Hermann G. Nachbaur: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine ebenso entscheidende Rolle spielt der Faktor [[Zeit]]. Während die Menschen immer mehr darauf aus sind, die Zeit zu umgehen, ist Hermann davon überzeugt, dass alles seine Zeit braucht – auch die Kunst. Jedes Kunstwerk hat seine eigenen Herausforderungen und es kann Monate oder Jahre dauern, um Lösungen zu finden<ref>''Christine Mennel: Auf der Couch. In: Die Vorarlbergerin. Ausgabe März/April 2021.''</ref>, schließlich soll ein Werk die Zeit überdauern. Einmal mehr zieht der Künstler Parallelen zur Natur, denn genauso benötigt jedes Samenkorn eine bestimmte Zeit, bis daraus ein wunderbares Lebensmittel wird. Hermann sieht sich nicht als Weltverbesser. Dennoch möchte er mit seiner Kunst dazu beitragen, dass sich die Menschen darüber Gedanken machen, ob sie sich noch Zeit zum Leben nehmen. | Eine ebenso entscheidende Rolle spielt der Faktor [[Zeit]]. Während die Menschen immer mehr darauf aus sind, die Zeit zu umgehen, ist Hermann davon überzeugt, dass alles seine Zeit braucht – auch die Kunst. Jedes Kunstwerk hat seine eigenen Herausforderungen und es kann Monate oder Jahre dauern, um Lösungen zu finden<ref>''Christine Mennel: Auf der Couch. In: [https://www.yumpu.com/de/document/read/65336067/058vorarlbergerin Die Vorarlbergerin. Ausgabe März/April 2021 (Seite 78,79)].''</ref>, schließlich soll ein Werk die Zeit überdauern. Einmal mehr zieht der Künstler Parallelen zur Natur, denn genauso benötigt jedes Samenkorn eine bestimmte Zeit, bis daraus ein wunderbares Lebensmittel wird. Hermann sieht sich nicht als Weltverbesser. Dennoch möchte er mit seiner Kunst dazu beitragen, dass sich die Menschen darüber Gedanken machen, ob sie sich noch Zeit zum Leben nehmen. | ||
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Version vom 26. Juni 2023, 06:09 Uhr
Hermann G. Nachbaur (* 23. Februar 1958 in Rankweil, Vorarlberg) – besser bekannt unter dem Künstlernamen Hermann – ist ein zeitgenössischer österreichischer Künstler und ehemaliger Gemüsebauer.
Leben
Gemüsebauer
Als drittältestes Kind, jedoch ältester Sohn des Gemüsebauers Rudolf Nachbaur war klar, dass Hermann den Familienbetrieb in Meiningen im südlichen Rheintal Vorarlbergs übernehmen wird – weniger, weil er das wollte, sondern weil er nach dem Motto „Annahme der Befehle ohne Widerrede“ erzogen wurde.
Während seiner Pflichtschuljahre häufte er sehr viel Fehlstunden an, schließlich gab es auf dem Feld und im väterlichen Betrieb genug zu tun. Nach Beendigung der Polytechnischen Schule in Rankweil fing Hermann im väterlichen Betrieb an und übernahm diesen im Jahre 1992 im Alter von 34 Jahren. Während sich sein Vater auf wenige Wurzelkulturen spezialisiert hatte und als „Rettich-König“ weithin bekannt war, entschied Hermann das Angebot zu erweitern. 24 Jahre lang belieferte er als Geschäftsinhaber das landwirtschaftlichen Gemüsebetriebs Nachbaur die größten Handelsketten mit über 25 unterschiedlichen Artikeln, stieg zum führenden Regionallieferanten im Raum Bodensee auf[1] und beschäftigte bis zu 25 fixe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter auch Bruder und Sohn. Mehr und mehr Vorschriften und Regelungen sowie der stetig steigende Druck, um nicht zu sagen das Diktat der Lebensmittelhändler, führten allerdings dazu, dass Hermann immer öfter das Gefühl hatte, eine – Zitat – „Putz- und Dokumentationsfirma zu leiten, statt Gemüsebauer zu sein“. Nicht zuletzt aus diesem Grund sperrte er am 31. Dezember 2016 den Familienbetrieb von heute auf morgen zu.
Künstler
Seit 2017 ist Hermann ausschließlich als Künstler tätig – wenngleich er sich der Kunst seit jeher gewidmet hat. Als Gemüsebauer sorgte er dafür, dass kleinstem Saatgut neues Leben entspringt. Ein Prozess, der vielen als selbstverständlich erscheint, für Hermann jedoch die hohe Kunst des Gemüseanbaus darstellt. Jahrzehntelang hat er mit der Natur gearbeitet und dabei stets versucht, in Gemeinschaft mit ihr zu agieren – der Natur sozusagen ihren natürlichen Willen zu lassen. Doch erst nachdem er sich als Gemüsebauer von der Landwirtschaft abgewendet hatte, fing er an, als Mensch und insbesondere auch als Künstler mit der Natur zu leben, sie zu genießen und Lebensmittel als einzigartige Naturprodukte zu achten und regelrecht zu verehren[2].
Als Künstler ist Hermann weitgehend Autodidakt und bezeichnet sich als Schüler der Natur[3]. Ein „Bildungsweg“, den er nach wie vor beschreitet und der ihn täglich lehrt, dass die Menschen ohnmächtig gegenüber der Natur sind, obgleich sie dies nicht wahrhaben wollen. Er selbst empfindet Ehrfurcht gegenüber den Freiheiten der Natur. „Strichcode passt nicht zum Gemüse“ ist eines jener Zitate, die das Denken und Tun von Hermann wie kein anderes beschreiben. Als Gemüsebauer musste er sich mit der Natur arrangieren, heute stellt er diese auf einen Sockel.
