Riegersburg (Gemeinde Hardegg): Unterschied zwischen den Versionen
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Als Gründer der Siedlung Riegersburg gilt ein Hruodiger, der hier ansässig gewesen sein soll. 1390 ist die Riegersburg, ursprünglich ein befestigter Gutshof, noch als "''Haws zu dem Rugs''" und 1427 als "''veste zum Ruegers'''" urkundlich genannt. Um sie dürfte sich der Ort Riegersdorf gebildet haben, der allerdings bereits früher urkundlich belegt ist.<ref name ="stadtgemeindehardegg186">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 186</ref> Der Ortsname wurde erstmals 1212 als "''de Ruggers''" urkundlich erwähnt und war ein Lehen der [[Werigand von Plain#Herkunft und Familie|Grafen von Plain und Hardegg]], deren Gefolgsleute seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der mittelalterlichen Burg waren. Im 15. Jahrhundert gelangte die Herrschaft samt der Burg an die [[w:Eyczinger#Niederösterreichischer Zweig|Herren von Eitzing]] und später an die | Als Gründer der Siedlung Riegersburg gilt ein Hruodiger, der hier ansässig gewesen sein soll. 1390 ist die Riegersburg, ursprünglich ein befestigter Gutshof, noch als "''Haws zu dem Rugs''" und 1427 als "''veste zum Ruegers'''" urkundlich genannt. Um sie dürfte sich der Ort Riegersdorf gebildet haben, der allerdings bereits früher urkundlich belegt ist.<ref name ="stadtgemeindehardegg186">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 186</ref> Der Ortsname wurde erstmals 1212 als "''de Ruggers''" urkundlich erwähnt und war ein Lehen der [[Werigand von Plain#Herkunft und Familie|Grafen von Plain und Hardegg]], deren Gefolgsleute seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der mittelalterlichen Burg waren. Im 15. Jahrhundert gelangte die Herrschaft samt der Burg an die [[w:Eyczinger#Niederösterreichischer Zweig|Herren von Eitzing]] und später an die [[Prüschenk (Familie)|Familie Prueschenk]]. | ||
Im Urbar aus dem Jahr 1363 wird mit "Thomas dem Richter" erstmals ein Dorfvorsteher für die Siedlung Riegersburg genannt. Nach dem Grundbuch aus dem Jahr 1571 bestand sie damals aus 13 Ganzlehen, 5 Halblehen, 10 Häuser und einer Badestube, die der Herrschaft Riegersburg zinspflichtig waren. Um diese Zeit wurden fünf Halblehen, drei Häuser und zwei Hofstätten neu bestiftet. 1655 gelangte die Herrschaft Riegersburg und mit dieser das Dorf Riegersburg in den Besitz der Grafenfamilie von St. Julien-Wallsee. Nach dem Pfarrbericht von Pfarrer Kestner aus dem Jahr 1665 bestand der Ort Riegersburg damals aus dem gleichnamigen Wasserschloss, 22 Häusern, der Schafferei und einem Wirtshaus.<ref name ="stadtgemeindehardegg186">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 186</ref> | |||
1879 wurde in Riegersdorf, das inzwischen eine Ortsgemeinde war, die erste Schule, eine einklassige Volksschule eröffnet. 1893 erhielt der Ort ein Postamt. Diesem wurde 1903 ein Telegraphenamt angeschlossen. 1900 hatte Riegersburg 72 Häuser und 403 Einwohnerinnen und Einwohner, 1950 noch immer in etwa dieselbe Einwohnerzahl, aber nun 106 Häuser.<ref name ="stadtgemeindehardegg187">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 187</ref> | |||
Laut ''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]]'' waren im Jahr 1938 in Riegersburg ein Arzt, ein Fleischer, zwei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, zwei Hafner, ein Mühlenbauer, ein Sägewerk, ein Schlosser, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, drei Tischler, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.<ref>''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft]]'', Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 [https://www.findbuch.at/tl_files/data/adressbuecher/1938_bsoe_oe_ab/45__Niederoesterreich_Gemeinden_R.pdf#page=11 PDF], Seite 417</ref> | Laut ''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]]'' waren im Jahr 1938 in Riegersburg ein Arzt, ein Fleischer, zwei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, zwei Hafner, ein Mühlenbauer, ein Sägewerk, ein Schlosser, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, drei Tischler, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.<ref>''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft]]'', Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 [https://www.findbuch.at/tl_files/data/adressbuecher/1938_bsoe_oe_ab/45__Niederoesterreich_Gemeinden_R.pdf#page=11 PDF], Seite 417</ref> | ||
Im Jahr 1993 wurde im Schloss die die Niederösterreichische Landesausstellung „Familie - Ideal und Realität“ gezeigt. | 1970 erfolgte der Zusammenschluss der Ortsgemeinde Riegersburg mit den Nachbargemeinden [[Felling (Gemeinde Hardegg)|Felling]], [[Heufurth]], [[Mallersbach]], [[Pleißing]] und [[Waschbach]] zum Gemeindeverband Riegersburg-Pleißing. 1972 wurde dieser Teil der Stadt Hardegg.<ref name ="stadtgemeindehardegg187"/> Im Jahr 1993 wurde im Schloss die die Niederösterreichische Landesausstellung „Familie - Ideal und Realität“ gezeigt. | ||
== Sehenswürdigkeiten == | == Sehenswürdigkeiten == |
Version vom 30. Mai 2023, 20:38 Uhr
Riegersburg (Dorf) Ortschaft Riegersburg Katastralgemeinde Riegersburg | ||
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Ganzseitige Karten48.85416666666715.769722222222 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hollabrunn (HL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Hollabrunn | |
Pol. Gemeinde | Hardegg | |
Koordinaten | 48° 51′ 15″ N, 15° 46′ 11″ O48.85416666666715.769722222222459Koordinaten: 48° 51′ 15″ N, 15° 46′ 11″ O | |
Höhe | 459 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 238 (1. Jän. 2022) | |
Fläche d. KG | 12,609041 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03849 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 18124 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Riegersburg ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Hardegg im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.
