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Die Galerie Ulysses ist eine Kunstgalerie in Wien, gegründet 1974 von John Sailer. Sie zeigt Klassische Moderne und Kunst der Gegenwart – sowohl österreichischer als auch internationaler Provenienz.

Die Galerie befindet sich im Dachgeschoss des Hauses Opernring 21, geleitet wird sie von Gabriele Wimmer und John Sailer.

Gründung, Geschichte

Namensgeber der Galerie war der Roman Ulysses von James Joyce, der Lieblingsroman John Sailers, der während der McCarthy-Ära derart in Verruf geraten war, dass er sogar aus der Bibliothek des Wiener Amerika-Hauses verbannt wurde.[1]

Im November 1974 eröffnete Sailer in der vormaligen Garage des Hanuschhofes in der Goethegasse die Galerie. Erste Ausstellung war eine Hommage an Monsignore Otto Mauer (1907–1973), der als Kunstsammler, Mäzen und Galerist die österreichischen Künstler der Nachkriegs-Avantgarde gefördert und geprägt hatte. Zu den Künstlern dieser Ausstellung zählten unter anderem Joannis Avramidis, Bruno Gironcoli, Wolfgang Hollegha, Hans Hollein, Walter Pichler, Markus Prachensky, Arnulf Rainer, Andreas Urteil sowie Fritz Wotruba.

1977 wurde Gabriele Wimmer Geschäftspartnerin der Galerie Ulysses. Im selben Jahr erfolgte die Übersiedlung in Dachgeschossräume am Opernring 21. Die erste Ausstellung in den neuen Räumen war der internationalen Avantgarde gewidmet, gezeigt wurden Werke von Wassily Kandinsky, Paul Klee und František Kupka. Man vertrat Milton Avery, Georg Baselitz, Eduardo Chillida, Stuart Davis, Helen Frankenthaler, Anselm Kiefer, Per Kirkeby, Markus Lüpertz, Kenneth Noland, Jules Olitski, A. R. Penck, Cy Twombly, Emilio Vedova und Andy Warhol.[2] Maria Lassnig wurde zu einer der bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen der Galerie, wie ein umfassender Katalog des Galerie aus dem Jahr 1992 belegt.[3] Die enge Zusammenarbeit mit Arnulf Rainer währte mehrere Jahrzehnte.

1989 wurde in New York die Ulysses Gallery New York gegründet. In Wien zeigte und verkaufte die Galerie Werke der Maler der École de Paris (Hans Hartung, Serge Poliakoff und Pierre Soulages), von Jean Arp, Julio Gonzàlez oder Roy Lichtenstein, dem 1992 eine Personale in neuen, zusätzlichen Galerieräumen im 1. Stock des Hauses gewidmet war. Ab 1995 wurde auch Karel Appel von der Galerie Ulysses vertreten. International kooperierte man mit den Galerien Beyeler in Basel, Michael Werner in Köln, der Galerie de France in Paris sowie mit André Emmerich und Leo Castelli in New York. [2]

Die Galerie beteiligte sich an zahlreichen Messen, beispielsweise in Basel, Bologna, Brüssel, Chicago, Köln und Paris.

Rang

Zumindest 18 Künstler der Galerie wurden (teils mehrmals) eingeladen, ihre Arbeiten bei der documenta in Kassel auszustellen: Karel Appel (1959, 1964), Wolfgang Hollegha (1964), Hans Hollein (1987), Martha Jungwirth (1977), Maria Lassnig (1982, 1997),[4] Josef Mikl (1977), Hermann Nitsch (1972), Jules Olitski (1968), Walter Pichler (1968), Markus Prachensky (1959), Arnulf Rainer (1972, 1977 und 1982),[5] Robert Rauschenberg (1959, 1964, 1968, 1977), Larry Rivers (1964, 1968), Antonio Saura (1959, 1964, 1977), Andreas Urteil (1964), Emilio Vedova (1955, 1959, 1964, 1982),[6] Erich Wonder (1987) und Fritz Wotruba (1964).

Zumindest 13 Künstler der Galerie waren bei der Biennale di Venezia vertreten: Karel Appel (1954), Joannis Avramidis (1962), Bruno Gironcoli (2003), Rudolf Hoflehner (1976), Hans Hollein (1972), Maria Lassnig (1980 (gemeinsam mit Valie Export), 2013 (Leone d’Oro alla Carriera)),[4] Josef Mikl (1968), Walter Pichler (1982), Karl Prantl (1986), Arnulf Rainer (1978),[5] Robert Rauschenberg (1964), Emilio Vedova (1948, 1952, 1960, 1964, 1978, 1991, 1997 (Leone d’oro all’opera))[6] und Fritz Wotruba (1932, 1934, 1936, 1948).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vienna.at: Wiener Pionier-Galerist John Sailer wird 80, 28. November 2017
  2. 2,0 2,1 KunstNet: Galerie Ulysses, abgerufen am 18. Oktober 2022
  3. Maria Lassnig: Zeichnungen und Aquarelle. Hg. von Oswald Wiener, Gabriele Wimmer und der Künstlerin. Galerie Ulysses 1992, ISBN 3-85127-013-4
  4. 4,0 4,1 Sammlung Essl: MARIA LASSNIG, abgerufen am 22. Oktober 2022
  5. 5,0 5,1 Arnold Rainer Museum: ARNULF RAINER BIOGRAFIE, abgerufen am 22. Oktober 2022
  6. 6,0 6,1 Art Project: Emilio Vedova | Biografia e Opere Certificate in Vendita, abgerufen am 22. Oktober 2022