Laurenz Pansipp: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Ein Wegbegleiter ===
=== Ein Wegbegleiter ===
Jacob Hirschböck, einst ein [[Taglöhner]] beim Meister Laurenz Pansipp, aus der Pfarre Hartberg stammend und mit diesem von Hartberg in den Steinbruch zugewandert, starb am 10. April 1794 mit 81 Jahren an [[Altersschwäche]].
Jacob Hirschböck, einst ein [[Taglöhner]] beim Meister Laurenz Pansipp, aus der Pfarre Hartberg stammend und mit diesem von Hartberg in den Steinbruch zugewandert, starb am 10. April 1794 mit 81 Jahren an [[Altersschwäche]].
== Das Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk errichtet eine Hilfslade zur Unterstützung der Witwen ==
Am 2. März 1800 wurde Steinmetzmeister Augustin Weinkopf [[Begräbnis|begraben]], der [[Pfarrverweser]] Pater Bonifaz Greiner schreibt: das [[Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch|hiesige Handwerk der Steinmetze]] möchte einen Beitrag der Hilfslade hiesiger Steinmetzmeister und Gesellen für Witwen leisten.
:''Wenn ein Steinmetzmeister oder Geselle stirbt, so ist zur Hilfe der Witwen (- zuerst nur für die Witwen) unter hiesigen Steinmetzen eine Hilfslade errichtet und dem Steinmetzmeister Laurenz Pansipp anvertraut worden. Alle – vom Zechmeister bis letzten Gesellen des Handwerks gibt jährlich einige Kreuzer zu dieser Hilfslade – davon bezahlte mir besagter Laurenz Pansipp die halbe [[Stolgebühr]], den Rest die Witwe, die Begräbnisgebühr für Steinmetzmeister. Weitere 30 Kr dem Schul-Lehrer, 30 Kr dem Totengräber, somit hatte die Weinkopfin 3 Fl aus der Hilfslade – zum erstenmal bekommen, und so wird dieses auch fernerhin beobachtet werden.
:Das Steinmetzhandwerk erscheint bei solchen Begräbnissen vor der Kirche mit ihren [[Standarte]]n und geht ordentlich zu dem Leichenhause mithin und begleitet es so mit brennenden Wachskerzen zur Grabstatt.''






Pater Bonifaz Greiner 17411814 • Pfarrverweser in Steinbruch
Schreiben vom 2. März 1800:
Beytrag der Hilfslade hiesiger Steinmetzmeister und Gesellen für Witwen
Anmerkung: den 2. März 1800 habe ich den Steinmetzmeister Augustin Weinkopf begraben, besagter Tag war der 2. Fastensonntag, das Begräbnis war ansehlich, auferbaulich – ohne mir vorher etwas anzudeuten – möchte das hiesige Handwerk der Steinmetze unter sich diese Einrichtung – wie folgt:
Wenn ein Steinmetzmeister oder Gesell stirbt, so ist zur Hilfe der Witwen (-dermahlen nur für die Witwen) unter hiesigen Steinmetzen eine Hilfslade errichtet und dermahlen dem Steinmetzmeister Laurenz Pansipp anvertraut worden, alle – vom Zechmeister bis letzten Gesellen des Handwerks gibt jährlich einige Kr zu dieser Hilfslade – davon zahlte mir besagter Laurenz Pansipp die halbe Stohlgebühr, den Rest die Wittib (jedes 1622 fl) denn 4 fl ist Begräbnisgebühr für Steinmetzmeister Weitere 30 Kr dem Schul-Lehrer, 30 Kr dem Totengräber, somit hatte die Weinkopfin 3 Fl aus der Hilfslade – zum erstenmal bekommen, und so wird dieses auch fernerhin beobachtet werden. Gemäß dieser Einrichtung erscheint das Steinmetzhandwerk bei solchen Begräbnissen vor der Kirche mit ihren Standarten und geht ordentlich zu dem Leichenhause mithin und begleitet es so mit brennenden Wachskerzen zur Grabstatt.


