Siegmund von Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen
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Graf Siegmund zu Hardegg stammte aus der [[Heinrich Prüschenk#Herkunft und Familie|Familie Prüschenk]], die unter den Kaisern [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Enkel von [[Heinrich Prüschenk]] († um 1513) und ein Urenkel des Grafen [[w:Johann II. von Rosenberg|Johann (II.) von Rosenberg]] († 1472). | Graf Siegmund zu Hardegg stammte aus der [[Heinrich Prüschenk#Herkunft und Familie|Familie Prüschenk]], die unter den Kaisern [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Enkel von [[Heinrich Prüschenk]] († um 1513) und ein Urenkel des Grafen [[w:Johann II. von Rosenberg|Johann (II.) von Rosenberg]] († 1472). | ||
Graf Siegmund zu Hardegg war einer der älteren Söhne des Grafen [[Julius I. von Hardegg|Julius (I.) zu Hardegg]] († 1561) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Eberstein († 1551).<ref name ="Hausmann184">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 184</ref> Er war zweimal verheiratet und hatte aus | Graf Siegmund zu Hardegg war einer der älteren Söhne des Grafen [[Julius I. von Hardegg|Julius (I.) zu Hardegg]] († 1561) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Eberstein († 1551).<ref name ="Hausmann184">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 184</ref> Er war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen Kinder: | ||
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::* Gräfin Martha von Hardegg († 1589)<ref name ="stadtgemeindehardegg78"/> | |||
::* Gräfin Eva von Hardegg († zwischen 1595 und 1606)<ref name ="stadtgemeindehardegg78"/> | |||
:∞ (2. Ehe, seit 1571) mit Gräfin Magdalena von Wied, Runkel und Eisenberg aus dem Lahngau<ref name ="stadtgemeindehardegg78"/> | |||
::* Graf Johann Wilhelm zu Hardegg (* um 1572; † um 1636).<ref name ="KaiserhofJohann Wilhelm">vgl. [https://kaiserhof.geschichte.lmu.de/19106 Johann Wilhelm Prüschenk von Hardegg], Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023</ref><ref name ="stadtgemeindehardegg78"/> | |||
::* Gräfin Magdalena von Hardegg<ref name ="stadtgemeindehardegg79">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 78</ref> | |||
::* Gräfin Elisabeth von Hardegg<ref name ="stadtgemeindehardegg79"/> | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Graf Siegmund zu Hardegg unternahm eine "Kavalierstour" nach Italien, wo er an der Universität in [[w:Padua|Padua]] studierte. Mit ca. zwanzig Jahren trat er in die königliche ungarische Armee ein, wo er es zum Rittmeister brachte.<ref name ="stadtgemeindehardegg77">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 77</ref> | |||
Graf Siegmund zu Hardegg erhielt nach dem Tod seines Vaters, als dessen Erbe am 23. Jänner 1567 zwischen ihm und seinen Brüdern [[Heinrich II. von Hardegg|Heinrich (II.)]] († um 1577), [[Ulrich II. von Hardegg|Ulrich (II.)]] († vermutlich um 1596), [[Julius II. von Hardegg|Julius (II.)]] († um 1593) und [[Ferdinand von Hardegg|Ferdinand]] († 1595) geteilt wurde, gemeinsam mit zu diesem Zeitpunkt noch minderjährigen Bruder Ferdinand die Grafschaft Hardegg. Außerdem wurde er an der Vormundschaft über diesen beteiligt, welche seinem ältesten Bruder [[Bernhard Prüschenk von Hardegg|Bernhard]] († 1584) und Veit Albrecht von Puchheim zu Horn anvertraut war. Am 16. April 1567 kaufte er mit deren Zustimmung den Anteil Ferdinands an der Grafschaft Hardegg. Als Ferdinand 1571 volljährig geworden war, versuchte er vergebens den Verkauf wieder rückgängig zu machen. Am 25. November 1573 wurde in [[Wien]] ein Vergleich geschlossen, nach welchem Siegmund die ganze Grafschaft behielt, seinen Bruder Ferdinand dafür aber noch weitere Geldsummen zu zahlen hatte.<ref name ="Hausmann184"/> | Graf Siegmund zu Hardegg erhielt nach dem Tod seines Vaters, als dessen Erbe am 23. Jänner 1567 zwischen ihm und seinen Brüdern [[Heinrich II. von Hardegg|Heinrich (II.)]] († um 1577), [[Ulrich II. von Hardegg|Ulrich (II.)]] († vermutlich um 1596), [[Julius II. von Hardegg|Julius (II.)]] († um 1593) und [[Ferdinand von Hardegg|Ferdinand]] († 1595) geteilt wurde, gemeinsam mit zu diesem Zeitpunkt noch minderjährigen Bruder Ferdinand die Grafschaft Hardegg. Außerdem wurde er an der Vormundschaft über diesen beteiligt, welche seinem ältesten Bruder [[Bernhard Prüschenk von Hardegg|Bernhard]] († 1584) und Veit Albrecht von Puchheim zu Horn anvertraut war. Am 16. April 1567 kaufte er mit deren Zustimmung den Anteil Ferdinands an der Grafschaft Hardegg. Als Ferdinand 1571 volljährig geworden war, versuchte er vergebens den Verkauf wieder rückgängig zu machen. Am 25. November 1573 wurde in [[Wien]] ein Vergleich geschlossen, nach welchem Siegmund die ganze Grafschaft behielt, seinen Bruder Ferdinand dafür aber noch weitere Geldsummen zu zahlen hatte.<ref name ="Hausmann184"/> | ||
Version vom 20. Mai 2023, 17:28 Uhr
Graf Siegmund zu Hardegg (* im 16. Jahrhundert, um 1539; † um 1599, vermutlich in Hardegg an der Thaya)[A 1], auch Freiherr Sigmund Prueschenk von Stettenberg, Graf von Hardegg und im Machlande, gilt als einer der bedeutendsten protestantischen Adliger des Herzogtums Österreich unter der Enns. Er war einer der tatsächlichen Besitzer der im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Grafschaft Hardegg und viele Jahre Oberhaupt der Familie der Grafen von Hardegg.
