Ferdinand Leeb: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==


Ferdinand Leeb wurde am 9. Jänner 1862 als Sohn des Ferdinand Leeb und der Katharina Leeb, geb. Schlederer in [[Deutsch-Wagram]], [[Niederösterreich]] geboren. Er wuchs in einer landwirtschaftlich geprägten Familie auf und verbrachte einen Großteil seines Lebens in der Gemeinde. Am 19. Mai 1885 heiratete er Maria Katharina Schilk und wurde Vater von sechs Kindern.
Ferdinand Leeb wurde am 9. Jänner 1862 als Sohn des Ferdinand Leeb und der Katharina Leeb, geb. Schlederer in [[Deutsch-Wagram]], Niederösterreich geboren. Er wuchs in einer landwirtschaftlich geprägten Familie auf und verbrachte einen Großteil seines Lebens in der Gemeinde. Am 19. Mai 1885 heiratete er Maria Katharina Schilk und wurde Vater von sechs Kindern.
 
Leebs Beitrag zur Gemeinschaft zeigte sich in einer Vielzahl von Rollen. Er war ein aktives Mitglied des NÖ Bauernbundes seit dessen Gründung und diente mehrere Jahre als Vertrauensmann der Organisation. 1908 wurde er zum ersten Gemeinderat gewählt.<ref name="gemeindewahlen">{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vtl&datum=19080203&query=%22Ferdinand+L+e+e+b%22&ref=anno-search&seite=5 |titel=Gemeindewahlen in Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – Das Vaterland vom 3. Februar 1908 |abruf=2023-08-14}}</ref> Unter seiner Amtsführung als Bürgermeister (1909–1914) und Obmann des Ortsschulrates wurden bedeutende Infrastrukturprojekte wie das erste Elektrizitätswerk<ref name="Elektrizitätswerk">Otto Schilder: ''Elektrizitätswerk'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;318, 370, 431, 440, 443.</ref> und die neue Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram errichtet.<ref name="Bürgerschule">{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dvb&datum=19101001&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=19 |titel=Schuleinweihung Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – Deutsches Volksblatt vom 1. Oktober 1910 |abruf=2023-08-13}}</ref> Er war Mitglied des 1904 von Obmann Anton Pfalz gegründeten Kriegerdenkmal-Ausschusses zur Errichtung des heutigen Denkmals an die [[Schlacht bei Wagram]] 1809, von Bildhauer [[Franz Seifert (Bildhauer)|Franz Seifert]] (1866–1951) entworfen und ausgeführt, welches am 4. Juli 1909 zum hundertjährigen Gedenken unter seiner Amtsführung feierlich enthüllt und eingeweiht wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19090708&query=%22Ferdinand%20L%20e%20e%20b%22&ref=anno-search&seite=28 |titel=Enthüllung eines Kriegerdenkmals in Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 8. Juli 1909 |abruf=2023-08-14}}</ref><ref name="Zur Jahrhundertfeier">[[Karl August Varnhagen von Ense]] / Anton Pfalz: ''Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Deutsch-Wagram'' In: ''[https://www.amazon.de/gp/product/3368429345/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1 Die Schlacht von Deutsch-Wagram am 5. und 6. Juli 1809]''. Outlook Verlag, 2022, ISBN 978-3-368-42934-8. Ursprünglich herausgegeben zum einhundertjährigen Gedenktage dieser Schlacht von Anton Pfalz – Verlag des Kriegerdenkmal-Ausschusses Deutsch-Wagrams., Anhang, S.&nbsp;51-66.</ref> Zudem war er über 27 Jahre lang Obmann der [[Raiffeisenkasse]]<ref name="Raiffeisenkasse">Otto Schilder: ''Die Deutsch-Wagramer Geldinstitute – die Raiffeisenkasse'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;404.</ref> und bekleidete das Amt eines Patronatskomissärs der [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]].
 
