Heinrich III. (Kärnten): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Herzog Heinrich (III.) von Kärnten''' (* im 11. Jahrhundert, um 1050; † [[4. Dezember]] [[1122]])<ref group="A">Sterbedatum nach der NDB</ref>, war 1090-1122 Herrscher über das [[Herzogtum Kärnten]]. Er war der letzte Herzog von Kärnten aus der Adelsfamilie der Eppensteiner. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern aus der Familie der Spanheimer verfügte er noch über eine ansehnliche Machtbasis in seinem Herzogtum.
'''Herzog Heinrich (III.) von Kärnten''' (* im 11. Jahrhundert, um 1050; † [[4. Dezember]] [[1122]])<ref group="A">Daten nach der NDB</ref>, war 1090-1122 Herrscher über das [[Herzogtum Kärnten]]. Er war der letzte Herzog von Kärnten aus der Adelsfamilie der Eppensteiner. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern aus der Familie der Spanheimer verfügte er noch über eine ansehnliche Machtbasis in seinem Herzogtum.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==

Version vom 18. Juni 2022, 18:20 Uhr

Herzog Heinrich (III.) von Kärnten (* im 11. Jahrhundert, um 1050; † 4. Dezember 1122)[A 1], war 1090-1122 Herrscher über das Herzogtum Kärnten. Er war der letzte Herzog von Kärnten aus der Adelsfamilie der Eppensteiner. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern aus der Familie der Spanheimer verfügte er noch über eine ansehnliche Machtbasis in seinem Herzogtum.

Herkunft und Familie

Herzogin Sophia von Kärnten, die dritte Ehefrau von Herzog Heinrich (III.) von Kärnten. Ausschnitt aus dem Babenberger-Stammbaum aus dem Stift Klosterneuburg, geschaffen Ende des 15. Jahrhunderts

Herzog Heinrich (III.) von Kärnten entstammte der ursprünglich im Herzogtum Baiern)[A 2] ansässigen Familie der Eppensteiner, die sich nach der im Murtal gelegenen Burg Eppenstein (heute Teil der Gemeinde Obdach) benannte. Ehe die Familie die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten, das zu den "alten" Herzogtümern ("Stammesherzogtümern") zählte und wie zum Beispiel auch das Herzogtum Baiern den Rang eines Landes besaß[1], übernahm, verwalteten sie als Markgrafen die Mark an der Mur, die später ein wichtiger Teil der Markgrafschaft Steier war, ehe diese zu einem Herzogtum erhoben wurde.

Herzog Heinrich (III.) von Kärnten war einer der Söhne von Herzog Markwart von Kärnten († 1076) aus dessen Ehe mit Liutbirg von Plain, einer Tochter des Grafen Liutold (II.) von Plain. Er war dreimal verheiratet, seine dritte Ehefrau war Sophie († 2. Mai 1154), eine Tochter des österreichischen Markgrafen Leopold II. "dem Schönen" aus dessen Ehe mit Itha.

Leben

Herzog Heinrich (III.) von Kärnten wurde nach dem Tod seines Bruders Liutold († 1090, seit 1077 Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona) Herzog von Kärnten und außerdem Vogt des w:Patriachat Aquileja, das sich zu dieser Zeit unter der Herrschaft seines Bruders Ulrich († 1121) befand. Im Investiturstreit unterstützte er Kaiser Heinrich IV. († 1106). Dadurch wurde er in einen langjährigen Konflikt mit dem im Herzogtum Kärnten ansässigen Grafen Engelbert von Spanheim (Sponheim) verwickelt. Im Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV. mit seinem gleichnamigen Sohn, dem späteren Kaiser Heinrich V. († 1125) wechselte er 1105, gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich, auf die Seite von Heinrich V.[2] 1121 plante Herzog Heinrich (III.) die umfangreichen Herrschaftsrechte des Erzstiftes Salzburg und des diesem unterstellten Hochstiftes Gurk im Herzogtum Kärnten mit einer militärischen Unternehmung zu beseitigen, welche aber Fürsterzbischof Konrad (I.) von Salzburg († 1147) und Bischof Hiltebold von Gurk († 1131) verhindert wurde. Nach Verhandlungen war der Herzog zu einer demütigenden Unterwerfungsgeste genötigt, die auf dem Krappfeld, das damals als Teil der Grafschaft Friesach zum Erzstift Salzburg gehörte, stattfand.[1] Die Konflikte mit dem Erzstift Salzburg und dessen in den Herzogtümern Kärnten und Steier gelegenen Hochstiften sowie weiteren Hochstiften, die dort Besitzungen hatten, sollten die Politik der Herzöge von Kärnten in den nächsten Jahrhunderten noch entscheidend prägen.[3]

Herzog Heinrich (III.) von Kärnten, der keine Kinder hatte, vererbte seinen großen Allodialbesitz und seine Ministerialen im Herzogtum Kärnten und in der Mark an der Mur nicht seinen nächsten Verwandten, den Grafenfamilien vom Lurngau (heute Teile Kärnten und Osttirol) und von Reun, sondern Heinrich von Spanheim, dessen Pate er war, und dem steirischen Markgrafen Leopold (I.). Sein Tod begünstigte den Aufstieg der Markgrafschaft Steier. Heinrich von Spanheim folgte ihm als Herzog von Kärnten nach.[2]

Erinnerungsstätten zu Herzog Heinrich (III.) von Kärnten im heutigen Bundesland Kärnten

  • St. Lambrecht: Herzog Heinrich (III.) von Kärnten gilt als Gründer von Stift St. Lambrecht, dem "Hauskloster" seiner Familie[4], welches 1096-1103 erbaut wurde, und dem er reiche Stiftungen machte. Nach seinem Tod wurde er in diesem Stift beigesetzt.<ref name ="ndb">

Literatur

Weblinks

 Heinrich III. (Kärnten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 308
  2. 2,0 2,1 vgl. Hans Pirchegger: Heinrich III. mit dem graen, 1969, S. 361
  3. vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 309
  4. vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 292

Anmerkungen

  1. Daten nach der NDB
  2. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das "Stammesherzogtum" bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
VorgängerAmtNachfolger
Liutold von Eppenstein (Herzog Liutold von Kärnten)Herzog von Kärnten
Blason Ducs de Styrie.svg
1190–1122
Heinrich von Spanheim (Herzog Heinrich (IV.) von Kärnten)
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Heinrich III. (Kärnten) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).