Ferdinand von Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Forschungslage um 1983 ==
== Forschungslage um 1983 ==
Der Aufsatz des Historikers [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]] aus dem Jahr 1983 ist bisher die einzige neuere Arbeit zu Graf Ferdinand von Hardegg. Es handelt sich um eine sachliche, quellenfundierte Arbeit. Friedrich Hausmann räumt allerdings ein, dass etliche wichtige Schriftstücke durch die Beschlagnahme des gräflichen Besitzes und anderswie verloren gegangen sein dürften. <ref name ="Hausmann184">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 184</ref> Er kommt zu dem Ergebnis, dass Graf Ferdinand von Hardegg nach einer erfolgreichen militärischen Karriere als Kommandant der Festung Raab, die er als einen schwierigen Kommandoposten einstuft, einerseits an den Mängeln des damaligen kaiserlichen Heeres in organisatorischer, personeller, finanzieller und disziplinärer Hinsicht und andererseits an seinem gestörten Verhältnis zu Erzherzog Matthias, der zudem erst gerade als neuer Statthalter des Kaisers und Oberkommandierender in Ungarn, eingesetzt worden war, scheiterte. Er dürfte dem Erzherzog als Sündenbock gedient haben, um von dessen Misserfolg bei der Verteidigung des Bischofssitzes [[w:Gran|Esztergom]] und dessen problematisches Verhalten bei der Verteidigung der Festung Raab abzulenken. Zugleich wurde so auch ein Exempel statuiert, um weitere Kapitulationen zu verhindern. Die Prozessführung gegen den Grafen von Hardegg und seine Mitbeteiligten und der Prozessausgang erfolgten unter dieser Zielrichtung, wobei dieser, dem als Protestanten ohnehin nicht so recht getraut wurde, als Eidbrüchiger und Verräter hingestellt wurde.<ref name ="Hausmann200"/>
Der Aufsatz des Historikers [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]] aus dem Jahr 1983 ist bisher die einzige neuere Arbeit zu Graf Ferdinand von Hardegg. Es handelt sich um eine sachliche, quellenfundierte Arbeit. Friedrich Hausmann räumt allerdings ein, dass etliche wichtige Schriftstücke durch die Beschlagnahme des gräflichen Besitzes und anderswie verloren gegangen sein dürften.<ref name ="Hausmann184">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 184</ref> Er kommt zu dem Ergebnis, dass Graf Ferdinand von Hardegg nach einer erfolgreichen militärischen Karriere als Kommandant der Festung Raab, die er als einen schwierigen Kommandoposten einstuft, einerseits an den Mängeln des damaligen kaiserlichen Heeres in organisatorischer, personeller, finanzieller und disziplinärer Hinsicht und andererseits an seinem gestörten Verhältnis zu Erzherzog Matthias, der zudem erst gerade als neuer Statthalter des Kaisers und Oberkommandierender in Ungarn, eingesetzt worden war, scheiterte. Er dürfte dem Erzherzog als Sündenbock gedient haben, um von dessen Misserfolg bei der Verteidigung des Bischofssitzes [[w:Gran|Esztergom]] und dessen problematisches Verhalten bei der Verteidigung der Festung Raab abzulenken. Zugleich wurde so auch ein Exempel statuiert, um weitere Kapitulationen zu verhindern. Die Prozessführung gegen den Grafen von Hardegg und seine Mitbeteiligten und der Prozessausgang erfolgten unter dieser Zielrichtung, wobei dieser, dem als Protestanten ohnehin nicht so recht getraut wurde, als Eidbrüchiger und Verräter hingestellt wurde.<ref name ="Hausmann200"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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