Österreichischer Auslandsdienst (Verein): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Baustelle}}{{Infobox Organisation
{{Baustelle}}Der [[Verein Österreichischer Auslandsdienst]] entsendet jährlich Auslandsdiener*innen an bis zu 90 verschiedene anerkannte Dienststellen in 42 unterschiedlichen Ländern, um einen Freiwilligen- oder Zivilersatzdienst in Form eines [[Gedenkdienst|Gedenk]]-, Sozial- oder [[Friedensdienst|Friedensdienstes]] zu leisten.
 
Für ausführliche Informationen über alle Möglichkeiten/Dienstarten des Auslandsdienstes, gehen Sie zum Informationsartikel “[[Auslandsdienst Österreichs]]”{{Infobox Organisation
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== Allgemein ==
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom [[Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz]] anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Dieser kann im Rahmen des Gedenkdienstes, welcher dem Holocaust-
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom [[Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz]] anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Dieser kann im Rahmen des Gedenkdienstes, welcher dem Holocaust-


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== Der Verein ==
== Der Verein ==
Der [[Verein Österreichischer Auslandsdienst]] ist eine vom [[Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz|Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] gemäß dem Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (FreiwG) BGBl. I Nr. 17/2012 idgF<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.freiwilligenweb.at/sonderformen/anerkannte-trager/ |titel=Anerkannte Träger |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-13 |sprache=}}</ref>anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmern die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist die einzige Organisation, über die alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Ausgezeichnet wird er durch die Vielfalt seiner Einsatzstellen, die weltweit auf allen Kontinenten verteilt sind. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete (Areas) gruppieren. Auch von der Art des verrichteten Dienstes unterscheiden sich die verschiedenen Gebiete sehr stark voneinander. Während man in der [[Industriestaat|Ersten Welt]] vor allem Einsatzstellen für Gedenkdienst findet, herrschen auf der Südhalbkugel (ausgenommen Ozeanien) Sozialdienststellen vor.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Shawa |url=https://www.auslandsdienst.at/einsatzstellen/ |titel=Einsatzstellen |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>
Der [[Verein Österreichischer Auslandsdienst]] ist eine vom [[Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz|Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] gemäß dem Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (FreiwG) BGBl. I Nr. 17/2012 idgF<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.freiwilligenweb.at/sonderformen/anerkannte-trager/ |titel=Anerkannte Träger |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-13 |sprache=}}</ref>anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen ermöglicht, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist der einzige Trägerverein, über den alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Vor allem zeichnet ihn die Bandbreite und Vielfalt der Empfänger von Auslandsdiener*innen, die weltweit auf allen [[Kontinente|Kontinenten]] verteilt sind. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete (Areas) gruppieren. Innerhalb dieser Areas sind einerseits die Institutionen selbst und andererseits die Auslandsdiener*innen sehr stark untereinander vernetzt und realisieren gemeinsame Projekte.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Shawa |url=https://www.auslandsdienst.at/einsatzstellen/ |titel=Einsatzstellen |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>
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|+Die neun Einsatzregionen (Areas) sind – im Uhrzeigersinn:
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=== Vorgeschichte ===
=== Vorgeschichte ===
