Rudolf V. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen
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Rudolf (V.) von Montfort zu Feldkirch schlug zunächst eine Klerikerlaufbahn ein und brachte es bis zum Dompropst von [[w:Hochstift Chur|Chur]]. Nach dem Tod seiner Brüder kehrte er 1368 | Rudolf (V.) von Montfort zu Feldkirch, dessen Erziehung im Wesentlichen von seinem gleichnamigen [[Rudolf III. von Montfort|Großonkel]] beeinflusst wurde<ref name ="Burmeister41">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 41</ref>, schlug zunächst eine Klerikerlaufbahn ein und brachte es bis zum Dompropst von [[w:Hochstift Chur|Chur]]. Nach dem Tod seiner Brüder kehrte er 1368 in den Laienstand zurück und heiratete. 1372 unternahm er eine Pilgerreise ins Heilige Land, von der er sich vielleicht Nachkommen erhoffte. Nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters folgte er diesem um 1375 als Graf von Feldkirch nach.<ref name ="Burmeister23">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 23</ref> Im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Onkel Hugo (VII.) von Montfort nahm Rudolf (V.) die Politik seiner Großonkel, der Grafen Rudolf (III.) und [[Ulrich II. von Montfort|Ulrich (II.)]] von Montfort, wieder auf und verkaufte 1376 die Grafschaft [[Feldkirch]] "auf Ableben" an die [[Habsburger]]. Mit dem großen Freiheitsbrief für die Einwohnerschaft von Feldkirch aus dem selben Jahr erreichte er, dass diese dem Verkauf ihre Zustimmung erteilte.<ref name ="ndb">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Montfort, Grafen von''. In: ''Neue Deutsche Biographie'', 1997</ref> | ||
Rudolf (V.) von Montfort war wesentlich für die Stadterweiterung von Feldkirch verantwortlich, wo er die Leonhardskirche und die Heiligkreuzkapelle erbauen ließ, und gründete Klöster in [[Viktorsberg]] und [[Rankweil|Valduna]]. Er veranstaltete erstmals Osterspiele, stiftete eine Bestgabe für die Schützen, förderte die Fasnacht und Ähnliches.<ref name ="Burmeister23"/> | Rudolf (V.) von Montfort war wesentlich für die Stadterweiterung von Feldkirch verantwortlich, wo er die Leonhardskirche und die Heiligkreuzkapelle erbauen ließ, und gründete Klöster in [[Viktorsberg]] und [[Rankweil|Valduna]]. Er veranstaltete erstmals Osterspiele, stiftete eine Bestgabe für die Schützen, förderte die Fasnacht und Ähnliches.<ref name ="Burmeister23"/> | ||
Nach seinem Tod kam seine Grafschaft unter die Herrschaft der Habsburger.<ref name ="Burmeister23"/> Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war sie | Nach seinem Tod kam seine Grafschaft unter die Herrschaft der Habsburger.<ref name ="Burmeister23"/> Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war sie durchgehend Teil des Habsburgerreiches. Im 19. Jahrhundert wurde sie Teil des Kronlandes Vorarlberg, seit 1918 Teil des Bundeslandes Vorarlberg. | ||
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Version vom 2. September 2023, 12:35 Uhr
Graf Rudolf (V.) von Montfort zu Feldkirch (* im 14. Jahrhundert; † 17. November 1390, in Fußach, auf der Burg Fußach)[A 1] war Herrscher über die im heutigen Bundesland Vorarlberg gelegene Grafschaft Feldkirch. Er war der letzte Graf von Feldkirch, gilt als Förderer der Stadt Feldkirch und ging als volkstümlicher Regent in die Vorarlberger Landesgeschichte ein.
Herkunft und Familie
Graf Rudolf (V.) von Montfort zu Feldkirch war einer der Söhne des Grafen Rudolf IV. von Montfort zu Feldkirch († 1375) und ein Enkel des Grafen Hugo (IV.) von Montfort zu Feldkirch († 1310). Verheiratet war er mit Agnes von Matsch.[1]
Leben
Rudolf (V.) von Montfort zu Feldkirch, dessen Erziehung im Wesentlichen von seinem gleichnamigen Großonkel beeinflusst wurde[2], schlug zunächst eine Klerikerlaufbahn ein und brachte es bis zum Dompropst von Chur. Nach dem Tod seiner Brüder kehrte er 1368 in den Laienstand zurück und heiratete. 1372 unternahm er eine Pilgerreise ins Heilige Land, von der er sich vielleicht Nachkommen erhoffte. Nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters folgte er diesem um 1375 als Graf von Feldkirch nach.[3] Im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Onkel Hugo (VII.) von Montfort nahm Rudolf (V.) die Politik seiner Großonkel, der Grafen Rudolf (III.) und Ulrich (II.) von Montfort, wieder auf und verkaufte 1376 die Grafschaft Feldkirch "auf Ableben" an die Habsburger. Mit dem großen Freiheitsbrief für die Einwohnerschaft von Feldkirch aus dem selben Jahr erreichte er, dass diese dem Verkauf ihre Zustimmung erteilte.[4]
Rudolf (V.) von Montfort war wesentlich für die Stadterweiterung von Feldkirch verantwortlich, wo er die Leonhardskirche und die Heiligkreuzkapelle erbauen ließ, und gründete Klöster in Viktorsberg und Valduna. Er veranstaltete erstmals Osterspiele, stiftete eine Bestgabe für die Schützen, förderte die Fasnacht und Ähnliches.[3]
Nach seinem Tod kam seine Grafschaft unter die Herrschaft der Habsburger.[3] Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war sie durchgehend Teil des Habsburgerreiches. Im 19. Jahrhundert wurde sie Teil des Kronlandes Vorarlberg, seit 1918 Teil des Bundeslandes Vorarlberg.
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Rudolf V. von Montfort. Der letzte Graf von Feldkirch. In: ders.: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 209-211
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
Weblinks
Rudolf (V.) von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Rudolf V. von Montfort-Feldkirch, Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
- Vorarlberg Chronik, APPS.VOL.AT, eingesehen am 16. Juli 2023
Einzelnachweise
- ↑ Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 308 (Stammtafel)
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 41
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 23
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie, 1997
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)