Für seine kirchlichen Verdienste, insbesondere als erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines und Mitglied des Kirchenmusikvereines, wurde ihm die päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz „[[Pro Ecclesia et Pontifice]]“ von Papst [[Benedikt XV.]] verliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://deutsch-wagram.topothek.at/?doc=1144502 |titel=Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ für Ferdinand Leeb |werk=deutsch-wagram.topothek.at – Niederösterreichische Volks- und Vereins-Zeitung am 21. Oktober 1916 |abruf=2023-08-13}}</ref> Diese Auszeichnung ist eine kirchliche Ehrung, die für besondere Dienste an der Kirche und den Papst vergeben wird. Sie wurde ihm im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Pfarrkirche von Deutsch-Wagram am 15. Oktober 1916 überreicht und gewürdigt. Der Kirchenbauverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Finanzmittel für die Restaurierung der alten Pfarrkirche und den Neubau einer größeren Kirche am ehemaligen Friedhof von Deutsch-Wagram, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park, zu sammeln. Erzbischof-Koadjutor [[Franz Xaver Nagl]] war einer der großen Unterstützer und spendete während einer kanonischen Visitation 5000 Kronen.<ref name="Kirchenbauverein">Manfred Groß: ''Kirchliche Vereine – Kirchenbauverein'' In: ''[https://www.deutsch-wagram.gv.at/WIRTSCHAFT_TOURISMUS/Deutsch-Wagramer_Artikel Bewegende Geschichte&#8239;: Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde]''. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S.&nbsp;463.</ref> Die alte [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]] wurde aus den Mitteln des Kirchenbauvereins noch im Jahr 1911 renoviert. Das Vorhaben zur neuen Kirche am heutigen Dr.-Sahulka-Park wurde aber auf Grund der beiden Weltkriege mehrfach verschoben und letzendlich verworfen. 1956–1958 wurde schließlich die alte Pfarrkirche nach Plänen von Architekt [[Hans Petermair]] und den hiesigen Baumeistern Johann Christen und Kommerzialrat Michael Vogl umgebaut und vergrößert.<ref name="Umbau Pfarrkirche">Otto Schilder: ''Die sehenswerte neue Pfarrkirche'' In: ''Deutsch-Wagram Gegenwart und Vergangenheit''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;44-54.</ref> Der Kirchbauverein Deutsch-Wagram wurde 1958 aufgelöst.
 
In seiner Gemeinschaft wurde er für seine Großzügigkeit und sein Engagement für Bedürftige anerkannt.