[[Andreas Maislinger]] setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20110521165253/http://www.auslandsdienst.at/archiv/archivh.php |titel=auslandsdienst - Briefe |datum=2011-05-21 |abruf=2021-02-13}}</ref> für die gesetzliche Verankerung dieser Art des [[Wehrersatzdienst|Militärersatzdienstes]] in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/zivildienst-in-holocaust-gedenkstaetten-orf-moment-leben-heute/ |titel=„Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“ |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>Am 10. Oktober 1980 hatte er auf Einladung von [[Anton Pelinka]] die Möglichkeit, in der von Dolores Bauer geleiteten [[Österreichischer Rundfunk|ORF]]-Sendung „Kreuzverhör“ seinen „Zivildienst in Auschwitz“<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309051133/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/stattblatt_22.1980.html |titel=Stattblatt 22/1980 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref>vorzustellen. Bundespräsident [[Rudolf Kirchschläger]] hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen.<ref>{{Internetquelle |autor=07 10 2017 um 20:53 von Rejola |url=https://www.diepresse.com/5298781/die-alternative-zum-heer |titel=Die Alternative zum Heer |datum=2017-10-07 |abruf=2021-02-13 |sprache=de}}</ref>Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://fm4v2.orf.at/connected/87973/main.html |titel=10 Jahre Auslandsdienst |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-13 |sprache=}}</ref> 1980/81 war Maislinger mit [[Joachim Schlör]] Freiwilliger im von [[Volker von Törne]] und [[Christoph Heubner]] geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/portraet-wehrdienstverweigerer-andreas-maislinger-lebt-alternativen-friedensdienst-vor-einsam-unter-friedensengeln-profil-nr-28/ |titel=Porträt: Wehrdienstverweigerer Andreas Maislinger lebt alternativen Friedensdienst vor – Einsam unter Friedensengeln, profil Nr. 28 |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref> Im [[Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau|Museum Auschwitz-Birkenau]] betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/zivildienst-in-holocaust-gedenkstaetten-orf-moment-leben-heute/ |titel=„Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“ |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>Unterstützt wurde er dabei vor allem von [[Simon Wiesenthal]], [[Teddy Kollek]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/teddy-kollek-zum-projekt-gedenkdienst-tiroler-tageszeitung-12-01-1993/ |titel=Teddy Kollek zum Projekt Gedenkdienst, Tiroler Tageszeitung, 12.01.1993 |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>[[Ari Rath]], [[Herbert Rosenkranz]], [[Gerhard Röthler]] und [[Karl Pfeifer (Journalist)|Karl Pfeifer]]. Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der [[Israelitische Kultusgemeinde|IKG]] Zeitschrift „Die Gemeinde“.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309050543/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/gemeinde_22.12.1982.html |titel=Die Gemeinde 22. Dezember 1982 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref>
[[Andreas Maislinger]] setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20110521165253/http://www.auslandsdienst.at/archiv/archivh.php |titel=auslandsdienst - Briefe |datum=2011-05-21 |abruf=2021-02-13}}</ref> für die gesetzliche Verankerung einer Art des [[Wehrersatzdienst|Wherersatzdienstes]] in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/zivildienst-in-holocaust-gedenkstaetten-orf-moment-leben-heute/ |titel=„Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“ |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref> Auf eine Einladung von Anton Pelinka hatte er am 10. Oktober 1980 zu Gast im „Kreuzverhör“ bei Dolores Bauer die Möglichkeit, seinen „Zivildienst in Auschwitz“<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309051133/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/stattblatt_22.1980.html |titel=Stattblatt 22/1980 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref>vorzustellen. Bundespräsident [[Rudolf Kirchschläger]] hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen.<ref>{{Internetquelle |autor=07 10 2017 um 20:53 von Rejola |url=https://www.diepresse.com/5298781/die-alternative-zum-heer |titel=Die Alternative zum Heer |datum=2017-10-07 |abruf=2021-02-13 |sprache=de}}</ref>Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://fm4v2.orf.at/connected/87973/main.html |titel=10 Jahre Auslandsdienst |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-13 |sprache=}}</ref> 1980/81 war Maislinger mit [[Joachim Schlör]] Freiwilliger im von [[Volker von Törne]] und [[Christoph Heubner]] geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/portraet-wehrdienstverweigerer-andreas-maislinger-lebt-alternativen-friedensdienst-vor-einsam-unter-friedensengeln-profil-nr-28/ |titel=Porträt: Wehrdienstverweigerer Andreas Maislinger lebt alternativen Friedensdienst vor – Einsam unter Friedensengeln, profil Nr. 28 |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref> Im [[Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau|Museum Auschwitz-Birkenau]] betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/zivildienst-in-holocaust-gedenkstaetten-orf-moment-leben-heute/ |titel=„Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“ |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>Unterstützt wurde er dabei vor allem von [[Simon Wiesenthal]], [[Teddy Kollek]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archiv.auslandsdienst.at/presse/teddy-kollek-zum-projekt-gedenkdienst-tiroler-tageszeitung-12-01-1993/ |titel=Teddy Kollek zum Projekt Gedenkdienst, Tiroler Tageszeitung, 12.01.1993 |werk=Österreichischer Auslandsdienst |abruf=2021-02-13 |sprache=de-DE}}</ref>[[Ari Rath]], [[Herbert Rosenkranz]], [[Gerhard Röthler]] und [[Karl Pfeifer (Journalist)|Karl Pfeifer]]. Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der [[Israelitische Kultusgemeinde|IKG]] Zeitschrift „Die Gemeinde“.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309050543/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/gemeinde_22.12.1982.html |titel=Die Gemeinde 22. Dezember 1982 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref>
[[Datei:Braunau, Gedenkdiener.jpg|mini|370x370px|Bürgermeister [[Gerhard Skiba]], Andreas Maislinger und [[Gedenkdienst|Gedenkdiener]] erinnern vor dem [[Adolf-Hitler-Geburtshaus]] an [[Gerechte unter den Völkern]]. (2002)]]
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=== Entwicklung ===
=== Entwicklung ===
Im November 1997 wurde eine gesetzliche Neuregelung des Auslandsdienstes beschlossen, die ab diesem Zeitpunkt auch Sozial- und Friedensdienste außerhalb von Österreich ermöglichte. 2001 wurde unter Innenminister [[Ernst Strasser]] ein Auslandsdienst-Förderverein<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309052143/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/ttz_12.09.1992.html |titel=Tiroler Tageszeitung; 12./13. September 1992 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref> eingerichtet, der die Mittel an unabhängige Trägerorganisationen, wie zum Beispiel den Österreichischen Auslandsdienst, weiterverteilt. Seit 2016 sind laut Österreichischem Freiwilligengesetz Männer und Frauen gleichgestellt. Nun können nun auch interessierte junge Frauen jede Art von Auslandsdienst leisten. Gleichzeitig ist die generelle Bereitschaft unter der jungen Bevölkerung rasant gewachsen, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten, und wie es scheint richtig attraktiv geworden. Die Trägerorganisationen sind neuerdings mit einem Ansturm an Interessenten ausgeliefert, dem sie aufgrund begrenzter Möglichkeiten und Förder-Ressourcen noch nicht nachkommen können. Gemeinschaftlich hofft man nun auf eine Anpassung der Fördermittel von der [[Republik Österreich]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.okto.tv/de/oktothek/episode/23418 |titel=#Europa4me: Auslandsdienst – Erfahrung fürs Leben? ep.12 |abruf=2021-02-13 |sprache=de}}</ref> Inzwischen haben mehr als 1.000 junge Österreicher ihre [[Zivile Dienstpflicht|Zivildienstpflicht]] im Ausland abgeleistet. Heute ist der [[Verein Österreichischer Auslandsdienst]] die einzige Trägerorganisation, die Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst anbietet und auf allen sechs Kontinenten aktiv ist.
Im November 1997 wurde eine gesetzliche Neuregelung des Auslandsdienstes beschlossen, die ab diesem Zeitpunkt auch Sozial- und Friedensdienste außerhalb von Österreich ermöglichte. 2001 wurde unter Innenminister [[Ernst Strasser]] ein Auslandsdienst-Förderverein<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20010309052143/http://www.auslandsdienst.at/press/archive/ttz_12.09.1992.html |titel=Tiroler Tageszeitung; 12./13. September 1992 |datum=2001-03-09 |abruf=2021-02-13}}</ref> eingerichtet, der die Mittel an unabhängige Trägerorganisationen, wie zum Beispiel den Österreichischen Auslandsdienst, weiterverteilt. Seit 2016 sind laut Österreichischem Freiwilligengesetz Männer und Frauen gleichgestellt. Nun können nun auch interessierte junge Frauen jede Art von Auslandsdienst leisten. Gleichzeitigist die Bereitschaft unter der jungen Bevölkerung stark gewachsen, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten. Das hat dazu geführt, dass die Trägerorganisationen nicht all den Anfragen der Interessenten aufgrund begrenzter Möglichkeiten und Förder-Ressourcen noch nicht nachkommen können. Gemeinschaftlich hofft man nun auf eine Anpassung der Fördermittel von der [[Republik Österreich]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.okto.tv/de/oktothek/episode/23418 |titel=#Europa4me: Auslandsdienst – Erfahrung fürs Leben? ep.12 |abruf=2021-02-13 |sprache=de}}</ref> Inzwischen haben mehr als 1.000 junge Österreicher ihre [[Zivile Dienstpflicht|Zivildienstpflicht]] im Ausland abgeleistet. Heute ist der [[Verein Österreichischer Auslandsdienst]] die einzige Trägerorganisation, die Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst anbietet und auf allen sechs Kontinenten aktiv ist.