Hermann mag Glamour, liebt es zu spielen und ist – wie ein Kind – von der Welt fasziniert. Er setzt nicht auf Konzeption, sondern auf Perfektion der Natur, lässt sich nicht in eine Ecke drängen, sondern vielmehr von unterschiedlichsten Menschen und Stilen inspirieren, um spielerisch Kunst zu machen.
Inspiration
Inspiration findet Hermann nicht nur in der Natur, sondern vor allem im Art déco. Eine Stilrichtung, die mit all ihrem Überfluss, ihren großflächigen Motiven, ihrer stilisierten Optik und Ästhetik, ihrem Hang zur Lebenslust und Opulenz das Lebensgefühl des Künstlers widerspiegelt. Auch dass der Art déco in unterschiedlichsten Gestaltungsbereichen Anwendung findet, ist eine Parallele zum künstlerischen Schaffen von Hermann, der den Bildhauer Rembrandt Bugatti, den Maler Jean Dunand sowie die Malerin Tamara de Lempicka, den Schmuck- und Glaskünstler René Lalique oder auch den Architekten Jacques-Émile Ruhlmann als für ihn besonders inspirierende Vertreter nennt.
Aber auch sonstige Kunstschaffende sowie Entrepreneure, Köche, Musiker und andere regen die Künstlerseele von Hermann an: von Carlo Mollino bis zu Antonio Stradivari, von Yves Saint Laurent über Olga Berluti bis zu Elsa Schiaparelli, von Larry Poons, Julian Schnabel und Blek le Rat bis zu Letizia Battaglia und Luisa Casati, von Jonty Hurwitz über Levon Biss und Rudolf Budja bis zu Carlo Rampazzi, von Herbert von Karajan bis zu Falco, von Ferran Adrià Acosta und Daniel Humm über Andreas Caminada und Nick Bril bis zu David Muñoz Rosillo und Erich Stekovics, von Niklas Nikolajsen bis zu Aristoteles Sokrates Homer Onassis, vom Rolls-Royce bis zur Harley-Davidson.
Eine ebenso entscheidende Rolle spielt der Faktor Zeit. Während die Menschen immer mehr darauf aus sind, die Zeit zu umgehen, ist Hermann davon überzeugt, dass alles seine Zeit braucht – auch die Kunst. Jedes Kunstwerk hat seine eigenen Herausforderungen und es kann Monate oder Jahre dauern, um Lösungen zu finden[4], schließlich soll ein Werk die Zeit überdauern. Einmal mehr zieht der Künstler Parallelen zur Natur, denn genauso benötigt jedes Samenkorn eine bestimmte Zeit, bis daraus ein wunderbares Lebensmittel wird. Hermann sieht sich nicht als Weltverbesser. Dennoch möchte er mit seiner Kunst dazu beitragen, dass sich die Menschen darüber Gedanken machen, ob sie sich noch Zeit zum Leben nehmen.
Privates
Hermann ist Familienmensch und Vater von sieben Kindern. Drei Kinder stammen aus erster Ehe. Mit seiner heutigen Frau Sabrina hat er vier weitere Kinder.
Werke (Auswahl)
- Brown Hare’s Field (Skulptur)
- Lovers of Pompeij (Skulptur)
- Marmande da grande (Skulptur)
- Concerto di Pomodori (Skulptur)
- Petite Marmande (Skulptur)
- Rotkäppchen (Skulptur)
- The Queen (Gemälde)
- Betterman (Gemälde)
- Golden Donut (Skulptur)
- Olive Tree Pompeij (Skulptur)
- Dragon Skin (Ledercouch)
Ausstellungen (Auswahl)
- 2019: Salzburg International Art Fair
- 2019: Art Basel/Miami[5]
- 2019: Rudolf Budja Galerie, Miami/Salzburg
- 2020: De Medicis Gallery, Paris[6]
- 2020: Modus Art Gallery, Paris[7]
- 2020: Next Street Gallery, Paris[8]
- 2021: Art Basel/Miami
- 2022: Philosophicum Lech[9]
Weblinks
- Website von Hermann
- ORF-Bericht vom 4. September 2021 (Story & Beitrag)
- Bericht über den (ehem.) Gemüsebauer Hermann G. Nachbaur im Magazin SPAR Heimat 03/2015 (Seite 20-23)
Einzelnachweise
- ↑ SPAR Heimat 03/2015 by Inscript GmbH - Issuu. 26. August 2015, abgerufen am 22. Juni 2023 (english).
- ↑ HERMANN. Abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ ORF-Beitrag, 4. September 2021. Abgerufen am 22. Juni 2023 (de-de).
- ↑ Christine Mennel: Auf der Couch. In: Die Vorarlbergerin. Ausgabe März/April 2021 (Seite 78,79).
- ↑ RUDOLF BUDJA GALLERY. Abgerufen am 22. Juni 2023 (english).
- ↑ | Galerie d'art à Paris. Abgerufen am 22. Juni 2023 (français).
- ↑ ARTISTS. Abgerufen am 22. Juni 2023 (en-us).
- ↑ ARTIST | Nextstreet Gallery - Art Gallery Paris. Abgerufen am 22. Juni 2023 (en-us).
- ↑ Ausstellung Philosophicum Lech - Rokäppchen. Abgerufen am 22. Juni 2023.
Personendaten | |
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NAME | Nachbaur, Hermann G. |
ALTERNATIVNAMEN | Hermann (Künstlername) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1958 |
GEBURTSORT | Rankweil, Vorarlberg |