Tischler- und Zimmererhandwerk in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. November 2021, 13:06 Uhr

Handwerk der Zimmerleute (in Enns). Fahnenbild von 1753, Darstellung wie der Heilige gemeinsam mit dem Jesuskind an einem Dachstuhl für ein Haus arbeitet.[1]

Tischler- und Zimmererhandwerk in Kaisersteinbruch. Die Steinbrüche mit dem harten, weißen, auch ocker-bläulich gefärbelten und polierfähigen marmorähnlichen Kalkstein, dem Kaiserstein bestimmten ab dem 16. Jahrhundert das Leben und die Arbeit. Die Siedlung, die von italienisch-schweizerischen Baufachleuten in dieser waldreichen Wildnis mit Leben erfüllt wurde, bot ideale Bedingungen für holzverarbeitende Berufe, für Forstverwalter der Herrschaft, für Holzfäller, für Zimmerleute beim Hausbau außen, für Tischler (Kunst-, Möbel-, Sargbauer, ..), Drechsler. Eine durchgehende Arbeitsabfolge wird hier dokumentiert.

Liste der Tischler und Zimmerer in Kaisersteinbruch und Königshof

..mehr dem Tischler wegen unterschiedlicher Arbeiten, dem Schlosser zu Bruck die Fenster und Türen zu beschlagen,

Hans Böhm 1669

Dem Hans Böhm zu Sarasdorf, Zimmermann, ein neues Zimmerdach mit seinen Gesellen samt aller Zubehör gemacht und bezahlt mit … 45 fl, über den Keller ein Vordächel oder Schupfen und einer Aufsetzung bey der Kellerthür … 12 fl 30 kr.

Mathias Rebhanel 1669

Item dem Maister Mathias Rebhanel, Tischler zu Sommerein von 2 doppelten Kellertüren mit doppelten Laden und eisernen Nägel beschlagen, dann zwey andere doppelte Thiern mit einfachen Laden so er von seinem Holz hergeben, alles zusamben bezahlt mit … 12 fl 30 kr}}
item hat der Tischler von Sommerein 15 große und kleine Fensterladen in Casten und Keller gemacht, dafür bezahlt … 1 fl 45 kr.

Melchior Harwax (1671-1721)

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Maria. 1702 wurde Sohn Friedrich geboren, seine Taufpaten waren der ehrsame Junker Friedrich Herstorffer, Steinmetzgeselle, Enkel des einstigen Dombaumeisters zu St. Stephan in Wien Hans Herstorffer und Jungfer Gertrude Redlin, Magd bei Herrn Steinmetzmeister Sebastian Regondi. Er wurde auch ein Steinmetz. Melchior Harwax starb am 21. Juli 1721 mit 50 Jahren.

Franz Rosenberger 1696-

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Dorothea. Sohn Christoph, 1696 geboren, Taufpate war Christoph Binder, Richter in Sommerein. Bei den Töchtern Catharina und Maria, 1702 und 1705 geboren, waren Steinmetzmeister Johann Paul Schilck und Ehefrau Catharina Paten. 1708 wurde Maria Elisabeth geboren und starb 5 Tage danach, ihre Patin war Maria Elisabetha Hügelin. Sie war mit Meister Martin Trumler verheiratet, nach seinem Tode heiratete sie den Steinmetz Elias Hügel.

Martin Zottl (1652-1714)

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Barbara.

5. März 1685 Kirchen-Rechnung dem Tischler

Ausgaben[2]:

  • Item dem Tischler, wegen des St. Rochus Bild auszubessern, zahlt ...... 2 fl
  • Item dem Tischler wegen des großen Altar ausbessern, zahlt ............ 6 fl

Anmerkung:

Es ist kein Name angegeben, zu dieser Zeit sind uns zwei Tischler in Kaisersteinbruch bekannt, Franz Rosenberger und Martin Zottl. Die Fleischhackerin Elisabeth Cremserin stiftet 1692 in ihrem Testament einen neuen Hochaltar.

Nach Frau Barbaras Zottls Tod ehelichte der Witwer 1704 Maria, sie starb 1706 mit 35 Jahren. Der Witwer ehelichte 1706 Margaretha Krumlekhin, Tochter von Georg Krumlekh und Catharina aus Winden am See. Zeuge war Philipp Wenz, Schmied in Steinbruch. 1709 starb Margaretha mit 28 Jahren. In 3. Ehe heiratete er Catharina, sie starb 1713 mit 36 Jahren. Im Jahr darauf war auch Martin Zottl mit 62 Jahren verstorben.