== Finanzierung ==
== Finanzierung ==

Version vom 11. Mai 2021, 12:45 Uhr

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Der Verein Österreichischer Auslandsdienst entsendet jährlich Auslandsdiener*innen an bis zu 90 verschiedene anerkannte Dienststellen in 42 unterschiedlichen Ländern, um einen Freiwilligen- oder Zivilersatzdienst in Form eines Gedenk-, Sozial- oder Friedensdienstes zu leisten.

Für ausführliche Informationen über alle Möglichkeiten/Dienstarten des Auslandsdienstes, gehen Sie zum Informationsartikel “Auslandsdienst Österreichs

Österreichischer Auslandsdienst (Verein)
Logo
Rechtsform non-profit organization
Aktionsraum global
Schwerpunkt Holocaust-Gedenken, Antisemitismus, Antifaschismus, humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe, Friedensbewegung, Umweltschutz
Methode Ausbildung, Studienreisen, Seminare, Workshops, Auszeichnungen
Website www.auslandsdienst.at/

Allgemein

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen die Möglichkeit bietet, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Dieser kann im Rahmen des Gedenkdienstes, welcher dem Holocaust-

Gedenken dient, in Form des Sozialdienstes, welcher sozial schwache Gruppen und Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützt oder durch den Österreichischen Friedensdienste, welcher Friedensprojekte verwirklicht, geleistet werden.[1] Der Verein wurde 1998 von Andreas Maislinger, Michael Prochazka und Andreas Hörtnagl gegründet.[2]

Der Verein

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gemäß dem Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (FreiwG) BGBl. I Nr. 17/2012 idgF[3]anerkannte Trägerorganisation, die Teilnehmer*innen ermöglicht, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten. Er ist der einzige Trägerverein, über den alle drei Arten des Auslandsdienstes absolviert werden können. Vor allem zeichnet ihn die Bandbreite und Vielfalt der Empfänger von Auslandsdiener*innen, die weltweit auf allen Kontinenten verteilt sind. Geografisch lassen sich die Einsatzorte in neun Gebiete (Areas) gruppieren. Innerhalb dieser Areas sind einerseits die Institutionen selbst und andererseits die Auslandsdiener*innen sehr stark untereinander vernetzt und realisieren gemeinsame Projekte.[4]

Die neun Einsatzregionen (Areas) sind – im Uhrzeigersinn:
  • Area Südamerika
  • Area Mittelamerika
  • Area Nordamerika
  • Area Westeuropa
  • Area Osteuropa
  • Area Mittelmeer
  • Area Ostasien-Ozeanien
  • Area Süd-Asien
  • Area Afrika
Karte mit Einsatzstellen.png

