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Rudolf Zöllner (*2. Februar 1845 in Budapest; | '''Rudolf Zöllner''' (*[[2. Februar]] [[1845]] in [[W:Budapest|Budapest]]; † [[25. Juli]] [[1926]] in [[Baden bei Wien]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-27/?pg=191 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1924-1926 (fol.188)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online] </ref>) war ein Konzertmeister und Bürgermeister von Baden sowie Obmann des [[w:Deutscher und Österreichischer Alpenverein|Deutschen und Österreichischen Alpenvereins]]. | ||
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Rudolf Maria Filipp Zöllner erblickte 1845 als Sohn des Arztes Filipp Zöllner und dessen Gattin Leopoldine geb. Held in Budapest zur Welt. | Rudolf Maria Filipp Zöllner erblickte 1845 als Sohn des Arztes Filipp Zöllner und dessen Gattin Leopoldine geb. Held in Budapest zur Welt. Seine Jugendzeit verbrachte er in [[Wien]], widmete sich dort seinen musikalischen Studien und war danach im Jahre 1867 Konzertmeister im rumänischen [[w:Temeswar|Temeswar]]. Auf Empfehlung des niederösterreichischen Kapellmeisters und Komponisten [[w:Johann Baptist Klerr|Johann Baptist Klerr]] wechselte er nach Baden, wo er in der dortigen [[w:Sommerarena Baden|Sommerarena]] und die morgendlichen Kurkonzerte im [[Kurpark Baden|Kurpark]] dirigierte. Zöllner war über viele Jahre Mitglied des Wiener Hofopernorchesters und der [[w:Wiener Philharmoniker|Wiener Philharmoniker]], wo er auf der [[w:Bratsche|Bratsche]] spielte. | ||
Seine Jugendzeit verbrachte er in Wien, widmete sich dort seinen musikalischen Studien und war danach im Jahre 1867 Konzertmeister im rumänischen Temeswar. Auf Empfehlung des niederösterreichischen Kapellmeisters und Komponisten Johann Baptist Klerr wechselte er nach Baden, wo er in der dortigen | |||
Anno 1879 läuteten die Hochzeitsglocken und Zöllner ehelichte im Alter von 34 Jahren seine um 7 Jahre jüngere Braut Marias Franziska Neumann, eine Fabrikantenstochter im Wiener Bezirk Gumpendorf in der dortigen Pfarrkirche. | Anno 1879 läuteten die Hochzeitsglocken und Zöllner ehelichte im Alter von 34 Jahren seine um 7 Jahre jüngere Braut Marias Franziska Neumann, eine Fabrikantenstochter im Wiener Bezirk [[w:Gumpendorf|Gumpendorf]] in der dortigen Pfarrkirche<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-gumpendorf/02-48/?pg=81 Wien, Pfarre Gumpendorf – Trauungsbuch 1879 (Reihezahl 133)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online] </ref>. | ||
Nach seiner Verheiratung erwarb er in der Baden das Haus Wassergasse Nr. 18 und wurde als Mitglied der | Nach seiner Verheiratung erwarb er in der Baden das Haus Wassergasse Nr. 18 und wurde als Mitglied der ''Deutsch fortschrittlichen Partei'' 1891 in den Gemeindeausschuss gewählt. Der Gemeinderat wählte Zöllner im Juni 1898 mit 25 von 28 Stimmen zum Badener Bürgermeister – dieses Amt sollte er bis 1904 innehaben. In seine Amtszeit fiel der Bau der Wasserleitung und Kanalisation in den Jahren 1901 bis 1902. Ende des Jahres 1903 sorgte eine monatelange Annullierungsdebatte im Gemeinderat für Aufregung und aufgrund dessen, Zöllner das Amt des Bürgermeisters mit 15. Dezember 1904 zurücklegte. | ||
Im Jahre 1905 verstarb seine Gattin Maria mit nur 53 Lebensjahren, welche eine Wohltäterin von Baden war. Sie spendete aus ihrem Vermögen, die | Im Jahre 1905 verstarb seine Gattin Maria mit nur 53 Lebensjahren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-20/?pg=135 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1904-1907 (fol.131)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>, welche eine Wohltäterin von Baden war. Sie spendete aus ihrem Vermögen, die vom Kärntner Bildhauer [[w:Josef Valentin Kassin|Josef Valentin Kassin]] geschaffene Figur des "[[w:Erato|Erato]] im Brunnen“ vor dem [[w:Stadttheater Baden|Stadttheater]] und vermachte in ihrem Testament dem Infektionstrakt des Rath’schen Krankenhauses 100.000 Gulden (1,5 Mio. Euro). | ||
Für seine Verdienste ernannte ihn der Gemeinderat 1906 zum Ehrenbürger von Baden und drei Jahre später wurde Zöllner um 1909 mit dem kaiserlichen Ratstitel ausgezeichnet. Ebenfalls 1909 erschien im | Für seine Verdienste ernannte ihn der Gemeinderat 1906 zum Ehrenbürger von Baden und drei Jahre später wurde Zöllner um 1909 mit dem kaiserlichen Ratstitel ausgezeichnet. Ebenfalls 1909 erschien im „''Badener Boten''“ vom 23. Oktober unter Obmann Rudolf Zöllner ein Spendenaufruf der Sektion Baden des „''Deutschen und Österreichischen Alpenvereins''“ zur Erbauung der [[w:Badener Hütte|Badener Hütte]] am [[w:Großvenediger|Großvenediger]]. | ||
Zöllner war seit 1862 Ehrenchormeister des Gesangs | Zöllner war seit 1862 Ehrenchormeister des ''Gesangs Verein Baden'', ebenso Mitglied des ''Deutschen Turnvereins'', Direktionsmitglied der [[w:Sparkasse Baden|Badener Sparkasse]] und Ehrenmitglied des ''Kriegsverein Baden''. | ||
Im Juli des Jahres 1926 verstirbt Altbürgermeister Rudolf Zöllner, ein Mann mit hervorragenden Charaktereigenschaften, nach längerem schweren Leiden im 82. Lebensjahr in seinem Haus in der Wassergasse Nr. 18 und wurde unter reger Beteiligung Badener Honoratioren und der Bevölkerung am Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet. | Im Juli des Jahres 1926 verstirbt Altbürgermeister Rudolf Zöllner, ein Mann mit hervorragenden Charaktereigenschaften, nach längerem schweren Leiden im 82. Lebensjahr in seinem Haus in der Wassergasse Nr. 18 und wurde unter reger Beteiligung Badener [[w:Honoratioren|Honoratioren]] und der Bevölkerung am Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet<ref>{{Verstorbenensuche Baden|ID=27442}}</ref>. | ||
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* [[Julius Böheimer]]: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 101, ISBN 3-85098-236-X | |||
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Einzelnachweise | == Einzelnachweise == | ||
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Version vom 21. September 2021, 11:20 Uhr
Rudolf Zöllner (*2. Februar 1845 in Budapest; † 25. Juli 1926 in Baden bei Wien[1]) war ein Konzertmeister und Bürgermeister von Baden sowie Obmann des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.