Martin Joedel 1710

Tischler in Kaisersteinbruch, der Witwer ehelichte am 26. Feber 1710 Jungfer Catharina Nigrowizin von Margarethen am Moos in NÖ.

1692 Holzaltar für die Kaisersteinbrucher Kirche, die Tischlerarbeiten

Elisabeth Cremserin, wohlhabende Fleischhackers-Witwe stiftete 400 Gulden für einen Altar. Die Herrschaft Stift Heiligenkreuz ließ keinen neuen erbauen, sondern den vorhandenen Holzaltar der Trumauer Kirche künstlerisch umgestalten und nach Kaisersteinbruch transportieren. Die war durch den Türkenkrieg stark beschädigt. (In die Aschen gelegt?). Aufschreibung von Abt Clemens: Die Fuhre von Trumau und von Wilfleinsdorf herauf auf Wien des Bildhauers, Tischlermeisters und Tischlergesellen zu bezahlen. Auch die Kost für diese zu Königshof und zu Wien.

Gesamtausgaben (Auszug): Erstlich dem Tischler und Bildhauer bezahlt ... 50 fl, dem Gesellen Trinkgeld .. 1 fl , dem Tischler wegen des Abriß .. 2 fl.

Balthasar Gerbler 1729-

Tischlergeselle in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Catharina. Töchter Eva, Maria, 1729 und 1732 geboren, Taufpaten waren Steinmetzmeister Franz Trumler und Frau Eva.

Bartholomäus Huber † nach 1741

Tischler in Kaisersteinbruch, Sohn von Michael Huber aus Oberkärnten und Elisabeth, beide bereits verstorben. Er heiratete 1726 Maria Anna Stadlerin, Tochter von Wolfgang Stadler und Frau Susanna. Zeuge war Vitus Tiefenbrunner, Kalkbrenner. Seine Frau starb 1734 mit 36 Jahren. Als Witwer heiratete er 1735 Frau Maria Hutterin, Witwe von Steinmetzmeister Ambros Hutter.

Simon Prandl † vor 1752

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Gertrude. Bei ihren Kindern, von 1717 bis 1732 dokumentiert, war Herr Dreißiger in Kaisersteinbruch Jacob de Grandi Taufpate. Simon Prandl starb, die Witwe Gertrude 1752 mit 57 Jahren.

  • Tochter Eva Maria ehelichte 1747 den hiesigen Schulmeister Mathias Petz Mathias, ihre Schwester 1753 den Steinmetzgesellen Caspar Koch.

Andreas Klopp † 1751

Einst Tischler in Kaisersteinbruch, er starb am 22. Jänner 1751 mit 70 Jahren.

Balthasar Mader † 1760

Tischler in Kaisersteinbruch, als Witwer verheiratet 1755 mit Anna Maria Wasserbauerin, Tochter von Johann Wasserbauer von Sommerein und Frau Johanna. Zeugen waren Johann Cassar und Adam Rummel, Steinmetzgesellen allhier.

1757 Kirchen-Rechnung dem Tischler:

  • bezahlt für den Sessel in der Sacristei ..................... 16 kr.
  • mehr ein Rahmen an die große Glocke machen lassen, bezahlt .. 54 kr.

Tischler Balthasar Mader starb am 1. November 1760, die Witwe ehelichte 1762 den Steinmetzgesellen und (auch) Witwer Sebastiab Wieser.

Johann Christlmayr (1717–1777)

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Magdalena, bei ihren Kindern waren Georg Häkl, Verwalter im Gut Königshof mit Frau Maria Paten. Er starb am 4. April 1777 mit 60 Jahren.

Bartholomäus Pichler 1748

Zimmerer in Kaisersteinbruch, Sohn des Vitus Pichler, Zimmerer von Sovinetz in Böhmen und Frau Ursula. Er ehelichte 1748 Ursula Binderin, Tochter des Jacob Pinder von Sommerein und Frau Sabina. Zeuge war der hiesige Steinmetzgeselle Johann Georg Kaufhauser. Bei ihren Kindern, 1748–1759 dokumentiert, waren Steinmetzgeselle Johann Paul und Frau Anna Maria die Taufpaten.

Johann Georg Zinck (1728–1776)

Tischler in Kaisersteinbruch, ehelichte Maria Magdalena. Bei ihren Kindern Wenzel und Theresia, 1772 und 1775 geboren, waren Steinmetzgeselle Wenzel Pollak und Catharina Taufpaten. Als Witwer heiratete er Helena, er starb 1776 mit 48 Jahren, die Witwe 1788 mit 50 Jahren.