Geschichte
Als Gründer der Siedlung Riegersburg gilt ein Hruodiger, der hier ansässig gewesen sein soll. 1390 ist die Riegersburg, ursprünglich ein befestigter Gutshof, noch als "Haws zu dem Rugs" und 1427 als "veste zum Ruegers'" urkundlich genannt. Um sie dürfte sich der Ort Riegersdorf gebildet haben, der allerdings bereits früher urkundlich belegt ist.[1] Der Ortsname wurde erstmals 1212 als "de Ruggers" urkundlich erwähnt und war ein Lehen der Grafen von Plain und Hardegg, deren Gefolgsleute seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der mittelalterlichen Burg waren. Im 15. Jahrhundert gelangte die Herrschaft samt der Burg an die Herren von Eitzing und später an die Familie Prueschenk.
Im Urbar aus dem Jahr 1363 wird mit "Thomas dem Richter" erstmals ein Dorfvorsteher für die Siedlung Riegersburg genannt. Nach dem Grundbuch aus dem Jahr 1571 bestand sie damals aus 13 Ganzlehen, 5 Halblehen, 10 Häuser und einer Badestube, die der Herrschaft Riegersburg zinspflichtig waren. Um diese Zeit wurden fünf Halblehen, drei Häuser und zwei Hofstätten neu bestiftet. 1655 gelangte die Herrschaft Riegersburg und mit dieser das Dorf Riegersburg in den Besitz der Grafenfamilie von St. Julien-Wallsee. Nach dem Pfarrbericht von Pfarrer Kestner aus dem Jahr 1665 bestand der Ort Riegersburg damals aus dem gleichnamigen Wasserschloss, 22 Häusern, der Schafferei und einem Wirtshaus.[1]
1879 wurde in Riegersdorf, das inzwischen eine Ortsgemeinde war, die erste Schule, eine einklassige Volksschule eröffnet. 1893 erhielt der Ort ein Postamt. Diesem wurde 1903 ein Telegraphenamt angeschlossen. 1900 hatte Riegersburg 72 Häuser und 403 Einwohnerinnen und Einwohner, 1950 noch immer in etwa dieselbe Einwohnerzahl, aber nun 106 Häuser.[2]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Riegersburg ein Arzt, ein Fleischer, zwei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, zwei Hafner, ein Mühlenbauer, ein Sägewerk, ein Schlosser, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, drei Tischler, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[3]
1970 erfolgte der Zusammenschluss der Ortsgemeinde Riegersburg mit den Nachbargemeinden Felling, Heufurth, Mallersbach, Pleißing und Waschbach zum Gemeindeverband Riegersburg-Pleißing. 1972 wurde dieser Teil der Stadt Hardegg.[2] Im Jahr 1993 wurde im Schloss die die Niederösterreichische Landesausstellung „Familie - Ideal und Realität“ gezeigt.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Ruegers (früher: Schloss Riegersburg)
Persönlichkeiten
- Hermann-Josef Weidinger (1918–2004), Kräuterpfarrer, wurde in Riegersburg geboren
Literatur
- Konrad Jekl: Heufurth. In: Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990. S. 186f.
Weblinks
Riegersburg (Gemeinde Hardegg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Riegersburg (Gemeinde Hardegg) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 186
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 187
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 417
Katastralgemeinden: Felling | Hardegg | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Niederfladnitz | Pleissing | Riegersburg | Umlauf | Waschbach
Ortschaften: Felling | Hardegg | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Niederfladnitz | Pleißing | Riegersburg | Waschbach
Stadt: Hardegg Dörfer: Felling | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Pleißing | Riegersburg | Waschbach Häusergruppe: Karlslust Sonstige Ortslagen: Ruine Kaja | Schloss Niederfladnitz | Schloss Riegersburg
Zählsprengel: Riegersburg | Felling | Mallersbach | Heufurth | Pleißing | Waschbach | Hardegg | Merkersdorf | Niederfladnitz