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== Leben und Werk == | == Leben und Werk == |
Version vom 29. August 2024, 14:28 Uhr
Lambert Gräf (auch "Lambertus Graef" geschrieben[1][2]) OSBB, geboren als Karl Gräf (auch Gräff) (* 1. November 1848 in Mahrersdorf, Bezirk Horn;[3] † 15. September 1933 im Stift Altenburg[4]) war ein österreichischer Geistlicher.
Leben und Werk
Herkunft und Familie
Die über ein Wappen verfügende[5] Familie Gräff wanderte um 1800 aus Sachsen in das heutige Niederösterreich ein. Sie soll von Adriaan Jacobsz Graeff, einem außerehelichen Abkömmling der Patrizierfamilie Graeff / De Graeff, der zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im holländischen Amsterdam oder Alblasserdam lebte, abstammen.[6] Ursprünglich stammte die Familie wohl aus Krain im heutigen Slowenien.[7]
Karl Gräf wurde als ehelicher Sohn des von Ferdinand Gräf (geb. 8. April 1814), von Beruf Leinenweber, und Anna Gräf (geb. Artwöger) in Mahrersdorf bei Altenburg, Bezirk Horn, Niederösterreich, geboren. Ferdinands Vater Heinrich Gräf (1784-1855) war dem Protestantismus angehörig. Er war Webermeister in Fuglau (Haus No. 26), und erbaute 1830 ein neues Wohnhaus in Mahrersdorf (Haus No. 23), welches 1834 fertiggestellt wurde.[8][9] Das Haus firmierte sodann als "Weberei Gräf".[10] Ferdinands Ehefrau und Karls Großmutter Katharina Gräf (geb. Kellner) beherbergigte zwischen den 1830er und 1850er Jahren zahlreiche Findelkinder in Pflege.[11] Heinrichs und Katharinas Nachkommenschaft konvertierte aufgrund ihrer Eheschließungen zum Katholizismus.
Priesterliche Tätigkeit
Karl Gräf trat wohl 1873 oder 1874 in den Orden der Benediktiner[3] ein und nahm den Ordensnamen "Lambert", den Namen seiner Altenburger Pfarrkirche, an. In jenen Jahren wirkte er als Geistlicher, Benediktinerordenspriester, im Bereich des Stiftes Altenburg. Am 3. Juli 1877 befand er sich als einer von 800 österreichischen Pilgern anlässlich des 50-jährigen Bischofsjubiläums von Papst Pius IX. in Rom.[12] 1880 unterzog sich Lambert der Pfarrkonkursprüfung (Eignungsprüfung) in St. Pölten.[13] Im selben Jahr avancierte er vom Aushilfspriester von Weiten zum Cooptierten der Pfarre Horn.[14] Lambert war hernach unter anderem als Pfarrer von Mold (1883-1894)[15] und Rosenburg-Mold. 1883 wurde er als Cooptierter der Pfarre Horn zum Pfarrverweser der Wahlfahrtskirche Maria Dreieichen genannt.[16] Eine weitere Nennung fällt in das Jahr 1887.[17] Am 26. Oktober 1890 nahm Hochwürden Lambert Gräf, Pfarrer von (Maria) Dreieichen, als einer von geschätzten 500 Personen an der Wanderversammlung des Katholischen Schulvereins in Eggenburg teil.[18] 1896 findet er als Stiftspfarrverweser von Altenburg zur 'Pfarre zum Heiligen Lambert'[3] Erwähnung.[19] Dieses Amt hatte er auch 1898 inne.[3] In Mödring wirkte Lambert Gräf 1902/1903 als Pfarrprovisor. Er wird hierbei aus Strögen (ebenfalls im Bezirk Horn) vermerkt.[20] Lambert Gräf war zeitlebens als Pfarrer und Geistlicher unter anderem in Röhrenbach, Weitra, Horn, Maria Dreieichen und Strögen beschäftigt und ist 1933 im 85. Lebensjahr als Prior des Stiftes Altenburg verstorben.[4]
Einzelnachweise
- ↑ "Album Benedictinum, nomina exhibens monachorum qui de nigro colore appellantur, locorumque ...". R. P. Lambertns Graef. nat. in Mahrersdorf, Austr. inf, 1.
- ↑ Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik · Band 5, 1884, S. 451
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Personalstand der Secular- und Regular-Geistlichkeit der Diöcese St. Pölten, S. 12 (1898)
- ↑ 4,0 4,1 Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 152 (2002)
- ↑ Magazin "Schaufenster" der Kultur.Region Niederösterreich, Ausgabe I, 2022: "Eine Familien-Ausstellung" S. 12-15; Passage siehe S. 14
- ↑ Familienverband Gräff-Graeff e. V., Historie
- ↑ Helmuth Gräff im austria-forum
- ↑ NOe Niederösterreich. KiA Kirchenarchive.. StiAGe Geras, Stiftsarchiv... (StiAGe)StiAGe 02 Pernegg....Bestand: (StiAGe) 02.01B - Wirtschafts- und Gutsarchiv
- ↑ Universität Wien. Titel der Magisterarbeit „Stiftsarchiv Altenburg. Ordnung und Erschließung in Theorie und Praxis“. Verfasserin Mag. phil. Kathrin Kininger gemeinsam mit Mag. phil. Karin Winter, 2008
- ↑ Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 151 (2002)
- ↑ Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 152 (2002)
- ↑ Jahrbuch des konstitutionellen Volks-Vereines für das Viertel Ober-Wiener-Wald, Band 2, S. 120, Von Joseph Scheicher · 1877
- ↑ Neuigkeits-Welt-Blatt, 1880
- ↑ Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik · Band 5, S. 152 (1884)
- ↑ Chronik Rosenburg-Mold
- ↑ Der St. Pöltner Bote. Organ des Katholisch-Patriotischen Volks- und Preß Vereines für Nie(r)derösterreich, S. 356 (1883)
- ↑ Jahresbericht des Asylvereines der Wiener Universität. Von Universität Wien Asylverein · 1887, S. 56
- ↑ “Die” christliche Familie. Eigentum und Organ des Katholischen Schulvereines für Österreich, S. 10 (1890)
- ↑ S(ank)t Pöltner Zeitung. Wochenblatt für Niederösterreich. Familienblatt 1896, S. 10
- ↑ Pfarrchronik Mödring