1908 wurde er zum ersten Gemeinderat gewählt.<ref name="gemeindewahlen">{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vtl&datum=19080203&query=%22Ferdinand+L+e+e+b%22&ref=anno-search&seite=5 |titel=Gemeindewahlen in Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – Das Vaterland vom 3. Februar 1908 |abruf=2023-08-14}}</ref> Unter seiner Amtsführung als Bürgermeister (1909–1914) und [[Obmann]] des Ortsschulrates wurden bedeutende Infrastrukturprojekte wie das erste Elektrizitätswerk<ref name="Elektrizitätswerk">Otto Schilder: ''Elektrizitätswerk'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;318, 370, 431, 440, 443.</ref> und die neue Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram errichtet.<ref name="Bürgerschule">{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dvb&datum=19101001&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=19 |titel=Schuleinweihung Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – Deutsches Volksblatt vom 1. Oktober 1910 |abruf=2023-08-13}}</ref> Er war Mitglied des 1904 von Obmann Anton Pfalz gegründeten Kriegerdenkmal-Ausschusses zur Errichtung des heutigen [[Denkmal der Schlacht bei Wagram|Denkmals an die Schlacht bei Wagram]] 1809, von Bildhauer [[Franz Seifert (Bildhauer)|Franz Seifert]] (1866–1951) entworfen und ausgeführt, welches am 4. Juli 1909 zum hundertjährigen Gedenken unter seiner Amtsführung feierlich enthüllt und eingeweiht wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19090708&query=%22Ferdinand%20L%20e%20e%20b%22&ref=anno-search&seite=28 |titel=Enthüllung eines Kriegerdenkmals in Deutsch-Wagram |werk=anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 8. Juli 1909 |abruf=2023-08-14}}</ref><ref name="Zur Jahrhundertfeier">[[Karl August Varnhagen von Ense]] / Anton Pfalz: ''Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Deutsch-Wagram'' In: ''[https://www.amazon.de/gp/product/3368429345/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1 Die Schlacht von Deutsch-Wagram am 5. und 6. Juli 1809]''. Outlook Verlag, 2022, ISBN 978-3-368-42934-8. Ursprünglich herausgegeben zum einhundertjährigen Gedenktage dieser Schlacht von Anton Pfalz – Verlag des Kriegerdenkmal-Ausschusses Deutsch-Wagrams., Anhang, S.&nbsp;51-66.</ref>
Leeb starb nach einem langandauernden Leiden am 24. Januar 1932 im Alter von 70 Jahren. Er wurde am 26. Februar 1932 in Deutsch-Wagram beigesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vbt&datum=19320304&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=6 |titel=Ferdiand Leeb gestorben |werk=anno.onb.ac.at – Volksbote vom 4. März 1932 |abruf=2023-08-13}}</ref>
Leeb starb nach einem langandauernden Leiden am 24. Januar 1932 im Alter von 70 Jahren. Er wurde am 26. Februar 1932 in Deutsch-Wagram beigesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vbt&datum=19320304&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=6 |titel=Ferdiand Leeb gestorben |werk=anno.onb.ac.at – Volksbote vom 4. März 1932 |abruf=2023-08-13}}</ref>