Franz Fröhlich (1729–1789)

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Ursula. 1809 wurde Sohn Johann geboren, er lernte das Steinmetzhandwerk. Franz Fröhlich starb am 10. Dezember 1789 mit 60 Jahren, seine Witwe Ursula am 2. Juli 1809 mit 75 Jahren.

Emmerich Sedelmayer (1736–1821)

Einst Tischlermeister in Kaisersteinbruch, er starb an Altersschwäche am 14. April 1821 mit 85 Jahren.

Georg Jinek 1771

Tischler allhier, Sohn des Michael Jinek und Frau Gertrude. Heirat am 3. November 1771 mit Magdalena Dunstin, Witwe. Zeugen waren der Schuster Philipp Flach und Wenzel Pollak, Steinmetzgeselle von hier.

Bernhard Gehberger (1751-1810)

Tischlermeister in Kaisersteinbruch, Ehefrau Rosina. Im Grundbuch von 1788 mit einem Haus und Obstgarten gemeinsam eingetragen, zuvor Johann Worrel und Magdalena, von denen laut Kaufvertrag vom 21. Dezember 1787 den Eheleuten überlassen, 1792 um einen Stadl und einen Krautgarten erweitert. Die Taufpaten ihrer Kinder waren Mathias Tiefenbrunner, Kalkbrenner im Mannersdorfer Wald nebst Steinbruch und Anna Maria. 1807 ist bei Sohn Anton Chyrurgus Dittmann von Sommerein kokumentiert, 3 Tage später starb er. Er wurde Geschworener und erhielt das Ehrenamt des Kirchenvaters. Mit 61 Jahren starb Tischlermeister Gehberger 1810, die Witwe Rosina 1823 mit 61 Jahren.

Johann Ponrädl 1775

Tischlermeister in Kaisersteinbruch, ehelichte Catharina. Im Grundbuch 1775 gemeinsam mit einer Behausung samt Gärtl eingetragen, welches Herr Hauptmann Otto von Osahaz den Conleuthen lauth Kaufbrief vom 1. August 1775 käuflich übergeben. DieEheleute hatten 1781 die Hälfte dem Sohn Stephan übergeben, die andere Hälfte dem hochwürdigen Herrn Pfarrer von Rohrbach Michael Kugler, dieser auch die Hälfte von Stephan Ponrädl käuflich übernommen.[5]

  • Solches Capital deren 100 fl verspreche ich mit Verwilligung der Darlegerin alljährlich mit 5 procento zu verinteressiren (verzinsen), wie dann auch zur Versicherung mein Haus in der Herrschaft Heiligen Creuz in so genannten Steinbruch verschreibe, oder aber solches Capital zu bezahlen.

Anmerkung: Die Schwester von Pfarrer Michael Kugler, Magdalena, hatte nach Kaisersteinbruch geheiratet, dem Steinmetzgesellen Fidelis Hauglhammer, nach dessen Tod 1768 den Schmied Jacob Margl. Sie starb 1803.

Stephan Buntradel 1779

Kunsttischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Catharina. 1779 wurde Sohn Martin geboren, Taufpaten waren der Kalkbrenner Mathias Tiefenbrunner und Frau Theresia.

Bildergalerie Tischlerwerkstätten

Nicolaus Häring (1762-1821)

Tischler und Wirt im Gut Königshof, verheiratet mit Elisabeth Gollingerin von Himberg in Niederösterreich. Er starb am 29. September 1821 mit 59 Jahren. Nicolaus Häringsche Meßstiftung: Requiem für Herrn Pfarrer und den Lehrer.

  • In der Steuerliste von 1822/23 war Witwe Elisabeth Häring mit einem Haus eingetragen.

Vitus Fröhlich (1772-1809)

Zimmermann in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Anna Maria Petznek von Bruck an der Leitha. Bei ihren Kindern, von 1801-1808 geboren, waren Michael Pöhm, Jäger der Herrschaft Königshof und Frau Elisabeth Taufpaten. Sowohl die Hebamme Eva Zieglerin und Elisabeth Fernbacherin sind dokumentiert. Im Grundbuch von 1807 waren beide mit einem Haus eingetragen.

