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Theodor Neumayer (* 1. Mai 1835 in Budapest; 31. Dezember 1909 in Wien, Neubau) war ein Wiener Architekt, Stadtbaumeister und k. k. Baurat.
'''Theodor Neumayer''' (* [[1. Mai]] [[1835]] in [[w:Budapest|Budapest]]; † [[31. Dezember]] [[1909]] in [[Wien]], [[Neubau (Wien)|Neubau]]) war ein Wiener [[w:Architekt|Architekt]], [[w:Stadtbaumeister|Stadtbaumeister]] und k. k. Baurat.


Leben
== Leben ==
Theodor Neumayer kam in der Biedermeierzeit im Jahre 1835 als Sohn des gleichnamigen Magistratsrates und dessen Gattin Franziska geborene Petz im ungarischen Pest zur Welt.
Theodor Neumayer kam in der [[w:Biedermeier|Biedermeierzeit]] im Jahre 1835 als Sohn des gleichnamigen Magistratsrates und dessen Gattin Franziska geborene Petz im ungarischen [[w:Budapest|Pest]] zur Welt<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-heiligenstadt/02-09/?pg=130 Wien XIX., Pfarre Heiligenstadt – Trauungsbuch 1847-1870 (fol.128)] </ref>. Seine Ausbildung zum Architekten erhielt er vermutlich in Budapest. Ab 1865 war Neumayer in Wien gemeldet, denn in diesem Jahr  gründete er mit [[Ferdinand Schlaf]] ein Bauunternehmen, das unter dem Namen ''T. Neumayer & F. Schlaf'' firmierte. Die Zusammenarbeit mit Ferdinand Schaf endete im Jahre 1970 und Neumayer führte seine Baufirma als [[w:Einzelunternehmen (Österreich)|Einzelunternehmer]] weiter.


Seine Ausbildung zum Architekten erhielt er vermutlich in Budapest. Ab 1865 war Neumayer in Wien gemeldet, denn in diesem Jahr  gründete er mit Ferdinand Schlaf ein Bauunternehmen, das unter dem Namen T. Neumayer & F. Schlaf firmierte. Die Zusammenarbeit mit Ferdinand Schaf endete im Jahre 1970 und Neumayer führte seine Baufirma als Einzelunternehmer weiter.  
In den Jahren 1872-1875 war Neumayer Direktionsmitglied der gegenseitigen Lebensversicherungs-Bank „''Patria''“, 1875 bis 1877 Mitglied der ''Kommission zur Leitung der Gewerbeschulen Wiens'', 1885 Mitglied der ''Wiener Baudeputation'' und ab 1890 gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister im Baufach. Neumayer plante und errichtete in den 1860er und 1870er Jahren, auf dem Areal der [[Wiener Ringstraße]], zusammen mit den großen Architekten [[w:Heinrich von Ferstel|Heinrich von Ferstel]], Claus & Gross, und J. Dörfel Wohn- und Geschäftsbauten. In den 1890er Jahren plante er fünf Wohnbauten und führte dieses selbstständig aus.


In den Jahren 1872-1875 war Neumayer Direktionsmitglied der gegenseitigen Lebensversicherungs-Bank „Patria“, 1875 bis 1877 Mitglied der Kommission zur Leitung der Gewerbeschulen Wiens, 1885 Mitglied der Wiener Baudeputation und ab 1890 gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister im Baufach.
Den Übergang vom frühen zum strengen [[w:Historismus|Historismus]] repräsentierte das im Jahre 1867 von ihm erbaute Wiener Zinshaus in der Graf Starhemberg-Gasse Nr. 5. In den Jahren 1877 und 1878 entstand das Zinshaus Wien 1, Neutorgasse 2, in welchem heute die Zweigstelle des [[w:Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung|Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung]] untergebracht ist. Sein Baustil lehnte sich an der damals führenden [[w:Neu-Renaissance|Neu-Renaissance]] an, wie sie in seinen [[w:Rustizierung (Architektur)|rustizierten]] bzw. additiv gegliederten Fassaden, mit [[w:Ädikula|Ädikulafenstern]] und ortsteingequadertem [[w:Eckrisalit|Eckrisalit]], aufscheinen. Neumayers letztes erbautes Zinshaus, welches er im Jahre 1891-1892 erbaute, befindet sich in der Grillparzerstraße Nr. 7 im Wiener ersten Gemeindebezirk.