=== Ehrenamtliche Tätigkeiten ===
== Verdienste und Ehrungen ==
 
[[Datei:Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Wagram (1809) -3.jpg|mini|Kriegerdenkmal zum Gedenken an die [[Schlacht bei Wagram]] (1809)]]
[[Datei:Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Wagram (1809) -3.jpg|mini|Kriegerdenkmal zum Gedenken an die [[Schlacht bei Wagram]] (1809)]]
[[Datei:Deutsch-Wagram - alte Kirche.JPG|mini|Renovierte aber noch ursprüngliche [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]], um 1920]]
[[Datei:Deutsch-Wagram - alte Kirche.JPG|mini|Renovierte aber noch ursprüngliche [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]], um 1920]]
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* Gründungsmitglied und Vertrauensmann des NÖ Bauernbundes.
* Gründungsmitglied und Vertrauensmann des NÖ Bauernbundes.
* Obmann des Ortsschulrates und langjähriges Mitglied des Bezirksschulrates Floridsdorf-Umgebung.
* Obmann des Ortsschulrates und langjähriges Mitglied des Bezirksschulrates Floridsdorf-Umgebung.
* Obmann der [[Raiffeisenkasse]] Deutsch-Wagram (1903–1930), eines der ältesten Kassen in Niederösterreich, gegründet am 31. März 1899.
* Obmann der [[Raiffeisenkasse]] Deutsch-Wagram (1903–1930), eines der ältesten Kassen in Niederösterreich, gegründet am 31. März 1899.<ref name="Raiffeisenkasse" />
* Gründer und Mitglied des Kirchenmusikvereines zur „Förderung und Pflege authentischer kirchlicher Musik gemäß den Gesetzen der katholischen Liturgie“ (gegründet 1908).<ref>Manfred Groß: ''Kultur und Bildungsvereine – Kirchenmusikverein'' In: ''[https://www.deutsch-wagram.gv.at/WIRTSCHAFT_TOURISMUS/Deutsch-Wagramer_Artikel Bewegende Geschichte&#8239;: Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde]''. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S.&nbsp;440.</ref>
* Gründer und Mitglied des Kirchenmusikvereines zur „Förderung und Pflege authentischer kirchlicher Musik gemäß den Gesetzen der katholischen Liturgie“ (gegründet 1908).<ref>Manfred Groß: ''Kultur und Bildungsvereine – Kirchenmusikverein'' In: ''[https://www.deutsch-wagram.gv.at/WIRTSCHAFT_TOURISMUS/Deutsch-Wagramer_Artikel Bewegende Geschichte&#8239;: Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde]''. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S.&nbsp;440.</ref>
* [[Deutsch-Wagram#Bürgermeister|Bürgermeister von Deutsch-Wagram]] (1909–1914) nach dem tödlichen Unfall des Altbürgermeisters Michael Wieland am 11. Jänner 1909.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19090115&query=%22michael+wieland%22&ref=anno-search&seite=7 |titel=Tragischer Unfall eines Bürgermeisters |werk=anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 15. Januar 1909 |abruf=2023-08-19}}</ref>
* [[Deutsch-Wagram#Bürgermeister|Bürgermeister von Deutsch-Wagram]] (1909–1914) nach dem tödlichen Unfall des Altbürgermeisters Michael Wieland am 11. Jänner 1909.<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19090115&query=%22michael+wieland%22&ref=anno-search&seite=7 |titel=Tragischer Unfall eines Bürgermeisters |werk=anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 15. Januar 1909 |abruf=2023-08-19}}</ref>
* Mitglied des Kriegerdenkmal-Ausschusses in Deutsch-Wagram zur Errichtung des Denkmals an die [[Schlacht bei Wagram]] 1809, welches am 4. Juli 1909 unter Bürgermeister Ferdinand Leeb feierlich präsentiert und von Ortspfarrer (und späteren Ehrenbürger von Deutsch-Wagram) Ferdinand Pečka eingeweiht wurde.<ref>Otto Schilder: ''Die Enthüllung und Weihe des Kriegerdenkmales'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;278-281.</ref><ref>Manfred Groß: ''Enthüllung des Kriegerdenkmales 1809'' In: ''[https://www.deutsch-wagram.gv.at/WIRTSCHAFT_TOURISMUS/Deutsch-Wagramer_Artikel Bewegende Geschichte&#8239;: Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde]''. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S.&nbsp;50.</ref>
* Mitglied des Kriegerdenkmal-Ausschusses in Deutsch-Wagram zur Errichtung des Denkmals an die [[Schlacht bei Wagram]] 1809, welches am 4. Juli 1909 unter Bürgermeister Ferdinand Leeb feierlich präsentiert und von Ortspfarrer (und späteren Ehrenbürger von Deutsch-Wagram) Ferdinand Pečka eingeweiht wurde.<ref>Otto Schilder: ''Die Enthüllung und Weihe des Kriegerdenkmales'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;278-281.</ref><ref>Manfred Groß: ''Enthüllung des Kriegerdenkmales 1809'' In: ''[https://www.deutsch-wagram.gv.at/WIRTSCHAFT_TOURISMUS/Deutsch-Wagramer_Artikel Bewegende Geschichte&#8239;: Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde]''. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S.&nbsp;50.</ref> Der Ausschuss für das Kriegerdenkmal wurde im Jänner 1904 von Initiator und späteren Vorsitzenden Anton Pfalz sowie anderen Mitgliedern wie auch Ferdinand Leeb (Finanzkomitee) ins Leben gerufen. Trotz vieler Schwierigkeiten und erheblichem Aufwand über mehrere Jahre hinweg, wurde die Errichtung des Denkmals mithilfe von Spenden letztendlich realisiert.<ref name="Zur Jahrhundertfeier" />
* Erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines, gegründet am 20. April 1911.<ref>Otto Schilder: ''Die Zeit von 1900–1914'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;431.</ref>
* Renovierung der alten Pfarrkirche aus Mitteln des Kirchenbauvereines und erste Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche am ehemaligen Friedhof, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park (1911).
* Landesfürstlicher Patronatskomissär der [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]].<ref name="gemeindewahlen" />
 