+ 18. Sep. 1800 Maria Anna, 58 J.  
+ 18. Sep. 1800 Maria Anna, 58 J.  

Version vom 4. Juli 2017, 08:25 Uhr

Laurenz Pansipp (* 1752 in Hartberg in der Steiermark, † 7. Februar 1827 in Kaisersteinbruch, damals Komitat Moson in Ungarn, heute Burgenland) war ein steirischer Steinmetzmeister, der in Kaisersteinbruch eine Steinmetz-Familie gründete.

Leben

Laurenz Pansipp war ein Sohn von Joseph Pansipp, Holzhändler in Hartberg, Steiermark und Ehefrau Theresia. Bereits als Steinmetzmeister heiratete er am 16. September 1776 in der Kaisersteinbrucher Kirche Maria Anna Peyerlin, Tochter des Steinmetzgesellen Martin Peyerl und Magdalena. Trauzeugen: Adalbert Illinger und Gregor Nagl, beide Weber in Steinbruch. [1] Am 21. Dezember 1778 wurde beider Sohn Johann Evangelist geboren.[2]

Richter in Kaisersteinbruch

Steinmetzmeister Johann Gehmacher, 1746 von Holzhausen in Salzburg in den Steinbruch gekommen, war von 1766-1777 Richter. Sein Nachfolger von 1778-1793 war Webermeister Gregor Nagl, von Winden am See. Dann folgte von 1793-1808 wieder ein Steinmetz, Meister Michael Gehmacher, Sohn des erstgenannten. Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich, Petrus Mayer kam 1796 in den Steinbruch, heiratete die Witwe des letzten Richters, des Webermeisters Nagl und wurde nach einigen Jahren von 1809-1820 ebenfalls Ortsrichter.

In der Bearbeitung des Leithakalksteines war er Meister

Der Leithakalk#Vorkommen und Steinbrüche, ein an den Rändern des Wiener- und Grazer Beckens abgelagerter fossilreicher Kalksandstein, wurde für viele Großbauten in Wien und Graz verwendet. Steinbrüche befanden sich z.B. in Aflenz bei Leibnitz und Wildon in der Steiermark und eben in Kaisersteinbruch.[3] Mit diesem Gestein war er bestens vertraut.

Ein Wegbegleiter

Jacob Hirschböck, einst ein Taglöhner beim Meister Laurenz Pansipp, aus der Pfarre Hartberg stammend und mit diesem von Hartberg in den Steinbruch zugewandert, starb am 10. April 1794 mit 81 Jahren an Altersschwäche.

Das Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk errichtet eine Hilfslade zur Unterstützung der Witwen

Am 2. März 1800 wurde Steinmetzmeister Augustin Weinkopf begraben, der Pfarrverweser Pater Bonifaz Greiner schreibt: das hiesige Handwerk der Steinmetze möchte einen Beitrag der Hilfslade hiesiger Steinmetzmeister und Gesellen für Witwen leisten.

Wenn ein Steinmetzmeister oder Geselle stirbt, so ist zur Hilfe der Witwen (- zuerst nur für die Witwen) unter hiesigen Steinmetzen eine Hilfslade errichtet und dem Steinmetzmeister Laurenz Pansipp anvertraut worden. Alle – vom Zechmeister bis letzten Gesellen des Handwerks gibt jährlich einige Kreuzer zu dieser Hilfslade – davon bezahlte mir besagter Laurenz Pansipp die halbe Stolgebühr, den Rest die Witwe, die Begräbnisgebühr für Steinmetzmeister. Weitere 30 Kr dem Schul-Lehrer, 30 Kr dem Totengräber, somit hatte die Weinkopfin 3 Fl aus der Hilfslade – zum erstenmal bekommen, und so wird dieses auch fernerhin beobachtet werden.
Das Steinmetzhandwerk erscheint bei solchen Begräbnissen vor der Kirche mit ihren Standarten und geht ordentlich zu dem Leichenhause mithin und begleitet es so mit brennenden Wachskerzen zur Grabstatt.