  • Zimmermann Vitus starb am 28. Feber 1809 mit 37 Jahren. Die Witwe ehelichte den Kalkbrenner Mathias Tiefenbrunner Mathias. Tochter Catharina ehelichte 1831 den Schuhmachermeister Carl Teuschl.

Jacob Tchoder (1778-1823)

Tischler in Kaisersteinbruch, aus Tirol, Landgericht Landeck in Strengen, ledig. Er starb am 19. September 1823 mit 40 Jahren.

Johann Mayer (1778–1841)

Möbeltischlermeister in Kaisersteinbruch, er starb am 12. April 1841 mit 63 Jahren.

Johann Renhart (1783-1854)

Schreinermeister in Kaisersteinbruch, von Preßburg kommend, Sohn des Johann Renhart, Gärtner und Frau Christina. Er ehelichte 1812 Magdalena Stockmayerin, Tochter von Steinmetzmeister Joseph Stockmayer und Anna Maria. Zeugen waren Petrus Mayer, Richter und Webermeister, Georg Ziegler, Jäger der Herrschaft Königshof. 1827 starb Magdalena mit 60 Jahren, der Witwer ehelichte Clara, die 1834 mit 46 Jahren starb. Mit 71 Jahren starb der Herr Meister 1854.

  • Anmerkung: Der Schulmeister Johann Wimmer betreute auch das damalige Kaisersteinbrucher Archiv. Er schrieb darüber.

„Vor meinem Amtsantritte (1847) lagen die Amtsschriften noch im Gerichtszimmer auf einem Kasten oder Tisch aufgehäuft vor, weil noch keine Notariats-Kanzlei ubd kein Gemeinde-Archiv bestand. Der gegenwärtige Archiv-Kasten stammt vom gewesenen Schreinermeister Johann Renhart her, aus dessen Nachlass der damalige Ortsrichter Franz Pansipp auf mein Ansuchen im Lizitationswege für die Gemeinde ankaufte, und mir dann als einen Gemeindearchiv-Kasten zur Verfügung stellte.“

Archivkasten von Meister Renhart

Georg Tobitsch (1786-1833)

Tischler im Gut Königshof, er starb am 23. Juni 1833 mit 47 Jahren.

1814 nach Brandkatastrophe Neubau der Kirchtürme, die Zimmermannsarbeit

Viele Häuser waren durch den Brand eingeäschert worden, daran musste natürlich sofort gearbeitet werden, aber den weithin sichtbaren schauerlichen Anblick der Kirche täglich vor Augen zu haben, schmerzte sehr. Elf Jahre später, am 17. Mai 1825, ist ein Gesuch der Kaisersteinbrucher Verantwortlichen, Herr Richter Carl Gehmacher und Geschworene an den Herrn Abt des Stiftes Heiligenkreuz Franz Xaver Seidemann, als oberste Herrschaft dokumentiert.[8][9]

„Was unser Elend noch mehr erhöhte, war dass die Bedachung unseres Gotteshauses, samt Türmen, Glocken und Uhr zerstört wurden.“

Gemeinde Kaisersteinbruch an die Herrschaft Stift Heiligenkreuz 17. Mai 1825
Dieses Bild von Theodor Festorazzo 1842 gemalt zeigt die Kirchtürme

Johann Terglautschnig 1825

Der Zimmerergeselle war Pächter des Zimmerergewerbes zu Trautmannsdorf in Niederösterreich. Der Pfarrer Franz Prohaska in Steinbruch, wie alle ein Zisterzienser vom Stift Heiligenkreuz, beauftragte ihn mit den Zimmererarbeiten beim Bau der zwei Türme der Kaisersteinbrucher Kirche. Am 22. August 1825 wurde in Anwesenheit des Ortsrichters und des Vorstehers der Steinmetzzunft alles abgesprochen, um die Kostenvoranschläge wurde hart verhandelt, damit ist alles gesagt.

Zimmerer Terglautschnig erinnert Pfarrer Prohaska 1850 an den Turmbau zu Steinbruch

Johann Terglautschnig wohnte in Hietzing, vom Schulhaus gegenüber Haus Nr. 49, Tür Nr. 3. Es ist ein langer Brief, der Auftrag wird detailliert beschrieben, z.B. .. später auch die Lieferungen des Gerüstholzes, welches zur Versetzung der Gesimssteine der beiden Türme und Renovierung der Türme und Kirche nötig war, ich übernahm. .. Als ich mit Karl Gehmacher 1826 zum zweiten male verrechnete und meine Restforderung von .... in Empfang nehmen wollte, erklärte er mir, dass ich mich an den Herrn Prälaten als Patron der Kirche wenden solle, weiters das Kirchenvermögen heranziehen möge, den Rest bezahlt die Steinmetzzunft.