===Wichtige Tätigkeiten als Bürgermeister===
* Gründung und Errichtung der Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram (1909–1910) nach Plänen des Baumeisters Hans Haas aus [[Wolkersdorf im Weinviertel|Wolkersdorf]].<ref name="Bürgerschule" /><ref>Otto Schilder: ''Errichtung einer Bürgerschule'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;317-326.</ref>
* Gründung und Errichtung der Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram (1909–1910) nach Plänen des Baumeisters Hans Haas aus [[Wolkersdorf im Weinviertel|Wolkersdorf]].<ref name="Bürgerschule" /><ref>Otto Schilder: ''Errichtung einer Bürgerschule'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;317-326.</ref>
* Gründung des ersten Elektrizitätswerks in Deutsch-Wagram (1911 erbaut und bis 1926 im Betrieb).<ref name="Elektrizitätswerk" />
* Gründung des ersten Elektrizitätswerks in Deutsch-Wagram (1911 erbaut und bis 1926 im Betrieb).<ref name="Elektrizitätswerk" />
 
* Erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines, gegründet am 20. April 1911.<ref>Otto Schilder: ''Die Zeit von 1900–1914'' In: ''Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram''. Gemeinde Deutsch-Wagram, S.&nbsp;431.</ref><ref name="Kirchenbauverein" />
==Ehrungen==
* Renovierung der alten Pfarrkirche aus Mitteln des Kirchenbauvereines und erste Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche am ehemaligen Friedhof, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park (1911).<ref name="Umbau Pfarrkirche" />
* Päpstlicher Orden „[[Pro Ecclesia et Pontifice]]“ verliehen von Papst [[Benedikt XV.]] (im Oktober 1916).<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nvz&datum=19160902&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=4 |titel=Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ für Ferdinand Leeb (2) |werk=anno.onb.ac.at – Niederösterreichische Volks- und Vereinszeitung vom 2. September 1916 |abruf=2023-08-13}}</ref>
* Landesfürstlicher Patronatskomissär der [[Pfarrkirche Deutsch-Wagram]].<ref name="gemeindewahlen" />
* Päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz „[[Pro Ecclesia et Pontifice]]“ von Papst [[Benedikt XV.]] (im Oktober 1916).<ref>{{Internetquelle |url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nvz&datum=19160902&query=%22Ferdinand+Leeb%22&ref=anno-search&seite=4 |titel=Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ für Ferdinand Leeb (2) |werk=anno.onb.ac.at – Niederösterreichische Volks- und Vereinszeitung vom 2. September 1916 |abruf=2023-08-13}}</ref>


== Weblinks ==
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Ferdinand Leeb, Bürgermeister von Deutsch-Wagram 1909–1914
Ferdinand Leeb Grabstein, Friedhof Deutsch-Wagram

Ferdinand Leeb (* 9. Jänner 1862 in Deutsch Wagram; † 24. Jänner 1932 ebenda) war ein österreichischer Landwirt und Politiker, der insbesondere als Bürgermeister von Deutsch-Wagram von 1909 bis 1914 bekannt wurde.

Leben und Werk

Ferdinand Leeb wurde am 9. Jänner 1862 als Sohn des Ferdinand Leeb und der Katharina Leeb, geb. Schlederer in Deutsch-Wagram, Niederösterreich geboren. Er wuchs in einer landwirtschaftlich geprägten Familie auf und verbrachte einen Großteil seines Lebens in der Gemeinde. Am 19. Mai 1885 heiratete er Maria Katharina Schilk und wurde Vater von sechs Kindern.