Rot: Gedenkdienst, Grün: Sozialdienst,

Blau: Friedensdienst

Geschichte

Vorgeschichte

Andreas Maislinger setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre[5] für die gesetzliche Verankerung einer Art des Wherersatzdienstes in Österreich ein, die die Aufklärung über den Holocaust zum Ziel hatte.[6] Auf eine Einladung von Anton Pelinka hatte er am 10. Oktober 1980 zu Gast im „Kreuzverhör“ bei Dolores Bauer die Möglichkeit, seinen „Zivildienst in Auschwitz“[7]vorzustellen. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hatte sein Konzept jedoch abgelehnt, ein Österreicher habe in Auschwitz nichts zu sühnen.[8]Später hat Kirchschläger „das positive Ergebnis“ des von Maislinger „durchgesetzten Gedenkdienstes“ jedoch anerkannt.[9] 1980/81 war Maislinger mit Joachim Schlör Freiwilliger im von Volker von Törne und Christoph Heubner geleiteten Polenreferat der deutschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tätig.[10] Im Museum Auschwitz-Birkenau betreute er deutsche Jugendgruppen. Nach seiner Rückkehr war er noch stärker davon überzeugt ein ähnliches Programm auch in Österreich zu verwirklichen.[11]Unterstützt wurde er dabei vor allem von Simon Wiesenthal, Teddy Kollek[12]Ari Rath, Herbert Rosenkranz, Gerhard Röthler und Karl Pfeifer. Einer der Söhne Röthlers hat später Gedenkdienst geleistet und Pfeifer veröffentlichte ein Interview in der IKG Zeitschrift „Die Gemeinde“.[13]

Bürgermeister Gerhard Skiba, Andreas Maislinger und Gedenkdiener erinnern vor dem Adolf-Hitler-Geburtshaus an Gerechte unter den Völkern. (2002)

Realisierung

Im Mai 1991 wurde Andreas Maislinger schließlich in einem Brief [9] von Innenminister Franz Löschnak darüber informiert, dass der Gedenkdienst von der österreichischen Regierung als Alternative zum Zivildienst zugelassen wird und die dafür notwendigen Mittel bis zu einem festgelegten Rahmen vom Bundesministerium für Inneres getragen werden. Am 1. September 1992 konnte der erste Gedenkdiener seinen Dienst im Museum Auschwitz-Birkenau antreten.[14]

Entwicklung

Im November 1997 wurde eine gesetzliche Neuregelung des Auslandsdienstes beschlossen, die ab diesem Zeitpunkt auch Sozial- und Friedensdienste außerhalb von Österreich ermöglichte. 2001 wurde unter Innenminister Ernst Strasser ein Auslandsdienst-Förderverein[15] eingerichtet, der die Mittel an unabhängige Trägerorganisationen, wie zum Beispiel den Österreichischen Auslandsdienst, weiterverteilt. Seit 2016 sind laut Österreichischem Freiwilligengesetz Männer und Frauen gleichgestellt. Nun können nun auch interessierte junge Frauen jede Art von Auslandsdienst leisten. Gleichzeitigist die Bereitschaft unter der jungen Bevölkerung stark gewachsen, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten. Das hat dazu geführt, dass die Trägerorganisationen nicht all den Anfragen der Interessenten aufgrund begrenzter Möglichkeiten und Förder-Ressourcen noch nicht nachkommen können. Gemeinschaftlich hofft man nun auf eine Anpassung der Fördermittel von der Republik Österreich.[16] Inzwischen haben mehr als 1.000 junge Österreicher ihre Zivildienstpflicht im Ausland abgeleistet. Heute ist der Verein Österreichischer Auslandsdienst die einzige Trägerorganisation, die Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst anbietet und auf allen sechs Kontinenten aktiv ist.

Finanzierung

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine von der Republik Österreich anerkannte Trägerorganisation des Auslandsdienst Österreichs und wird über das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz im Sinne des § 27a des FreiwG gefördert.[17]

Einsatzstellen

Einsatzstellen geordnet nach Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst
Staat Stadt, Ort Projektname

