Neudoerfler Office Systems: Unterschied zwischen den Versionen
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* Ausstellung „65 Jahre Neudoerfler Office Systems“; Kurator: René Harather; Text: René Harather, Wilfried Lechner. Neudörfl 2011 | |||
* René Harather, 65 Jahre Neudoerfler Office Systems. Eine Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. (Ungedrucktes Manuskript) Neudörfl 2011 |
Version vom 1. Februar 2013, 16:44 Uhr
Neudoerfler Office Systems GmbH ist ein österreichischer Möbelhersteller mit Sitz in Neudörfl. Das Unternehmen ist aktuell die Nummer 2 der Büromöbelhersteller in Österreich und hält einen Marktanteil von rund 14 Prozent (2011).
Geschichte
1946 wurde das Unternehmen von Karl Markon in Neudörfl als „Neudörfler Türen- Fenster- und Möbelfabrik Ges.m.b.H.“ gegründet. Karl Markon (1905-2000) – einer der herausragendsten Persönlichkeiten des burgenländischen Wirtschaftswunders – unterhielt bereits in der Zwischenkriegszeit eine Tischlerei in Wien , deren Betrieb 1940 eingestellt werden musste. Nach dem Neustart nach Ende des Zweiten Weltkriegs hielt man sich zunächst mit Gelegenheitsaufträgen aller Art über Wasser, ehe 1947 mit einem Großauftrag – 300 Schreibtische für die burgenländische Landesregierung – der Startschuss für die Büromöbelerzeugung erfolgte.
1950 hatte bereits der tausendste Schreibtisch die Produktion verlassen, ab 1951 wurden Auslieferungslager in Wien, Graz, Klagenfurt, Innsbruck, Dornbirn, Linz und Salzburg (1954) eingerichtet. 1957 wurde eine moderne Möbelfabrik am Standort Neudörfl errichtet, parallel dazu erfolgte die Umstellung auf industrielle Serienproduktion von Büromöbel im großen Stil. Mit regelmäßigen Lieferungen nach Deutschland und der Ausstattung der OECD in Paris ab 1963/64 erfolgten die ersten Gehversuche am europäischen Markt.
Ab Anfang der 1970er Jahre kam es durch Umbauten, Rationalisierungsmaßnahmen und Erweiterungen zu einer steten Vergrößerung des Fabriksareals, sodass 1973 18.500 m² Produktionsstätten und 750 m² Bürofläche zur Verfügung standen. 1976/77 wurde dem Unternehmen – mittlerweile in „Neudörfler Möbelfabrik Karl Markon Gesellschaft m.b.H.“ umbenannt – als erstem Hersteller von Büromöbeln für die Leistungen um die österreichische Wirtschaft das Recht zur Führung des Staatswappens im gesellschaftlichen Verkehr zuerkannt. Der wirtschaftliche Erfolg, geprägt von Innovationen, wie der „Neudörfler Bossewand“ (1960er Jahre), Bürosystemen (1960er/1970er Jahre) oder der „Neudörfler Krankenhauswand“ (1980er Jahre), äußerte sich in einer Umsatzsteigerung von 90 Mio. Schilling (1970) auf 516 Mio. Schilling (1999) und einem Mitarbeiterhöchststand von 413 Personen im Jahr 1995.
Nach der Übergabe der Geschäftsführung des Firmenpatrons an seine Tochter Monika Klettenhammer-Markon und Gerhard Klettenhammer (1995) schlitterte das Unternehmen trotz mancher Erfolge ("Red dot design award" im Jahr 2000 und 2003) und Gegenmaßnahmen (erster Auslandsstandort in Budapest im Jahr 1998) auf Grund des massiven Rückgangs öffentlicher Aufträge und einer Krise der Baubranche in die Verlustzone. Der Übernahme im Jahr 2003 durch die REB Restrukturierungs- und Beteiligungsges.m.b.H. unter Dr. Erhard F. Grossnigg und der TSB AG und finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde Neudörfl folgten konsequente Sanierungsschritte. Die Kosten wurden minimiert, die Organisation neu ausgerichtet, die Produktivität enorm gesteigert, und 2006 gelang der wirtschaftliche Turnaround. In diesem Jahr erfolgte auch die Umbenennung in „Neudoerfler Office Systems GmbH“.
2008 stieg der Private Equity Fonds Athena Burgenland Beteiligungen AG unter der Führung von Mag. Klaus Stinakovits und Dr. Georg Schönbauer zu 40 Prozent in die Neudoerfler Office Systems GmbH“ ein. Hinter dem Fonds stehen die burgenländische Landesgesellschaft WIBAG, die Bank Burgenland und die BAWAG. Das zur Verfügung gestellte neue Kapital – insgesamt wurden 2,7 Mio. Euro investiert – ermöglichte eine weitere Optimierung des Produktionsprozesses, die Überarbeitung und Neugestaltung des Produktbereiches und letztlich entgegen dem Trend ein Umsatzplus von fünf Prozent im ersten Halbjahr 2009. Derzeit leiten CFO Mag. Doris Bock (seit Anfang 2009) und CEO Mag. Helmut Sattler (seit Herbst 2010) das Traditionsunternehmen als Geschäftsführer. Dank zahlreicher Großaufträge und des größten Einzelauftrags der gesamten Unternehmensgeschichte stieg die „Neudoerfler Office Systems GmbH“ nach Bene zur Nummer 2 am österreichischen Büromöbelsektor auf. Der Exportanteil beträgt derzeit mehr als 12 % (2011). Aktuell unterhält das Unternehmen neben der Firmenzentrale in Neudörfl „Living Office“-Schauräume in acht Bundesländern. Darüber hinaus gibt es Tochterunternehmen in der Slowakei und in Ungarn, eine Vertriebsniederlassung in Deutschland und Vertriebsaktivitäten in Tschechien, der Schweiz und Slowenien. Die Angebotspalette reicht von funktionellen, designorientierten Bürolösungen („Motion“), hochwertigen Managementprogrammen („Mark Pro“), ergonomischen Hebetisch-Lösungen bis hin zu anspruchsvollen Schrank- und Trennwänden und hochwertigen Dreh- und Kommunikationsstühlen.
Fakten
- Neudoerfler Office Systems
- Möbelhersteller
- Rechtsform: GmbH
- Gründung: 1946
- Sitz: Neudörfl (Burgenland/Österreich)
- Leitung: Mag. Helmut Sattler (CEO), Mag. Doris Bock (CFO)
- Mitarbeiter: 250 [1]
- Umsatz: 38 Mio. EUR (2011) [2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.neudoerfler.com]
- ↑ [Kreutzer Fischer Partner, Büromöbelreport 2011]
Literatur
- Ausstellung „65 Jahre Neudoerfler Office Systems“; Kurator: René Harather; Text: René Harather, Wilfried Lechner. Neudörfl 2011
- René Harather, 65 Jahre Neudoerfler Office Systems. Eine Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. (Ungedrucktes Manuskript) Neudörfl 2011