Johann von Liechtenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Johann von Liechtenstein in der Historiographie ==
== Johann von Liechtenstein in der Historiographie ==
Johann von Liechtenstein wurde von den zeitgenössischen und auch von späteren historiographischen Quellen ([[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], [[Seckauer Bischofschronik]]) als Vertreter eines korrupten höfischen Systems wahrgenommen und deswegen auch weitgehend negativ beurteilt.<ref name ="Lackner62"/> In Bezug auf seinen Sturz werden Erklärungen angeboten, die mit Blick auf die undurchsichtige Faktenlage nicht wirklich überzeugen. Nach dem "Kalendarium Zwetlense" handelte es sich bei dem Vorgehen des Herzogs gegen seinen zuvor engsten Vertrauten um eine Rache für einen Treuebruch, den dieser angeblich während der "Schaunberger Fehde" 1380/81 begangen hatte. Bei Thomas Ebendorfer ist es ein "privater" Konflikt zwischen Johann von Liechtenstein und dem Salzburger Erzbischof, der die Vernichtung des Liechtensteiners betreibt, nachdem dieser seine Schwester beleidigt hat.<ref name ="Lackner65"/> Ein komplexerer Hintergrund wird in der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]] angedeutet, auf welcher die Theorien aufbauen, welche einen Zusammenhang mit der Gefangennahme von König Wenzel für möglich halten.<ref name ="Lackner66"/> Dass Johann von Liechtenstein auf Befehl des Herzogs ertränkt wurde, gilt in der neueren Forschungen als widerlegt.<ref name ="opll102"/>
Johann von Liechtenstein wurde von den zeitgenössischen und auch von späteren historiographischen Quellen ([[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]], [[Seckauer Bischofschronik]]) als Vertreter eines korrupten höfischen Systems wahrgenommen und deswegen auch weitgehend negativ beurteilt.<ref name ="Lackner62"/> In Bezug auf seinen Sturz werden Erklärungen angeboten, die mit Blick auf die undurchsichtige Faktenlage nicht wirklich überzeugen. Nach dem "Kalendarium Zwetlense" handelte es sich bei dem Vorgehen des Herzogs gegen seinen zuvor engsten Vertrauten um eine Rache für einen Treuebruch, den dieser angeblich während der "Schaunberger Fehde" 1380/81 begangen hatte. Bei Thomas Ebendorfer ist es ein "privater" Konflikt zwischen Johann von Liechtenstein und dem Salzburger Erzbischof, der die Vernichtung des Liechtensteiners betreibt, nachdem dieser seine Schwester beleidigt hat.<ref name ="Lackner65"/> Ein komplexerer Hintergrund wird in der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]] angedeutet, auf welcher die Theorien aufbauen, welche einen Zusammenhang mit der Gefangennahme von König Wenzel für möglich halten.<ref name ="Lackner66"/> Dass Johann von Liechtenstein auf Befehl des Herzogs ertränkt wurde, gilt in der neueren Forschungen als widerlegt.<ref name ="opll102"/>
== Gefolgsleute und Dienstleute von Johann von Liechtenstein ==
* Erasmus von Herzogbirbaum, als Schaffer von Johann von Liechtenstein zwischen 1383 und 1392 mehrmals urkundlich belegt<ref name="Lackner97-F50.2">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrecht III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Silvia Petrin - Willibald Rosner (Hrsg.): ''Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde''. Bd. 23) (= NÖ Schriften 93 Wissenschaft). Selbstverlag des NÖ Instituts vor Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3-85006-085-3. S. 97, Fußnote 50.2</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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