Urtelstein: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{inuse}}
{{inuse}}
[[File:Urtelstein im Helenental bei Baden.jpg|thumb|Urtelstein im Helenental bei Baden, 1906|alternativtext=|419x419px]]Der '''Urtelstein''' befindet sich am Beginn des wildromantischen [[w:Helenental|Helenentales]] in [[Baden bei Wien]]. Der Namen stammt vom Begriff "Urteilstein", da auf dieser Anhöhe Bösewichte verurteilt und in die tosende Schwechat geworfen wurden. Um den Straßenverkehr zu erleichtern wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein Durchbruch in den Felsen geschlagen.
[[File:Urtelstein im Helenental bei Baden.jpg|thumb|Urtelstein im Helenental bei Baden, 1906|alternativtext=|419x419px]]Der '''Urtelstein''' ist ein Felsen und befindet sich am Beginn des wildromantischen [[w:Helenental|Helenentales]] in [[Baden bei Wien]]. Der Namen stammt vom Begriff ''Urteilstein'', da früher auf dessen Anhöhe Bösewichte nach deren Verurteilung in die tosende [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] hinabgestürzt wurden. Um den Straßenverkehr zu erleichtern wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein Durchbruch in den Felsen geschlagen.


==Chronik==
==Chronik==
Die Straße im Helenental war vor ihrer Asphaltierung nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch das Befahren schwerer mit Holz beladenen Pferdefuhrwerke bzw. Ochsenkarren, die tiefe Spurrillen hinterließen in einem eher desolaten Zustand und schwierig zu benützen. Diese führte über zwei nicht unbeträchtliche Höhenanstiege, den ''Urtelstein'' an der damaligen ''Antons Brücke'' über die [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] und den ''Burgstall'', einer nicht unerheblichen Anhöhe gegenüber den Krainer-Hütten beim ''Inneren Kaltenberger Forst'', welche damals als Behausungen für die Waldarbeiter aus der [[w:Krain|Krain]] dienten. Beim Befahren dieser zwei Berghöhen kam es, vorwiegend im Winter, immer wieder zu teilweisen schweren Unfällen der Fuhrwerke.
Die Straße im Helenental war vor ihrer Asphaltierung nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch das Befahren schwerer mit Holz beladenen Pferdefuhrwerke bzw. Ochsenkarren, die tiefe Spurrillen hinterließen in einem eher desolaten Zustand und schwierig zu benützen. Diese führte über zwei nicht unbeträchtliche Höhenanstiege, den ''Urtelstein'' an der damaligen ''Antons Brücke'' über die Schwechat und den ''Burgstall'', einer nicht unerheblichen Anhöhe gegenüber den Krainer-Hütten beim ''Inneren Kaltenberger Forst'', welche damals als Behausungen für die Waldarbeiter aus der [[w:Krain|Krain]] dienten. Beim Befahren dieser zwei Berghöhen kam es, vorwiegend im Winter, immer wieder zu teilweisen schweren Unfällen der Fuhrwerke.


Dieser Zustand war mit der Zeit untragbar geworden und rief förmlich nach Veränderung. Unter dem damaligen Kreishauptmann des ''[[Industrieviertel|Viertels unter dem Wienerwald]]'' (V.U.W.W.) wie das heutige niederösterreichische Industrieviertel damals bezeichnet wurde, dem Freiherrn von Waldstätten, der stets auf Verbesserung in seinem Rayon bedacht war, wurde, unterstützt durch das Kaiserhaus, der Bürgerschaft der Stadt Baden, den damaligen Herrschaften [[Weikersdorf (Gemeinde Baden)|Weikersdorf]] und [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] sowie mehreren Gönnern Badens, im Jahre 1826 in Angriff genommen.
Dieser Zustand war mit der Zeit untragbar geworden und rief förmlich nach Veränderung. Unter dem damaligen Kreishauptmann des ''[[Industrieviertel|Viertels unter dem Wienerwald]]'' (V.U.W.W.) wie das heutige niederösterreichische Industrieviertel damals bezeichnet wurde, dem Freiherrn von Waldstätten, der stets auf Verbesserung in seinem Rayon bedacht war, wurde, unterstützt durch das Kaiserhaus, der Bürgerschaft der Stadt Baden, den damaligen Herrschaften [[Weikersdorf (Gemeinde Baden)|Weikersdorf]] und [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] sowie mehreren Gönnern Badens, im Jahre 1826 in Angriff genommen.