Leben
Rudolf Maria Filipp Zöllner erblickte 1845 als Sohn des Arztes Filipp Zöllner und dessen Gattin Leopoldine geb. Held in Budapest zur Welt. Seine Jugendzeit verbrachte er in Wien, widmete sich dort seinen musikalischen Studien und war danach im Jahre 1867 Konzertmeister im rumänischen Temeswar. Auf Empfehlung des niederösterreichischen Kapellmeisters und Komponisten Johann Baptist Klerr wechselte er nach Baden, wo er in der dortigen Sommerarena und die morgendlichen Kurkonzerte im Kurpark dirigierte. Zöllner war über viele Jahre Mitglied des Wiener Hofopernorchesters und der Wiener Philharmoniker, wo er auf der Bratsche spielte.
Anno 1879 läuteten die Hochzeitsglocken und Zöllner ehelichte im Alter von 34 Jahren seine um 7 Jahre jüngere Braut Marias Franziska Neumann, eine Fabrikantenstochter im Wiener Bezirk Gumpendorf in der dortigen Pfarrkirche[2].
Nach seiner Verheiratung erwarb er in der Baden das Haus Wassergasse Nr. 18 und wurde als Mitglied der Deutsch fortschrittlichen Partei 1891 in den Gemeindeausschuss gewählt. Der Gemeinderat wählte Zöllner im Juni 1898 mit 25 von 28 Stimmen zum Badener Bürgermeister – dieses Amt sollte er bis 1904 innehaben. In seine Amtszeit fiel der Bau der Wasserleitung und Kanalisation in den Jahren 1901 bis 1902. Ende des Jahres 1903 sorgte eine monatelange Annullierungsdebatte im Gemeinderat für Aufregung und aufgrund dessen, Zöllner das Amt des Bürgermeisters mit 15. Dezember 1904 zurücklegte.
Im Jahre 1905 verstarb seine Gattin Maria mit nur 53 Lebensjahren[3], welche eine Wohltäterin von Baden war. Sie spendete aus ihrem Vermögen, die vom Kärntner Bildhauer Josef Valentin Kassin geschaffene Figur des "Erato im Brunnen“ vor dem Stadttheater und vermachte in ihrem Testament dem Infektionstrakt des Rath’schen Krankenhauses 100.000 Gulden (1,5 Mio. Euro).
Für seine Verdienste ernannte ihn der Gemeinderat 1906 zum Ehrenbürger von Baden und drei Jahre später wurde Zöllner um 1909 mit dem kaiserlichen Ratstitel ausgezeichnet. Ebenfalls 1909 erschien im „Badener Boten“ vom 23. Oktober unter Obmann Rudolf Zöllner ein Spendenaufruf der Sektion Baden des „Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“ zur Erbauung der Badener Hütte am Großvenediger.
Zöllner war seit 1862 Ehrenchormeister des Gesangs Verein Baden, ebenso Mitglied des Deutschen Turnvereins, Direktionsmitglied der Badener Sparkasse und Ehrenmitglied des Kriegsverein Baden.
Im Juli des Jahres 1926 verstirbt Altbürgermeister Rudolf Zöllner, ein Mann mit hervorragenden Charaktereigenschaften, nach längerem schweren Leiden im 82. Lebensjahr in seinem Haus in der Wassergasse Nr. 18 und wurde unter reger Beteiligung Badener Honoratioren und der Bevölkerung am Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet[4].
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 101, ISBN 3-85098-236-X
- Altbürgermeister Rudolf Zöllner †. In: Badener Zeitung, 28. Juli 1926, S. 4 (online bei ANNO).
Einzelnachweise
- ↑ Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1924-1926 (fol.188) auf Matricula Online
- ↑ Wien, Pfarre Gumpendorf – Trauungsbuch 1879 (Reihezahl 133) auf Matricula Online
- ↑ Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1904-1907 (fol.131) auf Matricula Online
- ↑ Rudolf Zöllner in der Verstorbenensuche am Stadtpfarrfriedhof Baden-St. Stephan