Moritz Faber junior: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/02-089/?pg=151 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1854-1862 (fol.149)] </ref>. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor,  darunter Theodor  Moritz Faber (*1859)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-117/?pg=212 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1856-1859 (fol.199)]</ref> und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten [[Béla von Ujj]]  ehelichte. In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „''Vienna''“ in [[w:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]] und gemeinsam mit [[w:Alfred Vacano von Wellho|Alfred Vacano Ritter von Wellho]] in [[w:Samara|Samara]] an der [[w:Wolga|Wolga]] die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in [[w:Russland|Russland]]. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von [[Liesing (Wien)|Liesing]] tätig.   
Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/02-089/?pg=151 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1854-1862 (fol.149)] </ref>. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor,  darunter Theodor  Moritz Faber (*1859)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-117/?pg=212 Wien, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1856-1859 (fol.199)]</ref> und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten [[Béla von Ujj]]  ehelichte. In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „''Vienna''“ in [[w:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]] und gemeinsam mit [[w:Alfred Vacano von Wellho|Alfred Vacano Ritter von Wellho]] in [[w:Samara|Samara]] an der [[w:Wolga|Wolga]] die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in [[w:Russland|Russland]]. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von [[Liesing (Wien)|Liesing]] tätig.   


Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen [[w:Wiener Krystall-Eis-Fabrik|Wiener Krystall-Eis-Fabrik]] in der Wiener [[Leopoldstadt (Wiener Bezirksteil)|Leopoldstadt]] (heute Wien [[Brigittenau]]) firmierte. Auch die ''Vereinigten Wäschereien'' in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen.  
Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen [[w:Wiener Krystall-Eis-Fabrik|Wiener Krystall-Eis-Fabrik]] in der Wiener [[Leopoldstadt (Wiener Bezirksteil)|Leopoldstadt]] (heute Wien [[Brigittenau]]) firmierte. Auch die ''Vereinigten Wäschereien'' in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen. Als ständiger Kurgast in [[Baden]] bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer und besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der ''Badener Kunsteisfabrik'' in beratender Funktion tätig und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten [[Liste der Straßen in Baden#F|Faberweg]], für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.  
 
Als ständiger Kurgast in [[Baden]] bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer und besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der ''Badener Kunsteisfabrik'' in beratender Funktion tätig und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten [[Liste der Straßen in Baden#F|Faberweg]], für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.


Im Jahr 1897 Witwer geworden<ref>https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-grinzing/03-04/?pg=163</ref>, verstarb Moritz Faber 24 Jahre später im Alter von 83 Jahren in Bad Ischl<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-ischl/306%252F1921/?pg=4 Pfarre Bad Ischl – Sterbebuch 1921 (fol.95)]</ref>, wurde nach Wien überführt und am [[w:Grinzinger Friedhof|Grinzinger Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Moriz+Faber&id=04%3EANFTFAW&fdate=1921-02-26&c=012&hist=false&initialId=04%3EANFTFAW Verstorbenensuche Wien – Friedhof Grinzing] <small>(Gruppe 10 / Nummer 1)</small> </ref>.
Im Jahr 1897 Witwer geworden<ref>https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-grinzing/03-04/?pg=163</ref>, verstarb Moritz Faber 24 Jahre später im Alter von 83 Jahren in Bad Ischl<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/bad-ischl/306%252F1921/?pg=4 Pfarre Bad Ischl – Sterbebuch 1921 (fol.95)]</ref>, wurde nach Wien überführt und am [[w:Grinzinger Friedhof|Grinzinger Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Moriz+Faber&id=04%3EANFTFAW&fdate=1921-02-26&c=012&hist=false&initialId=04%3EANFTFAW Verstorbenensuche Wien – Friedhof Grinzing] <small>(Gruppe 10 / Nummer 1)</small> </ref>.

Version vom 10. Mai 2022, 15:50 Uhr

Moritz August Wilhelm Faber (*14. März 1837 in Wien, Innere Stadt Nr. 850; † 19. Februar 1921 in Bad Ischl, Esplanade Nr. 8) war ein bedeutender österreichischer Großindustrieller, Brauereifachmann und Politiker.

Leben

Moritz Faber kam zur Zeit des österreichischen Biedermeier im Jahre 1837 als Sohn seines gleichnamigen Vaters Moritz Faber (1798-1875), eines Handelsmannes und dessen Gattin Friederike geborene Vorhauer in Wien zur Welt[1]. Schon in seinen jugendlichen Jahren erhielt er 1855 von seinem Vater, der Mitbesitzer der Liesinger Brauerei war, dessen Anteile, die dieser, nachdem Johann Georg Held (1796–1850), der die Brauerei initiiert hatte, verstorben war, gemeinsam mit Theodor Löwenthal (1798-1878) den Erben abkauft hatte. In weiterer Folge avancierte die Brauerei Liesing unter Faber jun. zu einem Großunternehmen. 1872 erfolgte die Umwandlung der Brauerei in die „Aktiengesellschaft der Liesinger Brauerei“, welche kurz als Aktienbrauerei Liesing bekannt wurde.

Im Mai 1857 ehelichte Faber Maria Carolina, die Tochter des Liesinger Brauereimitbesitzers Theodor Löwenthal im Wiener Stephansdom[2]. Aus dieser Ehe gingen mehrere Nachkommen hervor, darunter Theodor Moritz Faber (*1859)[3] und Maria Faber die 1904 den blinden Komponisten Béla von Ujj ehelichte. In den kommenden Jahren gründete Faber die Brauerei „Vienna“ in Sankt Petersburg und gemeinsam mit Alfred Vacano Ritter von Wellho in Samara an der Wolga die heute noch existierende Großbrauerei „Schiguli“, das damals bedeutendste Brauunternehmen in Russland. In den Jahren 1870-1885 war Faber zusätzlich auch noch als Gemeinderat von Liesing tätig.

Anno 1883 ließ Faber durch den Ingenieur Karl Heimpl (1852-1917) eine moderne Eisfabrik errichten, die unter dem Firmennamen Wiener Krystall-Eis-Fabrik in der Wiener Leopoldstadt (heute Wien Brigittenau) firmierte. Auch die Vereinigten Wäschereien in Wien – Floridsdorf wurden von ihm gegründet, sowie mehrere heute nicht mehr existierende Firmen. Als ständiger Kurgast in Baden bei Wien wurde Faber zu deren großen Förderer und besaß auch ein Haus am Erzherzog Rainer-Ring Nr. 17 ebenda. Aufgrund seiner Erfahrungen war Faber beim Bau der Badener Kunsteisfabrik in beratender Funktion tätig und im Kurpark spendete er, den von Hugo Zimmermann erbauten Pavillon auf der nach ihm benannten Faberweg, für dessen Instandhaltung eine eigene Stiftung von ihm gegründet wurde.

Im Jahr 1897 Witwer geworden[4], verstarb Moritz Faber 24 Jahre später im Alter von 83 Jahren in Bad Ischl[5], wurde nach Wien überführt und am Grinzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet[6].

Ehrungen

Ihm zu Ehren ernannte die Stadt Wien die Fabergasse im 23. Wiener Gemeindebezirk und die Stadtgemeinde Baden ehrte ihren großen Gönner mit der Benennung des „Faberwegs“ sowie der Moritzruhe, einem Pavillon im Kurpark Baden.

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks