Osanna von Ems: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 5. Januar 2023, 22:59 Uhr

Osanna von Ems, auch Osanna von Starkenberg (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1418) war eine einflussreiche Adlige, die als Vormund für ihre Söhne zu Beginn des 15. Jahrhunderts erfolgreich in der damaligen Grafschaft Tirol tätig war.

Herkunft und Familie

Osanna von Ems stammte aus der Familie von Ems, einer bedeutenden und reichen Adelsfamilie, die im heutigen Bundesland Vorarlberg ansässig war. Sie war eine Tochter des Grafen Rudolf von Ems. Verheiratet war sie mit dem Ritter Sigmund von Starkenberg († 1402). Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder, darunter:

Leben

Die Mitgift von Osanna von Ems betrug in etwa 550 Mark Heimsteuer. Sie wurde auf das Gericht Schlanders verschrieben, das sich zum Zeitpunkt ihrer Eheschließung als Pfandschaft im Besitz ihres Vaters befand.[1] Nach dem Tod ihres Ehemannes Sigmund übernahm sie die Vormundschaft für die noch unmündigen Kinder.[2] Als Vormund oblag ihr die Verwaltung des umfangreichen Familienbesitzes, der sich über die gesamte Grafschaft Tirol erstreckte, wobei es ihr gelang, diesen zu halten und sogar noch zu vergrößern.[3]

1406 gelang es Osanna zum Beispiel den Konflikt mit Christoph von Lichtenstein, der bereits unter ihrem Schwiegervater Hans von Starkenberg seinen Anfang genommen hatte, durch eine "freundliche Übereinkunft." Ihr Schwiegervater hatte, gestützt auf einen Erbvertrag, nach dem Tod seines Schwagers Friedrich von Greifenstein († 1386), dessen Erbe an sich gebracht. Nachdem dessen Witwe Barbara von Schenna († vor 1406) Christoph von Lichtenstein († nach 1406) geheiratet hatte, hatten beiden mehrmals Anspruch auf Teile dieser Erbschaft erhoben, bei denen es vor allem um zwei bedeutende, im heutigen Südtirol gelegene Burgherrschaften ging. Nachdem Barbara von Schenna bereits gestorben war, gelang es Osanna mit dem Witwer Christoph einen Vergleich zu schließen. Für eine Geldsumme verzichtete er auf seine Forderungen.[3]

Literatur

  • Ute Monika Schwob: ‚Herrinnen‘ in Tiroler Quellen. Zur rechtlichen und sozialen Stellung der adeligen Frau im Mittelalter. In: Egon Kühebacher (Hrsg.): Literatur und bildende Kunst im Tiroler Mittelalter. Die Iwein-Fresken von Rodenegg und andere Zeugnisse der Wechselwirkung von Literatur und bildender Kunst (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft / Germanistische Reihe. Bd. 15), Eigenverlag, Universität Innsbruck, 1982. ISBN 3-85124-088-X. S. 157-174

Weblinks

 Familie der Starkenberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Klaus Brandstätter: Adel an Etsch und Inn im späten Mittelalter. In: Rainer Loose (Hrsg.): Von der Via Claudia Augusta zum Oberen Weg. Leben an Etsch und Inn. Westtirol und angrenzende Räume von der Vorzeit bis heute. Vorträge der landeskundlichen Tagung veranstaltet vom Verein Via Claudia Augusta Tirol, Landeck und dem Südtiroler Kulturinstitut, Bozen. Landeck, 16.-18. Juni 2005 (= Schlern-Schriften 334). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2006. ISBN 3-7030-0421-5. S. 248
  2. Klaus Brandstätter: Adel an Etsch und Inn im späten Mittelalter. In: Rainer Loose (Hrsg.): Von der Via Claudia Augusta zum Oberen Weg. Leben an Etsch und Inn. Westtirol und angrenzende Räume von der Vorzeit bis heute. Vorträge der landeskundlichen Tagung veranstaltet vom Verein Via Claudia Augusta Tirol, Landeck und dem Südtiroler Kulturinstitut, Bozen. Landeck, 16.-18. Juni 2005 (= Schlern-Schriften 334). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2006. ISBN 3-7030-0421-5. S. 249
  3. 3,0 3,1 vgl. Ute Monika Schwob: ‚Herrinnen‘ in Tiroler Quellen, 1982. S. 171