Objektname

Art (GD, SD, FD)
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika New York City American Jewish Committee (AJC) GD
Flag of France.svg Frankreich Paris Amicale de Mauthausen GD
Flag of Poland.svg Polen Oświęcim Auschwitz Jewish Center GD
Flag of France.svg Frankreich Paris Bibliotheque de l'Alliance Israelite Universelle GD
Flag of Belgium.svg Belgien Brüssel CEGESOMA - Centre d'Ètude Guerre et Sociéte GD
Flag of South Africa.svg Südafrika Kapstadt Cape Town Holocaust and Genocide Centre GD
Flag of Brazil.svg Brasilien Petrópolis Casa Stefan Zweig GD
Flag of the People's Republic of China.svg China Shanghai Center of Jewish Studies Shanghai GD
Flag of France.svg Frankreich Oradour-sur-Glane Centre de la mémoire d'Oradour GD
Flag of South Africa.svg Südafrika Durban Durban Holocaust & Genocide Centre GD
Flag of Belgium.svg Belgien Brüssel European Union of Jewish Students GD
Flag of France.svg Frankreich Paris Fondation pour la mémoire de la déportation GD
Flag of Italy.svg Italien Mailand Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea (CDEC) GD
Flag of Italy.svg Italien Rom Fondazione Museo della Shoah GD
Flag of Italy.svg Italien Prato Fondazione Museo e Centro di Documentazione della Deportazione e Resistenza – Luoghi della Memoria Toscana GD
Flag of Poland.svg Polen Krakow Galicia Jewish Museum GD
Flag of Switzerland.svg Schweiz Zürich Gamaraal Foundation GD
Flag of New Zealand.svg Neuseeland Wellington Holocaust Centre of New Zealand GD
Flag of Canada.svg Kanada Montreal Holocaust Education and Genocide Prevention Foundation GD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles Holocaust Museum LA GD
Flag of Sweden.svg Schweden Uppsala Hugo Valentin Centre GD
Flag of Germany.svg Deutschland Berchtesgaden Institut für Zeitgeschichte - Dokumentation Obersalzberg GD
Flag of Belarus.svg Weißrussland Minsk Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte Johannes Rau Minsk GD
Flag of Croatia.svg Kroatien Jasenovac Jasenovac Memorial Site GD
Flag of the United Kingdom.svg Vereinigtes Königreich London Jewish Care - Holocaust Survivors' Center GD
Flag of the Czech Republic.svg Tschechien Praha Jewish Community Prague GD
Flag of Australia (converted).svg Australien Melbourne Jewish Holocaust Centre GD
Flag of Greece.svg Griechenland Athen Jewish Museum of Greece GD
Flag of South Africa.svg Südafrika Johannesburg Johannesburg Holocaust and Genocide Centre GD
Flag of Germany.svg Deutschland Augsburg Jüdisches Museum Augsburg GD
Flag of Germany.svg Deutschland Berlin Jüdisches Museum Berlin GD
Flag of Germany.svg Deutschland München Jüdisches Museum München GD
Flag of Serbia.svg Serbien Belgrad Jüdisches historisches Museum Belgrad - Verband der jüdischen Gemeinden Serbiens GD
Flag of Latvia (different red).svg Lettland Rīga Lettisches Okkupationsmuseum & Museum 'Juden in Lettland' GD
Flag of Croatia.svg Kroatien Sapjane Maritime and History Museum of the Croatian Littoral - Memorial Centre Lipa Remembers GD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles Museum der Toleranz des Simon Wiesenthal Centers GD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika New York City Museum of Jewish Heritage - A Living Memorial to the Holocaust GD
Flag of Slovenia.svg Slowenien Ljubljana National Museum of Contemporary History GD
Flag of Poland.svg Polen Warschau POLIN - The Museum of the History of Polish Jews GD
Flag of Russia.svg Russland Moskau Russian Research and Educational Holocaust Center GD
Flag of Canada.svg Kanada Toronto Sarah and Chaim Neuberger Holocaust Education Centre GD
Flag of Germany.svg Deutschland Berlin Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum GD
