Elisabeth von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Elsbeth von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der [[Azzo von Kuenring#Nachfahren|Kuenringer]], einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[Babenberger]] großen politischen Einfluss besaß. Als Urenkelin von [[Albero V. von Kuenring-Dürnstein|Albero (V.) von Kuenring]] und Gertrud von Wildon wird sie zur Dürnsteiner Linie gezählt<ref name ="brunnerstammbaum"/>.
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Elsbeth von Kuenring war eine der Töchter von Leutold (II.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Sophie von Maissau. Sie heiratete den einflussreichen Adeligen [[Eberhard VI. von Wallsee|Eberhard von Wallsee(-Graz)]] († um 1363), "Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]]". Ihre Schwestern Agnes und Clara waren ebenfalls mit Angehörigen der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Adelsfamilie der Wallseer]] verheiratet. Eine weitere Schwester von ihr dürfte Wilbirg von Kuenring gewesen sein, die 1363 und 1364 als Äbtissin dem Klarissenkloster in Dürnstein vorstand<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/wallsee-kuenring.html Elisabeth von Wallsee-Kuenring]</ref>.<ref name ="brunnerstammbaum"/>
Elsbeth von Kuenring war eine der Töchter von Leutold (II.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Sophie von Maissau. Sie heiratete den einflussreichen Adeligen [[Eberhard VI. von Wallsee|Eberhard von Wallsee(-Graz)]] († um 1363), "Hauptmann von [[Herzogtum Steier|Steier]]". Ihre Schwestern Agnes und Clara waren ebenfalls mit Angehörigen der [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Adelsfamilie der Wallseer]] verheiratet. Eine weitere Schwester von ihr dürfte Wilbirg von Kuenring gewesen sein, die 1363 und 1364 als Äbtissin dem Klarissenkloster in Dürnstein vorstand<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/wallsee-kuenring.html Elisabeth von Wallsee-Kuenring]</ref>.<ref name ="brunnerstammbaum"/>

Version vom 8. Juli 2022, 17:09 Uhr

Dürnstein, heute

Elsbeth von Kuenring (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1379)[1], auch Elisabeth von Kuenring, Elisabeth von Wallsee oder Elisabeth von Wallsee-Kuenring, war eine Adlige im Herzogtum Österreich. Sie gilt als Gründerin des Augustiner Chorherrenstiftes in Dürnstein.

Herkunft und Familie

Elsbeth von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie][A 1] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenberger großen politischen Einfluss besaß. Als Urenkelin von Albero (V.) von Kuenring und Gertrud von Wildonwird sie zur Dürnsteiner Linie gezählt[1].

Elsbeth von Kuenring war eine der Töchter von Leutold (II.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Sophie von Maissau. Sie heiratete den einflussreichen Adeligen Eberhard von Wallsee(-Graz) († um 1363), "Hauptmann von Steier". Ihre Schwestern Agnes und Clara waren ebenfalls mit Angehörigen der Adelsfamilie der Wallseer verheiratet. Eine weitere Schwester von ihr dürfte Wilbirg von Kuenring gewesen sein, die 1363 und 1364 als Äbtissin dem Klarissenkloster in Dürnstein vorstand[2].[1]

Leben

Durch seine Heirat mit Elsbeth von Kuenring gelangte Eberhard (VI.) von Wallsee in den Besitz der beiden Festen zu Spitz, beide Lehen der Herzöge von Baiern (Wittelsbacher)[A 2].[3] Nach seinem Tod verkaufte sie ihre Anteile an beiden Festen an Heidenreich von Maissau, der mit ihrer Cousine Anna von Kuenring verheiratet[2].[4] Von Verwandten aus "Linie Kuenring-Weitra" hatte Elsbeth von Kuenring den alten Kuenringerhof in Dürnstein gekauft, den sie entsprechend vergrößern ließ und auf dem sie als Witwe ihren Sitz nahm.[2]

Knapp vor ihrem Tod stiftete Elsbeth von Kuenring 1378 in Dürnstein mit ihrem Vermögen eine Marienkapelle mit drei Priestern.[2] Die Leitung von dieser übernahm Stephan von Haslach († nach 1410), der Kaplan des von ihr gestifteten Dorothea-Altars war.[5] Aus dieser geistlichen Gemeinschaft entstand aus der Anfang des 15. Jahrhunderts das Augustiner-Chorherrenstift in Dürnstein.[6] Als Testamentsvollstrecker ihrer letztwilligen Verfügungen vom 2. Mai 1379 setzte sie Heidenreich von Maissau ein, der durch die Erbschaft seiner Ehefrau Anna bereits einer der Inhaber der Herrschaft Dürnstein war.[2] Den Markt Hadersdorf, der ihr ebenfalls gehörte, vererbte sie Bernhard von Maissau. Bald nach ihrem Tod gelangte er in den Besitz der Familie der Wallseer.[4] Ihre Stiftung wurde allerdings von Bernhards Neffen Otto (IV.) weitergeführt.[7]

Literatur

  • Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2016. ISBN 978-3-205-79590-2. Bd. 1, S. 718 digital
  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X, S. 24f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum, Dürnsteiner Linie
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Elisabeth von Wallsee-Kuenring
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, S. 134
  4. 4,0 4,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, S. 135
  5. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 105
  6. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 22
  7. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 269

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.