Neumayer plante und errichtete in den 1860er und 1870er Jahren, auf dem Areal der Wiener Ringstraße, zusammen mit den großen Architekten Heinrich von Ferstel, Claus & Gross, und J. Dörfel
== Familie und Tod ==
Wohn- und Geschäftsbauten. In den 1890er Jahren plante er fünf Wohnbauten und führte dieses selbstständig aus.
Im Jahre 1866 ehelichte Neumayer am 14. September seine Braut Franziska Strohschneider<ref name=":0" />, Tochter eines Wiener Tuchhändlers in der Wiener Vorstadtpfarre [[Heiligenstadt]]. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: Franziska (*1868), Eugenie (*1870), Theodor (*1871), Max (1876-1919) und Marianne


Den Übergang vom frühen zum strengen Historismus repräsentierte das im Jahre 1867 von ihm erbaute Wiener Zinshaus in der Graf Starhemberg-Gasse Nr. 5. In den Jahren 1877 und 1878 entstand das Zinshaus Wien 1, Neutorgasse 2, in welchem heute die Zweigstelle des BMUKK untergebracht ist.  
Theodor Neumayer verstarb im Alter von 74 Jahren am letzten Dezembertag des Jahres 1909<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-unsere-liebe-frau-zu-den-schotten/03-23/?pg=136 Wien I., Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten – Sterbebuch 1899-1915 (fol.135)] </ref> in der Wiener Schottenfeldgasse Nr. 70 an einem Gehirnschlag und wurde am 2. Jänner 1910 am Heiligenstädter Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.


Sein Baustil lehnte sich an der damals führenden Neu-Renaissance an, wie sie in seinen rustizierten bzw. additiv gegliederten Fassaden mit Ädikulafenstern und ortsteingequadertem Eckrisalit, aufscheinen. 
Neumayers letztes erbautes Zinshaus, welches er im Jahre 1891-1892 erbaute, befindet sich in der Grillparzerstraße Nr. 7 im Wiener ersten Gemeindebezirk.
Familie und Tod
Im Jahre 1866 ehelichte Neumayer am 14. September seine Braut Franziska Strohschneider, Tochter eines Wiener Tuchhändlers in der Wiener Vorstadtpfarre Heiligenstadt. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: Franziska (*1868); Eugenie (*1870), Theodor (*1871), Max (1876-1919) und Marianne
Theodor Neumayer verstarb im Alter von 74 Jahren am letzten Dezembertag des Jahres 1909 in der Wiener Schottenfeldgasse Nr. 70 an einem Gehirnschlag und wurde am 2. Jänner 1910 am Heiligenstädter Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.




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1891-1892 Miethaus, Wien 1, Grillparzerstraße Nr. 7
1891-1892 Miethaus, Wien 1, Grillparzerstraße Nr. 7


== Einzelnachweise ==
<references />


Einzelnachweise
Wien XIX., Pfarre Heiligenstadt – Trauungsbuch 1847-1870 (fol.128)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/19-heiligenstadt/02-09/?pg=130


Wien I., Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten – Sterbebuch 1899-1915 (fol.135)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-unsere-liebe-frau-zu-den-schotten/03-23/?pg=136


Verstorbenensuche Wien (Grab A/5/31)
Verstorbenensuche Wien (Grab A/5/31)

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Theodor Neumayer (* 1. Mai 1835 in Budapest; † 31. Dezember 1909 in Wien, Neubau) war ein Wiener Architekt, Stadtbaumeister und k. k. Baurat.

Leben

Theodor Neumayer kam in der Biedermeierzeit im Jahre 1835 als Sohn des gleichnamigen Magistratsrates und dessen Gattin Franziska geborene Petz im ungarischen Pest zur Welt[1]. Seine Ausbildung zum Architekten erhielt er vermutlich in Budapest. Ab 1865 war Neumayer in Wien gemeldet, denn in diesem Jahr gründete er mit Ferdinand Schlaf ein Bauunternehmen, das unter dem Namen T. Neumayer & F. Schlaf firmierte. Die Zusammenarbeit mit Ferdinand Schaf endete im Jahre 1970 und Neumayer führte seine Baufirma als Einzelunternehmer weiter.

