Diemut von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. August 2021, 08:10 Uhr

Diemut von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1357), auch Diemut von Sanneck oder Diemut von Cilli, war die Ehefrau des ersten Grafen von Grafen von Cilli und eine Angehörige des Grazer Zweiges der Familie der Wallseer zu Graz, der drei Generationen lang die "Hauptmannschaft zu Steier"[A 1] ausübte.

Herkunft und Familie

Diemut von Wallsee zu Graz stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie[A 2], die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte. Sie war die Tochter von Ulrich (I.) von Wallsee († 1329) aus dessen Ehe mit Diemut von Rorau und somit eine Schwester von Friedrich (III.) von Wallsee und die Halbschwester von Ulrich (II.) von Wallsee.[1] Verheiratet war sie seit ca. 1229 mit Friedrich von Sanneck († 1359), der 1441 zum ersten Grafen von Cilli erhoben wurde.[2] Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder[1]:

Diemut von Wallsee war eine der beiden Großmütter des Grafen Friedrich von Ortenburg.

Leben

Die Eheschließung zwischen Diemut von Wallsee zu Graz und Friedrich von Saneck dürfte spätestens um 1329 stattgefunden haben. 1328-1331 führte er die "Weißenecker Fehde", in welcher er von den Diemuts Brüdern Friedrich (III.), Jans (I.) und Ulrich (II.) unterstützt wurde.[2]

Friedrich von Saneck war über seine Mutter Katharina von Heunberg ein Enkel "der letzten Babenbergerin" und Erbe der im heutigen Kärnten ansässigen Grafenfamilie von Heunburg. 1441 wurde er mit Zustimmung der Herzöge von Österreich (Habsburger) von Kaiser Ludwig IV. ("Ludwig dem Baiern"[A 3]) zum ersten Grafen von Cilli erhoben.

Als der Familienzweig der Grazer Wallseer mit dem Tod von Diemuts Neffen Eberhard (VI.) von Wallsee zu Graz ausstarb, erbte Diemut beziehungsweise erbten ihre Nachfahren, die Grafenfamilien von Cilli und Pettau, große Teile seines Besitzes.[3]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 125
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 134

Anmerkungen

  1. Der "Hauptmann zu Steier", dem dieses Amt anvertraut war, gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Bundeslandes Steiermark.
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  3. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.