+ 18. Sep. 1800 Maria Anna, 58 J.

Am 10. Feb. 1801 ehelicht der Witwer, 49 J., Anna Maria Weinkopfin, 44 J., Witwe nach Augustin Weinkopf, Steinmetzmeister, (+ 2. März 1800). Zeugen: Andreas Hafner, Schulmeister und Mathias Glasel, herrschaftl. Wirt, beide in Stb. Grundbuch 1801: mit einem Haus, so vorher ein Presshaus gewesen, u. einem Keller unter dem Haus von Franz Kaufhauser, gemeinsam mit Anna Maria im Grundbuch eingetragen, zuvor Anna Maria Weinkopfin alleine, sie hat sich mit dem Pansipp verehelicht und ihn neben sich schreiben lassen. + 15. Nov. 1801 Anna Maria, 45 J. Abzehrung.

Der Witwer, 50 J., ehelicht am 2. März 1802, Jungfer Euphrosina Weinkopfin, E.: Augustin Weinkopf, Steinmetzmeister und Catharina, 24 J. Zeugen: Andreas Hafner, Schulmeister, Michael Gehmacher, Steinmetzmeister und Richter allhier. Grundbuch 1802: mit einem Haus, neben dem Schutthaufen gelegen und Keller alleine im Grundbuch eingetragen, zuvor mit Ehewirtin Anna Maria gemeinsam, nach ihrem Tod durch Erbschaft an ihn kommen. Er hat sich mit Eva Rosina verehelicht und sie neben sich schreiben lassen.

  • 6. Dez. 1803 To. Magdalena, Paten: w.o Grundbuch 1804: mit Haus + einem Obstgarten gem. mit Ehew. Euphrosina im Grundbuch eingetragen, zuvor Ertlin Elisabeth alleine, die hat an besagte Eheleute verkauft.
  • 20. Mai 1806 To. Euphrosina, Paten: w. Euphrosina.

3. Feb. 1824 Paul Markowitsch Heirat mit Pansippin Euphrosina, 17 J., E.: StmM Laurenz Laurenz und Euphrosina. Zeugen: Johann Wimmer und Johann Pansipp.

  • 21. Okt. 1812 So. Joseph, Pate: w.o.

Laurenz Pansipp Steinbruch-Zins für 1812 … 25 fl, den 28. Nov. 1815 … 20 fl, den 3. Dez. 1817 ... 20 fl.

  • 25. Okt. 1814 To. Elisabeth, Paten: w.o.
  • 4. Mai 1817 To. Juliana, Paten: w.o.

+ 25. Feb. 1820 Eva Rosina, 42 J. Auszehrung Grundbuch 1820: mit Haus+Obstgarten alleine im Grundbuch eingetragen, zuvor mit Ehew. Rosina gem., nach deren Ableben erblich an sich gebracht.

Steinmetz-Rechnung 31. Dez. 1821: Über 60 laufende Schuch Deckplatten auf die Friedhofsmauer, den Schuch á 24 kr, macht… 24 fl, dann 2 Deckel auf die Thorgewände, das Stückh á 2 fl 30 kr, macht 5 fl, mehr 2 Vasen, das Stück per 7 fl 30 kr, macht 15 fl. Summa: 44 fl.

Steuerliste 1822/23: Laurenz Pansipp, 1 Haus, Inwohner, 1 Kuh. + 7. Feb. 1827 Laurenz, 75 J.

  1. Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51, Heiratsbuch 1754-1826.
  2. Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51, Taufbuch 1754-1806.
  3. ÖSTERREICH-LEXIKON in zwei Bänden, Band 1, Leithakalk. Verlagsgesellschaft Österreich-Lexikon ISBN 3-95004-380-2.