„Bei ihrem Besuch am 15. Juli 1825 in Trautmannsdorf bedeuteten sie mir, dass ich mein Glück nur allein Euer Hochwürden zu verdanken habe......

Ich hoffe dass ihr Gewissen erwachen werde, dass die von mir seit einem Viertel Jahrhundert so sauer verdienten und ausgelegten Gelder bezahlt werden - es bezahle dieselben, wer immer es sei!“

Hietzing, 25. Jänner 1850 Johann Terglautschnig

Martin Lorenz (1800-1855)

Tischler und herrschaftlicher Wirt in Königshof, verheiratet mit Magdalena. Sie starb 1848 mit 40 Jahren an einem Schlaganfall, der Witwer 1855 an Typhus. Ihr gemeinsamer Sohn Carl, 1842 geboren, heiratete 1871 Anna Fischerin, Tochter von Johann Baptist Fischer, Steinmetzgeselle und Maria Anna.

Carl Enzenberger (1837–1906)

Tischler in Kaisersteinbruch, von Wien-Hernals stammend, ledig. Er starb am 27. Feber 1906 mit 69 Jahren.

Laurenz Baloun (1841-1885)

Tischler in Kaisersteinbruch, Sohn des Wenzel Baloun von Semitz in Böhmen und Catharina, geborene Schewik von Trachonitz in Böhmen. Er heiratete 1865 Victoria Fischerin, von Niederleis stammend, Tochter des Anton Fischer, Jäger und Theresia, geb. Körbel. Zeugen: Franz Winkler und Franz Putz, beide Steinmetzmeister allhier.

  • Laurenz Baloun starb 1885 mit 44 Jahren, seine Witwe Victoria 1895 mit 54 Jahren, beide an Tuberculose. Einige Nachkommen, von 1867–1873, Ferdinand Taglöhner, Rosalia heiratete den Kaisersteinbrucher Kaufmann Georg Blemenschitz, Antonia heiratete den hiesigen Bauern Joseph Hiller und Johann lernte den Steinmetzberuf.

Patricius Buss (1859–1883)

Kunsttischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Maria Neckhaim. Der junge Meister starb 1883 mit 24 Jahren an Tuberculose. Die Witwe Maria, die Frau Meisterin, führte die Werkstätte weiter. Einige Arbeiten sind dokumentiert.

Armeninstitut

Kleine Auswahl: Der Witwe Maria Buss für eine Fahrt nach Pressburg mit der armen kranken Barbara B., die Hälfte des Fuhrlohns 2 fl 50 kr./ Der Witwe Maria Buss, Tischlermeisterin, für einen Sarg, dem Pfründner Johann W. 5 fl./ Für einen Sarg für Catharina K., Bettlerin, der Maria Buss, Tischlermeisterin ausgezahlt 5 fl 40 kr, 9. April 1892 / Unterschrift des Richters Carl Teuschl.[10]

Armenkrankenhaus

Der Frau Maria Buss für Tischlerarbeit im Armenkrankenhaus laut Conto 7 fl. (eine neue Hoftüre 5 fl, dieselbe beschlagen und angestrichen 2 fl, gesamt 7 fl. 7. Dezember 1890). Unterschrift des Richters Joseph Amelin. / Der Frau Maria Buss für Tischlerarbeit im Armenkrankenhaus laut Rechnung ausgezahlt 19 fl 56 kr, 16. Oktober 1892. Unterschrift des Richters Carl Teuschl.

  • Bei Errichtung eines Epidemie-Spitalzimmers wurden für angeschaffte Utensilien laut Rechnung ausgezahlt 11 fl 47 kr, 30. Dezember 1894. Unterschrift des Richters: Ferdinand Krukenfellner.[11]

Johann Markowitsch 1886

Tischler im Gut Königshof, verheiratet mit Theresia. In den Matriken wird er einmal genannt: gemeinsam mit Theresia seiner Ehefrau als Taufpate für Joseph, Sohn der Theresia Edl am 21. Mai 1886.

Alois Probst 1892-

Tischler in Kaisersteinbruch, 1892 in Wien Alservorstadt geboren, hält sich in Gloggnitz, Österreich auf, Sohn der Josefa Probst, Taglöhnerin, ehelichte 1918 Juliana Bruckner in Kaisersteinbruch, von Baksafalva Comitat Castry, Tochter des Johann Bruckner und Anna Jaindl. Zeugen waren Adolf Heidenreich, Taglöhner und Paul Hiller, Steinmetzgeselle.

