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Heinz Oser wäre in jungen Jahren eigentlich gerne Schiffskapitän geworden, jedoch bekam er von seinem Vater dafür keine Erlaubnis. So fand er eine Hintertür und kaufte in Griechenland ein altes hölzernes Schiff und baute es als Segelschiff um und gab dem Schiff den Namen "Stella". Das Boot gefiel seinem Vater und dieser investierte in dessen Ausbau und so wurde es das "Oser-Schiff". Viele Jahre war dieses Schiff im Mittelmeer und den griechischen Kykladen unterwegs. | |||
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Version vom 28. April 2024, 13:43 Uhr
Heinz Oser (*15. August 1941 in Steyr, Oberösterreich) ist ein österreichischer Mediziner, Naturwissenschafter und ehemaliger Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC.
Leben
Heinz Oser wurde 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, als dritter Sohn des Arztes Ernst Georg Oser und seiner Gattin Eleonore, geborene Budinsky, im oberösterreichischen Steyr geboren. Nach Ablegung der Matura absolvierte Oser sein Medizinstudium an der Universität in Graz und wurde danach Assistenzarzt an der Grazer Universitätsklinik, wo er sich auf die Interne Chirurgie spezialisierte.
Als Oser 1969 zur Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFLR)[1] wechselte, beschäftigte er sich wissenschaftlich mit der Hyperbaren Medizin und war auch als Arzt (Tauch-, bzw. Schiffsarzt) bis 1976 tätig, sowie Mitglied des ersten 4-köpfigen Unterwasserlabors Helgoland, das für die Biologische Anstalt Helgoland von der Firma Dräger in Lübeck gebaut worden war. Ein Jahr später, 1970, war Oser auch Gastwissenschafter bei der National Oceanic and Atmospheric Administration und arbeitete in dem von der NASA gebauten Unterwasserlabor Tektit II, das vor der Insel Saint John der Amerikanischen Jungferninseln auf dem Meeresboden abgesetzt worden war.
1973 arbeitete Oser als Schiffsarzt auf dem Nuklearforschungsschiff NS Otto Hahn, welches damals vor Westafrika operierte. Sein erster Tiefsee-Bergungseinsatz, ein Sättigungs- und Exkursionstauchgang mit der MS Explorer, fand in 250 m Tiefe vor Taiwan im Südchinesischen Meer statt. Von 1977 bis 1995 war Oser leitender Wissenschafter im Life Sciences Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Paris und von 1996 bis 1999 Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC der ESA in Köln.
Danach ging Heinz Oser in den Ruhestand und widmete sich nach einem fünfjährigen Weinbaustudium dem Weinbau auf seinem eigenen Weingut „Domaine Le Grand Bourras“[2], im Herzen der Region Cognac im südwestfranzösischen Mérignac in der Charente, welches er 1995 erworben sowie renoviert hatte und wurde professioneller Winzer. Seit 2005 produziert die Familie Oser dort einen außergewöhnlichen Weißwein, der aus einem Weinberg stammt, der zu 100 Prozent aus Sauvignon Blanc besteht. Zeitweise bewirtschaftete Oser auch eine 300 Hektar große Farm auf der Südinsel Neuseelands, der Heimat seiner Frau Elisabeth, die ihm drei Töchter schenkte. Nebenbei besitzt er die Privatpilotenlizenz mit Instrumentenflugberechtigung und hat 2.500 Stunden als Pilot in Command (Flugkapitän) absolviert. Als begeisterter Jazzmusiker gründete Oser das "Oser-Trio", das zwei CDs veröffentlicht hat.
Als Nachfahre des ehemaligen Badener und Mistelbacher Bezirkshauptmannes Ernst Oser, welcher auch in der Affäre Mayerling von 1889 involviert war und ebenfalls als Sektionschef des k. k. Ackerbauministeriums mit Weinbau zu tun hatte, pendelt Heinz Oser derzeit zwischen seinem Wohnsitz im oberösterreichischen Mondsee und seinem Weingut in Frankreich.
Triviales
Heinz Oser wäre in jungen Jahren eigentlich gerne Schiffskapitän geworden, jedoch bekam er von seinem Vater dafür keine Erlaubnis. So fand er eine Hintertür und kaufte in Griechenland ein altes hölzernes Schiff und baute es als Segelschiff um und gab dem Schiff den Namen "Stella". Das Boot gefiel seinem Vater und dieser investierte in dessen Ausbau und so wurde es das "Oser-Schiff". Viele Jahre war dieses Schiff im Mittelmeer und den griechischen Kykladen unterwegs.
Literatur
- Spacefacts Eintrag: Heinz Oser
- Charente Libre - Heinz Oser: le viticulteur de l’espace
Einzelnachweise
- ↑ Historisches Lexikon Bayerns > Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
- ↑ Domaine Le Grand Bourras > Webseite