Pfarrkirche Neukirchen an der Wild: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. März 2023, 16:24 Uhr
Die Pfarrkirche Neukirchen an der Wild "Zum Heiligen Martin" ist eine der ältesten Kirchen im Waldviertel. Als Pfarre bereits 1076 belegt, wurde sie im 16. Jahrhundert vorübergehend lutherisch und erhielt im 18. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen.
Lage
Die Pfarrkirche befindet sich im Ort Neukirchen an der Wild, der heute Teil der Gemeinde Brunn an der Wild ist.
Bauwerk
Im Wesentlichen erhielt die Pfarrkirche, deren Kern romanisch ist, ihr heutiges Erscheinungsbild während eines Um- und Ausbaus im Spätrokoko. Sehr alt ist das ursprüngliche Langhaus der Kirche, welches 1523 ein spätgotisches Gewölbe erhielt.[1] 1898 wurde es Langhaus bei einer Erweiterung um die Hälfte vergrößert. Bei denselben Ausbau erhielt der Kirchturm sein neubarockes Erscheinungsbild.[2] Nachdem die Jesuiten die Pfarrekirche übernommen hatten, ließen sie 1601 für sie einen neuen Pfarrhof bauen.[3]
Die Inneneinrichtung der Kirche ist einheitlich im Spätrokoko gehalten. Das Altarblatt des Hauptaltars zeigt den Heiligen Martin von Tours, dem die Kirche geweiht ist. In dieser Darstellung krönt ihn die Muttergottes mit einem Kranz aus Rosen. Darunter findet sich die Szene von der Mantelteilung. Auf der rechten Seite hält ein Engel eine Siegespalme, auf der linken Seite spielt ein Engel mit einer Martinigans, darunter findet sich ein Bild der Pfarrkirche Neukirchen aus der Zeit, als sie gebaut wurde. Über dem Altarbild ist der Engelssturz von Luzifer durch den Erzengel Michael dargestellt. Auf dem Altar befindet sich außerdem weitere sehr populäre Heilige wie Johannes Nepomuk, Dionysius, Norbert von Xanten und Antonius von Padua. Am Tisch des Hochaltars enthält das Antependium ein Ölgemälde mit dem guten Hirten. Außer dem Hochaltar gibt es in der Kirche noch zwei Seitenaltäre mit Figuren die zwischen 1600 und 1700 geschaffen wurden: einen Marienaltar und einen Katharinenaltar.[2]
Geschichte
Die Kirche von Neukirchen erhielt ihr heutiges Aussehen zwar in der späten Rokokozeit, ist aber bereits 1076 urkundlich belegt. Damals wurde sie dem neu gegründeten Stift St. Nikola bei Passau unterstellt. Sie war die Mutterpfarre der Pfarren Dietmannsdorf und Messern. Ihr Patronat war ursprünglich Teil der Feste Wildberg, ehe es in landesfürstlichen Besitz überging. Seit 1289 ist für die Pfarrkirche erstmals mit Heinrich ein Pfarrer belegt. Dieser verblieb bis in die ersten Jahrzehnte des 14. Jahrhunderts in dieser Stellung.[1]
1291 erwarb Stephan (I.) von Meissau die Pfarre Neukirchen von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich durch Tausch. Er schenkte sie um 1291 dem Kloster St. Bernhard (heute Teil der Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen).[1]
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts ließ Hans von Matschach neben der Pfarrkirche Neukirchen seine Grabkapelle erbauen. Mit einer Stiftung versuchte er ihren Erhalt sicherzustellen.[1]
Der im 16. Jahrhundert in Horn ansässige Familienzweig der Adelsfamilie der Puchheimer war lutherisch. 1561 wurde in Neukirchen erstmals ein lutherischer Pfarrer eingesetzt.[1] Dieser wurde, nachdem sich die Äbtissin von St. Bernhard beschwert hatte, 1570 inhaftiert. [4] Als die Jesuiten das Stift St. Bernhard übernahmen, wurde ihnen 1586 auch die Pfarre Neukirchen unterstellt. Es gelang ihnen zwar die zerrüttenden Verhältnisse der Pfarre zu sanieren, allerdings folgte dann ein häufiger Wechsel der Seelsorger, denen die Pfarre anvertraut wurde.[3]
Weblinks
Pfarrkirche Neukirchen "Zum Heiligen Martin" – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Pfarrkirche St. Martin, Website der Pfarrei Neukirchen
- Neukirchen an der Wild, Diglib.TuGraz.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Neukirchen an der Wild, S. 56, Diglib.TuGraz.A, abgerufen am 26. März 2023
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Pfarrkirche St. Martin, Website der Pfarrei Neukirchen, abgerufen am 26. März 2023
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Neukirchen an der Wild, S. 436, Diglib.TuGraz.A, abgerufen am 26. März 2023
- ↑ vgl. Neukirchen an der Wild, S. 56 und S. 436, Diglib.TuGraz.A, abgerufen am 26. März 2023