Herkunft und Familie
Graf Siegmund zu Hardegg stammte aus der Familie Prüschenk, die unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Enkel von Heinrich Prüschenk († um 1513) und ein Urenkel des Grafen Johann (II.) von Rosenberg († 1472).
Graf Siegmund zu Hardegg war einer der älteren Söhne des Grafen Julius (I.) zu Hardegg († 1561) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Eberstein († 1551).[1] Er war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen Kinder:
- ∞ (1. Ehe seit 1565) mit Gräfin Eva von Castell (* um 1545; † 1570) aus einer edelfreien Familie, die seit dem 11. Jahrhundert in Unterfranken ansässig war[2]
- ∞ (2. Ehe, seit 1571) mit Gräfin Magdalena von Wied, Runkel und Eisenberg aus dem Lahngau[2]
Leben
Graf Siegmund zu Hardegg unternahm eine "Kavalierstour" nach Italien, wo er an der Universität in Padua studierte. Mit ca. zwanzig Jahren trat er in die königliche ungarische Armee ein, wo er es zum Rittmeister brachte.[5] Graf Siegmund zu Hardegg erhielt nach dem Tod seines Vaters, als dessen Erbe am 23. Jänner 1567 zwischen ihm und seinen Brüdern Heinrich (II.) († um 1577), Ulrich (II.) († vermutlich um 1596), Julius (II.) († um 1593) und Ferdinand († 1595) geteilt wurde, gemeinsam mit zu diesem Zeitpunkt noch minderjährigen Bruder Ferdinand die Grafschaft Hardegg. Außerdem wurde er an der Vormundschaft über diesen beteiligt, welche seinem ältesten Bruder Bernhard († 1584) und Veit Albrecht von Puchheim zu Horn anvertraut war. Am 16. April 1567 kaufte er mit deren Zustimmung den Anteil Ferdinands an der Grafschaft Hardegg. Als Ferdinand 1571 volljährig geworden war, versuchte er vergebens den Verkauf wieder rückgängig zu machen. Am 25. November 1573 wurde in Wien ein Vergleich geschlossen, nach welchem Siegmund die ganze Grafschaft behielt, seinen Bruder Ferdinand dafür aber noch weitere Geldsummen zu zahlen hatte.[1]
Graf Siegmund zu Hardegg machte als jüngere Sohn zunächst Karriere als Hofdiener, Truchsess und Panetier im Dienst von Kaiser Maximilian (II.) († 1576).[6] Nach dem Tod seines Bruders Bernhard wurde Siegmund um 1584 Oberhaupt der Familie.[1] Seine letzte Ruhestätte fand er in der Pfarrkirche in Hardegg.[6]
Erinnerungen an Siegmund von Hardegg
1983 waren noch zwei Testamente von Graf Siegmund zu Hardegg erhalten. Das erste verfasste Siegmund am 1. Jänner 1586 zu Hardegg, das zweite am 2. Jänner 1595.[1]
Literatur
- Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab. In: Walter Höflechner - Helmut J. Mezler-Andelberg - Othmar Pickl (Hrsg,): Domus Austriae. Eine Festgabe Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, 1983. ISBN 3-201-01238-6. S. 184-209
- Konrad Jekl: Das Renaissancegrabmal in der Pfarrkirche von Hardegg. In: Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990, S. 71-86, besonders S. 77-81
- Constantin von Wurzbach: Hardegg, die Grafenfamilie, Genealogie. Nr. 191. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 346–351 (Digitalisat). [A 2]
Weblinks
Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 78
- ↑ vgl. Johann Wilhelm Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 78
- ↑ vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 77
- ↑ 6,0 6,1 Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
Anmerkungen
- ↑ Angabe zum Geburtsjahr, vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 77. Angaben zum Sterbedatum nach Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184, Ergänzung nach Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
- ↑ In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.
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