Agnes von Baden-Österreich: Unterschied zwischen den Versionen
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Mit ihren Söhnen aus der zweiten Ehe starb die Familie der Heunburger in "männlicher" Linie aus. Zu ihren Nachfahren ihrer Töchter zählen die Grafen [[Friedrich (Cilli)|Friedrich]] und [[Ulrich II. (Cilli)|Ulrich]] von Cilli sowie mehrere Mitglieder der Grafenfamilie von Pfannberg. | Mit ihren Söhnen aus der zweiten Ehe starb die Familie der Heunburger in "männlicher" Linie aus. Zu ihren Nachfahren ihrer Töchter zählen die Grafen [[Friedrich (Cilli)|Friedrich]] und [[Ulrich II. (Cilli)|Ulrich]] von Cilli sowie mehrere Mitglieder der Grafenfamilie von Pfannberg. |
Version vom 12. März 2023, 21:38 Uhr
Markgräfin Agnes von Baden-Österreich (* um 1250; † um 1295) , auch Agnes von Baden oder Agnes von Kärnten, war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Sie gilt als die "letzte Babenbergerin".
Herkunft und Familie
Agnes von Baden war die Tochter von Herzogin Gertrud von Österreich und Steier aus ihrer Ehe mit Markgraf Hermann (VI.) von Baden. Sie war zweimal verheiratet:
- ∞ in 1. Ehe seit den 1460er-Jahren mit Herzog Ulrich (III.) von Kärnten († 1269), (Haus Spanheim)[1]
- ∞ in 2. Ehe mit Graf Ulrich (II.) von Heunburg († 1308), 1269-1271 Hauptmann des Herzogtums Kärnten[2]
Mit ihren Söhnen aus der zweiten Ehe starb die Familie der Heunburger in "männlicher" Linie aus. Zu ihren Nachfahren ihrer Töchter zählen die Grafen Friedrich und Ulrich von Cilli sowie mehrere Mitglieder der Grafenfamilie von Pfannberg.
Leben
Agnes von Baden war ca. 14 Jahre, als sie den wesentlich älteren Herzog Ulrich von Kärnten heiratete, der zuvor mit Agnes († 1263), der Witwe ihres Großonkels Friedrich "des Streitbaren", vermählt gewesen war. Nach seinem Tod heiratete sie 1270 Graf Ulrich von Heunburg, einen Ministerialen[A 1] des Herzogtums Kärnten, der im Spätherbst 1269 zu dessen Hauptmann ernannt worden war.[3] Da er innerhalb des Adels einen geringeren Rang als sie besaß, wird in der Forschung davon ausgegangen, dass sie der "Böhmenkönig" Ottokar zu dieser nicht unbedingt standesgemäßen Ehe gezwungen hatte, um so zu verhindern, dass sie ihre Erbansprüche auf die Herzogtümer Österreich und Steier und vielleicht auch auf das Herzogtum Kärnten geltend machten konnte. Angeblich musste sie sogar nach massiver Einschüchterung auf ihre Witwengüter verzichten. Nach der "Steirischen Reimchronik", die Ottokar aus der Gaal (†1318/22) zugeschrieben wird, soll ihre zweite Ehe allerdings sehr glücklich gewesen sein.[1]
Agnes von Baden versuchte jedenfalls, gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann, Ansprüche auf das Erbe der Babenberger in den Herzogtümern Österreich und Steier und das der Spanheimer im Herzogtum Kärnten durchzusetzen, wobei es besonders um die Grafschaft Pernegg mit der Stadt Drosendorf ging. Diese Ansprüche wurden von König Rudolf I. um 1279 auch anerkannt und zum Teil abgegolten. Am Ende ihres Lebens unterstützte sie ihren Ehemann bei seinem Aufstand gegen den in den 1280er-Jahren von König Rudolf zum Herzog von Kärnten erhobenen Graf Meinhard (II.) von Tirol.
Orte mit Bezug zu Agnes von Baden im heutigen Österreich
Niederösterreich
- Wiener Neustadt: Agnes von Baden soll in Wiener Neustadt verstorben sein.
Wien
- Wien 1: Agnes von Baden soll im Wiener Minoritenkloster beigesetzt worden sein.
Agnes von Baden auf der Bühne
- Les vêpres siciliennes, Oper von Giuseppe Verdi (Musik) nach einem Libretto von Eugène Scribe und Charles Duveyrier, Uraufführung am 13. Juni 1855 in französischer Sprache am Théatre Impérial de L’Opéra im Rahmen der Pariser Weltausstellung
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 179
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 460 und S. 463
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 460
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Agnes von Baden-Österreich behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |
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