Bürser Konglomerat: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Bürser Konglomerat hat sich nicht durchgehend die Schotterablagerung verfestigt. Es kommen verfestigte Abschnitte vor, die auf unverfestigten Schotterablagerungen aufliegen. Dadurch sind z. B. die [[Bürser Schrunden]] entstanden. Teile der fest verbundenen Erdoberfläche (Bürser Konglomerat) rutschten auf der darunterliegenden Schotterfläche ab und es wurden dabei die Schrunden (Spalten), teilweise tiefgründig, aufgerissen. | |||
== Weitere Vorkommen in Vorarlberg == | == Weitere Vorkommen in Vorarlberg == |
Aktuelle Version vom 26. März 2022, 07:24 Uhr
Bürser Konglomerat ist ein geologischer Fachbegriff und bezeichnet ein grobkörniges, klastisches Sedimentgestein, welches durch eine feinkörnige Matrix verkittet wurde. Konglomerate sind entstehungsgeschichtlich eng mit Sandstein verwandt.[1]
Name
Konglomerat ist abgeleitet vom lateinischen conglomerare und bedeutet im vorliegenden Zusammenhang so viel wie zusammenballen. Da ein sehr eindrücklicher Fundort sich in der Gemeinde Bürs (Vorarlberg) befindet, war es naheliegend den Fundort auch als Bezeichnung für dieses in der Region dort vorkommende Konglomerat zu verwenden.
Entstehung
Das Bürser Konglomerate entstand (vermutlich) zwischen zwei Kaltzeiten (Riß-Kaltzeit bzw. Würm-Kaltzeit[2]) in Bürs durch Schotter, der aus dem Brandnertal (Lünerseegebiet) durch die Alvier in relativ großen Mengen nach Bürs transportiert wurde und in dem damals dort befindlichen Eisrandstausee, der am Illgletscher anstand und nicht ausreichend abfließen konnte, relativ ruhig abgelagert wurde und sich mit feinkörnigem Material verkittete. Nach der diagenetischen Verfestigung dieser Gerölle entstand das Bürser Konglomerat. Die Einzelkörner des Bürser Konglomerate bestehen aus allen möglichen Gesteinsarten, die sich im Lünerseegebiet fanden, vor allem aus kalkigem, überwiegend rundkörnigem Bachschotter. Dieser Bachschotter u.a. ist durch kalkiges Bindemittel betonartig verfestigt, durchsickerndes Wasser kann diesen Kalk wieder lösen, weswegen in der Nähe von Bürser Konglomerat auch Quelltuffhügel gefunden werden können.
Durch die Ablagerung durch die Alvier hat das Bürser Konglomerat eine talauswärts gerichtete Schichtung.[3]
Beim Bürser Konglomerat hat sich nicht durchgehend die Schotterablagerung verfestigt. Es kommen verfestigte Abschnitte vor, die auf unverfestigten Schotterablagerungen aufliegen. Dadurch sind z. B. die Bürser Schrunden entstanden. Teile der fest verbundenen Erdoberfläche (Bürser Konglomerat) rutschten auf der darunterliegenden Schotterfläche ab und es wurden dabei die Schrunden (Spalten), teilweise tiefgründig, aufgerissen.
Weitere Vorkommen in Vorarlberg
Konglomerate sind im gesamten Voralpengebiet und den Flüssen des Alpenvorlandes, u. a. zu finden. Das Bürser Konglomerat ist hauptsächlich in den südlichen Seitentälern des Rätikons anzufinden.[4] Die Mächtigkeit dieser Ablagerungen ist in der Gemeinde Bürs anhand der dort befindlichen großen Felswände gut zu sehen.
Geologisch junge Konglomerate werden überwiegend als Nagelfluh bezeichnet. Auch in der Engenlochschlucht und in der Mengschlucht / Gamperdonatal finden sich solche Konglomerate.
Literatur
- Marc Ostermann, Diethard Sanders, Jan Kramers: Ages of calcite cements of the proglacial valley fills of Gamperdona and Bürs (Riss ice age, Vorarlberg, Austria): geological implications, Mitteilung der Österreichischen Geologischen Gesellschaft, Nr. 99, 2006 ([[1]]).
Weblinks
Konglomerat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Auf Grund der hohen Transportleistung, die für die Ablagerung von Geröllen erforderlich ist, sind Konglomerate deutlich seltener als Sandsteine.
- ↑ Ages of calcite cements of the proglacial valley fills of Gamperdona and Bürs , S. 39.
- ↑ Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, S. 195.
- ↑ Wege zum Wasser: Wo eiszeitliche Urgewalten herrschten – Durch die Bürserschlucht zum Kuhloch, Webseite: vorarlberg.travel.