis 1960 Leopold Powolny
1960 bis 1963 Alois Stocker
1963 bis 1976 Leopold Wiesbauer
1976 bis 1991 Josef Glanz
ab 1991 Johannes

48.05627057513216.130662866029Koordinaten: 48° 3′ 23″ N, 16° 7′ 50″ O

Literatur

Einzelnachweise

  1. P. Hermann Watzl: Flucht und Zuflucht: Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683 - 1983 ISBN 9783205072058

Weblinks

  • Fotos zum Schlagwort Stiftsgasthaus in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)
  • Fotos zum Schlagwort Klostergasthof in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)