Version vom 19. August 2021, 16:46 Uhr

Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade im größeren Maße bearbeitet oder ausgebaut. Warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist, oder wende dich an den Bearbeiter, um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden.

Dieser Baustein sollte nur für kurze Zeit – in der Regel einen Tag oder wenige Tage – eingesetzt und dann wieder entfernt werden.

Urtelstein im Helenental bei Baden, 1906

Der Urtelstein ist ein Felsen und befindet sich am Beginn des wildromantischen Helenentales in Baden bei Wien. Der Namen stammt vom Begriff Urteilstein, da früher auf dessen Anhöhe Bösewichte nach deren Verurteilung in die tosende Schwechat hinabgestürzt wurden. Um den Straßenverkehr zu erleichtern wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein Durchbruch in den Felsen geschlagen.

Chronik

Die Straße im Helenental war vor ihrer Asphaltierung nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Befahren schwerer mit Holz beladenen Pferdefuhrwerke bzw. Ochsenkarren, die tiefe Spurrillen hinterließen in einem eher desolaten Zustand und schwierig zu benützen. Diese führte über zwei nicht unbeträchtliche Höhenanstiege, den Urtelstein an der damaligen Antons Brücke über die Schwechat und den Burgstall, einer nicht unerheblichen Anhöhe gegenüber den Krainer-Hütten beim Inneren Kaltenberger Forst, welche damals als Behausungen für die Waldarbeiter aus der Krain dienten. Beim Befahren dieser zwei Berghöhen kam es, vorwiegend im Winter, immer wieder zu teilweisen schweren Unfällen der Fuhrwerke.

Dieser Zustand war mit der Zeit untragbar geworden und rief förmlich nach Veränderung. Unter dem damaligen Kreishauptmann des Viertels unter dem Wienerwald (V.U.W.W.) wie das heutige niederösterreichische Industrieviertel damals bezeichnet wurde, dem Freiherrn von Waldstätten, der stets auf Verbesserung in seinem Rayon bedacht war, wurde, unterstützt durch das Kaiserhaus, der Bürgerschaft der Stadt Baden, den damaligen Herrschaften Weikersdorf und Heiligenkreuz sowie mehreren Gönnern Badens, im Jahre 1826 in Angriff genommen.

Am 10. März d. J. begannen die Arbeiten und einige hundert Arbeiter waren einige Monate beschäftigt, den Abhang an der Südostseite des Urtelsteins abzugraben und so eine neue Trasse für die zukünftige Fahrbahn zu gewinnen. Zwölf k. k. Mineure begannen ab April mit den Sprengungen an der Nordwestseite des Urtelsteins und ab September wurden von beiden Seiten mittels 15.000 Bohrschüssen der Durchbruch vorangetrieben, welcher im Dezember vermittels einer kleinen Öffnung vollendet war. Elf Monate dauerten die Arbeiten, bis der Tunnel am 31. März 1827 in seiner vollen Größe vollendet war.

Gleichzeitig war man auch damit beschäftigt, den neuen Straßenzug von der später erbauten Cholerakapelle bis zu den Krainer-Hütten, um den Burgstall herum anzulegen. Auch hier mussten Felsblöcke durch Sprengungen beseitigt und eine Ufermauer zum Schwechatbach hin errichtet werden. Um den Straßenzug erhalten zu können, wurde auf der Südseite des Urtelsteins schon einige Jahre vorher eine Mautstelle errichtet. Das Mauthaus wurde zu dieser Zeit auch als Wirtshaus genutzt und trug den Namen Jammerpepi.

Durch die gänzliche Einebnung der Straße im Helenental, die nun keine Anhöhen überwinden musste, konnten nun auch herrschaftliche Fiaker bequem das Helenental zwischen Heiligenkreuz und Baden befahren. Dadurch kam es In den darauffolgenden Jahren zur Errichtung mehrerer Ausflugsgaststätten, wie die Restauration Hauswiese, der Gasthof zur Cholerakapelle, sowie die Alte und die Neue Krainerhütte eröffnet. Die seit dem 18. Jahrhundert bestehende Augustinerhütte wurde als Ausflugslokal adaptiert.

Literatur

  • Rudolf Maurer: Von Rauhenstein - St. Helena - Vom Bauerndorf zum „fashionablen“ Stadtteil Badens - Baden 2017 - Katalogblätter des Rollett Museums Baden Nr. 103 - ISBN 978-3-903016-12-5

Weblinks

  • Fotos zum Schlagwort Urtelstein in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)