Daniela Brodesser: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Daniela Brodesser ist [[Bürokaufmann|Bürokauffrau]], verheiratet und Mutter von vier Kindern. Seit 2017 tritt sie öffentlich auf und verweist auf die Folgen der fehlenden Teilhabe, der Beschämung und des Rückzugs, die strukturelle Ohnmacht und die situativ bedingte Depression. Sie engagierte sich für das [[Volksbegehren (Österreich)|Volksbegehren]] ''Arbeitslosengeld rauf!'', das im Jahre 2022 mehr als 86.000 Unterstützer fand.  Sie fungierte von Anfang bis Ende 2022 als Stiftungsbeirätin der ''Gemeinwohlstiftung COMÚN'' sowie als Vorsitzende von dessen Solidaritätsfond.<ref>Gemeinwohlstiftung COMÚN: ''[https://gemeinwohlstiftung.at/daniela-brodesser/ Daniela Brodesser]'', abgerufen am 27. Januar 2023</ref> Neben Veronika Bohrn Mena und [[Lena Schilling]] war sie eine von drei Sprecherinnen der Initiative für ein [[Lieferkettengesetz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230131_OTS0002/3-initiativen-und-4-fonds-gemeinwohlstiftung-comn-startet-in-arbeitsjahr-2023 |titel=3 Initiativen und 4 Fonds: Gemeinwohlstiftung COMÚN startet in Arbeitsjahr 2023 |sprache=de |abruf=2023-01-31}}</ref>
Daniela Brodesser ist [[Bürokaufmann|Bürokauffrau]], verheiratet und Mutter von vier Kindern. Bis zur Geburt des jüngsten Kindes beschreibt sie ihre Familie als „typische Durchschnittsfamilie“. In Folge von zwei schweren Erkrankungen geriet die Familie jedoch in Armut. Der Kampf ums Überleben führte zu ihrem Engagement als Aktivistin, Kolumnistin und Buchautorin. „Ihre Erfahrungsexpertise speist sich aus der eigenen Biografie, zeigt sich aber auch in ihrer Auseinandersetzung mit den systemischen Ursachen für Armut,“ so der [[ORF]] in der Ankündigung der [[Österreich 1|Ö1]]-Sendung ''Im Gespräch'' mit [[Marlene Engelhorn]].<ref name="ö1">[https://oe1.orf.at/programm/20230126/706470/Daniela-Brodesser-Aktivistin-gegen-Armut ''Daniela Brodesser, Aktivistin gegen Armut''], ''Im Gespräch'', Ö1 vom 26. Jänner 2023, abgerufen am 27. Jänner 2023</ref> Auf Twitter bekannte sie im Oktober 2021 offen: "Wenig versetzt mich mehr in Panik, als beim Einkaufen zahlen zu wollen, und der Kartenterminal schreibt ,Karte abgelehnt’.“<ref>Marlene Penz: [https://kurier.at/chronik/oesterreich/wie-es-ist-arm-zu-sein-frau-sonnenschein-gibt-einblick-auf-twitter/401796034 ''Wie es ist, arm zu sein: "Frau Sonnenschein" gibt Einblick auf Twitter''], [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]] (Wien), 7. November 2021</ref>
 
Seit 2017 tritt sie öffentlich auf, auch als ''Frau Sonnenschein'', und verweist auf die Folgen der fehlenden Teilhabe, der Beschämung und des Rückzugs, die strukturelle Ohnmacht und die situativ bedingte Depression. Sie fordert das Grundrecht auf menschenwürdiges Wohnen und ausreichend Lebensmittel. Sie prägte provokante Sätze, wie diesen: „Wenn Armut so toll ist, dann legt euch doch selbst in die verdammte soziale Hängematte.“<ref name="ö1" /> Um die strukturellen Ursachen von Armut zu bekämpfen, engagierte sie sich für das [[Volksbegehren (Österreich)|Volksbegehren]] ''Arbeitslosengeld rauf!'', das im Jahre 2022 mehr als 86.000 Unterstützer fand.  Sie fungiert als Stiftungsbeirätin der ''Gemeinwohlstiftung COMÚN'' sowie als Vorsitzende von dessen Solidaritätsfond.<ref>Gemeinwohlstiftung COMÚN: ''[https://gemeinwohlstiftung.at/daniela-brodesser/ Daniela Brodesser]'', abgerufen am 27. Januar 2023</ref> Neben Veronika Bohrn Mena und [[Lena Schilling]] ist sie eine von drei Sprecherinnen der Initiative für ein [[Lieferkettengesetz]], das einen rechtlichen Rahmen für den Schutz der Umwelt und der Menschen- und Kinderrechte schaffen soll. Künftig sollen Unternehmen auch für Lieferketten im Ausland Verantwortung übernehmen. Bei Verstößen sollen Bußgelder verhängt und/oder Schadensersatzforderungen der Mitbewerber ermöglicht werden.
 
