Rupert Helm: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rupert''' (Franz) '''Helm''' [[w:Benediktiner|OSB]] (* [[27. Oktober]] [[1748]] in [[Reyersdorf]] im Marchfeld | '''Rupert''' (Franz) '''Helm''' [[w:Benediktiner|OSB]] (* [[27. Oktober]] [[1748]] in [[Reyersdorf]] im Marchfeld; † [[10. September]] [[1826]] in [[Leesdorf]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-09/?pg=85 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 1820-1833 (fol.82)] </ref>) war ein österreichischer benediktinischer Mönch, [[w:Prior|Prior]], [[w:Pomologe|Pomologe]] und Verwalter der Herrschaft [[Leesdorf]] des [[Stift Melk|Stiftes Melk]]. | ||
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Franz Helm wurde 1748 in Reyersdorf im Marchfeld als Sohn des Adam Helm und dessen Ehefrau Eva geboren. Er trat 1766 als [[w:Novize|Novize]] in das [[w:Benediktiner|Benediktiner]]-Stift Melk ein und nahm den Ordensnamen "Rupert" an. Nach seiner Ausbildung und feierlichen [[w:Profess|Profess]] wurde er zuerst Direktor der Normalschule, stiftlicher Musikdirektor und Humanitätslehrer des Stiftsgymnasiums sowie anschließend [[w:Präfekt|Präfekt]] des Gymnasiums in [[St. Pölten|Sankt Pölten]], welches unter den [[w:Josephinischen Reformen|Josephinischen Reformen]] von Melk dorthin verlegt worden war. Ins Stift Melk zurückgekehrt, war er Prior und Hauptökonom des Stiftes und bis 1799 Hofmeister des [[w:Melker Hofes|Melker Hofes]] in [[Wien]]. Danach wurde er Verwalter des [[w:Schloss Leesdorf|Schlosses Leesdorf]] bei der landesfürstlichen Stadt Baden, welches sich seit 1617 im Besitz des Stiftes Melk befand und hatte diese Funktion bis 1826 inne. | Franz Helm wurde 1748 in Reyersdorf im Marchfeld als Sohn des Adam Helm und dessen Ehefrau Eva geboren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/weikendorf/01-04/?pg=287 Pfarre Weikendorf - Taufbuch 1723-1782 (fol.288)] </ref>. Er trat 1766 als [[w:Novize|Novize]] in das [[w:Benediktiner|Benediktiner]]-Stift Melk ein und nahm den Ordensnamen "Rupert" an. Nach seiner Ausbildung und feierlichen [[w:Profess|Profess]] wurde er zuerst Direktor der Normalschule, stiftlicher Musikdirektor und Humanitätslehrer des Stiftsgymnasiums sowie anschließend [[w:Präfekt|Präfekt]] des Gymnasiums in [[St. Pölten|Sankt Pölten]], welches unter den [[w:Josephinischen Reformen|Josephinischen Reformen]] von Melk dorthin verlegt worden war. Ins Stift Melk zurückgekehrt, war er Prior und Hauptökonom des Stiftes und bis 1799 Hofmeister des [[w:Melker Hofes|Melker Hofes]] in [[Wien]]. Danach wurde er Verwalter des [[w:Schloss Leesdorf|Schlosses Leesdorf]] bei der landesfürstlichen Stadt Baden, welches sich seit 1617 im Besitz des Stiftes Melk befand und hatte diese Funktion bis 1826 inne. | ||
Im Zuge der Erweiterung der Schlossgärten wurden unter seiner Riege große Baumschulen angelegt. Pater Rupert setzte alles daran, besonders die Obstbaumkulturen sowie Getreidesorten und der Erdäpfel zur höchsten Vollkommenheit zu bringen. Im Zuge dessen war Pater Rupert mit den berühmtesten Ökonomen und Kultivatoren im In- und Ausland in Kontakt und legte eine fachwissenschaftliche Bibliothek sowie eine Samen- und Früchtesammlung an. Durch seine großen Verdienste auf diesem Gebiet wurde er als Mitglied der ''wissenschaftlichen Gesellschaft'' anerkannt, sodass ihm [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. von Österreich]] und mehrere Mitglieder des Herrscherhauses des Öfteren zum Gedankenaustausch besuchten. | Im Zuge der Erweiterung der Schlossgärten wurden unter seiner Riege große Baumschulen angelegt. Pater Rupert setzte alles daran, besonders die Obstbaumkulturen sowie Getreidesorten und der Erdäpfel zur höchsten Vollkommenheit zu bringen. Im Zuge dessen war Pater Rupert mit den berühmtesten Ökonomen und Kultivatoren im In- und Ausland in Kontakt und legte eine fachwissenschaftliche Bibliothek sowie eine Samen- und Früchtesammlung an. Durch seine großen Verdienste auf diesem Gebiet wurde er als Mitglied der ''wissenschaftlichen Gesellschaft'' anerkannt, sodass ihm [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. von Österreich]] und mehrere Mitglieder des Herrscherhauses des Öfteren zum Gedankenaustausch besuchten. |
Version vom 22. April 2022, 16:05 Uhr
Rupert (Franz) Helm OSB (* 27. Oktober 1748 in Reyersdorf im Marchfeld; † 10. September 1826 in Leesdorf[1]) war ein österreichischer benediktinischer Mönch, Prior, Pomologe und Verwalter der Herrschaft Leesdorf des Stiftes Melk.