Leebs Beitrag zur Gemeinschaft zeigte sich in einer Vielzahl von Rollen. Er war ein aktives Mitglied des NÖ Bauernbundes seit dessen Gründung und diente mehrere Jahre als Vertrauensmann der Organisation. 1908 wurde er zum ersten Gemeinderat gewählt.[1] Unter seiner Amtsführung als Bürgermeister (1909–1914) und Obmann des Ortsschulrates wurden bedeutende Infrastrukturprojekte wie das erste Elektrizitätswerk[2] und die neue Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram errichtet.[3] Er war Mitglied des 1904 von Obmann Anton Pfalz gegründeten Kriegerdenkmal-Ausschusses zur Errichtung des heutigen Denkmals an die Schlacht bei Wagram 1809, von Bildhauer Franz Seifert (1866–1951) entworfen und ausgeführt, welches am 4. Juli 1909 zum hundertjährigen Gedenken unter seiner Amtsführung feierlich enthüllt und eingeweiht wurde.[4][5] Zudem war er über 27 Jahre lang Obmann der Raiffeisenkasse[6] und bekleidete das Amt eines Patronatskomissärs der Pfarrkirche Deutsch-Wagram.

Für seine kirchlichen Verdienste, insbesondere als erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines und Mitglied des Kirchenmusikvereines, wurde ihm die päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ von Papst Benedikt XV. verliehen.[7] Diese Auszeichnung ist eine kirchliche Ehrung, die für besondere Dienste an der Kirche und den Papst vergeben wird. Sie wurde ihm im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Pfarrkirche von Deutsch-Wagram am 15. Oktober 1916 überreicht und gewürdigt. Der Kirchenbauverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Finanzmittel für die Restaurierung der alten Pfarrkirche und den Neubau einer größeren Kirche am ehemaligen Friedhof von Deutsch-Wagram, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park, zu sammeln. Erzbischof-Koadjutor Franz Xaver Nagl war einer der großen Unterstützer und spendete während einer kanonischen Visitation 5000 Kronen.[8] Die alte Pfarrkirche Deutsch-Wagram wurde aus den Mitteln des Kirchenbauvereins noch im Jahr 1911 renoviert. Das Vorhaben zur neuen Kirche am heutigen Dr.-Sahulka-Park wurde aber auf Grund der beiden Weltkriege mehrfach verschoben und letzendlich verworfen. 1956–1958 wurde schließlich die alte Pfarrkirche nach Plänen von Architekt Hans Petermair und den hiesigen Baumeistern Johann Christen und Kommerzialrat Michael Vogl umgebaut und vergrößert.[9] Der Kirchbauverein Deutsch-Wagram wurde 1958 aufgelöst.

In seiner Gemeinschaft wurde er für seine Großzügigkeit und sein Engagement für Bedürftige anerkannt.

Leeb starb nach einem langandauernden Leiden am 24. Januar 1932 im Alter von 70 Jahren. Er wurde am 26. Februar 1932 in Deutsch-Wagram beigesetzt.[10]

Verdienste und Ehrungen

Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Wagram (1809)
Renovierte aber noch ursprüngliche Pfarrkirche Deutsch-Wagram, um 1920
Pfarrkirche Deutsch-Wagram, nach dem Umbau 1956–1958
  • Gründungsmitglied und Vertrauensmann des NÖ Bauernbundes.
  • Obmann des Ortsschulrates und langjähriges Mitglied des Bezirksschulrates Floridsdorf-Umgebung.
  • Obmann der Raiffeisenkasse Deutsch-Wagram (1903–1930), eines der ältesten Kassen in Niederösterreich, gegründet am 31. März 1899.[6]
  • Gründer und Mitglied des Kirchenmusikvereines zur „Förderung und Pflege authentischer kirchlicher Musik gemäß den Gesetzen der katholischen Liturgie“ (gegründet 1908).[11]
  • Bürgermeister von Deutsch-Wagram (1909–1914) nach dem tödlichen Unfall des Altbürgermeisters Michael Wieland am 11. Jänner 1909.[12]
  • Mitglied des Kriegerdenkmal-Ausschusses in Deutsch-Wagram zur Errichtung des Denkmals an die Schlacht bei Wagram 1809, welches am 4. Juli 1909 unter Bürgermeister Ferdinand Leeb feierlich präsentiert und von Ortspfarrer (und späteren Ehrenbürger von Deutsch-Wagram) Ferdinand Pečka eingeweiht wurde.[13][14] Der Ausschuss für das Kriegerdenkmal wurde im Jänner 1904 von Initiator und späteren Vorsitzenden Anton Pfalz sowie anderen Mitgliedern wie auch Ferdinand Leeb (Finanzkomitee) ins Leben gerufen. Trotz vieler Schwierigkeiten und erheblichem Aufwand über mehrere Jahre hinweg, wurde die Errichtung des Denkmals mithilfe von Spenden letztendlich realisiert.[5]
  • Gründung und Errichtung der Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram (1909–1910) nach Plänen des Baumeisters Hans Haas aus Wolkersdorf.[3][15]
  • Gründung des ersten Elektrizitätswerks in Deutsch-Wagram (1911 erbaut und bis 1926 im Betrieb).[2]
  • Erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines, gegründet am 20. April 1911.[16][8]
  • Renovierung der alten Pfarrkirche aus Mitteln des Kirchenbauvereines und erste Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche am ehemaligen Friedhof, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park (1911).[9]
  • Landesfürstlicher Patronatskomissär der Pfarrkirche Deutsch-Wagram.[1]
  • Päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ von Papst Benedikt XV. (im Oktober 1916).[17]

