Leshof: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
1113 übergab [[Leopold II. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold der Heilige''") († 1136) die Eigenpfarre [[Mödling]] dem Stift Melk. Da diese damals auch den Ort Guntramsdorf verwaltete, war dieser mit ihr gemeinsam zu Abgaben (Zehente) an das Stift verpflichtet. Zum Einsammeln und zur Aufbewahrung dieser Abgaben ließ das Stift den Leshof errichten.<ref name ="Knoll36"/> Unter [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] († 1637) wurde der Leshof mit dem "Salvia-Guardia-Brief " vom 23. September 1620 von der Verpflichtung zur Militär-Einquartierung befreit. Während der [[w:Zweite Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] (1683) diente der Leshof den Osmanen als Lagerhaus und Pferdestall. 1852 wurde der Leshof an Johann Nagl verkauft und zu einem Gasthof umfunktioniert. Dieser bestand als Gasthof Puchinger-Sedetzky noch in den 1950er-Jahren.<ref name ="Knoll37">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 37</ref> Heute befindet sich hier das Landhotel Jagdhof.
1113 übergab [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold der Heilige''") († 1136) die Eigenpfarre [[Mödling]] dem Stift Melk. Da diese damals auch den Ort Guntramsdorf verwaltete, war dieser mit ihr gemeinsam zu Abgaben (Zehente) an das Stift verpflichtet. Zum Einsammeln und zur Aufbewahrung dieser Abgaben ließ das Stift den Leshof errichten.<ref name ="Knoll36"/> Unter [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] († 1637) wurde der Leshof mit dem "Salvia-Guardia-Brief " vom 23. September 1620 von der Verpflichtung zur Militär-Einquartierung befreit. Während der [[w:Zweite Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] (1683) diente der Leshof den Osmanen als Lagerhaus und Pferdestall. 1852 wurde der Leshof an Johann Nagl verkauft und zu einem Gasthof umfunktioniert. Dieser bestand als Gasthof Puchinger-Sedetzky noch in den 1950er-Jahren.<ref name ="Knoll37">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 37</ref> Heute befindet sich hier das Landhotel Jagdhof.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 19. Mai 2024, 16:32 Uhr

Der Leshof oder Zehenthof war ein Freihof in Guntramsdorf. Erbaut wurde er im Mittelalter für das Stift Melk als Verwaltungsgebäude zur Einsammlung und Verwahrung von dessen dortigen Abgaben. Seit dem 19. Jahrhundert war der Leshof ein Gasthof, das heute noch als Landhotel in Betrieb ist.

Lage

Der Leshof ist als solcher nicht erhalten. Er befand sich an der Hauptstraße in Guntramsdorf, wo heute das Landhotel Jagdschloss (Hauptstraße 41) steht. Sein Name war eine Anspielung darauf, dass es vor allem die der Weinbau und die Weinlese waren, die dem Stift Melk in Guntramsdorf besonders hohe Abgaben brachten.[1]

Geschichte

1113 übergab Markgraf Leopold (III.) von Österreich ("Leopold der Heilige") († 1136) die Eigenpfarre Mödling dem Stift Melk. Da diese damals auch den Ort Guntramsdorf verwaltete, war dieser mit ihr gemeinsam zu Abgaben (Zehente) an das Stift verpflichtet. Zum Einsammeln und zur Aufbewahrung dieser Abgaben ließ das Stift den Leshof errichten.[1] Unter Kaiser Ferdinand II. († 1637) wurde der Leshof mit dem "Salvia-Guardia-Brief " vom 23. September 1620 von der Verpflichtung zur Militär-Einquartierung befreit. Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) diente der Leshof den Osmanen als Lagerhaus und Pferdestall. 1852 wurde der Leshof an Johann Nagl verkauft und zu einem Gasthof umfunktioniert. Dieser bestand als Gasthof Puchinger-Sedetzky noch in den 1950er-Jahren.[2] Heute befindet sich hier das Landhotel Jagdhof.

Literatur

  • Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, Eigenverlag, Guntramsdorf, 1957, S. 36f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, 1957, S. 36
  2. vgl. Josef Knoll: Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf, 1957, S. 37