Seit 2019 leben Daniela Brodesser und ihre Familie wieder über der Armutsgefährdungsschwelle – „aus reinem Glück, weil es die Gesundheit wieder zulässt.<ref>Kremayr & Scheriau: ''[https://www.kremayr-scheriau.at/autoren/dani-brodesser/ DANIELA BRODESSER]'', abgerufen am 27. Januar 2023</ref> Ihr Engagement als Armutsaktivistin setzt sie fort. Sie spricht über die gesellschaftliche Entwertung von Menschen, die in Armut leben, die in prekären Verhältnissen leben und vom sozialen Netz aufgefangen werden sollten. Sie kritisiert, dass oft über diese Menschen gesprochen wird und nicht mit ihnen. Sie spricht vor allem über die Beschämung, die der Armut folgt.<ref>[https://www.jku.at/kepler-salon/menschen/daniela-brodesser/ ''Vortrag Daniela Brodesser''], [[Johannes-Kepler-Wohnhaus (Linz)|Kepler Salon]] der [[Johannes-Kepler-Universität]] (Linz, 13. März 2023</ref>
<!--== Buch ==
* ''Armut'', Wien: [[Kremayr & Scheriau]] 2023, ISBN 978-3-218-01399-4 (auch als eBook)  * sobald erschienen, März 23 https://www.kremayr-scheriau.at/bucher-e-books/titel/armut/  https://portal.dnb.de/opac.htm?referrer=Wikipedia&method=enhancedSearch&index=num&term=9783218013994&operator=and-->


== Weblinks ==
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Version vom 1. Februar 2023, 15:50 Uhr

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Daniela Brodesser (geboren 1975 in Linz) ist eine österreichische Armuts-Aktivistin.

Leben

Daniela Brodesser ist Bürokauffrau, verheiratet und Mutter von vier Kindern. Bis zur Geburt des jüngsten Kindes beschreibt sie ihre Familie als „typische Durchschnittsfamilie“. In Folge von zwei schweren Erkrankungen geriet die Familie jedoch in Armut. Der Kampf ums Überleben führte zu ihrem Engagement als Aktivistin, Kolumnistin und Buchautorin. „Ihre Erfahrungsexpertise speist sich aus der eigenen Biografie, zeigt sich aber auch in ihrer Auseinandersetzung mit den systemischen Ursachen für Armut,“ so der ORF in der Ankündigung der Ö1-Sendung Im Gespräch mit Marlene Engelhorn.[1] Auf Twitter bekannte sie im Oktober 2021 offen: "Wenig versetzt mich mehr in Panik, als beim Einkaufen zahlen zu wollen, und der Kartenterminal schreibt ,Karte abgelehnt’.“[2]

Seit 2017 tritt sie öffentlich auf, auch als Frau Sonnenschein, und verweist auf die Folgen der fehlenden Teilhabe, der Beschämung und des Rückzugs, die strukturelle Ohnmacht und die situativ bedingte Depression. Sie fordert das Grundrecht auf menschenwürdiges Wohnen und ausreichend Lebensmittel. Sie prägte provokante Sätze, wie diesen: „Wenn Armut so toll ist, dann legt euch doch selbst in die verdammte soziale Hängematte.“[1] Um die strukturellen Ursachen von Armut zu bekämpfen, engagierte sie sich für das Volksbegehren Arbeitslosengeld rauf!, das im Jahre 2022 mehr als 86.000 Unterstützer fand. Sie fungiert als Stiftungsbeirätin der Gemeinwohlstiftung COMÚN sowie als Vorsitzende von dessen Solidaritätsfond.[3] Neben Veronika Bohrn Mena und Lena Schilling ist sie eine von drei Sprecherinnen der Initiative für ein Lieferkettengesetz, das einen rechtlichen Rahmen für den Schutz der Umwelt und der Menschen- und Kinderrechte schaffen soll. Künftig sollen Unternehmen auch für Lieferketten im Ausland Verantwortung übernehmen. Bei Verstößen sollen Bußgelder verhängt und/oder Schadensersatzforderungen der Mitbewerber ermöglicht werden.

Seit 2019 leben Daniela Brodesser und ihre Familie wieder über der Armutsgefährdungsschwelle – „aus reinem Glück, weil es die Gesundheit wieder zulässt.“[4] Ihr Engagement als Armutsaktivistin setzt sie fort. Sie spricht über die gesellschaftliche Entwertung von Menschen, die in Armut leben, die in prekären Verhältnissen leben und vom sozialen Netz aufgefangen werden sollten. Sie kritisiert, dass oft über diese Menschen gesprochen wird und nicht mit ihnen. Sie spricht vor allem über die Beschämung, die der Armut folgt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Daniela Brodesser, Aktivistin gegen Armut, Im Gespräch, Ö1 vom 26. Jänner 2023, abgerufen am 27. Jänner 2023
  2. Marlene Penz: Wie es ist, arm zu sein: "Frau Sonnenschein" gibt Einblick auf Twitter, Kurier (Wien), 7. November 2021
  3. Gemeinwohlstiftung COMÚN: Daniela Brodesser, abgerufen am 27. Januar 2023
  4. Kremayr & Scheriau: DANIELA BRODESSER, abgerufen am 27. Januar 2023
  5. Vortrag Daniela Brodesser, Kepler Salon der Johannes-Kepler-Universität (Linz, 13. März 2023