Weblinks

 Ferdinand Leeb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gemeindewahlen in Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at – Das Vaterland vom 3. Februar 1908. Abgerufen am 14. August 2023.
  2. 2,0 2,1 Otto Schilder: Elektrizitätswerk In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 318, 370, 431, 440, 443.
  3. 3,0 3,1 Schuleinweihung Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at – Deutsches Volksblatt vom 1. Oktober 1910. Abgerufen am 13. August 2023.
  4. Enthüllung eines Kriegerdenkmals in Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 8. Juli 1909. Abgerufen am 14. August 2023.
  5. 5,0 5,1 Karl August Varnhagen von Ense / Anton Pfalz: Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Deutsch-Wagram In: Die Schlacht von Deutsch-Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Outlook Verlag, 2022, ISBN 978-3-368-42934-8. Ursprünglich herausgegeben zum einhundertjährigen Gedenktage dieser Schlacht von Anton Pfalz – Verlag des Kriegerdenkmal-Ausschusses Deutsch-Wagrams., Anhang, S. 51-66.
  6. 6,0 6,1 Otto Schilder: Die Deutsch-Wagramer Geldinstitute – die Raiffeisenkasse In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 404.
  7. Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ für Ferdinand Leeb. In: deutsch-wagram.topothek.at – Niederösterreichische Volks- und Vereins-Zeitung am 21. Oktober 1916. Abgerufen am 13. August 2023.
  8. 8,0 8,1 Manfred Groß: Kirchliche Vereine – Kirchenbauverein In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 463.
  9. 9,0 9,1 Otto Schilder: Die sehenswerte neue Pfarrkirche In: Deutsch-Wagram Gegenwart und Vergangenheit. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 44-54.
  10. Ferdiand Leeb gestorben. In: anno.onb.ac.at – Volksbote vom 4. März 1932. Abgerufen am 13. August 2023.
  11. Manfred Groß: Kultur und Bildungsvereine – Kirchenmusikverein In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 440.
  12. Tragischer Unfall eines Bürgermeisters. In: anno.onb.ac.at – (Neuigkeits) Welt Blatt vom 15. Januar 1909. Abgerufen am 19. August 2023.
  13. Otto Schilder: Die Enthüllung und Weihe des Kriegerdenkmales In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 278-281.
  14. Manfred Groß: Enthüllung des Kriegerdenkmales 1809 In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild – vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 50.
  15. Otto Schilder: Errichtung einer Bürgerschule In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 317-326.
  16. Otto Schilder: Die Zeit von 1900–1914 In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 431.
  17. Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ für Ferdinand Leeb (2). In: anno.onb.ac.at – Niederösterreichische Volks- und Vereinszeitung vom 2. September 1916. Abgerufen am 13. August 2023.