Leben
Franz Helm wurde 1748 in Reyersdorf im Marchfeld als Sohn des Adam Helm und dessen Ehefrau Eva geboren[2]. Er trat 1766 als Novize in das Benediktiner-Stift Melk ein und nahm den Ordensnamen "Rupert" an. Nach seiner Ausbildung und feierlichen Profess wurde er zuerst Direktor der Normalschule, stiftlicher Musikdirektor und Humanitätslehrer des Stiftsgymnasiums sowie anschließend Präfekt des Gymnasiums in Sankt Pölten, welches unter den Josephinischen Reformen von Melk dorthin verlegt worden war. Ins Stift Melk zurückgekehrt, war er Prior und Hauptökonom des Stiftes und bis 1799 Hofmeister des Melker Hofes in Wien. Danach wurde er Verwalter des Schlosses Leesdorf bei der landesfürstlichen Stadt Baden, welches sich seit 1617 im Besitz des Stiftes Melk befand und hatte diese Funktion bis 1826 inne.
Im Zuge der Erweiterung der Schlossgärten wurden unter seiner Riege große Baumschulen angelegt. Pater Rupert setzte alles daran, besonders die Obstbaumkulturen sowie Getreidesorten und der Erdäpfel zur höchsten Vollkommenheit zu bringen. Im Zuge dessen war Pater Rupert mit den berühmtesten Ökonomen und Kultivatoren im In- und Ausland in Kontakt und legte eine fachwissenschaftliche Bibliothek sowie eine Samen- und Früchtesammlung an. Durch seine großen Verdienste auf diesem Gebiet wurde er als Mitglied der wissenschaftlichen Gesellschaft anerkannt, sodass ihm Kaiser Franz I. von Österreich und mehrere Mitglieder des Herrscherhauses des Öfteren zum Gedankenaustausch besuchten.
Pater Rupert, der sich besonders um die Einführung von Edelobst in Leesdorf, Baden und Umgebung gemacht hatte und sich dadurch hohe Verdienste erwarb, wurde im Frühjahr 1873 vom Gemeinderat Baden insofern geehrt, indem diese posthum die Rupertgasse nach ihm benannten.
Schriften
- Verzeichniß derjenigen Obstsorten, welche sowohl hochstämmig, als auch in Zwergform als Pyramiden- und Spalierbäume im herrschaftlichen Garten zu Leesdorf nächst der Stadt Baden in Unterösterreich gezogen werden. gedruckt bey Anton Pichler, Wien 1822 (Bibliographischer Nachweis).
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Helm, Rupert. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 8. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1862, S. 292 (Digitalisat).
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 102, ISBN 3-85098-236-X (Anm. Geburtsdatum wird im Buch als 10. Juli d.J. angegeben)
- Leesdorf by Baden, in ökonomischer Hinsicht betrachtet.. In: Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, 20. Februar 1811, S. 1 (online bei ANNO).
- Barbara Boisits: Rupert Helm. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Hnatek, Hildegard: Der Benediktiner Pater Rupert Helm. begnadeter Gärtner und wahrer Menschenfreund in Leesdorf. Rollettmuseum, Baden 2002, ISBN 3901951407 (Bibliographischer Nachweis).