Flag of Germany.svg Deutschland Wolfenbüttel Stiftung niedersächsische Gedenkstätten - Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel GD
Flag of Croatia.svg Ungarn Budapest Tom Lantos Institute GD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika Los Angeles USC Shoah Foundation GD
Flag of the United Kingdom.svg Vereinigtes Königreich London Wiener Holocaust Library for the Study of the Holocaust & Genocide GD
Flag of Israel.svg Israel Tel Aviv Wiener Library for the Study of the Nazi Era and the Holocaust - Elias Sourasky Central Library GD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika New York City World Jewish Congress GD
Flag of Israel.svg Israel Jerusalem Yad Vashem GD
Flag of Latvia (different red).svg Lettland Rīga Žanis Lipke Memorial GD
Flag of Uganda.svg Uganda Zigoti A chance for children - Kindern eine Chance SD
Flag of India.svg Indien Pune Ashraya Foundation for Children SD
Flag of India.svg Indien Irumbai Auroville Institute of Applied Technology (AIAT) SD
Flag of Uganda.svg Uganda Kalangala Bbanga Project SD
Flag of Guatemala.svg Guatemala Guatemala-Stadt Casa Estudiantil ASOL Asosiación Solidaridad para la Educación y la Cultura SD
Flag of Gabon.svg Gabun Lambarene Centre de Recherches Medical de Lambarene SD
Flag of Costa Rica.svg Costa Rica Longo Mai Finca Sonador - Europäische Kooperative Longo Mai SD
Flag of Nicaragua.svg Nicaragua Granada Fundación Casa de los Tres Mundos SD
Flag of Israel.svg Israel Ra'anana - Understanding Israel Loewenstein Medical Center (Beit-Cholim Loewinstein) SD
Flag of Israel.svg Israel Kfar Saba - Understanding Israel NAAMAT Children Day Care Center SD
Flag of India.svg Indien Sidhbari Nishtha Rural Health, Education & Environment Centre SD
Flag of Argentina.svg Argentinien Buenos Aires Offenes Herz Argentinien SD
Flag of El Salvador.svg El Salvador San Salvador Offenes Herz El Salvador - Asociación Puntos Corazón SD
Flag of Italy.svg Italien Procida Offenes Herz Italien Procida (Punto Cuore Procida) SD
Flag of Peru.svg Peru Lima Offenes Herz Peru - Asociación Puntos Corazón SD
Flag of India.svg Indien Auroville SVARAM Musical Instruments & Research SD
Flag of India.svg Indien McLeod Ganj Tibetan Settlement Office SD
Flag of Costa Rica.svg Costa Rica La Gamba Tropenstation La Gamba SD
Flag of Georgia.svg Georgien Tiflis Act for Transformation Caucasus Office FD
Flag of Rwanda.svg Ruanda Kigali Aegis Trust Rwanda / Kigali Genocide Memorial FD
Flag of the People's Republic of China.svg China Peking Beijing International Peace Culture Foundation FD
Flag of Belgium.svg Belgien Brüssel Bnai Brith International FD
Flag of Croatia.svg Kroatien Osijek Centre for Peace, Nonviolence and Human Rights-Osijek FD
Flag of the U.S..svg Vereinigte Staaten von Amerika Dayton, Ohio Dayton International Peace Museum FD
Flag of the Netherlands.svg Niederlande Den Haag Friedenspalast Den Haag Carnegie Foundation FD
Flag of Spain.svg Spanien Gernika Gernika Gogoratuz Peace Research Center FD
Flag of Serbia.svg Serbien Belgrad Haver Srbjia FD
Flag of the People's Republic of China.svg China Nanjing John Rabe and International Safety Zone Memorial Hall FD

Einzelnachweise

  1. Christoph Shawa: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  2. Christoph Shawa: Home. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  3. Anerkannte Träger. Abgerufen am 13. Februar 2021.
  4. Christoph Shawa: Einsatzstellen. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
  5. auslandsdienst - Briefe. 21. Mai 2011, abgerufen am 13. Februar 2021.
  6. „Zivildienst in Holocaust Gedenkstätten“, ORF „Moment – leben heute“. In: Österreichischer Auslandsdienst. Abgerufen am 13. Februar 2021 (de-de).
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