In den Jahren 1872-1875 war Neumayer Direktionsmitglied der gegenseitigen Lebensversicherungs-Bank „Patria“, 1875 bis 1877 Mitglied der Kommission zur Leitung der Gewerbeschulen Wiens, 1885 Mitglied der Wiener Baudeputation und ab 1890 gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister im Baufach. Neumayer plante und errichtete in den 1860er und 1870er Jahren, auf dem Areal der Wiener Ringstraße, zusammen mit den großen Architekten Heinrich von Ferstel, Claus & Gross, und J. Dörfel Wohn- und Geschäftsbauten. In den 1890er Jahren plante er fünf Wohnbauten und führte dieses selbstständig aus.

Den Übergang vom frühen zum strengen Historismus repräsentierte das im Jahre 1867 von ihm erbaute Wiener Zinshaus in der Graf Starhemberg-Gasse Nr. 5. In den Jahren 1877 und 1878 entstand das Zinshaus Wien 1, Neutorgasse 2, in welchem heute die Zweigstelle des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung untergebracht ist. Sein Baustil lehnte sich an der damals führenden Neu-Renaissance an, wie sie in seinen rustizierten bzw. additiv gegliederten Fassaden, mit Ädikulafenstern und ortsteingequadertem Eckrisalit, aufscheinen. Neumayers letztes erbautes Zinshaus, welches er im Jahre 1891-1892 erbaute, befindet sich in der Grillparzerstraße Nr. 7 im Wiener ersten Gemeindebezirk.

Familie und Tod

Im Jahre 1866 ehelichte Neumayer am 14. September seine Braut Franziska Strohschneider[1], Tochter eines Wiener Tuchhändlers in der Wiener Vorstadtpfarre Heiligenstadt. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: Franziska (*1868), Eugenie (*1870), Theodor (*1871), Max (1876-1919) und Marianne

Theodor Neumayer verstarb im Alter von 74 Jahren am letzten Dezembertag des Jahres 1909[2] in der Wiener Schottenfeldgasse Nr. 70 an einem Gehirnschlag und wurde am 2. Jänner 1910 am Heiligenstädter Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.



Werke

1865 Miethaus, Wien 1, Gonzagagasse Nr. 14 (Ausführung; Entwurf : F. Schlaf) 1867 Miethaus, Wien 4, Graf Starhemberg-Gasse Nr. 5 1868 Miethaus, Wien 1, Gonzagagasse Nr. 13 (Ausführung; Entwurf : F. Schlaf) 1870 Miethaus, Wien 1, Schultergasse Nr. 3 1870 ehemaliges Palais Leon, Wien 1, Schottenring Nr. 17 / Börsegasse Nr. 13–15 / Maria-Theresien-Straße Nr. 18 (Ausführung; Entwurf von Heinrich von Ferstel) 1871 Miethaus, Wien 2, Leopoldsgasse Nr. 6–8 1872-1873 ehem. Palais Wellenstein, Wien 9, Wasagasse Nr. 2 / Maria Theresien-Straße Nr. 7 (Ausführung, mit D. Zifferer; Entwurf von Heinrich von Ferstel) 1874 Miethaus, Wien 1, Reichsratsstraße Nr. 1 / Schmerlingplatz Nr. 5 (Ausführung; Entwurf von Claus & Gross) 1874 Miethaus, Wien 1, Bartensteingasse Nr. 2 / Schmerlingplatz Nr. 4 (Ausführung; Entwurf von Claus & Gross) 1874 Miethaus, Wien 1, Schottenring Nr. 31 (Ausführung; Entwurf J. Dörfel) 1877-1878 Miethaus, Wien 1, Neutorgasse Nr. 2 / Heinrichsgasse Nr. 1 (heute Zweigstelle des BMUKK) 1879 Miethaus, Wien 1, Schottenring Nr. 33 (Ausführung; Entwurf von J. Dörfel) 1891-1892 Miethaus, Wien 1, Grillparzerstraße Nr. 7

Einzelnachweise


Verstorbenensuche Wien (Grab A/5/31) https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Theodor+Neumayer&id=04%3E3AG6KY%3C&initialId=04%3E3AG6KY%3C&fdate=1910-01-02&c=015&hist=false


Firma Protokollierungen T. Neumayer & F. Schlaf 8. März 1865 Firma-Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 8. März 1865, S. 17 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

Gesellschaft mit Schlaf gelöscht und Einzelfirma beantragt am 15. Juni 1870 Firma-Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 24. Juni 1870, S. 17 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz