Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs: Unterschied zwischen den Versionen

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„Wir wollen ein Zeichen setzten für unser Bier. Wir wollen österreichische Privatbrauereien stärken, die sich nicht von Großkonzernen vereinnahmen lassen.“ – Ewald Pöschko, Geschäftsführer der [[Braucommune Freistadt|Braucommune in Freistadt]] und Vereinsobmann der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs.
„Wir wollen ein Zeichen setzten für unser Bier. Wir wollen österreichische Privatbrauereien stärken, die sich nicht von Großkonzernen vereinnahmen lassen.“ – Ewald Pöschko, Geschäftsführer der [[Braucommune Freistadt|Braucommune in Freistadt]] und Vereinsobmann der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs.


Die Biere, die das Siegel der Privatbrauereien tragen machen einen Anteil von rund 33% am österreichischen Biermarkt aus. Wird dies auf Flaschen und Dosen umgerechnet, können jährlich circa 500 Millionen Flaschen und Dosen mit dem Siegel ausgestattet werden.
Die Biere, die das Siegel der Privatbrauereien tragen machen einen Anteil von rund 33 % am österreichischen Biermarkt aus. Wird dies auf Flaschen und Dosen umgerechnet, können jährlich circa 500 Millionen Flaschen und Dosen mit dem Siegel ausgestattet werden.


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 25. Juli 2023, 13:33 Uhr

Der Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs wurde im Februar 2021 von zehn österreichischen, eigenständig agierenden und unabhängig geführten Privatbrauereien gegründet.[1]

“Wir stärken heimische Privatbrauereien, die sich nicht von internationalen Großkonzernen vereinnahmen lassen. So erhalten wir die echte unabhängige österreichische Bierkultur, voller Eigenständigkeit, regionaler Verantwortung, Vielfalt und Geschmack”, so lautet das Credo des Vereins der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs.

„Wir wollen ein Zeichen setzten für unser Bier. Wir wollen österreichische Privatbrauereien stärken, die sich nicht von Großkonzernen vereinnahmen lassen.“ – Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune in Freistadt und Vereinsobmann der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs.

Die Biere, die das Siegel der Privatbrauereien tragen machen einen Anteil von rund 33 % am österreichischen Biermarkt aus. Wird dies auf Flaschen und Dosen umgerechnet, können jährlich circa 500 Millionen Flaschen und Dosen mit dem Siegel ausgestattet werden.

Geschichte

Österreich ist ein Land mit langer Brautradition und ein Land der Biergenießer. Doch der Markt wird heute von internationalen Großkonzernen dominiert.[2] Durch Fusionen und Aufkäufe ist eine Marktkonzentration entstanden, die es mittelständischen Unternehmen zunehmend schwer macht, im Wettbewerb Schritt zu halten.[3] Für die Konsumenten ist diese Situation nicht leicht durchschaubar. Die Konzerne nutzen weiter die ursprünglich regionalen Marken, sie werben mit Begriffen wie „Regionalität“, „Nachhaltigkeit“ oder „Brautradition“ und imitieren so den Marktauftritt der unabhängigen mittelständischen Brauereien.

Zu den 10 Gründungsbrauereien zählen:


Den Vorstand des Vereins bilden momentan der Obmann Ewald Pöschko, der Obmannstellvertreter Dr. Dieter Kiener, der Kassier Sigi Menz sowie der Schriftführer Hubert Stöhr.

Bereits bei der ersten Erweiterungswelle im Januar 2022 schlossen sich 20 weitere Brauereien dem Verein an.[4] Im Juli 2022 kamen wieder acht neue Brauereien hinzu.[5] Auch zu Beginn des Jahres 2023 konnte der Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs 5 neue Mitglieder willkommen heißen.[6] Mitte 2023 kamen zwei weitere hinzu. Derzeit zählt die Bewegung somit 45 österreichische Privatbrauereien, von Vorarlberg bis ins Burgenland.

Interessen

Zweck des Vereins ist es, unabhängige österreichische Privatbrauereien auszuzeichnen. Alle Mitglieder verfolgen gemeinsam das Interesse, sich in der Öffentlichkeit sichtbar als unabhängige österreichische Privatbrauerei von internationalen Großkonzernen abzugrenzen.

Die Träger dieses Siegels bekennen sich dazu, echte österreichische Braukultur in ihrer Vielfalt und ihren Traditionen zu erhalten. Sie setzen damit ein Zeichen gegen die Uniformität des internationalen Mainstreams an austauschbaren Bieren.


Das Siegel schafft Transparenz am Markt: Für die Konsumenten ist sofort erkennbar, welche Herkunft und welcher Hersteller hinter dem Produkt steckt. Mit der Betonung des Österreichischen weckt das Siegel das Bewusstsein für die spezifisch österreichische Brautradition, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Szene der österreichischen Privatbrauer und leistet einen Beitrag zur Förderung von österreichischer Wertschöpfung.


Mit dem Hashtag #konzernfrei und #greifzumsiegel, wollen sie auch auf Instagram und Facebook auf ihr Herkunftssiegel aufmerksam machen.

Mitglieder

Brauerei Bundesland Mitglied seit
Ottakringer Brauerei Wien Februar 2021
Stieglbrauerei Salzburg Februar 2021
Braucommune in Freistadt Oberösterreich Februar 2021
Privatbrauerei Hirt Kärnten Februar 2021
Mohrenbrauerei Vorarlberg Februar 2021
Brauerei Murau Steiermark Februar 2021
Brauerei Schloss Eggenberg Oberösterreich Februar 2021
Trumer Privatbrauerei Salzburg Februar 2021
Bierbrauerei Schrems Niederösterreich Februar 2021
Privatbrauerei Zwettl Niederösterreich Februar 2021
Brauerei Aspach Oberösterreich Januar 2022
Brauerei Baumgartner Oberösterreich Januar 2022
Die Weisse Salzburg Januar 2022
Brauerei Egg Vorarlberg Januar 2022
Gablitzer Privatbrauerei Niederösterreich Januar 2022
Gaminger Kartausenbräu Niederösterreich Januar 2022
Privatbrauerei Gols Burgenland Januar 2022
Brauerei Grieskirchen Oberösterreich Januar 2022
Brauerei Hofstetten Oberösterreich Januar 2022
Huber Bräu Tirol Januar 2022
Hubertus Bräu Niederösterreich Januar 2022
Biermanufaktur Loncium Kärnten Januar 2022
Nassauer City Bier Steiermark Januar 2022
Brauerei Ried Oberösterreich Januar 2022
Römerbräu Austria Oberösterreich Januar 2022
Stiftsbrauerei Schlägl Oberösterreich Januar 2022
Starkenberger Bier Tirol Januar 2022
The Beer Buddies Oberösterreich Januar 2022
Weitra Bräu Niederösterreich Januar 2022
Stiegl-Gut Wildshut Salzburg Juli 2022
Pinzgau Bräu Salzburg Juli 2022
Brau Boutique Oberösterreich Juli 2022
3 Prinzen, Ischler Bier Oberösterreich Juli 2022
Specht Bierbrauerei Niederösterreich Juli 2022
Wieneubräu Niederösterreich Juli 2022
Wimitzbräu Kärnten Juli 2022
Brauerei Frastanz Vorarlberg Juli 2022
Affenberger Steiermark Januar 2023
Bierol Tirol Januar 2023
Forstauer Steiermark Januar 2023
Kiesbye Naturbrauerei Salzburg Januar 2023
Zillertaler Bier Tirol Januar 2023
Dok's Brewery Niederösterreich Juli 2023
Brauerei Hölzl Niederösterreich Juli 2023

Siegel

Das Siegel wird seit Mitte September 2021 offiziell verwendet und soll nach und nach auf allen Flaschen und Dosen der Mitgliedsbetriebe abgebildet werden. Es soll als Information und Orientierung für Konsumenten dienen, um die Herkunft, der im Handel und in der Gastronomie erhältlichen Biere besser nachvollziehen zu können. Das Siegel verrät, wer hinter dem Bier steckt.

Anforderungen zur Aufnahme

Um auch Mitglied des Vereines zu werden, müssen Brauereien sich an bestimmte Kriterien halten.[7] Dabei spielt die Größe der Brauerei keine Rolle, auch Kleinstbrauereien sind zugelassen, sofern sie die Kriterien erfüllen.

Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Die Privatbrauerei und ihre Eigentümer müssen ihren Sitz in Österreich haben und dürfen unter keinem Einfluss eines ausländischen Unternehmens stehen.
  • Sie muss seit drei Jahren gewerblich als Privatbrauerei in Österreich tätig sein und die Braustätte muss real existieren – nicht nur der Markenname.
  • Die Privatbrauerei muss Mitglied beim österreichischen Brauereiverband sein.

Die Größe der Brauerei ist also nicht so wichtig, es zählt Unabhängigkeit und Authentizität. Die Mitgliedschaft ist so ausgerichtet, dass auch Kleinbrauereien die Kriterien erfüllen können.[8]

Braushirts

BRAUSHIRTS - Totebag

Mit dem Launch der BRAUSHIRTS im September 2022 wollen die Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs ein Fashion Statement für die Braukultur setzen. Heimisches Bier soll nämlich nicht nur getrunken werden, sondern als Bekenntnis dazu auch am Körper getragen werden.[9]

Die Marke sollen die konzernfreie, österreichische Bierproduktion durch T-Shirts, Polos, Hoodies, Sweaters und Einkaufstaschen – mit dem Aufdruck „Unabhängige Privatbrauereien Österreichs 100% Unabhängig“ – repräsentieren. Die Mode-Kollektion soll auch die jüngere Zielgruppe ansprechen, welche wissend keine "Neun-Euro-Shirts kaufen und denen die Produktionsbedingungen sehr wichtig sind, für die Mode kein Wegwerfartikel ist" - Ewald Pöschko.

Die Shirts und Co. Werden nach Bestellung produziert und sind zu 100% aus Baumwolle, 100% Bio-druck, zeichnen sich als Fair Wear aus, sind vegan und werden ökologisch und sozial produziert und vertrieben.


Einzelnachweise

  1. "FÜR IMMER KONZERNFREI": BRAUEREIEN GEGEN HEINEKEN. In: New Business. 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  2. Privatbrauereien gründen Herkunfts-Siegel. In: NÖN – Niederösterreichische Nachrichten. 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  3. Ottakringer, Stiegl und Co. stemmen sich gegen "Konzernbiere". In: vienna.at. 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  4. Neues Siegel für Bräu am Berg. In: MeinBezirk.at. 3. März 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  5. Ländle-Privatbrauereien kämpfen gegen Großkonzerne. In: Vorarlberg online. 21. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  6. Fünf Neuzugänge bei den „Unabhängigen Privatbrauereien“. In: Rolling Pin. 12. Jänner 2023, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  7. Privatbrauereien gründen konzernfreies Herkunftssiegel. In: gastro.at. H1 Medien & GASTRO Verlag GmbH, 21. September 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  8. Herkunftssiegel für österreichisches Bier für „The Beer Buddies“. Tips.at, 17. Jänner 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  9. Petra Eder: Unabhängig, konzernfrei: Privatbrauer machen nun auch Mode. Der Standard, 7. Oktober 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).