Ludwig Scharmer 1901-

Ludwig Scharmer, Tischler in Kaisersteinbruch, am 20. Juli 1901 hier geboren, Sohn von Michael Scharmer und Maria Preiner. Er ehelichte 1922 Maria Bihari, Tochter von Ludwig Bihari und Elisabeth Oravesz, in der Pfarrkirche Hatvan, Comitat Hevés. 1925 wurde Tochter Ida Elisabeth geboren, Patin war Elisabeth Zalay, Hausbesitzerin in Wrutki, Tschechoslowakei.[12]

Franz Riess 1919-

Tischler in Kaisersteinbruch, ehelichte Magdalena Skrabal. 1919/20 wohnten im Haus Nr. 41 3 Personen. Bei ihren beiden Töchtern war Franziska Skrabal, Gemischtwarenhändlerin in Sommerein die Taufpatin. Tochter Magdalena ehelichte 1943 Franz Glück in Wien, Stammersdorf.

Josef Dietrich 1920-

Tischler in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Anna Nakovits, verwitwete Hoffmann. Sohn Erich, 1920 geboren, Taufpaten waren Franz Wolf, Wirt in Winden und Frau Maria. Sie bezahlten Ackerpacht an die Gemeinde Kaisersteinbruch von 1925–1938.

1921 Reparatur von Kirche und Pfarrhof in Kaisersteinbruch

Franz Gensthaler 1921

Zimmerermeister in Sommerein als Generalunternehmer. Schreiben über den Umfang der Arbeiten an die Verwaltung des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, zu Handen des Pfarrers P. Gregor Peck in Kaisersteinbruch im Wieselburger Comitat. (Auwahl)

Die Arbeitslosen von Kaisersteinbruch

Quellen und Literatur

Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:

  • Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
  • Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
  • Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
  • Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731

Archiv der Stadt Bruck an der Leitha: Bürger und Aidtbuch 3/131

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Wutzel, Handwerksherrlichkeit, das Handwerk in Vergangenheit und Gegenwart. Rudolf Trauner Verlag Linz, 1992. ISBN 3-85320-592-5.
  2. Archiv Stift Heiligenkreuz, Rubr. 51/II/12
  3. Stadtarchiv Bruck an der Leitha, Protocoll und Meisterbuch des ehrsamen Handwerk der Steinmetzen und Maurer Viertl Ladt Prugg an der Leytha, 1812: Am Fronleichnamstag lässt Herr Thomas Kruckenfellner von Sommerein, den Johann Gehberger, in dem Kaiser Steinbruch geboren, auf die Steinmetzprofession nach beygebrachtem Schulzeugniß unter der Bürgschaft
  4. Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch: Die Familie Kru(c)kenfellner, Nr. 51, 1999.
  5. Schuldschein 1782: (Quelle: Josef Altenburger, St. Margarethen) Der aus St. Margarethen stammende Pfarrer von Rohrbach, Michael Kugler, war ein Sohn des (berühmten) Steinmetzmeisters Paul Kugler und Frau Maria, geb. Katter.)
  6. Ernst Mummenhoff, Der Handwerker in der deutschen Vergangenheit, Leipzig Diederichs 1901.
  7. Archiv Stift Heiligenkreuz: Abt-Protokolle 1814. In: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, Mayer Petrus/Verheerender Brand von 1814, S. 461f.
  8. Archiv Stift Heiligenkreuz R51/fII
  9. 1825-Erbauung der Türme, Festschrift der Kaisersteinbrucher Kirche. In: Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- u. Kulturvereines Kaisersteinbruch, 1990–2000. 59 Bände. (permalink.obvsg.at), Nr. 40, Dezember 1995, S. 24–27. ISBN 978-3-9504555-3-3. Der Wortlaut der wichtigen Dokumente, vor allem der Brief des Zimmerers Terglautschnig von 1850 ist in der Kirchenfestschrift in voller Länge aufgeschrieben.
  10. Archiv Kaisersteinbruch, Armeninstituts-Journal in der Gemeinde für die Jahre (z.B.) 1887 –1892
  11. Archiv Kaisersteinbruch, Armenkrankenhaus-Journal der Gemeinde für die Jahre (z.B.) 1890-1892, 1894, (einige Auszüge).
  12. [1]